− | Das '''Ich''' ([[Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''ich'', [[Althochdeutsch|ahd.]] ''ih'', [[Gotische Sprache|got.]] ''ik'', {{EnS|„I“, ego}}, [[Griechisch|griech.]]/[[Latein|lat.]] {{polytonisch|ἐγώ}} / ''ego''; von [[Indogermanische Ursprache|idg.]] ''*eĝom'', ''eĝ[ō]''; {{HeS|אָנֹ֖כִי|ânochî, anokhi}} bzw. {{He|אֲנִי}} ''âni''<ref>{{He|אֲנִי}} ''âni'' entspricht wohl weitgehend dem niederen [[Ego]] und {{He|אָנֹ֖כִי}}, "''ânokî''" dem eigentlichen göttlichen Ich. Wie in den meisten alten Sprachen wird im [[Hebräisch]]en das Ich allerdings oft nicht selbstständig angeschrieben, sondern als [[Wikipedia:Präfix|Präfix]] oder [[Wikipedia:Suffix|Suffix]] zur grammatikalischen Kennzeichnung der 1. Person dem [[Wikipedia:Verb|Verb]] hinzugefügt. ''âni'' ist der Ursprung für das Präfix [[Aleph]], das dem Verb vorangestellt wird, um anzudeuten, dass ''ich'' dabei der Tätige bin; das ebenfall von ''âni'' abgeleitete Suffix ''ni'' zeigt an, dass ich der passive Gegenstand des Geschehens bin, etwa in dem auf die [[Wikipedia:Buch der Psalmen|Psalmen]] bezüglichen Christus-Wort am Kreuz: {{HeS|אֵלִ֣י אֵ֭לִי לָמָ֣ה עֲזַבְתָּ֑נִי}} {{Bibel|Ps|22|1|LUT}} {{ELSalt|ἐλώι ἐλώι λεμὰ σαβαχθανί}} , "Eloi, Eloi, lema sabachtha''ni''" (Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen) {{Bibel|Mt|27|46}}. Signifikant ist auch das Aleph-Präfix in dem Gottesnamen, den [[Moses]] aus dem brennenden Dornbusch vernimmt: {{He|אֶֽהְיֶ֖ה אֲשֶׁ֣ר אֶֽהְיֶ֑ה}} , "''äh<sup>e</sup>jäh 'aschär 'äh<sup>e</sup>jäh''" (Ich bin der Ich-bin) {{Bibel|2 Mos|3|14|ELB}}; {{He|הְיֶ֖ה}} , "''h<sup>e</sup>jäh''" bezeichnet das Sein schlechthin und wird durch das Aleph-Präfix zum Ich-Sein. [http://www.biblewheel.com/wheel/spokes/Aleph_Isaiah_IAM.asp]</ref>), der '''göttliche Funke''' ({{HeS|נִיצוֹץ|[[Nitzotz]]}}) im [[Mensch]]en, in der indisch-theosophischen Tradition annähernd als [[Kama-Manas]] bezeichnet, worunter aber mehr das im [[Egoismus]] verhärtete ''niedere [[Selbst]]'', das [[Ego]], verstanden wird, ist der geistige [[Wesenskern]] des [[Mensch]]en, seine eigentlich '''Ich-Wesenheit'''. Mit Bezug auf [[Salomo]] wird das Ich laut [[Rudolf Steiner]] auch [[Itiel]] ({{HeS|יתיאל}}, ''Kraftbesitzer'') genannt {{Lit|{{G|116|83}}}}. | + | Das '''Ich''', der '''göttliche Funke''' im [[Mensch]]en, in der indisch-theosophischen Tradition annähernd als [[Kama-Manas]] bezeichnet, worunter aber mehr das im [[Egoismus]] verhärtete ''niedere [[Selbst]]'', das [[Ego]], verstanden wird, ist der geistige [[Wesenskern]] des [[Mensch]]en, seine eigentlich '''Ich-Wesenheit'''. Mit Bezug auf [[Salomo]] wird das Ich laut [[Rudolf Steiner]] auch [[Itiel]], ''Kraftbesitzer'') genannt. |
| Das Ich als solches ist nicht als ein irgendwie und irgendwo [[Vorhandenes]] fassbar, sondern kann nur in seiner unmittelbaren [[schöpferisch]]en Tätigkeit, durch die es sich primär selbst beständig neu erschafft, erfahren werden. Durch seine [[Leibeshüllen]] ist der Mensch ein Geschöpf höherer Mächte, durch sein Ich jedoch [[Freiheit|freier]] [[Schöpfer]] seiner selbst. | | Das Ich als solches ist nicht als ein irgendwie und irgendwo [[Vorhandenes]] fassbar, sondern kann nur in seiner unmittelbaren [[schöpferisch]]en Tätigkeit, durch die es sich primär selbst beständig neu erschafft, erfahren werden. Durch seine [[Leibeshüllen]] ist der Mensch ein Geschöpf höherer Mächte, durch sein Ich jedoch [[Freiheit|freier]] [[Schöpfer]] seiner selbst. |
− | und das bestimmende ist.|[[Friedrich Wilhelm Joseph Schelling]]|''Philosophische Schriften'', Erster Band, S. 168}} | + | und das bestimmende ist." (Friedrich Wilhelm Joseph Schelling: ''Philosophische Schriften'', Erster Band, S. 168) |
| Wenn sich der Mensch auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarniert]], bildet er die [[Ich-Organisation]] (auch [[Ich-Träger]] oder [[Ich-Leib]] genannt) als das höchste der vier grundlegenden [[Wesensglieder]] des Menschen und als Quelle des [[Ich-Bewusstsein]]s aus. Im [[Ich-Erleben]] empfindet sich der Mensch als unteilbare [[Ganzheit]], als [[Individualität]] oder [[Monade]], die den bestimmenden Mittelpunkt seiner [[irdisch]] [[Inkarnation|verkörperten]] [[Persönlichkeit]] bildet und von hier aus nicht nur die [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s leitet, sondern allmählich auch seine [[leib]]lichen [[Wesensglieder]] vergeistigt und dadurch in seine unsterbliche [[Individualität]] integriert. Zuerst wird der [[Astralleib]] zum [[Geistselbst]] umgewandelt - das Ich ist schöpferisch geworden im [[Seele|Seelisch]]-[[Astral]]ischen und dadurch zum [[Höheres Ich|höheren Ich]] aufgestiegen. Später lernt das Ich, auch den [[Ätherleib]] zum [[Lebensgeist]] und zuletzt sogar den [[Physischer Leib|physischen Leib]] zum [[Geistesmensch]]en umzuformen. Seine Schöpferkraft ist dann auch vollbewusst im [[Leben]]digen und im [[Physisch]]en tätig. | | Wenn sich der Mensch auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarniert]], bildet er die [[Ich-Organisation]] (auch [[Ich-Träger]] oder [[Ich-Leib]] genannt) als das höchste der vier grundlegenden [[Wesensglieder]] des Menschen und als Quelle des [[Ich-Bewusstsein]]s aus. Im [[Ich-Erleben]] empfindet sich der Mensch als unteilbare [[Ganzheit]], als [[Individualität]] oder [[Monade]], die den bestimmenden Mittelpunkt seiner [[irdisch]] [[Inkarnation|verkörperten]] [[Persönlichkeit]] bildet und von hier aus nicht nur die [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s leitet, sondern allmählich auch seine [[leib]]lichen [[Wesensglieder]] vergeistigt und dadurch in seine unsterbliche [[Individualität]] integriert. Zuerst wird der [[Astralleib]] zum [[Geistselbst]] umgewandelt - das Ich ist schöpferisch geworden im [[Seele|Seelisch]]-[[Astral]]ischen und dadurch zum [[Höheres Ich|höheren Ich]] aufgestiegen. Später lernt das Ich, auch den [[Ätherleib]] zum [[Lebensgeist]] und zuletzt sogar den [[Physischer Leib|physischen Leib]] zum [[Geistesmensch]]en umzuformen. Seine Schöpferkraft ist dann auch vollbewusst im [[Leben]]digen und im [[Physisch]]en tätig. |