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→‎Herstellung und Vorkommen: Tabelle und Text mit USGS Quelle aktualisiert: geschätzte zahlen von 2009 korrigiert; zahlen für 2011 mit zahlen für 2015 ersetzt
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In der [[Kontinentale Erdkruste|kontinentalen Erdkruste]] ist es mit einem Anteil von etwa 2,3 [[Parts per million|ppm]] vorhanden.<ref name="1995wedepohl">K. H. Wedepohl: ''The composition of the continental crust.'' In: ''Geochimica et Cosmoschimica Acta.'' 59/7, 1995, S.&nbsp;1217–1232; [[doi:10.1016/0016-7037(95)00038-2]].</ref>
 
In der [[Kontinentale Erdkruste|kontinentalen Erdkruste]] ist es mit einem Anteil von etwa 2,3 [[Parts per million|ppm]] vorhanden.<ref name="1995wedepohl">K. H. Wedepohl: ''The composition of the continental crust.'' In: ''Geochimica et Cosmoschimica Acta.'' 59/7, 1995, S.&nbsp;1217–1232; [[doi:10.1016/0016-7037(95)00038-2]].</ref>
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Die aktuellen Reserven für Zinn werden mit 5,6 Millionen Tonnen angegeben, bei einer Jahresproduktion von 263.000 Tonnen im Jahr 2011.<ref name="usgs 2012">[http://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/tin/mcs-2011-tin.pdf USGS – Tin Statistics and Information – Mineral Commodity Summaries 2012] (PDF-Datei; 26&nbsp;kB).</ref> Zu über 80 % kommt die Produktion derzeit aus Seifenlagerstätten (Sekundärlagerstätten) an Flüssen sowie im Küstenbereich, vornehmlich aus einer Region beginnend in Zentralchina über [[Thailand]] bis nach [[Indonesien]]. Die größten Zinnvorkommen der Erde wurden 1876 im [[Sungai Kinta|Kinta Valley]] ([[Malaysia]]) entdeckt. Dort wurden bis heute etwa 2 Millionen Tonnen geschürft.<ref>[https://www.ielf.tu-clausthal.de/fileadmin/user_upload/lager/pdf/Tin/Tin_chapter_4.pdf Tin chapter] (PDF-Datei; 2,56&nbsp;MB), S.&nbsp;112.</ref> Das Material in den Schwemmlandlagerstätten hat einen Metallanteil von etwa 5 %. Erst nach verschiedenen Schritten zur Konzentrierung auf etwa 75 % wird ein Schmelzprozess eingesetzt.
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Die aktuellen Reserven für Zinn werden mit 4,7 Millionen Tonnen angegeben, bei einer Jahresproduktion von 289.000 Tonnen im Jahr 2015.<ref name="usgs 2017">[http://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/tin/mcs-2017-tin.pdf USGS – Tin Statistics and Information – Mineral Commodity Summaries 2017] (PDF-Datei; 29&nbsp;kB).</ref> Zu über 80 % kommt die Produktion derzeit aus Seifenlagerstätten (Sekundärlagerstätten) an Flüssen sowie im Küstenbereich, vornehmlich aus einer Region beginnend in Zentralchina über [[Thailand]] bis nach [[Indonesien]]. Die größten Zinnvorkommen der Erde wurden 1876 im [[Sungai Kinta|Kinta Valley]] ([[Malaysia]]) entdeckt. Dort wurden bis heute etwa 2 Millionen Tonnen geschürft.<ref>[https://www.ielf.tu-clausthal.de/fileadmin/user_upload/lager/pdf/Tin/Tin_chapter_4.pdf Tin chapter] (PDF-Datei; 2,56&nbsp;MB), S.&nbsp;112.</ref> Das Material in den Schwemmlandlagerstätten hat einen Metallanteil von etwa 5 %. Erst nach verschiedenen Schritten zur Konzentrierung auf etwa 75 % wird ein Schmelzprozess eingesetzt.
    
In Deutschland sind größere Ressourcen im [[Erzgebirge]] vorhanden, wo das Metall vom 13.&nbsp;Jahrhundert an bis 1990 gewonnen wurde. Beispiele sind die Greisenlagerstätte [[Altenberg (Erzgebirge)|Altenberg]] und die Skarnlagerstätte [[SDAG Wismut#Komplexlagerstätte Pöhla|Pöhla]]. Durch verschiedene Firmen findet derzeit auch Exploration auf Zinn im Erzgebirge statt. Im August 2012 veröffentlichte erste Untersuchungsergebnisse für die Orte [[Geyer]] und Gottesberg, einen Ortsteil von [[Muldenhammer]], lassen Vorkommen in Höhe von rund 160.000 Tonnen Zinn für beide Orte insgesamt vermuten. Diese Zahlen bestätigen prinzipiell auch Angaben, wie sie nach zu DDR-Zeiten vorgenommenen Prospektionen geschätzt wurden. Nach Aussage der ''[[Deutsche Rohstoff|Deutschen Rohstoff AG]]'' handelt es sich um das weltweit größte noch unerschlossene Zinnvorkommen. Da einerseits der Erzgehalt mit 0,27 Prozent für Gottesberg und 0,37 Prozent für Geyer verhältnismäßig gering ist, andererseits das Erz verhältnismäßig schwer aus dem Gestein zu lösen ist, ist offen, ob sich der Abbau wirtschaftlich lohnen würde. Sollte es dazu kommen, würden als Nebenprodukt auch Zink, Kupfer und [[Indium]] anfallen.<ref>Christoph Seidler: [http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/sachsen-riesiges-zinnvorkommen-begeistert-geologen-a-852784.html ''Probebohrung bestätigt riesiges Zinnvorkommen.''] In: ''Spiegel online.'' 30.&nbsp;August 2012, abgerufen am gleichen Tage.</ref>
 
In Deutschland sind größere Ressourcen im [[Erzgebirge]] vorhanden, wo das Metall vom 13.&nbsp;Jahrhundert an bis 1990 gewonnen wurde. Beispiele sind die Greisenlagerstätte [[Altenberg (Erzgebirge)|Altenberg]] und die Skarnlagerstätte [[SDAG Wismut#Komplexlagerstätte Pöhla|Pöhla]]. Durch verschiedene Firmen findet derzeit auch Exploration auf Zinn im Erzgebirge statt. Im August 2012 veröffentlichte erste Untersuchungsergebnisse für die Orte [[Geyer]] und Gottesberg, einen Ortsteil von [[Muldenhammer]], lassen Vorkommen in Höhe von rund 160.000 Tonnen Zinn für beide Orte insgesamt vermuten. Diese Zahlen bestätigen prinzipiell auch Angaben, wie sie nach zu DDR-Zeiten vorgenommenen Prospektionen geschätzt wurden. Nach Aussage der ''[[Deutsche Rohstoff|Deutschen Rohstoff AG]]'' handelt es sich um das weltweit größte noch unerschlossene Zinnvorkommen. Da einerseits der Erzgehalt mit 0,27 Prozent für Gottesberg und 0,37 Prozent für Geyer verhältnismäßig gering ist, andererseits das Erz verhältnismäßig schwer aus dem Gestein zu lösen ist, ist offen, ob sich der Abbau wirtschaftlich lohnen würde. Sollte es dazu kommen, würden als Nebenprodukt auch Zink, Kupfer und [[Indium]] anfallen.<ref>Christoph Seidler: [http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/sachsen-riesiges-zinnvorkommen-begeistert-geologen-a-852784.html ''Probebohrung bestätigt riesiges Zinnvorkommen.''] In: ''Spiegel online.'' 30.&nbsp;August 2012, abgerufen am gleichen Tage.</ref>
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Die bedeutendste Fördernation für Zinn ist China, gefolgt von Indonesien und Peru. In Europa ist Portugal der größte Produzent, wo es als Beiprodukt der VHMS Lagerstätte [[Mina de Neves Corvo|Neves Corvo]] gefördert wird.
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Die bedeutendste Fördernation für Zinn ist China, gefolgt von Indonesien und Myanmar. In Europa war 2009 Portugal der größte Produzent, wo es als Beiprodukt der VHMS Lagerstätte [[Mina de Neves Corvo|Neves Corvo]] gefördert wird.
    
Kassiterit wurde von der US-amerikanischen Börsenaufsicht [[United States Securities and Exchange Commission|SEC]] als so genanntes "conflict mineral" eingestuft,<ref>SEC, [http://www.sec.gov/rules/final/2012/34-67716.pdf Conflict Minerals – Final Rule (2012), S.&nbsp;34–35.] (PDF, 1,96&nbsp;MB, engl.)</ref> dessen Verwendung für Unternehmen gegenüber der SEC berichtspflichtig ist. Als Grund hierfür werden die Produktionsorte im Osten des [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] angeführt, die von Rebellen kontrolliert werden und so im Verdacht stehen, bewaffnete Konflikte mitzufinanzieren.<ref>[http://www.sec.gov/news/press/2012/2012-163.htm SEC Adopts Rule for Disclosing Use of Conflict Minerals] (engl.), abgerufen am 3. September 2012.</ref>
 
Kassiterit wurde von der US-amerikanischen Börsenaufsicht [[United States Securities and Exchange Commission|SEC]] als so genanntes "conflict mineral" eingestuft,<ref>SEC, [http://www.sec.gov/rules/final/2012/34-67716.pdf Conflict Minerals – Final Rule (2012), S.&nbsp;34–35.] (PDF, 1,96&nbsp;MB, engl.)</ref> dessen Verwendung für Unternehmen gegenüber der SEC berichtspflichtig ist. Als Grund hierfür werden die Produktionsorte im Osten des [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] angeführt, die von Rebellen kontrolliert werden und so im Verdacht stehen, bewaffnete Konflikte mitzufinanzieren.<ref>[http://www.sec.gov/news/press/2012/2012-163.htm SEC Adopts Rule for Disclosing Use of Conflict Minerals] (engl.), abgerufen am 3. September 2012.</ref>
    
{| class="wikitable"
 
{| class="wikitable"
|+ Die Staaten mit der größten Zinn-Förderung weltweit<br />(2009 und 2011) sowie geschätzte Reserven (2011)<ref name="usgs">[http://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/tin/mcs-2010-tin.pdf USGS – Tin Statistics and Information – Mineral Commodity Summaries 2010] (PDF-Datei; 86&nbsp;kB).</ref><ref name="usgs 2012" />
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|+ Die Staaten mit der größten Zinn-Förderung weltweit<br />(2009 und 2015) sowie geschätzte Reserven (2017)<ref name="usgs">[http://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/tin/mcs-2011-tin.pdf USGS – Tin Statistics and Information – Mineral Commodity Summaries 2011] (PDF-Datei; 27&nbsp;kB).</ref><ref name="usgs 2017"></ref>
 
|- class="hintergrundfarbe6"
 
|- class="hintergrundfarbe6"
! Rang<br />2011
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! Rang<br />2015
 
! Land
 
! Land
 
! Fördermenge<br />2009 (in [[Tonne (Einheit)|t]])
 
! Fördermenge<br />2009 (in [[Tonne (Einheit)|t]])
 
! Fördermenge<br />Anteil 2009
 
! Fördermenge<br />Anteil 2009
! Fördermenge<br />2011 (in [[Tonne (Einheit)|t]])
+
! Fördermenge<br />2015 (in [[Tonne (Einheit)|t]])
! Fördermenge<br />Anteil 2011
+
! Fördermenge<br />Anteil 2015
! Reserven 2011<br />(in t)
+
! Reserven 2017<br />(in t)
 
|-
 
|-
| 1 || {{CHN}} || 115.000 || 37 %|| 120.000 || 46 %|| 1.500.000
+
| 1 || {{CHN}} || 115.000 || 40 %|| 110.000 || 38 %|| 1.100.000
 
|-
 
|-
| 2 || {{IDN}} || 100.000 || 33 %|| 51.000 || 19 %|| 800.000
+
| 2 || {{IDN}} || 55.000 || 19 %|| 52.000 || 18 %|| 800.000
 
|-
 
|-
| 3 || {{PER}} ||  38.000 || 12 %|| 34.600 || 13 %|| 310.000
+
| 3 || {{MYA}} ||  / || /|| 34.300 || 12 %|| 110.000
 
|-
 
|-
| 4 || {{BOL}} ||  16.000 ||  5,2 %|| 20.700 || 7,9 %|| 400.000
+
| 4 || {{BRA}} ||  13.000 ||  4,5 %|| 25.000 || 8,7 %|| 700.000
 
|-
 
|-
| 5 || {{BRA}} ||  12.000 ||  3,9 %|| 12.000 || 4,6 %|| 590.000
+
| 5 || {{BOL}} ||  19.000 ||  6,6 %|| 20.000 || 6,9 %|| 400.000
 
|-
 
|-
| 6 || {{AUS}} ||   2.000 || 0,7 %|| 8.000 || 3,0 %||180.000
+
| 6 || {{PER}} || 37.500 || 13 %|| 19.500 || 6,7 %|| 100.000
 
|-
 
|-
| 7 || {{VNM}} ||  3.500 ||  1,1 %|| 6.000 || 2,3 %|| /
+
| 7 || {{AUS}} ||  1.400 ||  0,5 %|| 7.000 || 2,4 %|| 370.000
 
|-
 
|-
| 8 || {{COD}} ||  12.000 ||  3,9 %|| 5.700 || 2,2 %|| /
+
| 8 || {{COD}} ||  9.400 ||  3,3 %|| 6.400 || 2,2 %|| 110.000
 
|-
 
|-
| 9 || {{MYS}} ||  2.000 ||  0,7 %|| 2.000 || 0,8 %||250.000
+
| 9 || {{VNM}} ||  3.500 ||  1,2 %|| 5.400 || 1,9 %|| 11.000
 
|-
 
|-
| 10 || {{RUS}} || 2.000 ||  0,7 %|| 1.000 || 0,4 %|| 350.000
+
| 10 || {{MYS}} ||   2.380 ||  0,8 %|| 3.800 || 1,3 %|| 250.000
 
|-
 
|-
| 11 || {{PRT}} ||  100 || 0,03 %|| 100 || 0,04 %||70.000
+
| 11 || {{NGA}} ||  / || / || 2.500 || 0,9 %|| /
 
|-
 
|-
| 12 || {{THA}} ||  100 || 0,03 %|| 100 || 0,04 %||170.000
+
| 12 || {{RWA}} ||  / || / || 2.000 || 0,7 %|| /
 
|-
 
|-
| || Andere    || 4.000 || 1,3 %|| 2.000 || 0,8 %||180.000
+
| 13 || {{LAO}} ||   / || / || 900 || 0,3 %|| /
 
|-
 
|-
|  ||'''Summe'''||'''306.700'''||'''100 %'''||'''263.200'''||'''100 %'''||'''5.570.000'''
+
| 14 || {{THA}} ||  120 || 0,04 %|| 100 || 0,03 %||170.000
 +
|-
 +
| - || {{RUS}} || 1.200 ||  0,4 %|| / || / || 350.000
 +
|-
 +
| - || {{PRT}} ||  30 || 0,01 %|| / || / || /
 +
|-
 +
|  || Andere    || 2.000 || 0,7 %|| 100 || 0,03 %||180.000
 +
|-
 +
|  ||'''Summe'''||'''260.000'''||'''100 %'''||'''289.000'''||'''100 %'''||'''4.700.000'''
 
|}
 
|}
  
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