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'''Prana''' ([[Sanskrit]], m., प्राण, prāṇa, Lebensatem, Lebenshauch) bedeutet im [[wikipedia-de:Hinduismus|Hinduismus]] ''Leben'', '' Lebenskraft'' oder ''Lebensenergie''. Prana ist vergleichbar mit [[wikipedia-de:Ruach|Ruach]] im [[wikipedia-de:Altes Testament|Alten Testament]], [[Qi|Qi]] im [[wikipedia-de:Kaiserreich China|alten China]] und [[Qi|Ki]] in [[wikipedia-de:Japan|Japan]] oder dem tibetischen Lung.
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'''Prana''' ([[Sanskrit|Sanskrit]], m., प्राण, prāṇa, Lebensatem, Lebenshauch) bedeutet im [[wikipedia-de:Hinduismus|Hinduismus]] ''Leben'', '' Lebenskraft'' oder ''Lebensenergie''. Prana ist vergleichbar mit [[wikipedia-de:Ruach|Ruach]] im [[wikipedia-de:Altes Testament|Alten Testament]], [[Wikipedia:Qi|Qi]] im [[wikipedia-de:Kaiserreich China|alten China]] und [[Wikipedia:Qi|Ki]] in [[wikipedia-de:Japan|Japan]] oder dem tibetischen Lung.
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== Prana im Yoga und im Hinduismus ==
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==Prana im Yoga und im Hinduismus==
 
Eine besonders große Rolle spielt der Begriff Prana im [[Yoga]], er findet jedoch schon in den [[wikipedia-de:Brahmanas|Brahmanas]] und den [[wikipedia-de:Upanishaden|Upanishaden]] Erwähnung.  
 
Eine besonders große Rolle spielt der Begriff Prana im [[Yoga]], er findet jedoch schon in den [[wikipedia-de:Brahmanas|Brahmanas]] und den [[wikipedia-de:Upanishaden|Upanishaden]] Erwähnung.  
 
In den Brahmanas wird in Fortsetzung zu den Upanishaden der Versuch unternommen, eine Unterscheidung zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Bestandteilen des Menschen vorzunehmen. Im Gegensatz zu den fünf sterblichen Bestandteilen – die da sind Haare, Haut, Fleisch, Knochen und Mark – werden häufig die fünf unsichtbaren Bestandteile des Menschen wie Denken (Manas), Reden, Atem (Prana), Sehen und Hören genannt und als unsterbliche Bestandteile bezeichnet. In dieser Vorstellung wird der Atem als zentrale Lebenskraft gedacht, und deshalb werden in den Brahmanas gerade diese fünf Lebenselemente auch als Pranas bezeichnet.  
 
In den Brahmanas wird in Fortsetzung zu den Upanishaden der Versuch unternommen, eine Unterscheidung zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Bestandteilen des Menschen vorzunehmen. Im Gegensatz zu den fünf sterblichen Bestandteilen – die da sind Haare, Haut, Fleisch, Knochen und Mark – werden häufig die fünf unsichtbaren Bestandteile des Menschen wie Denken (Manas), Reden, Atem (Prana), Sehen und Hören genannt und als unsterbliche Bestandteile bezeichnet. In dieser Vorstellung wird der Atem als zentrale Lebenskraft gedacht, und deshalb werden in den Brahmanas gerade diese fünf Lebenselemente auch als Pranas bezeichnet.  
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Im [[Raja Yoga]] dienen die Atemübungen ([[Pranayama]]) der Zusammenführung von Körper und [[wikipedia-de:Geist|Geist]] durch die Atmung. Prana ist jedoch mehr als „nur“ Atem oder Luft. Im Yoga wird das Arbeiten mit Atem und Luft als Zugang zum Prana, das heißt der Lebensenergie und ihrer Manifestation im Körper begriffen. Den Vorstellungen des Yoga zufolge zirkuliert Prana im Körper durch ein System von Kanälen (''[[Nadi (Yoga)|Nadi]]'').
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Im [[Wikipedia:Raja Yoga|Raja Yoga]] dienen die Atemübungen ([[Wikipedia:Pranayama|Pranayama]]) der Zusammenführung von Körper und [[Geist|Geist]] durch die Atmung. Prana ist jedoch mehr als „nur“ Atem oder Luft. Im Yoga wird das Arbeiten mit Atem und Luft als Zugang zum Prana, das heißt der Lebensenergie und ihrer Manifestation im Körper begriffen. Den Vorstellungen des Yoga zufolge zirkuliert Prana im Körper durch ein System von Kanälen (''[[Wikipedia:Nadi (Yoga)|Nadi]]'').
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In den Upanishaden steht die Atemlehre in engem Zusammenhang mit der Vorstellung vom [[Wikipedia:Atman|Atman]] (Seele). Prana durchzieht jedes Leben, ist aber nicht der Atman oder das [[wikipedia-de:Selbst|individuelle Selbst]]. In der Kaushitaki-Upanishad heißt es:
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In den Upanishaden steht die Atemlehre in engem Zusammenhang mit der Vorstellung vom [[Atman]] (Seele). Prana durchzieht jedes Leben, ist aber nicht der Atman oder das [[wikipedia-de:Selbst|individuelle Selbst]]. In der Kaushitaki-Upanishad heißt es:
   
:''Ich bin der Atem (prana). Als den aus Erkennen bestehenden Atman, als Leben, als Unsterblichkeit verehre mich. Der Atem ist Leben und das Leben ist Atem. Denn solange der Atem in diesem Körper weilt, solange weilt auch das Leben.''
 
:''Ich bin der Atem (prana). Als den aus Erkennen bestehenden Atman, als Leben, als Unsterblichkeit verehre mich. Der Atem ist Leben und das Leben ist Atem. Denn solange der Atem in diesem Körper weilt, solange weilt auch das Leben.''
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Wird Prana dynamisch, d. h. wenn die Lebenskraft ein Niveau erreicht, bei dem sie ein Eigenleben erhält, so wird sie in Indien als [[Kundalini]] bezeichnet.
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Wird Prana dynamisch, d. h. wenn die Lebenskraft ein Niveau erreicht, bei dem sie ein Eigenleben erhält, so wird sie in Indien als [[Wikipedia:Kundalini|Kundalini]] bezeichnet.
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== Definition nach Spalding ==
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==Definition nach Spalding==
 
Der amerikanische Reiseschriftsteller [[wikipedia-de:Baird Thomas Spalding|Baird Thomas Spalding]] (1857–1953) beschrieb Prana als »eines der Elemente des Geistes, denn Geist ist nicht bloß Energie, sondern Intelligenz und Substanz«. Ihm zufolge sei es feiner als Äther, was im Gegensatz zur westlichen Auffassung stehe, wo der [[wikipedia-de:Aither|Äther]] dem Prana gleichgesetzt werde. Dennoch bestehe ein »Unterschied in der Feinheit und der Aktion von Prana und von Äther«. Letzterer sei im Entstehen begriffen, wohingegen Prana immer aktiv sei. »Äther ist werdendes Prana, oder der Offenbarung zuwachsendes Prana.« Spalding war der Auffassung, dass alle feineren [[wikipedia-de:Fundamentale Wechselwirkung|Naturkräfte]] (Elektrizität und die anderen sich bewegenden Elemente der Schöpfung) Unterabteilungen und Vermittler seien, in welchen und durch welche Prana wirke.<ref>Baird T. Spalding| ''Leben und Lehren der Meister im Fernen Osten'', Band 4 „Unterweisungen - Indische Reisebriefe“, Schirner Verlag, Darmstadt 2004, Kapitel 12: Prana, S. 216. ISBN 978-3-8434-4437-8.</ref>
 
Der amerikanische Reiseschriftsteller [[wikipedia-de:Baird Thomas Spalding|Baird Thomas Spalding]] (1857–1953) beschrieb Prana als »eines der Elemente des Geistes, denn Geist ist nicht bloß Energie, sondern Intelligenz und Substanz«. Ihm zufolge sei es feiner als Äther, was im Gegensatz zur westlichen Auffassung stehe, wo der [[wikipedia-de:Aither|Äther]] dem Prana gleichgesetzt werde. Dennoch bestehe ein »Unterschied in der Feinheit und der Aktion von Prana und von Äther«. Letzterer sei im Entstehen begriffen, wohingegen Prana immer aktiv sei. »Äther ist werdendes Prana, oder der Offenbarung zuwachsendes Prana.« Spalding war der Auffassung, dass alle feineren [[wikipedia-de:Fundamentale Wechselwirkung|Naturkräfte]] (Elektrizität und die anderen sich bewegenden Elemente der Schöpfung) Unterabteilungen und Vermittler seien, in welchen und durch welche Prana wirke.<ref>Baird T. Spalding| ''Leben und Lehren der Meister im Fernen Osten'', Band 4 „Unterweisungen - Indische Reisebriefe“, Schirner Verlag, Darmstadt 2004, Kapitel 12: Prana, S. 216. ISBN 978-3-8434-4437-8.</ref>
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== Siehe auch ==
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==Bezug zur Anthroposophischen Medizin==
* {{WikipediaDE|Prana}}
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* {{WikipediaDE|Feinstofflichkeit}}
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*siehe [[Ätherleib#Prana]]
* {{WikipediaDE|Lichtnahrung}}
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* {{WikipediaDE|Mana (Ethnologie)|Mana}}
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=== Prana bei Rudolf Steiner ===
* {{WikipediaDE|Nadi (Yoga)|Nadi}}
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Steiner schildert einen Zusammenhang zwischen [[Ätherleib]] und Prana folgendermaßen: "Die allgemeine Lebensflut heißt Prana. Sie rinnt wie Wasser; ist sie aber geformt, wie man Wasser in ein Gefäß gießt, in den [[Physischer Leib|physischen Leib]] gegossen, so spricht man von Ätherleib."<ref>{{LiteraturSteinerGA|Nummer=95|Titel=Vor dem Tore der Theosophie|Seiten=160}}</ref> und "... soll hier dem Menschen, insofern er ein Organismus ist, Prana oder die Lebenskraft, als das zweite Glied seiner Wesenheit neben dem physisch-mineralischen Körper, zugeschrieben werden."<ref>{{LiteraturSteinerGA|Nummer=34|Titel=Lucifer-Gnosis|Seiten=128}}</ref>
* {{WikipediaDE|Orgon}}
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* {{WikipediaDE|Pneuma}}
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"Das zweite Gebiet, das Ozean-Gebiet, besteht nicht aus Wasser, sondern strömendem Leben, das das ganze [[Anthrowiki:Devachan|devachanische]] Gebiet durchströmt, so wie der Blutkreislauf beim Menschen alles durchdringt. Die eigenartige Substanz, das «Prana», das hier in für sich gesonderten tierischen und menschlichen Leibern strömt, bildet im Devachan einen ewig fließenden Lebensstrom von der Farbe des [[Anthrowiki:Pfirsichblüt|Pfirsichblüt]]. Dieses Element bildet die schaffende Urkraft von allem, was auf Erden als lebendiges Wesen auftritt. Im Devachan sehen wir, daß das Leben, das uns alle beseelt, in der Tat eine Einheit bildet."<ref>{{LiteraturSteinerGA|Nummer=60|Titel=Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins|Seiten=23|Vortragsdatum=8. März 1908|Vortragsort=Amsterdam}}</ref>
* {{WikipediaDE|Qi}}
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* {{WikipediaDE|Atemseele}}
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==Siehe auch==
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*{{WikipediaDE|Prana}}
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*{{WikipediaDE|Feinstofflichkeit}}
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*{{WikipediaDE|Lichtnahrung}}
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*{{WikipediaDE|Mana (Ethnologie)|Mana}}
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*{{WikipediaDE|Nadi (Yoga)|Nadi}}
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*{{WikipediaDE|Orgon}}
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*{{WikipediaDE|Pneuma}}
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*{{WikipediaDE|Qi}}
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*{{WikipediaDE|Atemseele}}
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==Literatur==
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== Literatur ==
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*Baird T. Spalding: ''Unterweisungen. Indische Reisebriefe'' (''Leben und Lehren der Meister im Fernen Osten'', Band 4). Schirner Verlag, Darmstadt 2004, ISBN 978-3-8434-4437-8, S. 211–221 (Kapitel XII: „Prana“)
* Baird T. Spalding: ''Unterweisungen. Indische Reisebriefe'' (''Leben und Lehren der Meister im Fernen Osten'', Band 4). Schirner Verlag, Darmstadt 2004, ISBN 978-3-8434-4437-8, S. 211–221 (Kapitel XII: „Prana“)
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*Alice A. Bailey: ''Der Yoga-Pfad.'' Karl Rohm 1963, S. 297. ISBN 3-87683-119-9.
* Alice A. Bailey: ''Der Yoga-Pfad.'' Karl Rohm 1963, S. 297. ISBN 3-87683-119-9.  
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== Einzelnachweise ==
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==Einzelnachweise==
 
<references />
 
<references />
    
[[Kategorie:Yoga]]
 
[[Kategorie:Yoga]]
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{{Wikipedia}}
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{{QuelleWikipedia|datum=20. November 2019|oldid=194747300|oldid-lokal=4981}}
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[[Kategorie:Wikipedialinks mit lokalen Entsprechungen]]
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