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Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke

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Die Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke (engl. International Standard Serial Number, ISSN) ist eine Nummer, die Zeitschriften und Schriftenreihen eindeutig identifiziert. Das Pendant für Bücher ist die ISBN, für digitale Objekte der DOI. Die ISSN basiert auf der internationalen Norm ISO 3297 aus dem Jahr 1975. Zentral wird die ISSN vom Centre International de l’ISSN in Paris verwaltet.[1] Seit Ende 2013 können auch wissenschaftliche Blogs und Blogs von allgemeinem Interesse eine ISSN erhalten.[2]

Aufbau der ISSN

Eine ISS-Nummer besteht aus acht Ziffern, die durch einen Bindestrich in zwei Gruppen zu je vier Ziffern unterteilt sind, wie zum Beispiel 1234-5679 (statt einer Ziffer kann an letzter Stelle auch ein „X“ stehen, siehe unten). Aus der ISSN ist – anders bei der ISBN – nicht anhand von Nummernbestandteilen erkennbar, aus welchem Sprachgebiet oder Verlag ein Sammelwerk stammt, auch wenn dies die zwei Gruppen mit je vier Ziffern vermuten lassen. Der Bindestrich dient nur als optisches Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Kodierungssystemen wie der ISBN und einer besseren Lesbarkeit. Inhaltlich stellen die ersten sieben Ziffern die eigentliche ISSN dar, die achte Ziffer ist eine Prüfziffer.

Zur Berechnung der Prüfziffer wird zunächst die absteigend von 8 bis 2 gewichtete Quersumme   der ersten sieben Stellen berechnet (achtmal erste Stelle plus siebenmal zweite Stelle etc.). Die Prüfziffer   berechnet sich nun folgendermaßen:

 

Die Prüfziffer   wird als das Zeichen X dargestellt.

Um die Prüfziffer zu validieren, kann man einfach die absteigend von 8 bis 1 gewichtete Quersumme aller 8 Ziffern berechnen. Falls diese sich ohne Rest durch 11 teilen lässt, ist die Prüfziffer korrekt.

In den unten angegebenen Publikationen von Elizabeth H. Groot findet man eine Literaturzusammenstellung zur historischen und fachlichen Entwicklung der ISSN.

Vergabe und Prinzipien

Die Vergabe der ISSN wird von nationalen ISSN-Zentren vorgenommen, die zusammen das ISSN-Netzwerk bilden; in Deutschland ist dies beispielsweise die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main, in der Schweiz die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern. Nach der ISO 3297 sollte für jeden Medientyp einer Zeitschrift eine eigene ISSN vergeben werden, zum Beispiel eine für die Papierausgabe und eine für die CD-ROM-Ausgabe. In der Praxis wird dies aber nicht immer so gehandhabt, weil die digitalen Medien durch das PDF inzwischen eine Ausgabe ermöglichen, die sich nicht von der Papierausgabe unterscheidet.

Ist eine ISSN einmal erteilt, gilt sie auch rückwirkend auf zuvor erschienene Bände.

ISSN als EAN-Code

Um die ISSN als Strichcode umzusetzen, wird der dreizehn-stellige EAN-Code verwendet. Ähnlich wie bei der Umsetzung der ISBN wird dafür den sieben Ziffern der ISSN (also ohne Prüfziffer) eine 977 vorangestellt. Die Ziffern 11 und 12 können für Spezial- oder Doppelausgaben verwendet werden. Bei Nicht-Verwendung sind diese Reserve-Ziffern jeweils „0“. Die dreizehnte Stelle ist die Prüfziffer gemäß den EAN-Richtlinien.

In Deutschland reicht die ISSN als Basis für die Kodierung aber nicht aus, wenn das Magazin im Zeitschriftenhandel vertrieben werden soll. Hier erscheinende Zeitschriften benötigen dazu einen eigenen Titelcode, die sogenannte VDZ-Objektnummer, welche von der GS1 vergeben wird. Der Grund ist Rücksicht auf kleine Verkaufsstellen, die keine Warenwirtschaftssysteme haben, mit deren Hilfe Codes den passenden Preisen zugeordnet werden. Der Umweg über ein System ist bei Zeitschriften auch nicht nötig, denn es herrscht Preisbindung: Jede Zeitschrift kostet überall immer dasselbe.

Die Preisbindung erlaubt, den Preis des Magazins fest in die Ziffernfolge einzukodieren und so den technischen Aufwand bei den Kiosken gering zu halten. Einkodiert sind: der Mehrwertsteuersatz, die Titelnummer und der Preis. Die Ziffernfolge 419 zum Beispiel legt den Mehrwertsteuersatz von 7 % fest. Ihr folgt die fünfstellige Titelnummer, dann der Preis auf vier Stellen und die Prüfziffer.

Technisch wird der Zeitschriften-Titelcode wie der 13-stellige EAN-Code produziert. Auch die Ermittlung der Prüfziffer ist dieselbe.[3]

Erweiterungen (eISSN, SICI)

Die eISSN ist die internationale elektronische Standardzeitschriftennummer. Elektronische Ausgaben und Printversionen müssen nicht dieselbe Zeitschriftennummer haben. Erscheinen Ausgaben bei identischen Titeln in verschiedenen Medienformen zeitgleich, erhalten sie in der Regel jeweils eine eigene ISSN.

Da die ISSN nur ganze Serien bezeichnet, wurde besonders für den elektronischen Zugriff der Serial Item and Contribution Identifier (SICI) eingeführt, spezifiziert in ANSI/NISO Z39.56, der auch einzelne Abschnitte und Artikel in Ausgabebänden eindeutig identifizieren kann. Er ist in erster Linie für die Verwendung durch diejenigen Mitglieder der bibliographischen Gemeinschaft gedacht, die an der Verwendung oder Verwaltung von Zeitschriftentiteln und ihren Beiträgen beteiligt sind (englisch “intended primarily for use by those members of the bibliographic community involved in the use or management of serial titles and their contributions”). 2001 übernahm ihn JSTOR zur Artikelnummerierung.

Identifikationsnummern für andere Publikationen

Für andere Publikationsformen der Publikation wie Bücher und notierte Musikwerke gibt es eigene Nummernsysteme:

  • ISAN – International Standard Audiovisual Number
  • ISBN – International Standard Book Number
  • ISMN – Internationale Standard-Musik-Nummer (für gedruckte und digitalisierte Notensätze)
  • ISRC – The International Standard Recording Code
  • ISRN – International Standard Technical Report Number
  • ISTC – International Standard Text Code
  • ISWC – International Standard Musical Work Code

Siehe auch

Literatur

  • DIN ISO 3297, dt. Fassung, Nachfolger der DIN 1430t.
  • ÖNORM A 2652.
  • Elizabeth H. Groot: Unique identifiers for serials: an annotated, comprehensive bibliography. In: The Serials Librarian 1976 (ISSN 0361-526X, CODEN SELID4), Bd. 1, Ausg. 1, S. 51–75.
  • Elizabeth H. Groot: Unique identifiers for serials: 1977 update. In: The Serials Librarian 1978 (ISSN 0361-526X, CODEN SELID4), Bd. 2, Ausg. 3, S. 247–255.

Weblinks

Fußnoten

  1. The ISSN International Register | ISSN. Abgerufen am 4. November 2018 (en-US).
  2. Newsletter Standardisierung und Erschließung. Deutsche Nationalbibliothek, Arbeitsstelle für Standardisierung, 24. Dezember 2013, abgerufen am 4. November 2018.
  3. Identification with the EAN 13 barcode | ISSN. Abgerufen am 4. November 2018 (en-US).
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Fassung 192219867 vom 10. December 2019 und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation und der Creative Commons Attribution/Share Alike. Auf Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Veränderungen seither in Imedwiki. Veränderungen seither in Wikipedia.Weiteres zum Import aus Wikipedia siehe Seite Imedwiki:Import aus Wikipedia.