| Die Einordnung, das Maß der „Normalität“ überschreitender Veränderungen eines Menschen, hängt stark von der Kultur und der Epoche ab.<ref>Traute Marianne Schroeder-Kurth: ''Die Kulturabhängigkeit von Erkrankung - Krankheit - Kranksein - Gesundheit (Sickness - Disease - Illness - Health). Probleme global gültiger Definitionen und Konsequenzen für Erwartungen und Behandlung.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' 22, 2003, S. 306–322.</ref><ref>Helmut Vogt: ''Das Bild des Kranken. Die Darstellung äußerer Veränderungen durch innere Leiden und ihrer Heilmaßnahmen von der Renaissance bis in unsere Zeit.'' München 1969. (2. Aufl. ebenda 1980)</ref> So war Fettleibigkeit ''([[Adipositas]])'' in der [[Renaissance]] ein Status-Symbol, heutzutage wird sie allgemein als krankhaft betrachtet.<ref name="HaslamJames">{{Literatur |Autor=D. W. Haslam, W. P. James |Titel=Obesity |Sammelwerk=Lancet |Band=366 |Nummer=9492 |Datum=2005 |Seiten=1197–209 |DOI=10.1016/S0140-6736(05)67483-1 |PMID=16198769}}</ref> | | Die Einordnung, das Maß der „Normalität“ überschreitender Veränderungen eines Menschen, hängt stark von der Kultur und der Epoche ab.<ref>Traute Marianne Schroeder-Kurth: ''Die Kulturabhängigkeit von Erkrankung - Krankheit - Kranksein - Gesundheit (Sickness - Disease - Illness - Health). Probleme global gültiger Definitionen und Konsequenzen für Erwartungen und Behandlung.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' 22, 2003, S. 306–322.</ref><ref>Helmut Vogt: ''Das Bild des Kranken. Die Darstellung äußerer Veränderungen durch innere Leiden und ihrer Heilmaßnahmen von der Renaissance bis in unsere Zeit.'' München 1969. (2. Aufl. ebenda 1980)</ref> So war Fettleibigkeit ''([[Adipositas]])'' in der [[Renaissance]] ein Status-Symbol, heutzutage wird sie allgemein als krankhaft betrachtet.<ref name="HaslamJames">{{Literatur |Autor=D. W. Haslam, W. P. James |Titel=Obesity |Sammelwerk=Lancet |Band=366 |Nummer=9492 |Datum=2005 |Seiten=1197–209 |DOI=10.1016/S0140-6736(05)67483-1 |PMID=16198769}}</ref> |
− | Dass bestimmte chemische Elemente die Grundbestandteile von lebenden Organismen sind, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts dann auch Teil eines medizinischen Konzeptes des französischen, an die Entwicklungen in der Chemie seiner Zeit anknüpfenden Arztes [[Jean Baptiste Thimotée Baumes]] (1756–1828). Nach dessen 1806 publizierten<ref>''Traité Elémentaire de Nosologie, contenant une classification de toutes les maladies.'' Montpellier 1806.</ref> Ansichten reagieren diese Elemente entsprechend ihrer chemischen Affinität im Körper. Krankheiten seien demnach neben Störungen im Wärmehaushalt und Wasserhaushalt auch solche des Stickstoffhaushalts oder Phosphorhaushalts.<ref>[[Wolfgang U. Eckart]]: ''Baumer, Jean Baptiste Thimotée.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' de Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 155.</ref> | + | Dass bestimmte chemische Elemente die Grundbestandteile von lebenden Organismen sind, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts dann auch Teil eines medizinischen Konzeptes des französischen, an die Entwicklungen in der Chemie seiner Zeit anknüpfenden Arztes [[Jean Baptiste Thimotée Baumes]] (1756–1828). Nach dessen 1806 publizierten<ref>''Traité Elémentaire de Nosologie, contenant une classification de toutes les maladies.'' Montpellier 1806.</ref> Ansichten reagieren diese Elemente entsprechend ihrer chemischen Affinität im Körper. Krankheiten seien demnach neben Störungen im Wärmehaushalt und Wasserhaushalt auch solche des Stickstoffhaushalts oder Phosphorhaushalts.<ref>Wolfgang U. Eckart: ''Baumer, Jean Baptiste Thimotée.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' de Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 155.</ref> |