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Zirbeldrüse: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Hypophyse und Epiphyse.jpg|mini|Hypophyse (links) und Zirbeldrüse oder Epiphyse (rechts)]]
 
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[[Datei:Pineal gland.gif|mini|Animation: Lage der Epiphyse (Zirbeldrüse) (rot markiert) im Gehirn]]
 
[[Datei:Pineal gland.gif|mini|Animation: Lage der Epiphyse (Zirbeldrüse) (rot markiert) im Gehirn]]
[[Datei:Slide2BRA.JPG|mini|Blick auf den Hirnstamm von [[Dorsal (Anatomie)|hinten]]: über dem [[Kleinhirn]] die [[Vierhügelplatte]], darüber die Zirbeldrüse (auch ''Corpus pineale''; englisch ''Pineal body'')]]
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[[Datei:Slide2BRA.JPG|mini|Blick auf den Hirnstamm von [[Wikipedia:Dorsal (Anatomie)|hinten]]: über dem [[Wikipedia:Kleinhirn|Kleinhirn]] die [[Wikipedia:Vierhügelplatte|Vierhügelplatte]], darüber die Zirbeldrüse (auch ''Corpus pineale''; englisch ''Pineal body'')]]
  
Die '''Zirbeldrüse''', '''Epiphysis cerebri''' oder kurz '''Epiphyse''', [[Nomenklatur (Anatomie)|anatomisch]] auch '''Glandula pinealis''' ([[Deutsche Sprache|deutsche]] Bezeichnung wohl nach der Form der [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]] der [[Zirbelkiefer]] (''Pinus cembra''); [[Synonymie|synonyme]] Fachausdrücke siehe weiter unten), ist eine kleine, oft kegelförmige [[endokrine Drüse]] auf der Rückseite des [[Mittelhirn]]s im [[Epithalamus]] (einem Teil des [[Zwischenhirn]]s).
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Die '''Zirbeldrüse''', '''Epiphysis cerebri''' oder kurz '''Epiphyse''', [[Wikipedia:Nomenklatur (Anatomie)|anatomisch]] auch '''Glandula pinealis''' ([[Wikipedia:Deutsche Sprache|deutsche]] Bezeichnung wohl nach der Form der [[Wikipedia:Zapfen (Botanik)|Zapfen]] der [[Wikipedia:Zirbelkiefer|Zirbelkiefer]] (''Pinus cembra''); [[Wikipedia:Synonymie|synonyme]] Fachausdrücke siehe weiter unten), ist eine kleine, oft kegelförmige [[endokrine Drüse]] auf der Rückseite des [[Wikipedia:Mittelhirn|Mittelhirn]]s im [[Wikipedia:Epithalamus|Epithalamus]] (einem Teil des [[Wikipedia:Zwischenhirn|Zwischenhirn]]s).
  
In der Zirbeldrüse produzieren organtypische [[neurosekretorische Zelle]]n, die '''Pinealozyten''', das [[Hormon]] [[Melatonin]]. Dieses [[Neurohormon]] wird bei Dunkelheit gebildet und in [[Blutgefäßsystem|Blut]] und [[Liquor cerebrospinalis|Liquor]] freigesetzt, so überwiegend [[nacht]]s. Melatonin beeinflusst den [[Zirkadiane Rhythmik|Schlaf-Wach-Rhythmus]] und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers. Eine Fehlfunktion der pinealen Sekretion kann – neben einem gestörten Tagesrhythmus – [[Infantile Sexualität#Die Frühreife|sexuelle Frühreife]] oder Verzögerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung bewirken.
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In der Zirbeldrüse produzieren organtypische [[Wikipedia:neurosekretorische Zelle|neurosekretorische Zelle]]n, die '''Pinealozyten''', das [[Wikipedia:Hormon|Hormon]] [[Wikipedia:Melatonin|Melatonin]]. Dieses [[Wikipedia:Neurohormon|Neurohormon]] wird bei Dunkelheit gebildet und in [[Wikipedia:Blutgefäßsystem|Blut]] und [[Wikipedia:Liquor cerebrospinalis|Liquor]] freigesetzt, so überwiegend [[Wikipedia:nacht|nacht]]s. Melatonin beeinflusst den [[Wikipedia:Zirkadiane Rhythmik|Schlaf-Wach-Rhythmus]] und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers. Eine Fehlfunktion der pinealen Sekretion kann – neben einem gestörten Tagesrhythmus – [[Wikipedia:Infantile Sexualität#Die Frühreife|sexuelle Frühreife]] oder Verzögerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung bewirken.
  
 
== Synonyme ==
 
== Synonyme ==
Die Zirbeldrüse hat mehrere [[Synonymie|synonyme]] Bezeichnungen:
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Die Zirbeldrüse hat mehrere [[Wikipedia:Synonymie|synonyme]] Bezeichnungen:
 
* '''Zirbel'''
 
* '''Zirbel'''
* die ''Epiphyse'' oder ''Epiphysis cerebri'' ([[Altgriechische Sprache|griechisch]] ''ἐπίφυσις'', wörtlich „Auf-Wuchs“, „aufsitzendes Gewächs“, mit dem lateinischen Zusatz ''cerebri'' – ‚des Gehirns‘, da auch die Enden langer [[Röhrenknochen]] als ''Epiphysen'' bezeichnet werden)
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* die ''Epiphyse'' oder ''Epiphysis cerebri'' ([[Altgriechische Sprache|griechisch]] ''ἐπίφυσις'', wörtlich „Auf-Wuchs“, „aufsitzendes Gewächs“, mit dem lateinischen Zusatz ''cerebri'' – ‚des Gehirns‘, da auch die Enden langer [[Wikipedia:Röhrenknochen|Röhrenknochen]] als ''Epiphysen'' bezeichnet werden)
 
* das ''Corpus pineale'' ([[latein]]isch, ''der Pinien[zapfenförmige]körper'')
 
* das ''Corpus pineale'' ([[latein]]isch, ''der Pinien[zapfenförmige]körper'')
 
* die ''Glandula pinealis'' (lateinisch, ''die Piniendrüse'').
 
* die ''Glandula pinealis'' (lateinisch, ''die Piniendrüse'').
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== Anatomie ==
 
== Anatomie ==
[[Datei:Gray719.png|mini|[[Hirnstamm]] mit Zirbeldrüse (''Pineal body'')]]
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[[Datei:Gray719.png|mini|[[Wikipedia:Hirnstamm|Hirnstamm]] mit Zirbeldrüse (''Pineal body'')]]
Die Zirbeldrüse liegt als unpaares Gebilde mitten ([[Medianebene|median]]) im [[Gehirn]] an der Hinterwand des [[Hirnventrikel|III. Ventrikels]] über der [[Vierhügelplatte]]. Sie gehört zu den [[Zirkumventrikuläres Organ|zirkumventrikulären Organen]] und wird anatomisch als ''Glandula pinealis'' sowohl zu den endokrinen Drüsen<ref>siehe [http://www.unifr.ch/ifaa/Public/EntryPage/ViewTA/TAa11.html TA S.&nbsp;74]</ref> gezählt wie auch dem [[Epithalamus]]<ref>siehe [http://www.unifr.ch/ifaa/Public/EntryPage/ViewTA/TAa14.html TA S.&nbsp;120]</ref> zugeordnet.
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Die Zirbeldrüse liegt als unpaares Gebilde mitten ([[Wikipedia:Medianebene|median]]) im [[Gehirn]] an der Hinterwand des [[Wikipedia:Hirnventrikel|III. Ventrikels]] über der [[Wikipedia:Vierhügelplatte|Vierhügelplatte]]. Sie gehört zu den [[Wikipedia:Zirkumventrikuläres Organ|zirkumventrikulären Organen]] und wird anatomisch als ''Glandula pinealis'' sowohl zu den endokrinen Drüsen<ref>siehe [http://www.unifr.ch/ifaa/Public/EntryPage/ViewTA/TAa11.html TA S.&nbsp;74]</ref> gezählt wie auch dem [[Wikipedia:Epithalamus|Epithalamus]]<ref>siehe [http://www.unifr.ch/ifaa/Public/EntryPage/ViewTA/TAa14.html TA S.&nbsp;120]</ref> zugeordnet.
  
Beim erwachsenen Menschen hat das ungefähr 5–8&nbsp;mm lange und 3–5&nbsp;mm breite grau-rötliche Organ ein Gewicht von 80–500&nbsp;mg, im Mittel etwa 100&nbsp;mg. Die Zirbeldrüse ist bei verschiedenen Tierarten unterschiedlich groß, auch im Verhältnis zur Größe des gesamten Hirns. Bei einigen [[Vögel]]n erreicht sie etwa ein Zehntel des Hirnvolumens. [[Nachtaktiv]]e Tiere haben öfter kleinere Zirbeldrüsen als die tagaktiven; bei Tieren, die in hohen [[Breitengrad]]en leben, wie [[Walross]]e, sind die Zirbeldrüsen oft größer als bei Tierarten in wärmeren Gebieten der Erde, etwa [[Elefanten]].<ref>C. L. Ralph: ''The pineal gland and geographical distribution of animals.'' In: ''Int J Biometeorol.'' 19(4), 1975, S. 289–303.[https://slideheaven.com/the-pineal-gland-and-geographical-distribution-of-animals.html online]</ref> Das Pinealgewebe von [[Säugetiere]]n ist morphologisch komplex, es bildet bei manchen Arten keinen soliden Pinealkörper und bei anderen mehrere Anteile.<ref>L. Vollrath: ''Comparative Morphology of the Vertebrate Pineal Complex.'' In: ''The Pineal Gland of Vertebrates Including Man.'' Band 52 von ''Progress in Brain Research.'' Elsevier, 2011, [[doi:10.1016/S0079-6123(08)62909-X]], S.&nbsp;26.</ref>
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Beim erwachsenen Menschen hat das ungefähr 5–8&nbsp;mm lange und 3–5&nbsp;mm breite grau-rötliche Organ ein Gewicht von 80–500&nbsp;mg, im Mittel etwa 100&nbsp;mg. Die Zirbeldrüse ist bei verschiedenen Tierarten unterschiedlich groß, auch im Verhältnis zur Größe des gesamten Hirns. Bei einigen [[Wikipedia:Vögel|Vögel]]n erreicht sie etwa ein Zehntel des Hirnvolumens. [[Wikipedia:Nachtaktiv|Nachtaktiv]]e Tiere haben öfter kleinere Zirbeldrüsen als die tagaktiven; bei Tieren, die in hohen [[Wikipedia:Breitengrad|Breitengrad]]en leben, wie [[Wikipedia:Walross|Walross]]e, sind die Zirbeldrüsen oft größer als bei Tierarten in wärmeren Gebieten der Erde, etwa [[Wikipedia:Elefanten|Elefanten]].<ref>C. L. Ralph: ''The pineal gland and geographical distribution of animals.'' In: ''Int J Biometeorol.'' 19(4), 1975, S. 289–303.[https://slideheaven.com/the-pineal-gland-and-geographical-distribution-of-animals.html online]</ref> Das Pinealgewebe von [[Wikipedia:Säugetiere|Säugetiere]]n ist morphologisch komplex, es bildet bei manchen Arten keinen soliden Pinealkörper und bei anderen mehrere Anteile.<ref>L. Vollrath: ''Comparative Morphology of the Vertebrate Pineal Complex.'' In: ''The Pineal Gland of Vertebrates Including Man.'' Band 52 von ''Progress in Brain Research.'' Elsevier, 2011, [[doi:10.1016/S0079-6123(08)62909-X]], S.&nbsp;26.</ref>
  
 
== Histologie und Verschaltung ==
 
== Histologie und Verschaltung ==
Die Zirbeldrüse besteht zum größten Teil aus [[sekret]]orischen [[Nervenzelle]]n (''Pinealozyten'') und [[Gliazelle]]n.
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Die Zirbeldrüse besteht zum größten Teil aus [[Wikipedia:sekret|sekret]]orischen [[Wikipedia:Nervenzelle|Nervenzelle]]n (''Pinealozyten'') und [[Wikipedia:Gliazelle|Gliazelle]]n.
  
In das Gewebe der Zirbeldrüse sind oft konzentrisch geschichtete, verschieden große Kalkkonkremente eingebaut. Diese [[Konkrement]]e werden auch als ''Hirnsand'' (''Acervulus'', ''Acervuli'') bezeichnet und sind im Röntgenbild des Schädels in der Mittellinie sichtbar. Ihre Zahl steigt mit dem Alter, und sie sind auch in anderen Teilen des Gehirns zu finden. Hirnsand wurde bislang bei vielen Säugetieren und einigen Vögeln nachgewiesen. Die biologische Bedeutung ist immer noch unklar.
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In das Gewebe der Zirbeldrüse sind oft konzentrisch geschichtete, verschieden große Kalkkonkremente eingebaut. Diese [[Wikipedia:Konkrement|Konkrement]]e werden auch als ''Hirnsand'' (''Acervulus'', ''Acervuli'') bezeichnet und sind im Röntgenbild des Schädels in der Mittellinie sichtbar. Ihre Zahl steigt mit dem Alter, und sie sind auch in anderen Teilen des Gehirns zu finden. Hirnsand wurde bislang bei vielen Säugetieren und einigen Vögeln nachgewiesen. Die biologische Bedeutung ist immer noch unklar.
  
Bei [[Fische]]n, [[Amphibien]], [[Reptilien]] und vielen Vögeln ist die Zirbeldrüse als [[Scheitelauge]] noch selbst lichtempfindlich, bei [[Säugetiere]]n gelangen von Lichtreizen ausgelöste Erregungen indirekt über [[Netzhaut|Retina]] und [[Sehnerv]] zunächst in den [[Nucleus suprachiasmaticus]] im [[Hypothalamus]]. Der Nucleus suprachiasmaticus ist das primäre [[Chronobiologie|chronobiologische]] Zentrum der Säugetiere. Von hier ziehen Nervenfasern über die dorsale parvicellulare Unterabteilung des [[Nucleus paraventricularis]], wo sie [[Synapse]]n mit absteigenden Bahnen zum [[Rückenmark]] aufnehmen. Diese absteigenden Bahnen ziehen zu den [[Sympathikus|sympathischen]] [[Wurzelzelle]]n (''Nucleus intermediolateralis'') im oberen Brustmark. Die [[Axon]]e gelangen über den Halsteil des Sympathikus (bzw. [[Truncus vagosympathicus]]) wieder zurück kopfwärts zum [[Ganglion cervicale superius]]. Von hier wird die Information zur Epiphyse geleitet.<ref>P. J. Larsen: ''Tracing autonomic innervation of the rat pineal gland using viral transneuronal tracing.'' In: ''[[Microsc Res Tech]].'' 1999 Aug 15-Sep 1;46(4-5), S. 296–304. PMID 10469465</ref>
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Bei [[Wikipedia:Fische|Fische]]n, [[Wikipedia:Amphibien|Amphibien]], [[Wikipedia:Reptilien|Reptilien]] und vielen Vögeln ist die Zirbeldrüse als [[Wikipedia:Scheitelauge|Scheitelauge]] noch selbst lichtempfindlich, bei [[Wikipedia:Säugetiere|Säugetiere]]n gelangen von Lichtreizen ausgelöste Erregungen indirekt über [[Wikipedia:Netzhaut|Retina]] und [[Wikipedia:Sehnerv|Sehnerv]] zunächst in den [[Wikipedia:Nucleus suprachiasmaticus|Nucleus suprachiasmaticus]] im [[Wikipedia:Hypothalamus|Hypothalamus]]. Der Nucleus suprachiasmaticus ist das primäre [[Wikipedia:Chronobiologie|chronobiologische]] Zentrum der Säugetiere. Von hier ziehen Nervenfasern über die dorsale parvicellulare Unterabteilung des [[Wikipedia:Nucleus paraventricularis|Nucleus paraventricularis]], wo sie [[Wikipedia:Synapse|Synapse]]n mit absteigenden Bahnen zum [[Wikipedia:Rückenmark|Rückenmark]] aufnehmen. Diese absteigenden Bahnen ziehen zu den [[Wikipedia:Sympathikus|sympathischen]] [[Wikipedia:Wurzelzelle|Wurzelzelle]]n (''Nucleus intermediolateralis'') im oberen Brustmark. Die [[Wikipedia:Axon|Axon]]e gelangen über den Halsteil des Sympathikus (bzw. [[Wikipedia:Truncus vagosympathicus|Truncus vagosympathicus]]) wieder zurück kopfwärts zum [[Wikipedia:Ganglion cervicale superius|Ganglion cervicale superius]]. Von hier wird die Information zur Epiphyse geleitet.<ref>P. J. Larsen: ''Tracing autonomic innervation of the rat pineal gland using viral transneuronal tracing.'' In: ''[[Wikipedia:Microsc Res Tech|Microsc Res Tech]].'' 1999 Aug 15-Sep 1;46(4-5), S. 296–304. PMID 10469465</ref>
  
 
== Pathologie ==
 
== Pathologie ==
[[Datei:Verkalkte Corpus pineale Zyste axial.jpg|mini|Verkalkte [[Pinealiszyste]]]]
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[[Datei:Verkalkte Corpus pineale Zyste axial.jpg|mini|Verkalkte [[Wikipedia:Pinealiszyste|Pinealiszyste]]]]
  
Bei der [[Pinealiszyste]] handelt es sich um eine gutartige [[Pseudozyste|pseudozystische]] Veränderung im Bereich der Zirbeldrüse, die häufig zu finden ist. Tumoren des Zirbeldrüsengewebes selbst – sogenannte Pinealisparenchym-Tumoren, kurz [[Pinealom]]e – sind das [[Pineozytom]], ein [[Pinealisparenchymtumor intermediärer Differenzierung]] und das [[Pineoblastom]]. Des Weiteren treten im Bereich der Zirbeldrüse nicht selten [[Keimzelltumor]]en wie das [[Germinom]] auf oder auch ein [[papillärer Tumor der Pinealisregion]].  
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Bei der [[Wikipedia:Pinealiszyste|Pinealiszyste]] handelt es sich um eine gutartige [[Wikipedia:Pseudozyste|pseudozystische]] Veränderung im Bereich der Zirbeldrüse, die häufig zu finden ist. Tumoren des Zirbeldrüsengewebes selbst – sogenannte Pinealisparenchym-Tumoren, kurz [[Wikipedia:Pinealom|Pinealom]]e – sind das [[Wikipedia:Pineozytom|Pineozytom]], ein [[Wikipedia:Pinealisparenchymtumor intermediärer Differenzierung|Pinealisparenchymtumor intermediärer Differenzierung]] und das [[Wikipedia:Pineoblastom|Pineoblastom]]. Des Weiteren treten im Bereich der Zirbeldrüse nicht selten [[Wikipedia:Keimzelltumor|Keimzelltumor]]en wie das [[Wikipedia:Germinom|Germinom]] auf oder auch ein [[Wikipedia:papillärer Tumor der Pinealisregion|papillärer Tumor der Pinealisregion]].  
  
Pinealistumoren können sich durch Druck auf die [[Vierhügelplatte]] des [[Mittelhirn]]s klinisch durch ein [[Parinaud-Syndrom]] bemerkbar machen. Tumoren der Zirbeldrüsenregion stellen die häufigste Ursache des [[Nothnagel-Syndrom]]s dar.<ref>Rudolf Sachsenweger: ''Neuroophthalmologie.'' 3. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-13-531003-5, S.&nbsp;260.</ref>
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Pinealistumoren können sich durch Druck auf die [[Wikipedia:Vierhügelplatte|Vierhügelplatte]] des [[Wikipedia:Mittelhirn|Mittelhirn]]s klinisch durch ein [[Wikipedia:Parinaud-Syndrom|Parinaud-Syndrom]] bemerkbar machen. Tumoren der Zirbeldrüsenregion stellen die häufigste Ursache des [[Wikipedia:Nothnagel-Syndrom|Nothnagel-Syndrom]]s dar.<ref>Rudolf Sachsenweger: ''Neuroophthalmologie.'' 3. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-13-531003-5, S.&nbsp;260.</ref>
  
 
Die Zirbeldrüse ist auf Schädelröntgenbildern gut zu sehen, wenn sie – oft erst in höherem Alter – stärker verkalkt ist.<ref name="rsna">{{Internetquelle |autor=Robert A Zimmerman |titel=Age-Related Incidence of Pineal Calcification Detected by Computed Tomography |url=http://radiology.rsna.org/content/142/3/659.full.pdf |hrsg=Radiological Society of North America |zugriff=2012-06-21 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120324050246/http://radiology.rsna.org/content/142/3/659.full.pdf |archiv-datum=2012-03-24 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 21:18:28 InternetArchiveBot }}</ref>
 
Die Zirbeldrüse ist auf Schädelröntgenbildern gut zu sehen, wenn sie – oft erst in höherem Alter – stärker verkalkt ist.<ref name="rsna">{{Internetquelle |autor=Robert A Zimmerman |titel=Age-Related Incidence of Pineal Calcification Detected by Computed Tomography |url=http://radiology.rsna.org/content/142/3/659.full.pdf |hrsg=Radiological Society of North America |zugriff=2012-06-21 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120324050246/http://radiology.rsna.org/content/142/3/659.full.pdf |archiv-datum=2012-03-24 |offline=ja |archiv-bot=2018-11-30 21:18:28 InternetArchiveBot }}</ref>
  
 
== Geschichtliches zur Zirbeldrüse und zum Melatonin ==
 
== Geschichtliches zur Zirbeldrüse und zum Melatonin ==
[[Erasistratos|Erasistratos von Keos]] (305–250 v. Chr.) und [[Herophilos von Chalkedon]] (344–280 v. Chr.) waren Anatomen der Schule von [[Alexandria]] und gelten (mit Anderen ihrer Zeit) als die ersten Anatomen. Erasistratos interessierte sich für das Nervensystem des Menschen, Herophilos interessierte sich für das Auge und das menschliche Gehirn. Beide glaubten, dass die Zirbeldrüse ein Ventil wäre, das den Fluss unserer Erinnerungen kontrolliere.
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[[Wikipedia:Erasistratos|Erasistratos von Keos]] (305–250 v. Chr.) und [[Wikipedia:Herophilos von Chalkedon|Herophilos von Chalkedon]] (344–280 v. Chr.) waren Anatomen der Schule von [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] und gelten (mit Anderen ihrer Zeit) als die ersten Anatomen. Erasistratos interessierte sich für das Nervensystem des Menschen, Herophilos interessierte sich für das Auge und das menschliche Gehirn. Beide glaubten, dass die Zirbeldrüse ein Ventil wäre, das den Fluss unserer Erinnerungen kontrolliere.
  
[[Galenos|Galenos von Pergamon]] (130–200), der auch in Alexandria studiert hatte und dann in [[Rom]] praktizierte, erweiterte das Werk des alten Alexandria um eigene anatomische Erkenntnisse, berief sich aber immer wieder auf die Lehren des [[Hippokrates von Kos]]. Von Galens etwa 500 Werken sind 83 erhalten geblieben. Er beschrieb die Lokalisation der Zirbeldrüse, ihre zapfenförmige Form und ihm war die häufige Verkalkung der Zirbeldrüse bereits bekannt. Er war der Meinung, dass die Zirbeldrüse eine Art Ventil sei, das den Gedankenfluss der [[Hirnventrikel|Seitenventrikel]] regulieren würde ([[Humoralpathologie]]). Galen hielt die Zirbeldrüse für eine Drüse und ihn erinnerte die Pinealregion an die männliche Genitalregion.
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[[Galenos|Galenos von Pergamon]] (130–200), der auch in Alexandria studiert hatte und dann in [[Wikipedia:Rom|Rom]] praktizierte, erweiterte das Werk des alten Alexandria um eigene anatomische Erkenntnisse, berief sich aber immer wieder auf die Lehren des [[Wikipedia:Hippokrates von Kos|Hippokrates von Kos]]. Von Galens etwa 500 Werken sind 83 erhalten geblieben. Er beschrieb die Lokalisation der Zirbeldrüse, ihre zapfenförmige Form und ihm war die häufige Verkalkung der Zirbeldrüse bereits bekannt. Er war der Meinung, dass die Zirbeldrüse eine Art Ventil sei, das den Gedankenfluss der [[Wikipedia:Hirnventrikel|Seitenventrikel]] regulieren würde ([[Wikipedia:Humoralpathologie|Humoralpathologie]]). Galen hielt die Zirbeldrüse für eine Drüse und ihn erinnerte die Pinealregion an die männliche Genitalregion.
  
[[Hinduismus|Hinduistische]] [[Mystik]]er sehen in der Zirbeldrüse das 7. [[Chakra]] (Kronen-Chakra), das mit kosmischer Energie in Verbindung gebracht wird. Oft wird angenommen, die Zirbeldrüse wäre das 6. Chakra, dieses entspricht jedoch der Hypophyse (Hirnanhangdrüse).
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[[Wikipedia:Hinduismus|Hinduistische]] [[Wikipedia:Mystik|Mystik]]er sehen in der Zirbeldrüse das 7. [[Chakra]] (Kronen-Chakra), das mit kosmischer Energie in Verbindung gebracht wird. Oft wird angenommen, die Zirbeldrüse wäre das 6. Chakra, dieses entspricht jedoch der Hypophyse (Hirnanhangdrüse).
  
[[Andreas Vesalius]] (1514–1564) beschrieb die Ähnlichkeit von Zirbeldrüsen mit [[Pinie]]nzapfen.
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[[Wikipedia:Andreas Vesalius|Andreas Vesalius]] (1514–1564) beschrieb die Ähnlichkeit von Zirbeldrüsen mit [[Wikipedia:Pinie|Pinie]]nzapfen.
  
[[René Descartes]] (1596–1650), der Begründer des [[Rationalismus]], interessierte sich auch für die Zirbeldrüse. Er vermutete eine direkte Verbindung zwischen den Augen und der Zirbeldrüse. In der Zirbeldrüse sah er die Hauptinstanz des Sehens. Er glaubte, dass dieses Organ die Muskelbewegungen mit dem, was wir sehen, koordiniert, indem Flüssigkeiten durch Röhren zwischen der Zirbeldrüse und den Muskeln fließen würden („[[esprits animaux]]“). Über die Zirbeldrüse sagte er: „Es gibt eine kleine Drüse im Gehirn, in der die Seele ihre Funktion spezieller ausübt als in jedem anderen Teil des Körpers“ ([[Les Passions de l’âme]], Art. 31).
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[[Wikipedia:René Descartes|René Descartes]] (1596–1650), der Begründer des [[Wikipedia:Rationalismus|Rationalismus]], interessierte sich auch für die Zirbeldrüse. Er vermutete eine direkte Verbindung zwischen den Augen und der Zirbeldrüse. In der Zirbeldrüse sah er die Hauptinstanz des Sehens. Er glaubte, dass dieses Organ die Muskelbewegungen mit dem, was wir sehen, koordiniert, indem Flüssigkeiten durch Röhren zwischen der Zirbeldrüse und den Muskeln fließen würden („[[Wikipedia:esprits animaux|esprits animaux]]“). Über die Zirbeldrüse sagte er: „Es gibt eine kleine Drüse im Gehirn, in der die Seele ihre Funktion spezieller ausübt als in jedem anderen Teil des Körpers“ ([[Wikipedia:Les Passions de l’âme|Les Passions de l’âme]], Art. 31).
  
Der berühmte Anatom [[Morgagni]] äußerte 1769 die Meinung, dass die Verkalkung der Zirbeldrüse bei Geisteskranken häufiger anzutreffen sei. [[Otto Heubner]], ein Kinderarzt, beobachtete 1898, dass ein Junge mit frühzeitiger [[Pubertät]] einen Zirbeldrüsen[[tumor]] hatte. Allerdings wurde auch beobachtet, dass Zirbeldrüsentumoren auch mit verzögertem Eintritt der Pubertät einhergehen können. Außerdem wurde die [[endokrin]]en Funktion der Glandula pinealis entdeckt. Krabbe erwog 1916 eine [[Hormon]]produktion in der Zirbeldrüse. [[Nils Holmgren]], ein schwedischer Anatom, entdeckte 1918 die Ähnlichkeit zwischen [[Netzhaut]] und Zirbeldrüse bei [[Froschlurche|Fröschen]] und [[Fische]]n. Die im klassischen Röntgenbild sichtbaren Verkalkungen der Zirbeldrüse wurden 1918 von Schüler beschrieben.
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Der berühmte Anatom [[Wikipedia:Morgagni|Morgagni]] äußerte 1769 die Meinung, dass die Verkalkung der Zirbeldrüse bei Geisteskranken häufiger anzutreffen sei. [[Wikipedia:Otto Heubner|Otto Heubner]], ein Kinderarzt, beobachtete 1898, dass ein Junge mit frühzeitiger [[Wikipedia:Pubertät|Pubertät]] einen Zirbeldrüsen[[tumor]] hatte. Allerdings wurde auch beobachtet, dass Zirbeldrüsentumoren auch mit verzögertem Eintritt der Pubertät einhergehen können. Außerdem wurde die [[Wikipedia:endokrin|endokrin]]en Funktion der Glandula pinealis entdeckt. Krabbe erwog 1916 eine [[Wikipedia:Hormon|Hormon]]produktion in der Zirbeldrüse. [[Nils Holmgren]], ein schwedischer Anatom, entdeckte 1918 die Ähnlichkeit zwischen [[Wikipedia:Netzhaut|Netzhaut]] und Zirbeldrüse bei [[Wikipedia:Froschlurche|Fröschen]] und [[Wikipedia:Fische|Fische]]n. Die im klassischen Röntgenbild sichtbaren Verkalkungen der Zirbeldrüse wurden 1918 von Schüler beschrieben.
  
Kitay und Altschule beobachteten 1954, dass die Verkalkungen der Zirbeldrüse mit dem Alter zunehmen. An der Yale University entdeckten der Hautarzt [[Aaron Lerner]] und sein Kollege [[J. D. Case]] die Struktur des Melatonins auf der Suche nach einem Medikament gegen die [[Vitiligo]] (Weißfleckenkrankheit). Sie brauchten dafür in vierjähriger Tätigkeit etwa 200.000 Rinderzirbeldrüsen, um das Melatonin zu isolieren. In den 1960er Jahren hat Gregory Hill die Zirbeldrüse als Tor zur inneren Macht in seiner [[Diskordianismus|diskordianistischen]] religiösen Schrift, den [[Principia Discordia]] erwähnt. Quay entdeckte 1964 den 24-Stunden-Rhythmus der Melatoninsekretion und 1965 mit seinen Mitarbeitern die Melatoninsynthese in der Retina. Russische Forscher (Asanova, Rakov?) beschrieben 1966 den Zusammenhang zwischen [[Magnetfeld]]ern und Melatonin. In den Jahren 1971/72 erfolgte die Entdeckung der per-Mutation bei der Fruchtfliege [[Drosophila melanogaster]] durch Konopka und [[Seymour Benzer|Benzer]]. Erste Hinweise für das Funktionsprinzip von biochemischen oder zellulären „Uhren“ (→ [[Chronobiologie]]). Damit war der Weg frei, das Funktionsprinzip zellulärer Uhren erklären zu können. 1972 entdeckten Robert Moore und [[Irving Zucker]] den Sitz der „zirkadianen Uhr“ bei Ratten, den [[Nucleus suprachiasmaticus]].
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Kitay und Altschule beobachteten 1954, dass die Verkalkungen der Zirbeldrüse mit dem Alter zunehmen. An der Yale University entdeckten der Hautarzt [[Aaron Lerner]] und sein Kollege [[J. D. Case]] die Struktur des Melatonins auf der Suche nach einem Medikament gegen die [[Wikipedia:Vitiligo|Vitiligo]] (Weißfleckenkrankheit). Sie brauchten dafür in vierjähriger Tätigkeit etwa 200.000 Rinderzirbeldrüsen, um das Melatonin zu isolieren. In den 1960er Jahren hat Gregory Hill die Zirbeldrüse als Tor zur inneren Macht in seiner [[Wikipedia:Diskordianismus|diskordianistischen]] religiösen Schrift, den [[Wikipedia:Principia Discordia|Principia Discordia]] erwähnt. Quay entdeckte 1964 den 24-Stunden-Rhythmus der Melatoninsekretion und 1965 mit seinen Mitarbeitern die Melatoninsynthese in der Retina. Russische Forscher (Asanova, Rakov?) beschrieben 1966 den Zusammenhang zwischen [[Wikipedia:Magnetfeld|Magnetfeld]]ern und Melatonin. In den Jahren 1971/72 erfolgte die Entdeckung der per-Mutation bei der Fruchtfliege [[Wikipedia:Drosophila melanogaster|Drosophila melanogaster]] durch Konopka und [[Wikipedia:Seymour Benzer|Benzer]]. Erste Hinweise für das Funktionsprinzip von biochemischen oder zellulären „Uhren“ (→ [[Wikipedia:Chronobiologie|Chronobiologie]]). Damit war der Weg frei, das Funktionsprinzip zellulärer Uhren erklären zu können. 1972 entdeckten Robert Moore und [[Irving Zucker]] den Sitz der „zirkadianen Uhr“ bei Ratten, den [[Wikipedia:Nucleus suprachiasmaticus|Nucleus suprachiasmaticus]].
  
Piechowak zeigte 1973 die hohe Durchblutung der Zirbeldrüse: Nur die Nierendurchblutung ist höher. 1978 veröffentlichten M. Cohen und Mitarbeiter in ''The Lancet'' einen Artikel, in dem sie die Vermutung äußern, dass eine übermäßige Verkalkung der Zirbeldrüse ihre Funktion beeinträchtigen könnte, was eine Bedeutung für die [[Ätiologie (Medizin)|Ätiologie]] des [[Brustkrebs]]es bei der Frau haben könnte. <!-- 1980 entdeckten [[Peter Semm]] und seine Kollegen aus Mainz bei elektrophysiologischen Untersuchungen die Empfindlichkeit der Zirbeldrüse von Meerschweinchen für Magnetfelder. Ich dachte, die Russen hatten das schon vorher beschrieben? [[Benutzer:marilyn.hanson]], wenn der 1966er Eintrag stimmt, falls hier neue Erkenntnisse gewonnen worden sind, sollte das präzisiert werden --[[Benutzer:Uwe Gille|Uwe Gille]] 12:49, 27. Jan 2005 (CET) Es ist so dass es sehr schwer ist an die originaltexte aus den 60ern heranzukommen. meine russisch sprechenden kommilitonen damals versagten bei übersetzungsversuchen. semm hat auf dem gebiet sehr viel mehr gemacht meiner meinung nach, siehe bunkerexperimente in andechs. wenn man was zu diesm thema sucht sollte man bei semm anfangen. bzw bei seinen nachfolgern. michael! --> Jenny Redmam zeigte 1983, dass Melatonininjektionen bei Ratten zu einer Verschiebung ihrer endogenen zirkadianen Rhythmik führen und dass der Zeitpunkt der Melatoningaben dafür entscheidend ist.<ref>[http://science.sciencemag.org/content/219/4588/1089 ''Free-running activity rhythms in the rat: entrainment by melatonin''.] In: [[Science]]</ref> Die Wirkung von Melatoningaben auf Personen, die unter [[Jetlag]] leiden, wurde 1986 von [[Josephine Arendt]] untersucht. Die drei Melatonin[[Rezeptor (Biochemie)|rezeptoren]] Mel1a, Mel1b und Mel1c wurden 1995 von [[Steve Reppert]] und [[D. R. Weaver]] [[Klonieren|kloniert]]. Im Oktober 1995 wurde Melatonin vom [[Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin]] (BgVV) als „arzneilich wirksame Substanz“ eingeordnet, was bedeutet, dass es als Nahrungsergänzung nicht mehr in Deutschland frei verkäuflich ist. Laut BgVV hat Melatonin keinen Nährwert. Im ganzen Jahr 1995 wurden in den USA etwa 50 Millionen Melatonintabletten verkauft. Die National Institute on Aging (NIA des NIH) warnten im April 1997 vor dem sorglosen Gebrauch von Melatonin, das in den USA rezeptfrei erhältlich ist.
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Piechowak zeigte 1973 die hohe Durchblutung der Zirbeldrüse: Nur die Nierendurchblutung ist höher. 1978 veröffentlichten M. Cohen und Mitarbeiter in ''The Lancet'' einen Artikel, in dem sie die Vermutung äußern, dass eine übermäßige Verkalkung der Zirbeldrüse ihre Funktion beeinträchtigen könnte, was eine Bedeutung für die [[Wikipedia:Ätiologie (Medizin)|Ätiologie]] des [[Wikipedia:Brustkrebs|Brustkrebs]]es bei der Frau haben könnte. <!-- 1980 entdeckten [[Peter Semm]] und seine Kollegen aus Mainz bei elektrophysiologischen Untersuchungen die Empfindlichkeit der Zirbeldrüse von Meerschweinchen für Magnetfelder. Ich dachte, die Russen hatten das schon vorher beschrieben? [[Benutzer:marilyn.hanson]], wenn der 1966er Eintrag stimmt, falls hier neue Erkenntnisse gewonnen worden sind, sollte das präzisiert werden --[[Benutzer:Uwe Gille|Uwe Gille]] 12:49, 27. Jan 2005 (CET) Es ist so dass es sehr schwer ist an die originaltexte aus den 60ern heranzukommen. meine russisch sprechenden kommilitonen damals versagten bei übersetzungsversuchen. semm hat auf dem gebiet sehr viel mehr gemacht meiner meinung nach, siehe bunkerexperimente in andechs. wenn man was zu diesm thema sucht sollte man bei semm anfangen. bzw bei seinen nachfolgern. michael! --> Jenny Redmam zeigte 1983, dass Melatonininjektionen bei Ratten zu einer Verschiebung ihrer endogenen zirkadianen Rhythmik führen und dass der Zeitpunkt der Melatoningaben dafür entscheidend ist.<ref>[http://science.sciencemag.org/content/219/4588/1089 ''Free-running activity rhythms in the rat: entrainment by melatonin''.] In: [[Wikipedia:Science|Science]]</ref> Die Wirkung von Melatoningaben auf Personen, die unter [[Wikipedia:Jetlag|Jetlag]] leiden, wurde 1986 von [[Josephine Arendt]] untersucht. Die drei Melatonin[[Wikipedia:Rezeptor (Biochemie)|rezeptoren]] Mel1a, Mel1b und Mel1c wurden 1995 von [[Steve Reppert]] und [[D. R. Weaver]] [[Wikipedia:Klonieren|kloniert]]. Im Oktober 1995 wurde Melatonin vom [[Wikipedia:Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin|Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin]] (BgVV) als „arzneilich wirksame Substanz“ eingeordnet, was bedeutet, dass es als Nahrungsergänzung nicht mehr in Deutschland frei verkäuflich ist. Laut BgVV hat Melatonin keinen Nährwert. Im ganzen Jahr 1995 wurden in den USA etwa 50 Millionen Melatonintabletten verkauft. Die National Institute on Aging (NIA des NIH) warnten im April 1997 vor dem sorglosen Gebrauch von Melatonin, das in den USA rezeptfrei erhältlich ist.
  
 
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Aktuelle Version vom 19. April 2022, 17:53 Uhr

Hypophyse (links) und Zirbeldrüse oder Epiphyse (rechts)
Animation: Lage der Epiphyse (Zirbeldrüse) (rot markiert) im Gehirn
Blick auf den Hirnstamm von hinten: über dem Kleinhirn die Vierhügelplatte, darüber die Zirbeldrüse (auch Corpus pineale; englisch Pineal body)

Die Zirbeldrüse, Epiphysis cerebri oder kurz Epiphyse, anatomisch auch Glandula pinealis (deutsche Bezeichnung wohl nach der Form der Zapfen der Zirbelkiefer (Pinus cembra); synonyme Fachausdrücke siehe weiter unten), ist eine kleine, oft kegelförmige endokrine Drüse auf der Rückseite des Mittelhirns im Epithalamus (einem Teil des Zwischenhirns).

In der Zirbeldrüse produzieren organtypische neurosekretorische Zellen, die Pinealozyten, das Hormon Melatonin. Dieses Neurohormon wird bei Dunkelheit gebildet und in Blut und Liquor freigesetzt, so überwiegend nachts. Melatonin beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers. Eine Fehlfunktion der pinealen Sekretion kann – neben einem gestörten Tagesrhythmus – sexuelle Frühreife oder Verzögerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung bewirken.

Synonyme

Die Zirbeldrüse hat mehrere synonyme Bezeichnungen:

  • Zirbel
  • die Epiphyse oder Epiphysis cerebri (griechisch ἐπίφυσις, wörtlich „Auf-Wuchs“, „aufsitzendes Gewächs“, mit dem lateinischen Zusatz cerebri – ‚des Gehirns‘, da auch die Enden langer Röhrenknochen als Epiphysen bezeichnet werden)
  • das Corpus pineale (lateinisch, der Pinien[zapfenförmige]körper)
  • die Glandula pinealis (lateinisch, die Piniendrüse).
  • das Pinealorgan
  • das Konarium

Anatomie

Hirnstamm mit Zirbeldrüse (Pineal body)

Die Zirbeldrüse liegt als unpaares Gebilde mitten (median) im Gehirn an der Hinterwand des III. Ventrikels über der Vierhügelplatte. Sie gehört zu den zirkumventrikulären Organen und wird anatomisch als Glandula pinealis sowohl zu den endokrinen Drüsen[1] gezählt wie auch dem Epithalamus[2] zugeordnet.

Beim erwachsenen Menschen hat das ungefähr 5–8 mm lange und 3–5 mm breite grau-rötliche Organ ein Gewicht von 80–500 mg, im Mittel etwa 100 mg. Die Zirbeldrüse ist bei verschiedenen Tierarten unterschiedlich groß, auch im Verhältnis zur Größe des gesamten Hirns. Bei einigen Vögeln erreicht sie etwa ein Zehntel des Hirnvolumens. Nachtaktive Tiere haben öfter kleinere Zirbeldrüsen als die tagaktiven; bei Tieren, die in hohen Breitengraden leben, wie Walrosse, sind die Zirbeldrüsen oft größer als bei Tierarten in wärmeren Gebieten der Erde, etwa Elefanten.[3] Das Pinealgewebe von Säugetieren ist morphologisch komplex, es bildet bei manchen Arten keinen soliden Pinealkörper und bei anderen mehrere Anteile.[4]

Histologie und Verschaltung

Die Zirbeldrüse besteht zum größten Teil aus sekretorischen Nervenzellen (Pinealozyten) und Gliazellen.

In das Gewebe der Zirbeldrüse sind oft konzentrisch geschichtete, verschieden große Kalkkonkremente eingebaut. Diese Konkremente werden auch als Hirnsand (Acervulus, Acervuli) bezeichnet und sind im Röntgenbild des Schädels in der Mittellinie sichtbar. Ihre Zahl steigt mit dem Alter, und sie sind auch in anderen Teilen des Gehirns zu finden. Hirnsand wurde bislang bei vielen Säugetieren und einigen Vögeln nachgewiesen. Die biologische Bedeutung ist immer noch unklar.

Bei Fischen, Amphibien, Reptilien und vielen Vögeln ist die Zirbeldrüse als Scheitelauge noch selbst lichtempfindlich, bei Säugetieren gelangen von Lichtreizen ausgelöste Erregungen indirekt über Retina und Sehnerv zunächst in den Nucleus suprachiasmaticus im Hypothalamus. Der Nucleus suprachiasmaticus ist das primäre chronobiologische Zentrum der Säugetiere. Von hier ziehen Nervenfasern über die dorsale parvicellulare Unterabteilung des Nucleus paraventricularis, wo sie Synapsen mit absteigenden Bahnen zum Rückenmark aufnehmen. Diese absteigenden Bahnen ziehen zu den sympathischen Wurzelzellen (Nucleus intermediolateralis) im oberen Brustmark. Die Axone gelangen über den Halsteil des Sympathikus (bzw. Truncus vagosympathicus) wieder zurück kopfwärts zum Ganglion cervicale superius. Von hier wird die Information zur Epiphyse geleitet.[5]

Pathologie

Verkalkte Pinealiszyste

Bei der Pinealiszyste handelt es sich um eine gutartige pseudozystische Veränderung im Bereich der Zirbeldrüse, die häufig zu finden ist. Tumoren des Zirbeldrüsengewebes selbst – sogenannte Pinealisparenchym-Tumoren, kurz Pinealome – sind das Pineozytom, ein Pinealisparenchymtumor intermediärer Differenzierung und das Pineoblastom. Des Weiteren treten im Bereich der Zirbeldrüse nicht selten Keimzelltumoren wie das Germinom auf oder auch ein papillärer Tumor der Pinealisregion.

Pinealistumoren können sich durch Druck auf die Vierhügelplatte des Mittelhirns klinisch durch ein Parinaud-Syndrom bemerkbar machen. Tumoren der Zirbeldrüsenregion stellen die häufigste Ursache des Nothnagel-Syndroms dar.[6]

Die Zirbeldrüse ist auf Schädelröntgenbildern gut zu sehen, wenn sie – oft erst in höherem Alter – stärker verkalkt ist.[7]

Geschichtliches zur Zirbeldrüse und zum Melatonin

Erasistratos von Keos (305–250 v. Chr.) und Herophilos von Chalkedon (344–280 v. Chr.) waren Anatomen der Schule von Alexandria und gelten (mit Anderen ihrer Zeit) als die ersten Anatomen. Erasistratos interessierte sich für das Nervensystem des Menschen, Herophilos interessierte sich für das Auge und das menschliche Gehirn. Beide glaubten, dass die Zirbeldrüse ein Ventil wäre, das den Fluss unserer Erinnerungen kontrolliere.

Galenos von Pergamon (130–200), der auch in Alexandria studiert hatte und dann in Rom praktizierte, erweiterte das Werk des alten Alexandria um eigene anatomische Erkenntnisse, berief sich aber immer wieder auf die Lehren des Hippokrates von Kos. Von Galens etwa 500 Werken sind 83 erhalten geblieben. Er beschrieb die Lokalisation der Zirbeldrüse, ihre zapfenförmige Form und ihm war die häufige Verkalkung der Zirbeldrüse bereits bekannt. Er war der Meinung, dass die Zirbeldrüse eine Art Ventil sei, das den Gedankenfluss der Seitenventrikel regulieren würde (Humoralpathologie). Galen hielt die Zirbeldrüse für eine Drüse und ihn erinnerte die Pinealregion an die männliche Genitalregion.

Hinduistische Mystiker sehen in der Zirbeldrüse das 7. Chakra (Kronen-Chakra), das mit kosmischer Energie in Verbindung gebracht wird. Oft wird angenommen, die Zirbeldrüse wäre das 6. Chakra, dieses entspricht jedoch der Hypophyse (Hirnanhangdrüse).

Andreas Vesalius (1514–1564) beschrieb die Ähnlichkeit von Zirbeldrüsen mit Pinienzapfen.

René Descartes (1596–1650), der Begründer des Rationalismus, interessierte sich auch für die Zirbeldrüse. Er vermutete eine direkte Verbindung zwischen den Augen und der Zirbeldrüse. In der Zirbeldrüse sah er die Hauptinstanz des Sehens. Er glaubte, dass dieses Organ die Muskelbewegungen mit dem, was wir sehen, koordiniert, indem Flüssigkeiten durch Röhren zwischen der Zirbeldrüse und den Muskeln fließen würden („esprits animaux“). Über die Zirbeldrüse sagte er: „Es gibt eine kleine Drüse im Gehirn, in der die Seele ihre Funktion spezieller ausübt als in jedem anderen Teil des Körpers“ (Les Passions de l’âme, Art. 31).

Der berühmte Anatom Morgagni äußerte 1769 die Meinung, dass die Verkalkung der Zirbeldrüse bei Geisteskranken häufiger anzutreffen sei. Otto Heubner, ein Kinderarzt, beobachtete 1898, dass ein Junge mit frühzeitiger Pubertät einen Zirbeldrüsentumor hatte. Allerdings wurde auch beobachtet, dass Zirbeldrüsentumoren auch mit verzögertem Eintritt der Pubertät einhergehen können. Außerdem wurde die endokrinen Funktion der Glandula pinealis entdeckt. Krabbe erwog 1916 eine Hormonproduktion in der Zirbeldrüse. Nils Holmgren, ein schwedischer Anatom, entdeckte 1918 die Ähnlichkeit zwischen Netzhaut und Zirbeldrüse bei Fröschen und Fischen. Die im klassischen Röntgenbild sichtbaren Verkalkungen der Zirbeldrüse wurden 1918 von Schüler beschrieben.

Kitay und Altschule beobachteten 1954, dass die Verkalkungen der Zirbeldrüse mit dem Alter zunehmen. An der Yale University entdeckten der Hautarzt Aaron Lerner und sein Kollege J. D. Case die Struktur des Melatonins auf der Suche nach einem Medikament gegen die Vitiligo (Weißfleckenkrankheit). Sie brauchten dafür in vierjähriger Tätigkeit etwa 200.000 Rinderzirbeldrüsen, um das Melatonin zu isolieren. In den 1960er Jahren hat Gregory Hill die Zirbeldrüse als Tor zur inneren Macht in seiner diskordianistischen religiösen Schrift, den Principia Discordia erwähnt. Quay entdeckte 1964 den 24-Stunden-Rhythmus der Melatoninsekretion und 1965 mit seinen Mitarbeitern die Melatoninsynthese in der Retina. Russische Forscher (Asanova, Rakov?) beschrieben 1966 den Zusammenhang zwischen Magnetfeldern und Melatonin. In den Jahren 1971/72 erfolgte die Entdeckung der per-Mutation bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster durch Konopka und Benzer. Erste Hinweise für das Funktionsprinzip von biochemischen oder zellulären „Uhren“ (→ Chronobiologie). Damit war der Weg frei, das Funktionsprinzip zellulärer Uhren erklären zu können. 1972 entdeckten Robert Moore und Irving Zucker den Sitz der „zirkadianen Uhr“ bei Ratten, den Nucleus suprachiasmaticus.

Piechowak zeigte 1973 die hohe Durchblutung der Zirbeldrüse: Nur die Nierendurchblutung ist höher. 1978 veröffentlichten M. Cohen und Mitarbeiter in The Lancet einen Artikel, in dem sie die Vermutung äußern, dass eine übermäßige Verkalkung der Zirbeldrüse ihre Funktion beeinträchtigen könnte, was eine Bedeutung für die Ätiologie des Brustkrebses bei der Frau haben könnte. Jenny Redmam zeigte 1983, dass Melatonininjektionen bei Ratten zu einer Verschiebung ihrer endogenen zirkadianen Rhythmik führen und dass der Zeitpunkt der Melatoningaben dafür entscheidend ist.[8] Die Wirkung von Melatoningaben auf Personen, die unter Jetlag leiden, wurde 1986 von Josephine Arendt untersucht. Die drei Melatoninrezeptoren Mel1a, Mel1b und Mel1c wurden 1995 von Steve Reppert und D. R. Weaver kloniert. Im Oktober 1995 wurde Melatonin vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) als „arzneilich wirksame Substanz“ eingeordnet, was bedeutet, dass es als Nahrungsergänzung nicht mehr in Deutschland frei verkäuflich ist. Laut BgVV hat Melatonin keinen Nährwert. Im ganzen Jahr 1995 wurden in den USA etwa 50 Millionen Melatonintabletten verkauft. Die National Institute on Aging (NIA des NIH) warnten im April 1997 vor dem sorglosen Gebrauch von Melatonin, das in den USA rezeptfrei erhältlich ist.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Zirbeldrüse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zirbeldrüse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. siehe TA S. 74
  2. siehe TA S. 120
  3. C. L. Ralph: The pineal gland and geographical distribution of animals. In: Int J Biometeorol. 19(4), 1975, S. 289–303.online
  4. L. Vollrath: Comparative Morphology of the Vertebrate Pineal Complex. In: The Pineal Gland of Vertebrates Including Man. Band 52 von Progress in Brain Research. Elsevier, 2011, doi:10.1016/S0079-6123(08)62909-X, S. 26.
  5. P. J. Larsen: Tracing autonomic innervation of the rat pineal gland using viral transneuronal tracing. In: Microsc Res Tech. 1999 Aug 15-Sep 1;46(4-5), S. 296–304. PMID 10469465
  6. Rudolf Sachsenweger: Neuroophthalmologie. 3. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-13-531003-5, S. 260.
  7. Robert A Zimmerman: Age-Related Incidence of Pineal Calcification Detected by Computed Tomography. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Radiological Society of North America, archiviert vom Original am 24. März 2012; abgerufen am 21. Juni 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/radiology.rsna.org
  8. Free-running activity rhythms in the rat: entrainment by melatonin. In: Science
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