− | Bevor der Begriff „Schulmedizin“ für die an den Universitäten gelehrte Medizin aufkam, wurde vom Begründer der Homöopathie, [[Samuel Hahnemann]], der Begriff [[Allopathie]] geprägt. „Allopathie“ avancierte rasch zur Sammelbezeichnung für ein breites Spektrum konventioneller Therapien, zu denen Hahnemanns Heilkunst – aber nicht nur sie – im Gegensatz stand.<ref name="Gerabek S. 45">Robert Jütte: ''Alternativmedizin.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner: ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' [[Walter de Gruyter]], 2005, ISBN 3-11-097694-3, S. 45 f.</ref> In der 1831 veröffentlichten Schrift ''Die Allöopathie. Ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art.'' warnt Hahnemann vor den Ärzten sowie der Arzneikunst „alter Schule“.<ref>Samuel Hahnemann: ''Die Allöopathie. Ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art.'' Leipzig, 1831. [https://books.google.de/books?id=ORk4AAAAMAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false In Google books].</ref> Die so von ihm Etikettierten und Angegriffenen empfanden den Begriff „Allopathie“ als rufschädigend. [[Goethe]]s Arzt [[Christoph Wilhelm Hufeland|Christoph Wilhelm Friedrich Hufeland]] schlug vor, sich statt des „viel zu engen, ja, ganz falschen Worts Allopathie“ immer des Worts „rationelle Medizin“ zu bedienen. Denn der wesentliche Unterschied der bisherigen wissenschaftlichen Medizin gegen die homöopathische sei „eben das Begründetseyn auf Vernunft und Vernunftschluß“. Hufelands Vorschlag vermochte sich in den Reihen der medizinischen Orthodoxie nicht durchzusetzen, und man bevorzugte bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts den weitgehend wertneutralen Begriff „[[Staatsmedizin|Staatsmedicin]]“.<ref name="Gerabek S. 45" /> | + | Bevor der Begriff „Schulmedizin“ für die an den Universitäten gelehrte Medizin aufkam, wurde vom Begründer der Homöopathie, [[Samuel Hahnemann]], der Begriff [[Allopathie]] geprägt. „Allopathie“ avancierte rasch zur Sammelbezeichnung für ein breites Spektrum konventioneller Therapien, zu denen Hahnemanns Heilkunst – aber nicht nur sie – im Gegensatz stand.<ref name="Gerabek S. 45">Robert Jütte: ''Alternativmedizin.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner: ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' Walter de Gruyter, 2005, ISBN 3-11-097694-3, S. 45 f.</ref> In der 1831 veröffentlichten Schrift ''Die Allöopathie. Ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art.'' warnt Hahnemann vor den Ärzten sowie der Arzneikunst „alter Schule“.<ref>Samuel Hahnemann: ''Die Allöopathie. Ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art.'' Leipzig, 1831. [https://books.google.de/books?id=ORk4AAAAMAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false In Google books].</ref> Die so von ihm Etikettierten und Angegriffenen empfanden den Begriff „Allopathie“ als rufschädigend. [[Goethe]]s Arzt [[Christoph Wilhelm Hufeland|Christoph Wilhelm Friedrich Hufeland]] schlug vor, sich statt des „viel zu engen, ja, ganz falschen Worts Allopathie“ immer des Worts „rationelle Medizin“ zu bedienen. Denn der wesentliche Unterschied der bisherigen wissenschaftlichen Medizin gegen die homöopathische sei „eben das Begründetseyn auf Vernunft und Vernunftschluß“. Hufelands Vorschlag vermochte sich in den Reihen der medizinischen Orthodoxie nicht durchzusetzen, und man bevorzugte bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts den weitgehend wertneutralen Begriff „[[Staatsmedizin|Staatsmedicin]]“.<ref name="Gerabek S. 45" /> |