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Quecksilber

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Das chemische Element Quecksilber (Hg von lat. hydrargyrum, abgeleitet vom griechischen hydros = Wasser und argyros = Silber) ist das einzige bei Zimmertemperatur flüssige Metall (einziges anderes Element mit dieser Eigenschaft ist Brom).

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, OrdnungszahlQuecksilber, Hg, 80
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block12 (IIB), 6 , d
Dichte, Mohshärte 13579.04 kg/m3, 1.5
Aussehen silbrig weiß
Atomar
Atomgewicht 200.59 amu
Atomradius (berechnet) 150 (171) pm
Kovalenter Radius 149 pm
van der Waals-Radius 155 pm
Elektronenkonfiguration [Xe]4f14 5d10 6s2
e- 's pro Energieniveau2, 8, 18, 32, 18, 2
Oxidationszustände (Oxid) 2, 1 (leicht basisch)
Kristallstruktur rhomboedrisch
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) flüssig (__)
Schmelzpunkt 234.32 K (-38.83 °C)
Siedepunkt 629.88 K (356.73 °C)
Molares Volumen 14.09 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 59.229 kJ/mol
Schmelzwärme 2.295 kJ/mol
Dampfdruck 0.0002 Pa bei 234 K
Schallgeschwindigkeit 1407 m/s bei 293.15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 2.00 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 140 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 1.04 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 8.34 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 1007.1 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1810 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 3300 kJ/mol
Stabilste Isotope
IsotopNHt1/2 ZMZE MeVZP
194Hg{syn.}444 y ε0.040194Au
196Hg0.15%Hg ist stabil mit 116 Neutronen
198Hg9.97%Hg ist stabil mit 118 Neutronen
199Hg16.87%Hg ist stabil mit 119 Neutronen
200Hg23.1%Hg ist stabil mit 120 Neutronen
201Hg13.18%Hg ist stabil mit 121 Neutronen
202Hg29.86%Hg ist stabil mit 122 Neutronen
204Hg6.87%Hg ist stabil mit 124 Neutronen
NMR-Eigenschaften
199Hg201Hg
Kernspin1/2-3/2
gamma / rad/T4.769e7 1.765e7
Empfindlichkeit0.005670.00144
Larmorfrequenz bei B=4.7T35.7 MHz13.2 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

"Quecksilber" bedeutet ursprünglich "lebendiges Silber" (althochdeutsch quecsilbar zu germanisch kwikw = lebendig). Aufgrund seiner hohen Oberflächenspannung benetzt Quecksilber seine Unterlage nicht, sondern bildet abgeplattete einzelne Tröpfchen.
Die thermische Ausdehnung des Quecksilbers ist recht hoch und zwischen 0 °C und 100 °C der Temperatur direkt proportional. Daher wurde es gerne zum Einsatz in Thermometern benutzt. Bedingt durch seine starke Toxizität (es wirkt erbgutverändernd), hat dieser Einsatz inzwischen stark nachgelassen.

Quecksilber bildet mit anderen Metallen spontan Amalgame (Quecksilber-Legierungen). Auf Grund der Widerstandsfähigkeit der Amalgame und der Kaltaushärtung wurden sie als Zahnfüllmittel eingesetzt.

Weiter spielt es eine große Rolle bei der Herstellung von Erdalkalimetallen. Während der Elektrolyse wird das reduzierte Erdalkalimetall durch Quecksilber in einem Amalgam gebunden, damit es nicht sofort wieder eine chemische Bindung eingeht. Das Amalgam wird später thermisch aufgebrochen. Bei der Goldwäsche wird Quecksilber verwendet, um den feinen Goldstaub zu binden. Dies ist der Hauptgrund für die hohe Umweltverschmutzung bei dieser Art der Goldgewinnung.

Vorkommen

Meist als Mineral in Form von Zinnober. In Amerika und Russland auch gediegen in der Form von zwei Quecksilberseen.

Wichtige Quecksilberverbindungen

Siehe auch:

  • Minamata (Toxizität von Quecksilber in der Nahrungskette).


Weblinks

Toxikologie des Quecksilbers