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Als '''Wesensglieder''' ({{EnS|members}} „Glieder“) werden in der [[Anthroposophie]] und [[Theosophie]] alle eigenständig ''erscheinenden'' Glieder bezeichnet, die in ihrer Gesamtheit das [[Wesen]] des [[Mensch]]en ausmachen. Das [[Menschenwesen]] erschöpft sich nicht in dem [[sinnlich]] sichtbaren [[Physischer Leib|stofflichen Leib]], sondern verfügt noch über höhere, nur [[übersinnlich]] erfahrbare [[leib]]liche, [[seelisch]]e und [[geist]]ige Wesensglieder. Was so als Vielheit ''[[Erscheinung|erscheint]]'', bildet aber für die [[höhere Erkenntnis]] eine [[Ganzheit|Einheit]].
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{{Überarbeiten||Dieser Artikel|grund=Der Artikel wurde aus Anthrowiki übernommen und stellt eine Perspektive der Anthroposophie als Faktum dar. Im Sinne der Neutralität muss hier eine umfassende Überarbeitung erfolgen.}}
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{{GZ|Daß in höherer Wirklichkeit eine Einheit
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Als '''Wesensglieder''' ({{EnS|members}} „Glieder“) werden in der [[Wikipedia:Anthroposophie|Anthroposophie]] und [[Wikipedia:Theosophie|Theosophie]] alle eigenständig ''erscheinenden'' Glieder bezeichnet, die in ihrer Gesamtheit das [[Wikipedia:Wesen|Wesen]] des [[Mensch]]en ausmachen. Das [[Menschenwesen]] erschöpft sich nicht in dem [[Wikipedia:sinnlich|sinnlich]] sichtbaren [[Physischer Leib|stofflichen Leib]], sondern verfügt noch über höhere, nur [[Wikipedia:übersinnlich|übersinnlich]] erfahrbare [[Wikipedia:leib|leib]]liche, [[Wikipedia:seelisch|seelisch]]e und [[geist]]ige Wesensglieder. Was so als Vielheit ''[[Wikipedia:Erscheinung|erscheint]]'', bildet aber für die [[höhere Erkenntnis]] eine [[Wikipedia:Ganzheit|Einheit]].
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"Daß in höherer Wirklichkeit eine Einheit
 
ist, was sich für die menschliche Erfahrung als Vielheit
 
ist, was sich für die menschliche Erfahrung als Vielheit
 
von sieben Gliedern<ref>Je nach Gesichtspunkt kann das Wesen des Menschen sinnvollerweise auch in eine andere Anzahl von Wesensglieder auseinandergelegt werden.</ref> auseinanderlegt, das bleibt dadurch
 
von sieben Gliedern<ref>Je nach Gesichtspunkt kann das Wesen des Menschen sinnvollerweise auch in eine andere Anzahl von Wesensglieder auseinandergelegt werden.</ref> auseinanderlegt, das bleibt dadurch
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da: die Einheit in allem aufzuzeigen, was dem
 
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Menschen wegen seiner körperlichen und geistigen Organisation
 
Menschen wegen seiner körperlichen und geistigen Organisation
im unmittelbaren Erleben als Vielheit erscheint.|7|112}}
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im unmittelbaren Erleben als Vielheit erscheint." (Rudolf Steiner: GA 7, S.112)
    
In ähnlicher Art wie der Mensch verfügen auch höhere [[geistige Wesenheiten]] über ihnen entsprechende Wesensglieder.
 
In ähnlicher Art wie der Mensch verfügen auch höhere [[geistige Wesenheiten]] über ihnen entsprechende Wesensglieder.
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== Rudolf Steiners Bezeichnungen der Wesensglieder im Überblick ==
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In Bezug auf die herkömmlichen Bezeichnungen ergibt sich aus Steiners Werk folgende Einteilung der inneren und äußeren menschlichen Wesensschichten:
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==Rudolf Steiners Bezeichnungen der Wesensglieder im Überblick==
::::#[[Lebensgeist]] (Geschmack)
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::::#[[Geistesmensch]] (Gott)
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{{Siehe auch|Der neungliedrige Mensch|Der siebengliedrige Mensch}}
::::#[[Geistselbst]] (Eigenart)
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::::#[[Bewusstseinsseele]] (Gewissen)
+
Aus [[Rudolf Steiner]]s Werk ergibt sich folgende Einteilung der Wesenglieder des auf Erden inkarnierten Menschen. Das Wesen des Menschen gliedert sich in [[Wikipedia:Leib|Leib]], [[Seele]] und [[Geist]] (rechte Spalte), wobei sich jedes dieser grundlegenden Wesensglieder wieder in drei Teile untergliedert. Genauer betrachtet ist der Mensch daher eine 9-gliedrige Wesenheit (linke Spalte).
::::#[[Ich]] (Seele)
+
 
::::#[[Verstandesseele]] (Verstand)
+
Ebenso wie die Empfindungsseele eng verbunden mit dem Seelenleib ist und so den [[Astralleib]] bildet, so ist auch die Bewusstseinsseele mit dem Geistsselbst zu einer Einheit verwoben. Berücksichtigt man dies, und dass sich das Ich ganz besonders in der Verstandesseele ausdrückt, ergibt sich eine 7-gliedrigen Darstellung des Menschenwesens (mittlere Spalte).
::::#[[Empfindungsseele]] (Gemüt)
+
 
::::#[[Astralleib]] (Sinne)
+
[[Paracelsus]] nennt diese sieben Stufen oder Grade erstens den [[Elementarischer Leib|elementarischen Leib]], zweitens den [[Wikipedia:Archaeus|Archaeus]], [[Spiritus vitae]] oder [[Wikipedia:Mumia|Mumia]] und [[Wikipedia:Lebenskraft|Lebenskraft]], drittens den [[Wikipedia:Siderischer Leib|siderischen Menschen]], [[Evestrum]] oder astralen Leib, viertens den ''tierischen Geist'', fünftens die ''verständige Seele'', sechstens die ''Geistseele'' und siebentens ''den höheren Menschen des Olympi novi''.
::::#[[Ätherleib]] (Bau)
+
 
::::#[[Physischer Leib]] (Leichnam)
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! width="150px" align="center" |9-gliedrig|| width="120px" align="center" |7-gliedrig|| width="50px" align="center" |3-gliedrig
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|[[Wikipedia:Geistesmensch|Geistesmensch]]||&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Wikipedia:Geistesmensch|Geistesmensch]]|| rowspan="3" |<span style="font-size:40px; vertical-align: middle;">}</span> [[Geist]]
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|[[Lebensgeist]]||&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Lebensgeist]]
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|[[Geistselbst]]|| rowspan="2" |<span style="font-size:30px; vertical-align: middle;">}</span> [[Geistselbst]]
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|[[Bewusstseinsseele]]|| rowspan="3" |<span style="font-size:40px; vertical-align: middle;">}</span> [[Seele]]
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|[[Verstandesseele]]||&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Ich]]
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|[[Empfindungsseele]]|| rowspan="2" |<span style="font-size:30px; vertical-align: middle;">}</span> [[Astralleib]]
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|[[Seelenleib]]|| rowspan="3" |<span style="font-size:40px; vertical-align: middle;">}</span> [[Wikipedia:Leib|Leib]]
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|[[Ätherleib]]||&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Ätherleib]]
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|[[Physischer Leib]]||&nbsp;&nbsp;&nbsp;[[Physischer Leib]]
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Der [[Ich-Träger]], der durch das [[Ich]] gebildet wird, ist das geistige Zentrum des irdisch verkörperten [[Mensch]]en, der Brennpunkt für das unsterbliche [[Ich]]. Das Ich leuchtet in der [[Verstandesseele]] auf. Es greift in den [[Wikipedia:Leib|Leib]] ein, um an der Umwandlung seiner [[Leibeshüllen]] ([[physischer Leib]], [[Ätherleib]] und [[Astralleib]]) zu arbeiten, um sie zu den höheren [[Geistige Wesensglieder|geistigen Wesensgliedern]] ([[Geistselbst]], [[Lebensgeist]], [[Wikipedia:Geistesmensch|Geistesmensch]]) umzuwandeln. Dadurch entwickelt es sich im Lauf der [[Wiederholte Erdenleben|wiederholten Erdenleben]] weiter.
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{{GZ|Es hat sich durch die vorangegangenen Betrachtungen ergeben,
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daß die Wesenheit des Menschen aus den vier Gliedern
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sich aufbaut: Physischer Leib, Lebensleib, Astralleib und
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Ich-Träger. Das «Ich» arbeitet innerhalb der drei andern
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Glieder und wandelt diese um. Durch solche Umwandlung
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entstehen auf einer niedrigeren Stufe: [[Empfindungsseele]],
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[[Verstandesseele]] und [[Bewußtseinsseele]]. Auf einer höheren
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Stufe des Menschendaseins bilden sich: [[Geistselbst]], [[Lebensgeist]]
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und [[Wikipedia:Geistesmensch|Geistesmensch]]. Diese Glieder der Menschennatur
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stehen nun in den mannigfaltigsten Verhältnissen zu dem
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ganzen Weltall Und ihre Entwickelung hängt mit der Entwickelung
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dieses Weltalls zusammen.|13|137}}
    
==Leib, Seele und Geist==
 
==Leib, Seele und Geist==
Einer ersten tiefergehenden Betrachtung zeigt sich der [[Mensch]] als dreigliedrige Wesenheit (→ [[Trichotomie]]), die sich in [[Leib]], [[Seele]] und [[Geist]] gliedert:
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Einer ersten tiefergehenden Betrachtung zeigt sich der [[Mensch]] als dreigliedrige Wesenheit (→ [[Wikipedia:Trichotomie|Trichotomie]]), die sich in [[Wikipedia:Leib|Leib]], [[Seele|Seele]] und [[Geist]] gliedert:
    
"Warum erscheint dem Menschen die Welt in dieser dreifachen Art? Eine
 
"Warum erscheint dem Menschen die Welt in dieser dreifachen Art? Eine
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''Geist''." (Rudolf Steiner: GA 9 S25ff)
 
''Geist''." (Rudolf Steiner: GA 9 S25ff)
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Durch seinen lebendigen Leib tritt der Mensch mit der irdischen Umwelt in Kontakt. Er ist der Träger der [[Sinnesorgane]] und des [[Gehirn]]s, mit deren Hilfe der Mensch die irdische Welt wahrnehmen, vorstellen und verstandesmässig erfassen kann. Nur durch seine leiblichen Organe kann sich der Mensch bewusst der sinnlichen Welt gegenüberstellen und von ihr unterscheiden. Dadurch erwacht sein [[Selbstbewusstsein]].
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Durch seinen lebendigen Leib tritt der Mensch mit der irdischen Umwelt in Kontakt. Er ist der Träger der [[Sinnesorgane]] und des [[Gehirn]]s, mit deren Hilfe der Mensch die irdische Welt wahrnehmen, vorstellen und verstandesmässig erfassen kann. Nur durch seine leiblichen Organe kann sich der Mensch bewusst der sinnlichen Welt gegenüberstellen und von ihr unterscheiden. Dadurch erwacht sein [[Selbstbewusstsein|Selbstbewusstsein]].
    
Der Leib, für sich selbst genommen, könnte allerdings gar kein Bewusstsein entwickeln. Er wäre alleine von bewusstlosen Lebensprozessen bestimmt, wie es etwa bei den Pflanzen der Fall ist. Dass überhaupt Bewusstsein entstehen kann, dazu bedarf es der Seele, die sich des Leibes als Werkzeug bedient, um mit seiner Hilfe die irdische Welt erkennen und verändern zu können. Erst durch die Seele fühlt sich der Mensch bewusst, freudvoll oder leidvoll, mit der Erdenwelt verbunden.
 
Der Leib, für sich selbst genommen, könnte allerdings gar kein Bewusstsein entwickeln. Er wäre alleine von bewusstlosen Lebensprozessen bestimmt, wie es etwa bei den Pflanzen der Fall ist. Dass überhaupt Bewusstsein entstehen kann, dazu bedarf es der Seele, die sich des Leibes als Werkzeug bedient, um mit seiner Hilfe die irdische Welt erkennen und verändern zu können. Erst durch die Seele fühlt sich der Mensch bewusst, freudvoll oder leidvoll, mit der Erdenwelt verbunden.
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Anders geartet sind auch die [[Wesensglieder der Elementarwesen]] und die [[Wesensglieder der Hierarchien]].
 
Anders geartet sind auch die [[Wesensglieder der Elementarwesen]] und die [[Wesensglieder der Hierarchien]].
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=== Vier Wesensglieder ===
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===Vier Wesensglieder===
    
[[Rudolf Steiner]] unterscheidet zunächst '''4 grundlegende Wesenglieder''' des [[Mensch]]en und geht damit über die heute gängige Anschauung, die nur den physischen Leib gelten lassen will, weit hinaus. Diese und die höheren [[#Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder|seelischen]] und [[#Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder|geistigen Wesensglieder]] entfalten sich in [[Siebenjahresperioden]]. Die grundlegenden Wesenglieder sind:
 
[[Rudolf Steiner]] unterscheidet zunächst '''4 grundlegende Wesenglieder''' des [[Mensch]]en und geht damit über die heute gängige Anschauung, die nur den physischen Leib gelten lassen will, weit hinaus. Diese und die höheren [[#Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder|seelischen]] und [[#Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder|geistigen Wesensglieder]] entfalten sich in [[Siebenjahresperioden]]. Die grundlegenden Wesenglieder sind:
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::# [[Ich]] bzw. der [[Ich-Träger]] als dessen äußerer [[leib]]licher Ausdruck
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::*[[Ich]] bzw. der Ich-Träger als dessen äußerer leiblicher Ausdruck
::# [[Astralleib]], auch [[Trieb- und Empfindungsleib]] genannt
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::*[[Astralleib]], auch Seelne- oder Empfindungsleib genannt
::# [[Ätherleib]], auch als Lebensleib oder Bildekräfteleib bezeichnet
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::*[[Ätherleib]], auch Lebensleib oder Bildekräfteleib genannt
::# [[Physischer Leib]]
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::*[[Physischer Leib]], auch einfach nur Körper genannt
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Die drei [[leib]]lichen Wesensglieder wurden bereits auf den der [[Erde (Planet)|Erde]] vorangegangenen [[Weltentwicklungsstufen|planetarischen Weltentwicklungsstufen]] verlangt. Auf der Erde kam dann das Ich hinzu.
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Die drei [[Wikipedia:leib|leib]]lichen Wesensglieder wurden bereits auf den der [[Erde (Planet)|Erde]] vorangegangenen [[Weltentwicklungsstufen|planetarischen Weltentwicklungsstufen]] verlangt. Auf der Erde kam dann das Ich hinzu.
    
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Hülle, entsprechend der Mondentwickelung, von der ätherischen
 
Hülle, entsprechend der Mondentwickelung, von der ätherischen
 
Hülle, entsprechend der Sonnenentwickelung, und von der physischen
 
Hülle, entsprechend der Sonnenentwickelung, und von der physischen
Hülle, entsprechend der Saturnentwickelung. Etwas schematisch
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Hülle, entsprechend der Saturnentwickelung." (Rudolf Steiner: GA 124, S.91f)
können wir uns diesen Menschen in folgender Weise zeichnen:
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{{Lit|{{G|124|91f}}}}"
   
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Schon in den [[Ägyptische Mysterien|altägyptischen Mysterien]] war diese Gliederung des Menschenwesens bekannt. Die Wesensglieder wurden dort mit folgenden Ausdrücken bezeichnet:
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Schon in den altägyptischen Mysterien war diese Gliederung des Menschenwesens bekannt. Die Wesensglieder wurden dort mit folgenden Ausdrücken bezeichnet:
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:* [[Ach]], das unsterbliche geistiges Urbild des Ba; entspricht dem Ich, das allerdings noch nicht vollständig in den Körper eingezogen ist, sondern gleichsam als höheres Ich über diesem schwebt.
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::*Ach, das unsterbliche geistiges Urbild des Ba; entspricht dem Ich, das allerdings noch nicht vollständig in den Körper eingezogen ist, sondern gleichsam als höheres Ich über diesem schwebt.
:* [[Ba]], der Seelenleib, in dem die körperorientierten Instinkte, Sinnesempfindungen, Leidenschaften und Triebe wirken
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::*Ba, der Seelenleib, in dem die körperorientierten Instinkte, Sinnesempfindungen, Leidenschaften und Triebe wirken
:* [[Ka]], die formschaffende Lebens- und Wachstumskraft
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::*Ka, die formschaffende Lebens- und Wachstumskraft
:* [[Chat]], der physisch-stoffliche Körper
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::*Chat, der physisch-stoffliche Körper
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Auch die [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] und insbesondere [[Aristoteles]] kannten die übersinnlichen leiblichen und seelischen Wesensglieder des Menschen<ref name="Aristoteles">vgl. dazu besonders: ''De anima'', 2. Buch, Kap. 1-3</ref>:
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Auch die Griechen und insbesondere Aristoteles kannten die übersinnlichen leiblichen und seelischen Wesensglieder des Menschen<ref name="Aristoteles">vgl. dazu besonders: ''De anima'', 2. Buch, Kap. 1-3</ref>:
    
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mit etwas anderen Worten das bezeichnet, was wir hier haben. Indem
 
mit etwas anderen Worten das bezeichnet, was wir hier haben. Indem
 
sie das Seelische bezeichnen wollten, fingen sie an bei dem, was wir den
 
sie das Seelische bezeichnen wollten, fingen sie an bei dem, was wir den
Lebensleib nennen, und nannten es [[Treptikon]]; was wir den Empfindungsleib
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Lebensleib nennen, und nannten es Treptikon; was wir den Empfindungsleib
 
nennen, nannte man mit einem sehr bezeichnenden Ausdruck
 
nennen, nannte man mit einem sehr bezeichnenden Ausdruck
 
[[Aesthetikon]]; unsere Empfindungsseele bezeichnete man als [[Orektikon]],
 
[[Aesthetikon]]; unsere Empfindungsseele bezeichnete man als [[Orektikon]],
 
die Verstandesseele als [[Kinetikon]], und was die Bewußtseinsseele ist,
 
die Verstandesseele als [[Kinetikon]], und was die Bewußtseinsseele ist,
 
das kostbarste Gut, was sich der Mensch jetzt erwirbt, nannte man
 
das kostbarste Gut, was sich der Mensch jetzt erwirbt, nannte man
[[Dianoetikon]]." {{Lit|{{G|114|133}}}}
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[[Dianoetikon]]." (Rudolf Steiner GA 114, S.133)
 
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Jedes dieser Wesensglieder hat sein eigenes [[Bewusstsein]], durch das es sich in der Welt orientiert, wovon uns selbst allerdings im wesentlichen nur das bewusst wird, was in den Bereich unseres Ichs fällt, während alles andere unterbewusst bleibt.
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Jedes dieser Wesensglieder hat sein eigenes [[Bewusstsein|Bewusstsein]], durch das es sich in der Welt orientiert, wovon uns selbst allerdings im wesentlichen nur das bewusst wird, was in den Bereich unseres Ichs fällt, während alles andere unterbewusst bleibt.
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Wäre der physische Leib alleine sich selbst überlassen, herrschten im Menschenwesen also nur physikalische und chemische Prozesse, so wäre er sehr bald dem Zerfall anheimgegeben. Das ist nach dem Tod des Menschen der Fall, wenn der physische Leib von den höheren Wesensgliedern verlassen wird. Der Leichnam, der zurückbleibt, verwest. Während des irdischen Lebens des Menschen wird sein physischer Leib hingegen beständig geformt und erneuert durch den Lebensleib. [[Paracelsus]], der noch eine deutliche Ahnung von den höheren Wesengliedern des Menschen hatte, nannte den Ätherleib [[Archäus]]. Während der physische Leib vorwiegend von den lokalen irdischen Bedingungen abhängig ist, wird der Ätherleib wesentlich durch kosmische Gesetzmässigkeiten bestimmt, namentlich durch die lichthaften [[ätherisch|ätherischen]] Sonnenkräfte.
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Wäre der physische Leib alleine sich selbst überlassen, herrschten im Menschenwesen also nur physikalische und chemische Prozesse, so wäre er sehr bald dem Zerfall anheimgegeben. Das ist nach dem Tod des Menschen der Fall, wenn der physische Leib von den höheren Wesensgliedern verlassen wird. Der Leichnam, der zurückbleibt, verwest. Während des irdischen Lebens des Menschen wird sein physischer Leib hingegen beständig geformt und erneuert durch den Lebensleib. [[Paracelsus]], der noch eine deutliche Ahnung von den höheren Wesengliedern des Menschen hatte, nannte den Ätherleib [[Archäus]]. Während der physische Leib vorwiegend von den lokalen irdischen Bedingungen abhängig ist, wird der Ätherleib wesentlich durch kosmische Gesetzmässigkeiten bestimmt, namentlich durch die lichthaften [[Wikipedia:ätherisch|ätherischen]] Sonnenkräfte.
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Der Ätherleib verleiht dem Menschenwesen seine sich lebendig erhaltende Gestalt. Dieses Lebensprinzip hat der Mensch mit der lebendig sprießenden und sproßenden Pflanzenwelt gemeinsam. Der Ätherleib kann dem Menschen aber nicht Bewusstsein, Trieb- und Empfindung verleihen. Dazu ist der Astralleib nötig, wie ihn auch die Tiere haben. Der kosmische Bezug ist beim Trieb- und Empfindungsleib noch ausgeprägter als beim Ätherleib, weshalb er auch als Sternenleib oder Astralleib bezeichnet wird; Paracelsus nennt ihn den [[Siderischer Leib|siderischen Leib]]. Da bei den Tieren der Astralleib das bestimmende Wesenglied ist, hängen sie innig mit den gestaltenden Kräften des [[Tierkreis|Tierkreises]] zusammen.
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Der Ätherleib verleiht dem Menschenwesen seine sich lebendig erhaltende Gestalt. Dieses Lebensprinzip hat der Mensch mit der lebendig sprießenden und sproßenden Pflanzenwelt gemeinsam. Der Ätherleib kann dem Menschen aber nicht Bewusstsein, Trieb- und Empfindung verleihen. Dazu ist der Astralleib nötig, wie ihn auch die Tiere haben. Der kosmische Bezug ist beim Trieb- und Empfindungsleib noch ausgeprägter als beim Ätherleib, weshalb er auch als Sternenleib oder Astralleib bezeichnet wird; Paracelsus nennt ihn den [[Wikipedia:Siderischer Leib|siderischen Leib]]. Da bei den Tieren der Astralleib das bestimmende Wesenglied ist, hängen sie innig mit den gestaltenden Kräften des [[Wikipedia:Tierkreis|Tierkreises]] zusammen.
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Das [[Selbstbewusstsein]] ist erst mit dem selbstständigen menschlichen Ich gegeben, über das die Tiere nicht verfügen. Das Ich ist der geistige Kern des Menschenwesens und gibt dem Menschen seine eigene unverwechselbare individuelle Prägung.  
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Das [[Selbstbewusstsein|Selbstbewusstsein]] ist erst mit dem selbstständigen menschlichen Ich gegeben, über das die Tiere nicht verfügen. Das Ich ist der geistige Kern des Menschenwesens und gibt dem Menschen seine eigene unverwechselbare individuelle Prägung.  
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Während des wachen Erdenlebens des Menschen sind diese 4 Wesensglieder innig miteinander verbunden und durchdringen einander. Grundsätzlich aber sind sie eigenständiger, substanzieller, auf sich selbst gegründeter Natur und können bis zu einem gewissen Grad auch unabhängig voneinander existieren. Das zeigt sich schon während des Schlafes, wo sich Ich und Astralleib aus dem durch den Ätherleib belebten physischen Leib weitgehend herausheben. Mit dem [[Tod]] hebt sich auch noch der Ätherleib aus dem physischen Leib heraus und geht seine eigenen Wege. Er löst sich allerdings schon nach kurzer Zeit, etwa drei Tage nach dem Tod, in der allgemeinen Ätherwelt auf. Da während des Erdenlebens der physische Leib und der Ätherleib besonders fest aneinander gebunden sind und sich niemals für längere Zeit voneinander trennen dürfen (denn sonst tritt der Tod ein), kann man den belebten Leib als etwas Einheitliches auffassen und kommt dadurch zu einer Dreigliederung des Menschenwesens in [[Leib]], [[Seele]] und [[Geist]].
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Während des wachen Erdenlebens des Menschen sind diese 4 Wesensglieder innig miteinander verbunden und durchdringen einander. Grundsätzlich aber sind sie eigenständiger, substanzieller, auf sich selbst gegründeter Natur und können bis zu einem gewissen Grad auch unabhängig voneinander existieren. Das zeigt sich schon während des Schlafes, wo sich Ich und Astralleib aus dem durch den Ätherleib belebten physischen Leib weitgehend herausheben. Mit dem [[Tod|Tod]] hebt sich auch noch der Ätherleib aus dem physischen Leib heraus und geht seine eigenen Wege. Er löst sich allerdings schon nach kurzer Zeit, etwa drei Tage nach dem Tod, in der allgemeinen Ätherwelt auf. Da während des Erdenlebens der physische Leib und der Ätherleib besonders fest aneinander gebunden sind und sich niemals für längere Zeit voneinander trennen dürfen (denn sonst tritt der Tod ein), kann man den belebten Leib als etwas Einheitliches auffassen und kommt dadurch zu einer Dreigliederung des Menschenwesens in [[Wikipedia:Leib|Leib]], [[Seele|Seele]] und [[Geist]].
    
Auch der Astralleib löst sich großteils, allerdings erst im Laufe einer längeren Zeitspanne, die etwa ein Drittel des vergangenen Erdenlebens ausmacht, in der erdnahen Astralwelt auf. Dabei werden alle seelischen Begierden ausgeschieden, die den Menschen noch an das vergangene irdische Leben fesseln. Es ist das eine Zeit der seelischen Läuterung, die nach der christlichen Terminologie auch als Fegefeuer bekannt ist, oder auch mit einem alten indischen Ausdruck [[Kamaloka]] genannt wird (kama = Begierde, loka = Ort).  
 
Auch der Astralleib löst sich großteils, allerdings erst im Laufe einer längeren Zeitspanne, die etwa ein Drittel des vergangenen Erdenlebens ausmacht, in der erdnahen Astralwelt auf. Dabei werden alle seelischen Begierden ausgeschieden, die den Menschen noch an das vergangene irdische Leben fesseln. Es ist das eine Zeit der seelischen Läuterung, die nach der christlichen Terminologie auch als Fegefeuer bekannt ist, oder auch mit einem alten indischen Ausdruck [[Kamaloka]] genannt wird (kama = Begierde, loka = Ort).  
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Entwicklungsgeschichtlich haben die 4 Wesensglieder ein sehr unterschiedliches Alter und dadurch auch eine sehr unterschiedliche Entwicklungsreife erlangt. Der physische Leib ist seinem Ursprung nach das älteste aller Wesensglieder und daher auch in gewisser Weise am höchsten entwickelt. Man denke nur an den Wunderbau des menschlichen Gehirns oder des Knochengerüstes, wo mit gerinstem Materialaufwand höchste Tragefähigkeit und Stabilität erreicht wird. Auch der Ätherleib, der eine unglaubliche Fülle von Lebensprozessen harmonisch aufeinander abstimmt, ist sehr hoch entwickelt. Man vergleiche damit die oft chaotisch wütenden Triebe und Begierden, die in unserem Astralleib wirken, der ein viel geringeres entwicklungsgeschichtliches Alter hat und dadurch entsprechend unreif ist. Das allerjüngste und unvollendetste Wesensglied, das den Menschen aber erst zur einzigartigen Individualität macht, ist das menschliche Ich.
 
Entwicklungsgeschichtlich haben die 4 Wesensglieder ein sehr unterschiedliches Alter und dadurch auch eine sehr unterschiedliche Entwicklungsreife erlangt. Der physische Leib ist seinem Ursprung nach das älteste aller Wesensglieder und daher auch in gewisser Weise am höchsten entwickelt. Man denke nur an den Wunderbau des menschlichen Gehirns oder des Knochengerüstes, wo mit gerinstem Materialaufwand höchste Tragefähigkeit und Stabilität erreicht wird. Auch der Ätherleib, der eine unglaubliche Fülle von Lebensprozessen harmonisch aufeinander abstimmt, ist sehr hoch entwickelt. Man vergleiche damit die oft chaotisch wütenden Triebe und Begierden, die in unserem Astralleib wirken, der ein viel geringeres entwicklungsgeschichtliches Alter hat und dadurch entsprechend unreif ist. Das allerjüngste und unvollendetste Wesensglied, das den Menschen aber erst zur einzigartigen Individualität macht, ist das menschliche Ich.
   −
Aufgrund seiner geistigen Natur ist das menschliche Ich unvergänglich, ewig, während sich die drei niederen Wesensglieder nach dem Tod weitgehend auflösen. Indem allerdings das menschliche Ich an der Vergeistigung seiner niederen Wesensglieder arbeitet, entreisst er diese, zumindest teilweise, der Vergänglichkeit. Es entstehen auf diese Weise höhere seelische und geistige Wesensglieder, die zwar substanziell von gleicher Art wie die niederen sind, ihrer geistigen Form nach aber reif sind, in ein rein geistiges, unvergängliches Dasein einzutreten. Einer differenzierteren geistigen Betrachtung zeigt sich dadurch der Mensch als 7- bzw. 9-gliedrige Wesenheit {{lit|{{G|13|}}, Kapitel ''Wesen der Menschheit'' und {{G|9|}}, Kapitel ''Das Wesen des Menschen''}}.
+
Aufgrund seiner geistigen Natur ist das menschliche Ich unvergänglich, ewig, während sich die drei niederen Wesensglieder nach dem Tod weitgehend auflösen. Indem allerdings das menschliche Ich an der Vergeistigung seiner niederen Wesensglieder arbeitet, entreisst er diese, zumindest teilweise, der Vergänglichkeit. Es entstehen auf diese Weise höhere seelische und geistige Wesensglieder, die zwar substanziell von gleicher Art wie die niederen sind, ihrer geistigen Form nach aber reif sind, in ein rein geistiges, unvergängliches Dasein einzutreten. Einer differenzierteren geistigen Betrachtung zeigt sich dadurch der Mensch als 7- bzw. 9-gliedrige Wesenheit. (Siehe auch: GA 13, Kapitel ''Wesen der Menschheit'' und GA 9, Kapitel ''Das Wesen des Menschen''
   −
=== Das Ich und der Astralleib machen das Erdenleben in Wahrheit nicht mit ===
+
===Die polare Anordnung der Wesensglieder im dreigliedrigen Organismus===
   −
Unser [[wahres Ich]] und der [[Astralleib]] machen in Wahrheit das Erdenleben gar nicht mit, sondern bleiben in jenem Zeitpunkt stehen, als sie sich erstmals mit dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] und dem [[Ätherleib]] verbunden haben. Im irdischen Leben erleben wir nur die Spiegelbilder von Ich und Astralleib. Im [[Schlaf]] kehren wir immer wieder zum Anfang unseres Erdenlebens zurück. Der Ätherleib bildet dabei die zeitliche Brücke, die die irdische Gegenwart mit dem Anfang unseres Erdendaseins verbindet. Nach dem [[Tod]] oder bei der [[Schulungsweg|geistigen Schulung]] zeigt sich das in Form des ätherischen [[Lebenstableau]]s.
+
Die Anordnung der Wesensglieder im [[Wikipedia:Kopf|Kopf]]bereich ist gegensätzlich zur Anordnung im Stoffwechselbereich. Im [[Nerven-Sinnes-System]] liegt das [[Ich]] ganz innen, dann folgt der [[Astralleib]] und die äußere Hülle bilden der [[Ätherleib]] und der [[Physischer Leib|physische Leib]]. Im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] ist es genau umgekehrt - da wendet sich das Ich ganz nach außen und der physische Leib bildet den innersten Kern. Das [[Rhythmisches System|rhythmische System]] vermittelt zwischen diesen beiden polaren Gegensätzen. (Siehe auch: GA 317, S.76ff - [[Heilpädagogischer Kurs]]).
 
  −
{{GZ|... wenn wir abends einschlafen, oder
  −
auch bei Tag einschlafen - das macht keinen Unterschied, aber ich
  −
will nur vom nächtlichen Schlaf zunächst sprechen, den der anständige
  −
Mensch durchmacht -, so gehen wir jedesmal in der Zeit bis in
  −
denjenigen Abschnitt unseres Lebens zurück, der ganz im Anfange
  −
unseres Erdendaseins liegt, ja wir gehen sogar noch jenseits unseres
  −
Erdendaseins zurück bis in das vorirdische Leben. In dieselbe Welt
  −
gehen wir zurück, aus der wir heruntergestiegen sind, als wir durch
  −
die Konzeption, durch die Empfängnis einen Erdenleib bekommen
  −
haben. Wir bleiben gar nicht in demselben Zeitpunkte, in dem wir
  −
wachend sind, sondern wir machen den ganzen Gang durch die Zeit
  −
zurück. Wir sind im Momente des Einschlafens in demselben Zeitpunkte,
  −
in dem wir waren, als wir, wenn ich mich so ausdrücken darf,
  −
von den Himmeln auf die Erde heruntergestiegen sind.|226|12f}}
  −
 
  −
{{GGZ|Aber dieses Zurückgehen ist eigentlich auch nur etwas
  −
Scheinbares, denn in Wirklichkeit sind wir mit dem Ich und dem
  −
astralischen Leibe auch während des Tagwachens nicht herausgekommen
  −
aus dem Zustande, in dem wir im vorirdischen Dasein waren.
  −
 
  −
Sie sehen, wir müssen uns Ideen aneignen, wenn wir die Wahrheit
  −
über diese Dinge erkennen wollen, die nicht gewöhnliche Ideen sind.
  −
Wir müssen uns die Idee aneignen, daß Ich und astralischer Leib
  −
überhaupt unsere Erdenentwickelung zunächst gar nicht mitmachen.
  −
Sie bleiben im Grunde zurück, bleiben stehen, wo wir sind, wenn wir
  −
uns anschicken, einen physischen und einen Ätherleib zu bekommen.|226|13}}
  −
 
  −
{{GGZ|Nun werden Sie sagen: Aber wir haben doch unser Ich. Unser Ich
  −
ist mit uns alt geworden. Unser astralischer Leib, unser Denken,
  −
Fühlen und Wollen sind auch mit uns alt geworden. Wenn einer
  −
sechzig Jahre alt geworden ist, so ist doch sein Ich auch sechzig Jahre
  −
alt geworden. - Wenn wir in dem Ich, von dem wir täglich reden, unser
  −
wahres, unser wirkliches Ich vor uns hätten, dann wäre der Einwand
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berechtigt. Aber wir haben in dem Ich, von dem wir täglich reden, gar
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nicht unser wirkliches Ich vor uns, sondern unser wirkliches Ich steht
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am Ausgangspunkte unseres Erdenlebens. Unser physischer Leib wird,
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sagen wir sechzig Jahre alt. Er spiegelt zurück, indem durch den
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Ätherleib die Spiegelung vermittelt wird, immer von dem betreffenden
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Zeitpunkt, in dem der physische Leib lebt, das Spiegelbild des
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wahren Ichs. Dieses Spiegelbild des wahren Ichs, das wir in jedem
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Augenblicke von unserem physischen Leibe zurückbekommen, das
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in Wahrheit von etwas herrührt, das gar nicht ins Erdendasein mitgegangen
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ist, sehen wir. Und dieses Spiegelbild nennen wir unser Ich.
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Dieses Spiegelbild wird natürlich älter, denn es wird dadurch älter,
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daß der Spiegelapparat, der physische Leib, allmählich nicht mehr so
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frisch ist, wie er im frühen Kindesalter war, dann zuletzt klapperig
  −
wird und so weiter. Aber daß das Ich, das eigentlich nur das Spiegelbild
  −
des wahren Ichs ist, sich auch als alt zeigt, kommt nur davon, daß
  −
der Spiegelungsapparat nicht mehr so gut ist, wenn wir mit dem
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physischen Leibe alt geworden sind. Und der Ätherleib ist das, was
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sich nun von der Gegenwart immer so hindehnt, wie perspektivisch,
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nach unserem wahren Ich und nach unserem astralischen Leib, die
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gar nicht in die physische Welt heruntergehen.
  −
 
  −
Deshalb sehen wir, wie ich das in den öffentlichen Vorträgen jetzt
  −
schilderte, dieses ganze Tableau des Ätherleibes oder Zeitleibes. Das
  −
ist dasjenige, was sich da ätherisch ausbreitet zwischen unserem gegenwärtigen
  −
Augenblick, den nur der physische Leib mitmacht, und
  −
unserem Ich, das eigentlich niemals der physischen Erdenwelt vollständig
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angehört, sondern immer zurückbleibt, wenn wir uns so ausdrücken
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dürfen, in den Himmelswelten.|226|14f}}
  −
 
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=== Die polare Anordnung der Wesensglieder im dreigliedrigen Organismus ===
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Die Anordnung der Wesensglieder im [[Kopf]]bereich ist gegensätzlich zur Anordnung im Stoffwechselbereich. Im [[Nerven-Sinnes-System]] liegt das [[Ich]] ganz innen, dann folgt der [[Astralleib]] und die äußere Hülle bilden der [[Ätherleib]] und der [[Physischer Leib|physische Leib]]. Im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] ist es genau umgekehrt - da wendet sich das Ich ganz nach außen und der physische Leib bildet den innersten Kern. Das [[Rhythmisches System|rhythmische System]] vermittelt zwischen diesen beiden polaren Gegensätzen {{Lit|{{G|317|76ff}}}} ([[Heilpädagogischer Kurs]]).
      
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so daß man gar nicht weiß: ist das von außen nach innen oder
 
so daß man gar nicht weiß: ist das von außen nach innen oder
 
von innen nach außen, so ist die Anordnung im rhythmischen System
 
von innen nach außen, so ist die Anordnung im rhythmischen System
dazwischen. Das rhythmische System ist halb Kopf, halb Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Wenn wir einatmen, ist es mehr Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, wenn wir ausatmen ist es mehr Kopfsystem." {{Lit|{{G|317|78}}}}
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dazwischen. Das rhythmische System ist halb Kopf, halb Stoffwechsel-Gliedmaßensystem. Wenn wir einatmen, ist es mehr Stoffwechsel-Gliedmaßensystem, wenn wir ausatmen ist es mehr Kopfsystem." (Rudolf Steiner: GA 317, S.78)
 
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! Wesensglied !! Rhythmus  
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!Wesensglied!!Rhythmus
 
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|[[Ich]]
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|[[Ich]]
|'''Tagesrhythmus''' (Tag-/Nacht)  
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|'''Tagesrhythmus''' (Tag-/Nacht)
 
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|[[Astralleib]]
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|[[Astralleib]]
 
|'''Wochenrhythmus''' (7 Tage)
 
|'''Wochenrhythmus''' (7 Tage)
 
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|[[Ätherleib]]
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|[[Ätherleib]]
 
|'''Monatsrhythmus''' (4 x 7 = 28 Tage)
 
|'''Monatsrhythmus''' (4 x 7 = 28 Tage)
 
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|[[physischer Leib]] &nbsp;&nbsp;&nbsp;
 
|[[physischer Leib]] &nbsp;&nbsp;&nbsp;
|'''Jahresrhythmus'''<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;männlich 12 x 28 Tage (1 Mondjahr)<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;weiblich 10 x 28 Tage (~ Dauer der Schwangerschaft)  
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|'''Jahresrhythmus'''<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;männlich 12 x 28 Tage (1 Mondjahr)<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;weiblich 10 x 28 Tage (~ Dauer der Schwangerschaft)
 
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{{GZ|Wie das Ich in einer Zeit von vierundzwanzig Stunden
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"Wie das Ich in einer Zeit von vierundzwanzig Stunden
 
rhythmische Veränderungen durchmacht, die sich heute noch ausdrücken
 
rhythmische Veränderungen durchmacht, die sich heute noch ausdrücken
 
im Wechsel von Wachen und Schlafen, so der Astralleib in
 
im Wechsel von Wachen und Schlafen, so der Astralleib in
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die Zusammenschiebung der menschlichen Verhältnisse zugunsten der
 
die Zusammenschiebung der menschlichen Verhältnisse zugunsten der
 
menschlichen Freiheit sich diese Beziehungen zum Kosmos verändert
 
menschlichen Freiheit sich diese Beziehungen zum Kosmos verändert
haben.|107|151ff}}
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haben." (Rudolf Steiner: GA 107, S.151ff]
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== Die leiblichen Wesensglieder ==
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==Die leiblichen Wesensglieder==
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Die [[leib]]lichen Wesensglieder umfassen die Dreiheit von [[Physischer Leib|physischem Leib]], [[Ätherleib]] und [[Astralleib]]. Sie bilden die '''leiblichen Hüllen''' oder '''[[Leibeshüllen]]''', die das [[Ich]] während des [[irdisch]]en [[Leben]]s umgeben.
+
Die leiblichen Wesensglieder umfassen die Dreiheit von [[Physischer Leib|physischem Leib]], [[Ätherleib]] und [[Astralleib]]. Sie bilden die '''leiblichen Hüllen''' oder '''Leibeshüllen''', die das [[Ich]] während des irdischen Lebens umgeben.
    
==Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder==
 
==Die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder==
=== Seelische Wesensglieder ===
+
===Seelische Wesensglieder===
 
Im Zuge der menschheitlichen wie auch der individuellen menschlichen Entwicklung arbeitet der Mensch so an seinen niederen Wesensgliedern, dass sie immer mehr zum Ausdruck seiner Individualität werden. Diese Arbeit vollzieht sich auf erster Stufe noch nicht vollbewusst, aber es werden dadurch drei neue, seelische Wesensglieder ausgebildet: die [[Empfindungsseele]], die [[Verstandes- und Gemütsseele]] und die [[Bewusstseinsseele]]. Sie umgeben das Ich als '''seelische Hüllen'''. An ihrer Entwicklung sind geistige Wesenheiten beteiligt, die aus den [[Planetensphären]] wirken. Wesenheiten des [[Mars]] wirken in der Empfindungsseele, Wesenheiten des [[Merkur]] arbeiten an der Verstandesseele und Wesenheiten des [[Jupiter]] an der Bewusstseinsseele. WEsenheiten der [[Venus]] sind schließlich beteiligt, wenn sich das [[Geistselbst]] in die Bewusstseinsseele senkt:
 
Im Zuge der menschheitlichen wie auch der individuellen menschlichen Entwicklung arbeitet der Mensch so an seinen niederen Wesensgliedern, dass sie immer mehr zum Ausdruck seiner Individualität werden. Diese Arbeit vollzieht sich auf erster Stufe noch nicht vollbewusst, aber es werden dadurch drei neue, seelische Wesensglieder ausgebildet: die [[Empfindungsseele]], die [[Verstandes- und Gemütsseele]] und die [[Bewusstseinsseele]]. Sie umgeben das Ich als '''seelische Hüllen'''. An ihrer Entwicklung sind geistige Wesenheiten beteiligt, die aus den [[Planetensphären]] wirken. Wesenheiten des [[Mars]] wirken in der Empfindungsseele, Wesenheiten des [[Merkur]] arbeiten an der Verstandesseele und Wesenheiten des [[Jupiter]] an der Bewusstseinsseele. WEsenheiten der [[Venus]] sind schließlich beteiligt, wenn sich das [[Geistselbst]] in die Bewusstseinsseele senkt:
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indem sie seine Verstandesseele entwickeln; sodann sind sie die
 
indem sie seine Verstandesseele entwickeln; sodann sind sie die
 
ersten Lehrer der Eingeweihten, wobei sie auf eine ganz bewußte Art
 
ersten Lehrer der Eingeweihten, wobei sie auf eine ganz bewußte Art
wirken." {{Lit|{{G|102|59f}}}}
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wirken." (Rudolf Steiner: GA 102, S.59f)
 
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Indem das menschliche Ich unbewusst den Astralleib, also die naturgegebenen Triebe und Empfindungen, verwandelt, entsteht die [[Empfindungsseele]], die sehr eng mit dem Astralleib verbunden bleibt und mit ihm in gewissem Sinn eine Einheit bildet. Durch die Empfindungsseele werden die sinnlichen Wahrnehmungen und die sich an diese anknüpfenden gefühlsmäßigen Empfindungen vermittelt.
 
Indem das menschliche Ich unbewusst den Astralleib, also die naturgegebenen Triebe und Empfindungen, verwandelt, entsteht die [[Empfindungsseele]], die sehr eng mit dem Astralleib verbunden bleibt und mit ihm in gewissem Sinn eine Einheit bildet. Durch die Empfindungsseele werden die sinnlichen Wahrnehmungen und die sich an diese anknüpfenden gefühlsmäßigen Empfindungen vermittelt.
   −
Im Laufe des geistigen [[Schulungsweg]]s verwandelt sich die Empfindungsseele zur [[Intuitionsseele]], durch die das [[Bewusstsein]] nach und nach unmittelbar in anderen [[Geistige Wesen|geistigen Wesen]] zu erwachen beginnt.
+
Im Laufe des geistigen [[Schulungsweg]]s verwandelt sich die Empfindungsseele zur [[Intuitionsseele]], durch die das [[Bewusstsein|Bewusstsein]] nach und nach unmittelbar in anderen [[Geistige Wesen|geistigen Wesen]] zu erwachen beginnt.
    
Durch die Verwandlung des Ätherleibs, der u.a. der Träger der menschlichen Temperamente, des Gedächtnisses und der festverwurzelten Lebensgewohnheiten ist, wird seelisch die [[Verstandes- oder Gemütsseele]] ausgestaltet. Das bewusste logische Denken beginnt damit zu erwachen und zugleich eine deutliche Empfindung des eigenen Ichs. Der Verstand reicht aber noch nicht an die wirklich im Geistigen begründeten ewigen Wahrheiten heran. Mit seiner Hilfe entwirft der Mensch selbstgeschaffene und logisch in sich stimmige Gedankenstrukturen, die ihm helfen, sich über sein Verhältnis zur Welt aufzuklären. Gerade durch diese bewusste eigene Verstandestätigkeit leuchtet die Ich-Empfindung sehr stark auf. Diese Verstandesstrukturen sind aber durchaus noch vom subjektiven Standpunkt des einzelnen Menschen bzw. von der in einem weiteren Kreis vertretenen Lehrmeinung, d.h. von einem erlernten Vorwissen, abhängig. Sie sind also prinzipiell niemals frei von Vorurteilen, auf die die weitere logische Beweisführung notwendig aufbauen muss. So entsteht, sofern kein Denkfehler vorliegt, zwar ein logisch richtiges, aber einseitiges Bild der Wirklichkeit. Man muss nur einen Blick auf die Philosophiegeschichte werfen, wo die unterschiedlichsten, oft diametral entgegengesetzten Standpunkte logisch stringent begründet wurden, um dessen gewahr zu werden.
 
Durch die Verwandlung des Ätherleibs, der u.a. der Träger der menschlichen Temperamente, des Gedächtnisses und der festverwurzelten Lebensgewohnheiten ist, wird seelisch die [[Verstandes- oder Gemütsseele]] ausgestaltet. Das bewusste logische Denken beginnt damit zu erwachen und zugleich eine deutliche Empfindung des eigenen Ichs. Der Verstand reicht aber noch nicht an die wirklich im Geistigen begründeten ewigen Wahrheiten heran. Mit seiner Hilfe entwirft der Mensch selbstgeschaffene und logisch in sich stimmige Gedankenstrukturen, die ihm helfen, sich über sein Verhältnis zur Welt aufzuklären. Gerade durch diese bewusste eigene Verstandestätigkeit leuchtet die Ich-Empfindung sehr stark auf. Diese Verstandesstrukturen sind aber durchaus noch vom subjektiven Standpunkt des einzelnen Menschen bzw. von der in einem weiteren Kreis vertretenen Lehrmeinung, d.h. von einem erlernten Vorwissen, abhängig. Sie sind also prinzipiell niemals frei von Vorurteilen, auf die die weitere logische Beweisführung notwendig aufbauen muss. So entsteht, sofern kein Denkfehler vorliegt, zwar ein logisch richtiges, aber einseitiges Bild der Wirklichkeit. Man muss nur einen Blick auf die Philosophiegeschichte werfen, wo die unterschiedlichsten, oft diametral entgegengesetzten Standpunkte logisch stringent begründet wurden, um dessen gewahr zu werden.
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Die [[Bewusstseinsseele]] wird durch die unterbewusste Arbeit des menschlichen Ichs am physischen Leib gebildet. Durch sie erst fühlt sich der Mensch als völlig eigenständiges Subjekt von der objektiven Außenwelt abgetrennt und ihr gegenübergestellt. Erst in der Bewusstseinsseele beginnen nun die ewigen Wahrheiten selbst durch die Vernunft unmittelbar zur menschlichen Seele zu sprechen. Die Vernunft ist die erste Form, durch die sich das Geistige selbst, unabhängig vom subjektiven Standpunkt des einzelnen Menschen, in der menschlichen Seele unmittelbar kundgibt. Durch die Vernuft versetzt sich der individuelle menschliche Geist in Einklang mit dem Weltgeist, wodurch die so erfahrenen Wahrheiten notwendig zugleich einen moralischen Charakter an sich tragen, denn alle Moral gründet letztlich auf dem harmonischen Zusammenwirken aller geistigen Kräfte. Diese ewigen sittlichen Wahrheiten dürfen aber nicht mit den einseitigen, oft sehr unterschiedlichen Moralregeln verwechselt werden, die da oder dort in den einzelnen Kulturkreisen vertreten werden und wurden.  
 
Die [[Bewusstseinsseele]] wird durch die unterbewusste Arbeit des menschlichen Ichs am physischen Leib gebildet. Durch sie erst fühlt sich der Mensch als völlig eigenständiges Subjekt von der objektiven Außenwelt abgetrennt und ihr gegenübergestellt. Erst in der Bewusstseinsseele beginnen nun die ewigen Wahrheiten selbst durch die Vernunft unmittelbar zur menschlichen Seele zu sprechen. Die Vernunft ist die erste Form, durch die sich das Geistige selbst, unabhängig vom subjektiven Standpunkt des einzelnen Menschen, in der menschlichen Seele unmittelbar kundgibt. Durch die Vernuft versetzt sich der individuelle menschliche Geist in Einklang mit dem Weltgeist, wodurch die so erfahrenen Wahrheiten notwendig zugleich einen moralischen Charakter an sich tragen, denn alle Moral gründet letztlich auf dem harmonischen Zusammenwirken aller geistigen Kräfte. Diese ewigen sittlichen Wahrheiten dürfen aber nicht mit den einseitigen, oft sehr unterschiedlichen Moralregeln verwechselt werden, die da oder dort in den einzelnen Kulturkreisen vertreten werden und wurden.  
   −
Durch geistige Schulung wird die Bewusstseinsseele allmählich zur [[Imaginationsseele]] umgebildet, durch die die [[Geistige Welt|geistige Welt]] in imaginativen Bildern sichtbar wird.
+
Durch geistige Schulung wird die Bewusstseinsseele allmählich zur [[Imaginationsseele]] umgebildet, durch die die [[Wikipedia:Geistige Welt|geistige Welt]] in imaginativen Bildern sichtbar wird.
    
Ihrem Wesen nach sind diese drei Wesensglieder seelischer, d.h. astraler Natur. Die Verstandesseele, die durch die Arbeit am Ätherleib entsteht, ist also nicht etwa der verwandelte Ätherleib selbst, sondern der seelische Abdruck dieser Arbeit im Astralleib. Ähnlich gilt das auch für die Bewusstseinsseele, in der sich seelisch die Arbeit des Ichs am physischen Leib widerspiegelt; aber sie ist nicht der verwandelte physische Leib selbst.
 
Ihrem Wesen nach sind diese drei Wesensglieder seelischer, d.h. astraler Natur. Die Verstandesseele, die durch die Arbeit am Ätherleib entsteht, ist also nicht etwa der verwandelte Ätherleib selbst, sondern der seelische Abdruck dieser Arbeit im Astralleib. Ähnlich gilt das auch für die Bewusstseinsseele, in der sich seelisch die Arbeit des Ichs am physischen Leib widerspiegelt; aber sie ist nicht der verwandelte physische Leib selbst.
   −
=== Geistige Wesensglieder ===
+
===Geistige Wesensglieder===
Erst durch die bewusste Tätigkeit des Ichs können die niederen Wesensglieder so vergeistig werden, dass sie als neue geistige Wesensglieder der unsterblichen Individualität eingegliedert werden. Durch die bewusste Arbeit des Ichs am Astralleib wird dieser nach und nach zum [[Geistselbst]] verwandelt. Aus dem Ätherleib entsteht der [[Lebensgeist]], und aus dem physischen Leib der [[Geistesmensch]].
+
Erst durch die bewusste Tätigkeit des Ichs können die niederen Wesensglieder so vergeistig werden, dass sie als neue geistige Wesensglieder der unsterblichen Individualität eingegliedert werden. Durch die bewusste Arbeit des Ichs am Astralleib wird dieser nach und nach zum [[Geistselbst]] verwandelt. Aus dem Ätherleib entsteht der [[Lebensgeist]], und aus dem physischen Leib der [[Wikipedia:Geistesmensch|Geistesmensch]].
   −
==== Die neungliedrige Wesenheit des Menschen ====
+
====Die neungliedrige Wesenheit des Menschen====
 
Der Mensch stellt sich dadurch zunächst als 9-gliedrige Wesenheit dar, wodurch ein noch differenzierteres Bild des in Leib, Seele und Geist gegliederten dreifaltigen Menschenwesens entworfen wird:
 
Der Mensch stellt sich dadurch zunächst als 9-gliedrige Wesenheit dar, wodurch ein noch differenzierteres Bild des in Leib, Seele und Geist gegliederten dreifaltigen Menschenwesens entworfen wird:
   −
::::#[[Geistesmensch]]
+
::::9. Geistesmensch
::::#[[Lebensgeist]]
+
::::8. Lebensgeist
::::#[[Geistselbst]]
+
::::7. Geistselbst
::::#[[Bewusstseinsseele]]
+
::::6. Bewusstseinsseele
::::#[[Verstandes- oder Gemütsseele]] ([[Ich]])
+
::::5. Verstandes- oder Gemütsseele ([[Ich]])
::::#[[Empfindungsseele]]
+
::::4. Empfindungsseele
::::#[[Astralleib]]  
+
::::3. [[Astralleib]]
::::#[[Ätherleib]]  
+
::::2. [[Ätherleib]]
::::#[[Physischer Leib]]
+
::::1. [[Physischer Leib]]
   −
==== Die siebengliedrige Wesenheit des Menschen ====
+
====Die siebengliedrige Wesenheit des Menschen====
 
Ebenso wie die Empfindungsseele eng verbunden mit dem Astralleib ist, so ist auch die Bewusstseinsseele mit dem Geistsselbst zu einer Einheit verwoben. Berücksichtigt man dies, und dass sich das Ich ganz besonders in der Verstandesseele ausdrückt, ergibt sich eine 7-gliedrigen Darstellung des Menschenwesens:
 
Ebenso wie die Empfindungsseele eng verbunden mit dem Astralleib ist, so ist auch die Bewusstseinsseele mit dem Geistsselbst zu einer Einheit verwoben. Berücksichtigt man dies, und dass sich das Ich ganz besonders in der Verstandesseele ausdrückt, ergibt sich eine 7-gliedrigen Darstellung des Menschenwesens:
   −
::::#[[Geistesmensch]]
+
::::7. Geistesmensch
::::#[[Lebensgeist]]
+
::::6. Lebensgeist
::::#[[Geistselbst]]
+
::::5. Geistselbst
::::#[[Ich]]  
+
::::4. [[Ich]]
::::#[[Astralleib]]
+
::::3. [[Astralleib]]
::::#[[Ätherleib]]  
+
::::2. [[Ätherleib]]
::::#[[Physischer Leib]]  
+
::::1. [[Physischer Leib]]
   −
[[Paracelsus]] nennt diese sieben Stufen oder Grade erstens den [[Elementarischer Leib|elementarischen Leib]], zweitens den [[Archaeus]], [[Spiritus vitae]] oder [[Mumia]] und [[Lebenskraft]], drittens den [[Siderischer Leib|siderischen Menschen]], [[Evestrum]] oder astralen Leib, viertens den ''tierischen Geist'', fünftens die ''verständige Seele'', sechstens die ''Geistseele'' und siebentens ''den höheren Menschen des Olympi novi''.
+
[[Paracelsus]] nennt diese sieben Stufen oder Grade erstens den [[Elementarischer Leib|elementarischen Leib]], zweitens den [[Wikipedia:Archaeus|Archaeus]], [[Spiritus vitae]] oder [[Wikipedia:Mumia|Mumia]] und [[Wikipedia:Lebenskraft|Lebenskraft]], drittens den [[Wikipedia:Siderischer Leib|siderischen Menschen]], [[Evestrum]] oder astralen Leib, viertens den ''tierischen Geist'', fünftens die ''verständige Seele'', sechstens die ''Geistseele'' und siebentens ''den höheren Menschen des Olympi novi''.
 
  −
== Die hebräischen Bezeichnungen der Wesensglieder ==
  −
 
  −
Nach [[Rudolf Steiner]] waren in vorchristlicher Zeit bei König [[Salomo]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] {{He|שלמה}}, ''Schəlom:o'') alle Wesenglieder schon in hoher Vollkommenheit veranlagt. Davon sind zunächst die Bezeichnungen der 7 hauptsächlichen Wesensglieder genommen:
  −
 
  −
<div style="margin-left:20px">
  −
"So hat denn dieser Vorfahre, den man gewöhnlich nur kennt unter
  −
dem Namen «Schelomo», «Schlomo» oder «Salomo», die drei
  −
Hauptnamen: [[Jedidjah]] ([[Geistesmensch]]), [[Kohelet]] ([[Lebensgeist]]), Salomo ([[Geistselbst]]); und er hat die vier Nebennamen [[Agur]] ([[Physischer Leib]]), [[Ben Jake]] ([[Ätherleib]]), [[Lamuel]] ([[Astralleib]]), [[Itiel]] ([[Ich]] bzw. Ich-Träger), weil diese Namen die vier Hüllen bedeuten, während die drei ersten Namen das göttliche
  −
Innerliche bezeichnen. Sieben Namen hat für die althebräische Geheimlehre diese Persönlichkeit." {{Lit|{{G|116|83}}}}
  −
</div>
  −
 
  −
Darüber hinaus gibt es im [[Tanach]] folgende Namen für die [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensglieder]]: [[Nephesch]] ([[Empfindungsseele]]), [[Ruach]] ([[Verstandes- oder Gemütsseele]]) und [[Neschamah]] ([[Bewusstseinsseele]]) {{Lit|{{G|122|}}, München, 26. August 1910}}.
      
==Entwicklung der Wesensglieder==
 
==Entwicklung der Wesensglieder==
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{| width="400px" align="center" |
 
{| width="400px" align="center" |
|[[Physischer Leib|physischer Leib]]
+
|Geistesmensch
|0 - 7 Jahre  
+
|56 - 63 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Ätherleib]]
+
|Lebensgeist
|7- 14 Jahre  
+
|49 - 56 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Astralleib]]
+
|Geistselbst
|14 - 21 Jahre  
+
|42 - 49 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Empfindungsseele]] 
+
|Bewusstseinsseele
|21 - 28 Jahre  
+
|35 - 42 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Verstandes- oder Gemütsseele]] -> [[Ich]]  
+
|Verstandes- oder Gemütsseele -> [[Ich]]
|28 - 35 Jahre  
+
|28 - 35 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Bewusstseinsseele]]
+
|Empfindungsseele
|35 - 42 Jahre  
+
|21 - 28 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Geistselbst]]  
+
|[[Astralleib]]
|42 - 49 Jahre  
+
|14 - 21 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Lebensgeist]]  
+
|[[Ätherleib]]
|49 - 56 Jahre  
+
|7- 14 Jahre
 
|-
 
|-
|[[Geistesmensch]]  
+
|[[Physischer Leib|Physischer Leib]]
|56 - 63 Jahre  
+
|0 - 7 Jahre
 
|}
 
|}
   −
Die Wesensglieder entwickeln sich während des ganzen Erdenlebens beständig weiter, allerdings mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die aber in ganzzahligen Verhältnissen zueinander stehen. Am schnellsten schreitet der physische Leib in seiner Entwicklung voran, am langsamsten das menschliche Ich {{lit|{{G|179|92ff}}}}:
+
==Planetenwirkungen und Wesensglieder==
 +
 
 +
Die zeitliche Entwicklung der Wesensglieder erfolgt in [[Siebenjahresperioden]]. Als menschlicher [[Wikipedia:Mikrokosmos|Mikrokosmos]] stehen sie dabei in vielfältiger Weise unter dem Einfluss des [[Wikipedia:Makrokosmos|Makrokosmos]]. Richtet man die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Wirkung der [[Planetensphären]], so ergibt sich folgender elementarer Zusammenhang, in dem sich die [[okkulte Reihenfolge der Planeten]] widerspiegelt:
   −
{| width="300px" align="center"|
+
{| width="600px" align="center" |
|Physischer Leib
+
|Geistesmensch
|4:4 =  1
+
|
 +
|56 - 63 Jahre
 +
|[[Saturn]]
 
|-
 
|-
|Ätherleib
+
|Lebensgeist
|3:4 = 3/4
+
|
 +
|49 - 56 Jahre
 +
|[[Jupiter]]
 
|-
 
|-
|Astralleib
+
|Geistselbst
|2:4 = 1/2
+
|
 +
|42 - 49 Jahre
 +
|[[Mars]]
 
|-
 
|-
|Ich  
+
|
|1:4 = 1/4
+
|Bewusstseinsseele
 +
|
 +
|
 +
|-
 +
|[[Ich]]
 +
|Verstandes- oder Gemütsseele
 +
|21 - 42 Jahre
 +
|[[Sonne]]
 +
|-
 +
|
 +
|Empfindungsseele
 +
|
 +
|
 +
|-
 +
|[[Astralleib]]
 +
|
 +
|14 - 21 Jahre
 +
|[[Venus]]
 +
|-
 +
|[[Ätherleib]]
 +
|
 +
|7- 14 Jahre
 +
|[[Merkur]]
 +
|-
 +
|[[Physischer Leib|physischer Leib]]
 +
|
 +
|0 - 7 Jahre
 +
|[[Mond]]
 
|}
 
|}
   −
===Im Lauf der Weltentwicklung===
+
In seinem [[Heilpädagogischer Kurs|Heilpädagogischen Kurs]] hat [[Rudolf Steiner]] noch eine weitere Perspektive aufgezeigt, wobei er wieder vom Zusammenhang der [[Wesensglieder]] mit den [[Planetensphären]] ausgeht, diesmal aber auch die beiden äußeren [[Wikipedia:Planet|Planet]]en [[Wikipedia:Uranus|Uranus]] und [[Wikipedia:Neptun|Neptun]] einbezieht:
Die Wesensglieder des Menschen entstanden bzw. entwickeln sich im Zuge der kosmischen Evolution durch die sieben planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]].
     −
Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] wurde die Grundlage des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] geschaffen. Dieser war damals noch ein reiner [[Wärmeleib]]. Während der folgenden Entwicklungsstufen nahm der physische Leib eine immer dichtere Gestalt an. Auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] war er gasförmig, auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] wurde er bis zum flüssigen Element verdichtet, um schließlich während unserer [[Erdentwicklung]] die feste Form anzunehmen. Aufgrund seiner langen Evolution hat der physische Leib bereits einen sehr hohen Vollkommenkeitsgrad erlangt.
+
{| width="400px" align="center"
 +
|-
 +
|Geistesmensch
 +
|Neptun
 +
|-
 +
|Lebensgeist
 +
|Uranus
 +
|-
 +
|Geistselbst
 +
|[[Saturn]]
 +
|-
 +
|Bewusstseinsseele
 +
|[[Jupiter]]
 +
|-
 +
|Verstandesseele
 +
|[[Mars]]
 +
|-
 +
|Empfindungsseele
 +
|[[Venus]]
 +
|-
 +
|[[Empfindungsleib]]
 +
|[[Merkur]]
 +
|-
 +
|[[Ätherleib]]
 +
|[[Mond]]
 +
|-
 +
|[[Physischer Leib]]
 +
|[[Sonne]]
 +
|}
   −
Der [[Ätherleib]] wurde erst auf der alten Sonne geschaffen und war damals ganz aus den [[Lichtäther]]kräften gewoben. Auf dem alten Mond hat er zusätzlich die [[Klangäther]]kräfte in sich aufgenommen, und während der Evolution der Erde den [[Lebensäther]].
+
<div style="margin-left:20px">
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"Nehmen Sie den Menschen einmal. Wir gliedern ihn ja, indem wir auf diejenige Gliederung schauen, welche mehr vom ätherischen Prinzip aus die ganze Wesenheit organisiert, wir gliedern ihn ja in den physischen Leib, den ätherischen Leib, den Empfindungsleib, den wir in Zusammenhang bringen mit der Empfindungsseele, die Verstandesseele, was die Griechen Kraftseele nennen, die Bewußtseinsseele, und hier kommen wir zu Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Nun sehen Sie, wenn man diese Glieder der menschlichen Natur ansieht, so stellen sie sich zunächst heraus als etwas, was in relativer Selbständigkeit betrachtet werden muß und den Menschen zusammensetzt. Aber eigentlich ist die Zusammensetzung bei jedem Menschen eine andere: Der eine hat ein bißchen mehr Kraft im Ätherleib, dafür weniger im physischen Leib, der andere ein bißchen mehr Kraft in der Bewußtseinsseele und so weiter, das hängt zusammen. In alldem steckt dann ja der Mensch mit seiner eigentlichen Individualität drinnen, die durch die wiederholten Erdenleben durchgeht, der diesen ganzen Zusammenhang erst vom Freiheitsprinzip aus in eine individuelle Regulierung bringen muß. Aber dasjenige, was vom Kosmischen herkommt, hängt so am Menschen, daß dem Physischen entspricht die stärkste Sonnenwirkung, die überhaupt auf die Menschen einen starken Einfluß hat. Dem ätherischen Leibe entsprechen die stärksten Mondwirkungen, dem Empfindungsleib die stärksten Merkurwirkungen, der Empfindungsseele die stärksten Venuswirkungen. Der Verstandesseele entsprechen die stärksten Marswirkungen, der Bewußtseinsseele die Jupiterwirkungen, dem Geistselbst der Saturn. Und das, was heute beim Menschen noch nicht entwickelt ist, das kommt im Uranus und Neptun zur Geltung, das sind ja die Vagabunden, die sich unserem Planetensystem später zugesellt haben, bei ihnen haben wir also die planetarischen Einflüsse zu suchen, die eigentlich unter normalen Verhältnissen auf die Geburtskonstellation nicht einen sehr starken Einfluß haben." (Rudolf Steiner: GA 317, S.171f)
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   −
Auf dem alten Mond wurde der [[Astralleib]] des Menschen gebildet, der aufgrund seiner relativ kurzen Entwicklungszeit wenig ausgereift ist und noch viele niedere [[Trieb]]e und [[Begierde]]n enthält.
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==Pythagoräisches Quadrat==
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Mit diesen drei Wesensgliedern trat das Menschenwesen in die Erdentwicklung hinüber. Wären keine neuen Impulse hinzugekommen, so hätte sich nun zunächst nur mehr die [[Empfindungsseele]] als verfeinerter Teil des Astralleibes ausbilden können. Um die weitere Entwicklung zu verstehen, muss man wissen, dass sich die Erdentwicklung in zwei Hälften gliedert, die mit den gegenwärtigen Planeten [[Mars]] und [[Merkur]] in Beziehung stehen. Als die Erde noch im astralen Zustand war, wurde sie von den damals noch rein ätherischen Marskräften durchdrungen. Aus diesen Marskräften, die der Erde auch das Eisen brachten, das in das menschliche Blut aufgenommen wurde, entsprang der entscheidende Impuls, der zur Bildung der [[Verstandesseele]] führte, deren Entwicklung in der [[griechisch-römischen Kultur]]epoche kulminierte. Innerhalb der Verstandesseele beginnt das individuelle [[Ich]] des Menschen aufzuleuchten. Die [[Bewusstseinsseele]], die gegenwärtig ausgebildet wird, hängt eng mit den Merkurkräften zusammen. Wenn die Erde einmal wieder in den astralen Zustand übergegangen sein wird, werden die dann rein ätherischen Merkurkräfte ihre volle Wirkung entfalten. Durch den Einweihungsweg wird einiges von diesen Wirkungen schon jetzt in gewissem Sinne vorweggenommen. Die großen Eingeweihten, wie [[Buddha]], [[Hermes]] usw., waren daher [[Merkureingeweihte]].
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"Wenn vom [[Physischer Leib|physischen Körper]] die Rede ist, haben die meisten eine
Wenn der Mensch beginnt, vom Zentrum seines Ichs aus den Astralleib zu verwandeln, so bildet sich innerhalb der Bewusstseinsseele das [[Geistselbst]] ([[Manas]]) aus. Diese Entwicklung hat bereits begonnen, wird sich aber erst auf dem [[Neuer Jupiter|künftigen Jupiter]] (dem [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]], von dem in der [[Apokalypse]] des [[Johannes]] die Rede ist) vollenden.
  −
 
  −
Während des [[Neue Venus|künftigen Venuszustandes]] wird sich innerhalb des menschlichen Ichs der [[Lebensgeist]] ([[Buddhi]]) fertig ausgestalten, und auf dem zukünftigen [[Vulkan]] schließlich der [[Geistesmensch]] ([[Atma]]).
  −
 
  −
In der Beilage zu einem Brief an [[Marie von Sivers]] vom 25. November 1905 hat [[Rudolf Steiner]] diesen Entwicklungsgang durch folgende Skizze veranschaulicht:
  −
 
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[[Bild:Evolution.gif|center|700px|Die Entwicklung der Wesensglieder im Lauf der planetarischen Weltentwicklungsstufen]]
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  −
{{GZ|Wenn vom [[Physischer Leib|physischen Körper]] die Rede ist, haben die meisten eine
   
sehr unklare, verworrene Vorstellung von dem, was eigentlich der
 
sehr unklare, verworrene Vorstellung von dem, was eigentlich der
 
physische Körper ist. Wir haben ja eigentlich nicht den rein physischen
 
physische Körper ist. Wir haben ja eigentlich nicht den rein physischen
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Umwelt als Bild entworfen wurde, kam zum Bewußtsein einer Devawesenheit.
 
Umwelt als Bild entworfen wurde, kam zum Bewußtsein einer Devawesenheit.
 
In der Mitte des Saturnkreislaufes waren die sogenannten
 
In der Mitte des Saturnkreislaufes waren die sogenannten
[[Asuras]] (die [[Archai]]) reif, den Apparat zu benutzen. Diese waren dazumal
+
[[Wikipedia:Asuras|Asuras]] (die [[Archai]]) reif, den Apparat zu benutzen. Diese waren dazumal
 
auf der Stufe der Menschheit. Sie benutzten diesen Automaten
 
auf der Stufe der Menschheit. Sie benutzten diesen Automaten
 
und die Bilder, die darin entstanden. Sie selbst waren nicht darinnen,
 
und die Bilder, die darin entstanden. Sie selbst waren nicht darinnen,
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Die zweite Stufe der Ausbildung war die Durcharbeitung dieses
 
Die zweite Stufe der Ausbildung war die Durcharbeitung dieses
 
physikalischen Apparates mit dem [[Ätherleib]]. Da wurde er ein lebender
 
physikalischen Apparates mit dem [[Ätherleib]]. Da wurde er ein lebender
[[Organismus]]. Das drückte sich dann auch aus in der Konfiguration
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[[Wikipedia:Organismus|Organismus]]. Das drückte sich dann auch aus in der Konfiguration
 
des Körpers. Der Automat war aufgebaut aus einer ziemlich festen
 
des Körpers. Der Automat war aufgebaut aus einer ziemlich festen
 
undifferenzierten Masse, ähnlich wie heute eine Geleemasse ist, wie
 
undifferenzierten Masse, ähnlich wie heute eine Geleemasse ist, wie
ein weicher Kristall.<ref>In den Notizen von Marie Steiner heißt es: «...aufgebaut
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ein weicher Kristall.<ref>In den Notizen von [[Wikipedia:Marie Steiner|Marie Steiner]] heißt es: «...aufgebaut
 
aus einer undifferenzierten Geleemasse, wie mineralische Protoplasma».</ref> Im zweiten Kreislauf, in dem Sonnendasein,
 
aus einer undifferenzierten Geleemasse, wie mineralische Protoplasma».</ref> Im zweiten Kreislauf, in dem Sonnendasein,
 
wurde der physische Automat nun von dem Ätherkörper durchzogen.
 
wurde der physische Automat nun von dem Ätherkörper durchzogen.
In diesem Sonnenkreislauf entstand auch das [[Sonnengeflecht]]
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In diesem Sonnenkreislauf entstand auch das [[Wikipedia:Sonnengeflecht|Sonnengeflecht]]
 
(Solarplexus), das darnach benannt ist, weil das ein wirkliches Organ
 
(Solarplexus), das darnach benannt ist, weil das ein wirkliches Organ
 
ist, von dem heute nur noch Rudimente vorhanden sind. Es arbeitet
 
ist, von dem heute nur noch Rudimente vorhanden sind. Es arbeitet
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dem warmen [[Blut]]. Das Fischherz ist auf dem halben Wege stehengeblieben.<ref>Fische haben ein zweiteiliges
 
dem warmen [[Blut]]. Das Fischherz ist auf dem halben Wege stehengeblieben.<ref>Fische haben ein zweiteiliges
 
Herz, bestehend aus Vorhof (Atrium) und Herzkammer (Ventrikel) auf der
 
Herz, bestehend aus Vorhof (Atrium) und Herzkammer (Ventrikel) auf der
Bauchseite des Vorderkörpers. - [[Marie Steiner]] notierte: «Der Fisch ist wie ein halbes
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Bauchseite des Vorderkörpers. - [[Wikipedia:Marie Steiner|Marie Steiner]] notierte: «Der Fisch ist wie ein halbes
 
Herz.»</ref> Das Herz wird gleichmäßig in dem Maße ausgebildet als
 
Herz.»</ref> Das Herz wird gleichmäßig in dem Maße ausgebildet als
 
die innere Körperwärme zunimmt; das heißt nichts anderes als das
 
die innere Körperwärme zunimmt; das heißt nichts anderes als das
 
Einziehen des Astralen in den Körper hinein.
 
Einziehen des Astralen in den Körper hinein.
   −
Das [[Rückenmark]] mit dem [[Gehirn]] ist das Organ des [[Ich]]. Dieses ist
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Das [[Wikipedia:Rückenmark|Rückenmark]] mit dem [[Gehirn]] ist das Organ des [[Ich]]. Dieses ist
 
von der dreifachen Schutzhülle des Astral-, Äther- und physischen
 
von der dreifachen Schutzhülle des Astral-, Äther- und physischen
 
Leibes umgeben. Nachdem das Organ des Ich (Rückenmark und
 
Leibes umgeben. Nachdem das Organ des Ich (Rückenmark und
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dessen Dienst.
 
dessen Dienst.
   −
So setzt sich der vierfache Mensch zusammen. Das ist das [[Tetraktys|Quadrat der Pythagoreer]]:
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So setzt sich der vierfache Mensch zusammen. Das ist das [[Wikipedia:Tetraktys|Quadrat der Pythagoreer]]:
   −
# Das Rückenmark und das Gehirn sind das Organ des Ich.
+
#Das [[Wikipedia:Rückenmark|Rückenmark]] und das [[Gehirn]] sind das Organ des [[Ich]].
# Das warme Blut und das Herz sind das Organ des Kama (Astralleib).
+
#Das warme [[Blut]] und das [[Herz]] sind das Organ des [[Wikipedia:Kama|Kama]] ([[Astralleib]]).
# Der Solarplexus (Sonnengeflecht) ist das Organ des Ätherkörpers.
+
#Der [[Wikipedia:Solarplexus|Solarplexus]] ([[Wikipedia:Sonnengeflecht|Sonnengeflecht]]) ist das Organ des [[Ätherleib|Ätherkörpers]].
# Der eigentliche physische Körper ist ein komplizierter physikalischer Apparat.
+
#Der eigentliche [[Physischer Leib|physische Körper]] ist ein komplizierter physikalischer Apparat.
    
So hat man den Menschen vierfach aufgebaut.
 
So hat man den Menschen vierfach aufgebaut.
    
Was wir jetzt beschrieben haben, das nennt man im Okkultismus
 
Was wir jetzt beschrieben haben, das nennt man im Okkultismus
wieder einen [[Wirbel]], etwas, das von außen hereinbaut und sich mit dem
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wieder einen [[Wikipedia:Wirbel|Wirbel]], etwas, das von außen hereinbaut und sich mit dem
 
vereinigt, was innen sich aufbaut. Physischer Körper, Äther- und
 
vereinigt, was innen sich aufbaut. Physischer Körper, Äther- und
 
Astralkörper haben den Menschen aufgebaut. Dann macht sich der
 
Astralkörper haben den Menschen aufgebaut. Dann macht sich der
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des viergliedrigen Menschen. Alle Weiterentwickelung ist eine
 
des viergliedrigen Menschen. Alle Weiterentwickelung ist eine
 
solche, daß der Mensch von diesem Punkt des Ich aus bewußt alles
 
solche, daß der Mensch von diesem Punkt des Ich aus bewußt alles
durchmacht, was er vorher schon unbewußt durchgemacht hat.|93a|88ff}}
+
durchmacht, was er vorher schon unbewußt durchgemacht hat. (Rudolf Steiner: GA 93a, S.88ff)
 
  −
{{GZ|Wenn wir den Menschen
  −
heute betrachten, so steht er vor uns als ein viergliedriges Wesen.
  −
Das erste, was wir am Menschen erkennen, ist der sogenannte physische
  −
Leib. Das ist dasjenige Glied, das der Mensch gemeinschaftlich
  −
hat mit allen heutigen Geschöpfen des Mineralreiches, das
  −
man am Menschen mit Augen sehen, mit Händen greifen kann. Es
  −
ist das niederste Glied der menschlichen Wesenheit, dasjenige, was
  −
allein zurückbleibt als Leichnam im Tode. Aber dieser physische
  −
Leib würde jeden Augenblick das Schicksal haben, das der Leichnam
  −
im Tode hat, er würde zerfallen, wenn er nicht durchdrungen
  −
wäre von dem, was wir nennen den Äther- oder Lebensleib. Diesen
  −
Ätherleib hat der Mensch nicht mehr gemeinschaftlich mit den
  −
Geschöpfen des mineralischen Reiches, er hat ihn gemeinschaftlich
  −
mit den Wesen des Pflanzenreiches auf der Erde. Der Ätherleib ist
  −
in jedem Menschen ein Kämpfer gegen den Tod, der zwischen
  −
Geburt und Tod die Teile des physischen Leibes, die sich fortwährend
  −
trennen wollen, zusammenhält. Was ist in Wahrheit des Menschen
  −
physischer Leib? Das, was er nach einiger Zeit wird, wenn
  −
der Tod die Gestalt zerstört hat: Asche, ein Häuflein Asche, das
  −
nur so künstlich in seinen Teilen hineingeordnet ist in den Lebensleib,
  −
daß das Ganze des Menschen den Eindruck macht, den es heute
  −
auf den Beschauer ausübt. Das zweite Glied also ist der Ätheroder
  −
Lebensleib. Das dritte, das der Mensch mit allen Tieren
  −
gemein hat, ist der sogenannte astralische Leib, der Träger von
  −
allen Instinkten, Leidenschaften, Begierden, von allen Gedanken
  −
und Vorstellungen und so weiter, das, was man gewöhnlich das
  −
Seelische nennt im Menschen. Dann haben wir als viertes jenes
  −
Glied der menschlichen Wesenheit, das den Menschen zur Krone
  −
der Erdenschöpfung macht, welches verursacht, daß er hinausragt
  −
über alle übrigen Wesenheiten der Erdenschöpfung und das den
  −
Menschen vorzugsweise dazu befähigt, sich als Ich, als individuelles,
  −
selbstbewußtes Wesen des Erdendaseins zu entwickeln.
  −
 
  −
In der Zukunft wird die Entwicklung des Menschen so verlaufen,
  −
daß der Mensch nach und nach von seinem Ich aus die niederen
  −
Teile, die unter dem Ich liegen, bearbeitet, durcharbeitet, daß
  −
er das Ich zum Herrn der anderen Teile macht. Wenn das Ich
  −
durchgearbeitet, zu seinem Eigentum gemacht hat den astralischen
  −
Leib, so daß nichts mehr von unbewußten und unbewachten Trieben,
  −
Instinkten und Leidenschaften in diesem Astralleib ist, dann
  −
hat es ausgebildet, was wir Geistselbst oder Manas nennen. Das ist
  −
nichts anderes, als was der astralische Leib auch ist, nur ist dieser
  −
eben vor seiner Umwandlung durch das Ich das dritte Glied. Wenn
  −
das Ich dann auch den Ätherleib umwandelt, so entsteht Buddhi
  −
oder Lebensgeist, und wenn das Ich einstmals in urferner Zukunft
  −
den physischen Leib umwandelt, so daß dieser durch das Ich selbst
  −
ganz vergeistigt ist — und das ist die schwierigste Arbeit, weil der
  −
physische Körper der dichteste ist —, dann hat sich der physische
  −
Leib zum höchsten Glied der menschlichen Wesenheit entwickelt,
  −
zu Atma oder Geistmensch.
  −
 
  −
[[Datei:GA104 176.gif|center|500px|Zeichnung aus GA 104, S. 176]]
  −
 
  −
So haben wir, wenn wir uns diesen Menschen vorstellen in seiner
  −
Siebengliedrigkeit, den physischen Leib, den Äther- oder
  −
Lebensleib, den astraüschen Leib, das Ich, ferner dasjenige, was der
  −
Mensch in der Zukunft entwickelt, Geistselbst oder Manas, Lebensgeist
  −
oder Buddhi und Geistmensch oder Atma. Das ist der siebengliedrige
  −
Mensch. Doch wird der Mensch diese höheren Glieder
  −
erst in urferner Zukunft entwickeln. Auf unserer Erde ist es dem
  −
Menschen noch nicht beschieden, so weit auf sich zu wirken, daß
  −
er alle diese höheren geistigen Teile zur Ausbildung bringt.
  −
 
  −
Wenn wir so diesen siebengliedrigen Menschen betrachten, dann
  −
haben wir aber den Menschen, der heute vor uns steht, doch noch
  −
nicht ganz begriffen. Zwar ist es richtig, daß, wenn wir im großen
  −
und ganzen den Menschen überschauen, wir von diesen sieben
  −
Gliedern reden können. Aber wir müssen, wenn wir den heutigen
  −
Menschen verstehen wollen, noch genauer reden.
  −
 
  −
Sie werden sich erinnern, daß der physische Leib auf dem Saturn
  −
entwickelt worden ist, der Ätherleib auf der Sonne, der astralische
  −
Leib auf dem Monde, und daß das Ich auf der Erde sich ausbilden
  −
soll und sich bis zu einem bestimmten hohen Grad schon ausgebildet
  −
hat. Nun aber müssen wir diese Erdenentwickelung des
  −
Menschen noch etwas genauer ins Auge fassen. Dasjenige, was
  −
man Geistselbst, umgewandelten Astralleib nennt, daß der Mensch
  −
ganz vollkommen bewußt innerhalb dieses Geistselbstes, seines
  −
astralischen Leibes, wirkt und arbeitet, das wird für die große Zahl
  −
der Menschen erst am Ende der Erdenentwickelung erreicht sein.
  −
Dagegen mußte der Mensch während unserer Erdenentwickelung
  −
eine Art Vorbereitung durchmachen, die es schon im Laufe der
  −
Erdenentwickelung möglich machte, sozusagen halb bewußt und
  −
halb unbewußt an seinen drei niedrigen Gliedern zu arbeiten.
  −
 
  −
Dieses halb bewußte und halb unbewußte Arbeiten begann in
  −
der lemurischen Zeit, auf die wir ja schon hingewiesen haben. Damals
  −
fing das Ich im ganz dumpfen Bewußtsein an zu arbeiten,
  −
und zwar zunächst an dem astralischen Leib. Wenn Sie also die
  −
Erdenentwickelung verfolgen von der lemurischen Zeit aus in die
  −
erste atlantische herein, dann werden Sie finden, daß das Ich zuerst
  −
halb unbewußt, nur dämmerhaft bewußt, an seinem astralischen
  −
Leib arbeitete. Was damals zuerst auf der Erde als Umwandlungsprodukt
  −
des astralischen Leibes erschienen ist, nennen wir Empfindungsseele.
  −
Dann arbeitete während der atlantischen Zeit, währenddem
  −
die Luft durchzogen war von Nebelwassermassen, das Ich im
  −
dumpfen Bewußtsein am Ätherleib und arbeitete dasjenige aus,
  −
was man Verstandes- oder Gemütsseele nennt. Und von dem Zeitpunkte
  −
an, wo von der Gegend in der Nähe des heutigen Irlands
  −
aus der große Impuls gekommen ist, der die Völker vom Westen
  −
nach dem Osten getrieben und herübergeführt hat über die große
  −
atlantische Flut zu unserer neuen Kultur, von dem Beginn des letzten
  −
Drittels der atlantischen Zeit an arbeitete das Ich unbewußt
  −
am physischen Leib, und es arbeitete dasjenige hinein, was man die
  −
Bewußtseinsseele nennt, was dem Menschen die Anlage gab, ein
  −
mehr oder weniger selbstbewußtes Ich aus der Gruppenseelenhaftigkeit
  −
herauszuarbeiten, das erst mit der Erscheinung des Christus
  −
Jesus den großen Impuls der völligen Individualität erlangte.
  −
Da wurde der Mensch eigentlich erst fähig zu demy was man Arbeiten
  −
im astralischen Leib mit mehr oder weniger Bewußtsein
  −
nennen kann. Wir haben eigentlich erst seit der Einprägung des
  −
Christentums auf der Erde damit begonnen, bewußt an unserem
  −
astralischen Leibe zu arbeiten. So daß, wenn wir heute vom Menschen
  −
sprechen, wir sagen müssen: Der Mensch hat entwickelt physischen
  −
Leib, Ätherleib, Astralleib, dann Empfindungsseele, den
  −
einstmals im dämmerhaften Bewußtsein umgewandelten Astralleib,
  −
die Verstandesseele, den in der atlantischen Urzeit dämmerhaft umgewandelten
  −
Ätherleib, und die Bewußtseinsseele, den in der letzten
  −
atlantischen Zeit dämmerhaft umgewandelten physischen Leib,
  −
so daß er sich allmählich heranbildete, um nach und nach Manas
  −
so weit zu entwickeln, wie es heute im Menschen zu beobachten ist.|104|174ff}}
  −
 
  −
== Planetenwirkungen und Wesensglieder ==
  −
 
  −
Die zeitliche Entwicklung der Wesensglieder erfolgt in [[Siebenjahresperioden]]. Als menschlicher [[Mikrokosmos]] stehen sie dabei in vielfältiger Weise unter dem Einfluss des [[Makrokosmos]]. Richtet man die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Wirkung der [[Planetensphären]], so ergibt sich folgender elementarer Zusammenhang, in dem sich die [[okkulte Reihenfolge der Planeten]] widerspiegelt:
  −
 
  −
{|width="600px" align="center" |
  −
|[[Physischer Leib|Physischer Leib]]
  −
|
  −
|0 - 7 Jahre
  −
|[[Mond]]
  −
|-
  −
|[[Ätherleib]]
  −
|
  −
|7- 14 Jahre
  −
|[[Merkur]]
  −
|-
  −
|[[Astralleib]]
  −
|
  −
|14 - 21 Jahre
  −
|[[Venus]]
  −
|-
  −
  −
|[[Empfindungsseele]]
  −
|
  −
|
  −
|-
  −
|[[Ich]]
  −
|[[Verstandes- oder Gemütsseele]]
  −
|21 - 42 Jahre
  −
|[[Sonne]]
  −
|-
  −
|
  −
|[[Bewusstseinsseele]]
  −
|
  −
|
  −
|-
  −
|[[Geistselbst]]
  −
|
  −
|42 - 49 Jahre
  −
|[[Mars]]
  −
|-
  −
|[[Lebensgeist]]
  −
|
  −
|49 - 56 Jahre
  −
|[[Jupiter]]
  −
|-
  −
|[[Geistesmensch]]
  −
|
  −
|56 - 63 Jahre
  −
|[[Saturn]]
  −
|}
  −
 
  −
Man darf diese Zuordnung jedoch nicht schematisch nehmen. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, der von der Erde bis hinauf zum [[Tierkreis]] und noch darüber hinaus bis zum sogenannten [[Kristallhimmel]] reicht, ergibt sich noch ein ganz anderer Zusammenhang: Während des ersten Lebensjahrsiebents arbeiten am Menschenwesen die Kräfte der [[Sonne]] und bilden seinen eigenständigen [[Ätherleib]] aus. Im zweiten Jahrsiebent kommen dazu die Kräfte des [[Mond]]es, die den [[Astralleib]] ausformen. Dann wirken bis etwa zum 21. Lebensjahr die schon viel feineren Kräfte der übrigen [[Planeten]] des [[Planetensystem]]s, die schon viel schwerer zu bemerken sind. Bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr wirken noch, kaum mehr beobachtbar, die Konstellationen der [[Fixstern]]e. Doch dann stößt die Entwicklung an eine feste Grenze, den zurecht so genannten [[Kristallhimmel]]. Von nun an kann der Mensch dem [[Kosmos]] keine Kräfte mehr für seine Entwicklung entnehmen, sondern muss von nun an selbsttätig das verarbeiten, was er bisher aufgenommen hat. Gerade dadurch aber kann der Mensch nun sein eigenständiges [[Ich]] jetzt erst so richtig entfalten.
  −
 
  −
{|width="700px" align="center" |
  −
|[[Physischer Leib|Physischer Leib]]
  −
|0 - 7 Jahre
  −
|[[Sonne]]
  −
|-
  −
|[[Ätherleib]]
  −
|7- 14 Jahre
  −
|[[Mond]]
  −
|-
  −
|[[Astralleib]]
  −
|14 - 21 Jahre
  −
|Planeten
  −
|-
  −
|[[Empfindungsseele]] 
  −
|21 - 28 Jahre
  −
|Fixsterne
  −
|-
  −
|[[Verstandes- oder Gemütsseele]] -> [[Ich]]
  −
|28 - 35 Jahre
  −
|Kristallhimmel als natürliche Entwicklungsgrenze
  −
|-
  −
|[[Bewusstseinsseele]]
  −
|35 - 42 Jahre
  −
|
  −
|-
  −
|[[Geistselbst]]
  −
|42 - 49 Jahre
  −
|
  −
|-
  −
|[[Lebensgeist]]
  −
|49 - 56 Jahre
  −
|
  −
|-
  −
|[[Geistesmensch]]
  −
|56 - 63 Jahre
  −
|
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|}
  −
 
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<div style="margin-left:20px">
  −
"Nun sehen Sie, der Mensch ist also tätig in seinem Inneren in den ersten sieben Lebensjahren mit den Kräften der Sonne, in den zweiten sieben Lebensjahren mit den Kräften des Mondes. Die Sonnenkraft bleibt dabei, aber die Mondenkräfte mischen sich dazu. In den dritten sieben Lebensjahren, von der Geschlechtsreife bis hinein in die Zwanzigerjahre, werden die viel feineren Kräfte der übrigen Planeten des Planetensystems in die menschliche Wesenheit hinein aufgenommen. Da treten in der menschlichen Wesenheit auf die anderen planetarischen Kräfte in dem Wachstumsprozeß, und weil diese schwächer, viel schwächer wirken als Sonne und Mond auf den Menschen, deshalb sind auch die Dinge, die der Mensch dann in sich aufnimmt, viel weniger nach außen hin anschaulich. Wir merken nicht mehr so stark, wie im Anfang der Zwanzigerjahre - währenddem die planetarischen Kräfte zwischen dem vierzehnten und einundzwanzigsten Lebensjahr ungefähr noch im menschlichen Leibe zu tun haben -, wie im Beginn der Zwanzigerjahre diese Kräfte anfangen nun im Seelisch-Geistigen zu wirken. Es sind die Planetenkräfte, die anfangen zu wirken im Seelisch-Geistigen, und derjenige, der Einsicht hat, der sieht dann den Menschen so an, daß er in dieser merkwürdigen Umwandlung, die der Mensch erfährt im Anfang der Zwanzigerjahre, merkt: bis daher haben eben nur Sonne und Mond aus dem menschlichen Tun gesprochen, jetzt modifizieren diese Sonnen- und Mondenwirksamkeit die planetarischen Kräfte. Das grobe Verfahren der Menschen, das grobe Beobachten hat sogar recht wenig Sinn dafür, diese Umwandlung ins Auge zu fassen, aber sie ist da.
  −
 
  −
Nun sehen Sie, es ist schon wahr, daß für den, der den Menschen betrachtet in bezug auf Gesundheit und Krankheit, die Erkenntnis dieser Zusammenhänge notwendig ist. Denn, was wissen wir denn eigentlich vom Menschen, sagen wir in seinem elften oder zwölften Lebensjahr, wenn wir da nicht wissen, daß die Mondenkräfte in ihm arbeiten?
  −
 
  −
Nun aber wird im Inneren die Frage entstehen: Wie geht es weiter? Der Mensch muß später auch, wenn auch die zu erneuernden Teile immer geringer werden, er muß jetzt später auch die Dinge erneuern. Nun sehen Sie, bis zum einundzwanzigsten, zweiundzwanzigsten Jahr wirkt ja aufeinanderfolgend Sonne, Mond, das Planetensystem in das menschliche Wachstum hinein. Dann wirken bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr noch die Konstellationen der Fixsterne; das entzieht sich also schon sehr der Beobachtung. Erst mit der Mysterienweisheit schaut man das Hereinspielen des ganzen Fixsternhimmels in den Menschen zwischen dem Anfang seiner Zwanzigerjahre und dem Ende seiner Zwanzigerjahre. Dann wird die Welt hart. Sie will nicht mehr hereinarbeiten in den Menschen; die Welt wird hart. Von diesem eigentümlichen Verhältnis des Menschen zur Welt in seinem achtundzwanzigsten, neunundzwanzigsten Lebensjahre, daß die Welt hart wird, weiß die heutige Wissenschaft kaum mehr etwas. Aristoteles lehrte es noch dem Alexander, indem er ihm sagte: Dann stößt man als Mensch an den Kristallhimmel; der ist hart. - Damit gewinnt der Kristallhimmel, der außerhalb der Fixsternsphäre ist, für die menschliche Anschauung seine Bedeutung, seine Realität. Damit fängt man an einzusehen, daß der Mensch im Weltenall keine Kräfte mehr findet, wenn er Ende der Zwanzigerjahre ist, um zu erneuern. Warum sterben wir denn nicht mit achtundzwanzig Jahren? Diese Welt, die uns umgibt, die läßt uns eigentlich mit achtundzwanzig Jahren sterben. Es ist wahr, wer den Zusammenhang des Menschen mit der Welt sieht, der schaut jetzt mit dem Bewußtsein in die Welt hinaus: O Welt, du erhältst mich eigentlich nur bis zum Ende der Zwanzigerjahre! - Aber gerade indem man das einsieht, fängt man erst an, den Menschen recht zu verstehen in seiner Wesenheit." {{Lit|{{G|318|59f}}}}
   
</div>
 
</div>
   −
In seinem [[Heilpädagogischer Kurs|Heilpädagogischen Kurs]] hat [[Rudolf Steiner]] noch eine weitere Perspektive aufgezeigt, wobei er wieder vom Zusammenhang der [[Wesensglieder]] mit den [[Planetensphären]] ausgeht, diesmal aber auch die beiden äußeren [[Planet]]en [[Uranus]] und [[Neptun]] einbezieht:
+
==Literatur==
 
  −
{|align="center" width=400px
  −
|-
  −
|[[Geistesmensch]]
  −
|Neptun
  −
|-
  −
|[[Lebensgeist]]
  −
|Uranus
  −
|-
  −
|[[Geistselbst]]
  −
|[[Saturn]]
  −
|-
  −
|[[Bewusstseinsseele]]
  −
|[[Jupiter]]
  −
|-
  −
|[[Verstandesseele]]
  −
|[[Mars]]
  −
|-
  −
|[[Empfindungsseele]]
  −
|[[Venus]]
  −
|-
  −
|[[Empfindungsleib]]
  −
|[[Merkur]]
  −
|-
  −
|[[Ätherleib]]
  −
|[[Mond]]
  −
|-
  −
|[[Physischer Leib]]
  −
|[[Sonne]]
  −
|}
  −
 
  −
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"Nehmen Sie den Menschen einmal. Wir gliedern ihn ja, indem wir auf diejenige Gliederung schauen, welche mehr vom ätherischen Prinzip aus die ganze Wesenheit organisiert, wir gliedern ihn ja in den physischen Leib, den ätherischen Leib, den Empfindungsleib, den wir in Zusammenhang bringen mit der Empfindungsseele, die Verstandesseele, was die Griechen Kraftseele nennen, die Bewußtseinsseele, und hier kommen wir zu Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Nun sehen Sie, wenn man diese Glieder der menschlichen Natur ansieht, so stellen sie sich zunächst heraus als etwas, was in relativer Selbständigkeit betrachtet werden muß und den Menschen zusammensetzt. Aber eigentlich ist die Zusammensetzung bei jedem Menschen eine andere: Der eine hat ein bißchen mehr Kraft im Ätherleib, dafür weniger im physischen Leib, der andere ein bißchen mehr Kraft in der Bewußtseinsseele und so weiter, das hängt zusammen. In alldem steckt dann ja der Mensch mit seiner eigentlichen Individualität drinnen, die durch die wiederholten Erdenleben durchgeht, der diesen ganzen Zusammenhang erst vom Freiheitsprinzip aus in eine individuelle Regulierung bringen muß. Aber dasjenige, was vom Kosmischen herkommt, hängt so am Menschen, daß dem Physischen entspricht die stärkste Sonnenwirkung, die überhaupt auf die Menschen einen starken Einfluß hat. Dem ätherischen Leibe entsprechen die stärksten Mondwirkungen, dem Empfindungsleib die stärksten Merkurwirkungen, der Empfindungsseele die stärksten Venuswirkungen. Der Verstandesseele entsprechen die stärksten Marswirkungen, der Bewußtseinsseele die Jupiterwirkungen, dem Geistselbst der Saturn. Und das, was heute beim Menschen noch nicht entwickelt ist, das kommt im Uranus und Neptun zur Geltung, das sind ja die Vagabunden, die sich unserem Planetensystem später zugesellt haben, bei ihnen haben wir also die planetarischen Einflüsse zu suchen, die eigentlich unter normalen Verhältnissen auf die Geburtskonstellation nicht einen sehr starken Einfluß haben." (Rudolf Steiner: GA 317, S.171f)
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== Wesensglieder und Nervensystem ==
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*Rudolf Steiner: ''Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung'', GA 7 (1990), ISBN 3-7274-0070-6; '''Tb 623''', ISBN 978-3-7274-6230-6
 
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*Rudolf Steiner: ''Theosophie'', GA 9 (1904)
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*Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', GA 13 (1910)
"Im sympathischen Nervensystem, das die Verdauungsorgane durchsetzt, waltet vornehmlich der ätherische Leib. Die Nervenorgane, die da in Betracht kommen, sind von sich aus vorzüglich nur lebende Organe. Die astralische und die Ich-Organisation wirken auf sie nicht innerlich organisierend, sondern von außen. Daher ist der Einfluß der in diesen Nervenorganen wirksamen Ich- und astralischen Organisation ein starker. Affekte und Leidenschaften haben eine dauernde, bedeutsame Wirkung auf den Sympathikus. Kummer, Sorgen richten dieses Nervensystem allmählich zugrunde. Das Rückenmarks-Nervensystem mit allen seinen Verzweigungen ist dasjenige, in welches die astralische Organisation vorzüglich eingreift. Es ist daher der Träger dessen, was im Menschen seelisch ist, der Reflexvorgänge, nicht aber dessen, was im Ich, in dem selbstbewußten Geiste vorgeht. Die eigentlichen Gehirnnerven  sind diejenigen, die der Ich-Organisation unterliegen. Bei ihnen treten die Tätigkeiten der ätherischen und astralischen Organisation zurück." (Rudolf Steiner: GA 27, S.4)
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*Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', GA 27 (1991)
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==Literatur==
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*Rudolf Steiner: ''Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung'', GA 7 (1990), ISBN 3-7274-0070-6; '''Tb 623''', ISBN 978-3-7274-6230-6  
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*Rudolf Steiner: ''Theosophie'', GA 9 (1904)  
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*Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', GA 13 (1910)  
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*Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', GA 27 (1991)  
   
*Rudolf Steiner: ''Bewusstsein, Leben, Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie'', GA 89 (2001)
 
*Rudolf Steiner: ''Bewusstsein, Leben, Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie'', GA 89 (2001)
*Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5  
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*Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5
*Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', GA 102 (2001), ISBN 3-7274-1020-5  
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*Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', GA 102 (2001), ISBN 3-7274-1020-5
*Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X  
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*Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', GA 107 (1988)  
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*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', GA 107 (1988)
*Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', GA 114 (2001), ISBN 3-7274-1140-6  
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*Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', GA 114 (2001), ISBN 3-7274-1140-6
*Rudolf Steiner: ''Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewußtseins'', GA 116 (1982)  
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*Rudolf Steiner: ''Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewußtseins'', GA 116 (1982)
*Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', GA 122 (1984)  
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*Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', GA 122 (1984)
 
*Rudolf Steiner: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', GA 124 (1995), ISBN 3-7274-1240-2
 
*Rudolf Steiner: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', GA 124 (1995), ISBN 3-7274-1240-2
*Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten.'', GA 179 (1977)  
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*Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten.'', GA 179 (1977)
*Rudolf Steiner: ''Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung'', GA 226 (1988), ISBN 3-7274-2260-2  
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*Rudolf Steiner: ''Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung'', GA 226 (1988), ISBN 3-7274-2260-2
 
*Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', GA 317 (1995)
 
*Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', GA 317 (1995)
*Rudolf Steiner: ''Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern. Pastoral-Medizinischer Kurs.'', GA 318 (1994)  
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*Rudolf Steiner: ''Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern. Pastoral-Medizinischer Kurs.'', GA 318 (1994)
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== Einzelnachweise ==
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==Einzelnachweise==
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