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um einem naturwissenschaftlichen Verständnis der Wirkmechanismen von Hochpotenzen näher zu kommen, bzw. um festzustellen, ob sich Effekte bei einer Verdünnung jenseits der Avogardo’schen Zahl physikalisch nachweisen lassen.
 
um einem naturwissenschaftlichen Verständnis der Wirkmechanismen von Hochpotenzen näher zu kommen, bzw. um festzustellen, ob sich Effekte bei einer Verdünnung jenseits der Avogardo’schen Zahl physikalisch nachweisen lassen.
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====b) Versuchsreihen mit der Anwendung potenzierter Substanzen====
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* siehe Erläuterungen zu 1a
an verschiedensten Geweben und Organismen (Bakterien, Pflanzen, Tieren), um festzustellen, ob potenzierte Substanzen eine nachweisbare Wirkung auf lebende Organismen haben.
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* siehe Auflistung von Studien zu 1a
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====b) Versuchsreihen mit der Anwendung potenzierter Substanzen an verschiedensten Geweben und Organismen (Bakterien, Pflanzen, Tieren), ====
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um festzustellen, ob potenzierte Substanzen eine nachweisbare Wirkung auf lebende Organismen haben.
 
<br>Eine neue, von HomöopathInnen getragene, gemeinnützige Organisation, [[Campace]], ist jüngst entstanden, um wissenschaftlich aufwändige Studien an Zellreihen mit Hilfe biotechnischer Institute durchzuführen.
 
<br>Eine neue, von HomöopathInnen getragene, gemeinnützige Organisation, [[Campace]], ist jüngst entstanden, um wissenschaftlich aufwändige Studien an Zellreihen mit Hilfe biotechnischer Institute durchzuführen.
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* siehe Erläuterungen zu 1b
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* siehe Auflistung von Studien zu 1b
    
===2.  Klinische Forschung===
 
===2.  Klinische Forschung===
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====a) randomisierte klinische Studien====
 
====a) randomisierte klinische Studien====
 
meist [[Doppelblindstudie|doppelblind]], um zu klären, ob homöopathische Medikamente in der Anwendung eine Wirkung haben, die sich von Placebo-Wirkungen unterscheiden läßt.
 
meist [[Doppelblindstudie|doppelblind]], um zu klären, ob homöopathische Medikamente in der Anwendung eine Wirkung haben, die sich von Placebo-Wirkungen unterscheiden läßt.
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* siehe Erläuterungen zu 2a
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* siehe Auflistung von Studien zu 2a
    
====b) Versorgungsforschung====
 
====b) Versorgungsforschung====
 
anhand von Beobachtungsstudien aus der Praxis, um zu klären, in wie weit PatientInnen in der Alltagspraxis Vorteile von einer homöopathischen Behandlung haben und wie diese im Vergleich zu einer schulmedizinischen Behandlung abschneidet.
 
anhand von Beobachtungsstudien aus der Praxis, um zu klären, in wie weit PatientInnen in der Alltagspraxis Vorteile von einer homöopathischen Behandlung haben und wie diese im Vergleich zu einer schulmedizinischen Behandlung abschneidet.
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* siehe Erläuterungen zu 2b
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* siehe Auflistung von Studien zu 2b
    
===3.  Systematische Reviews und Metaanalysen===
 
===3.  Systematische Reviews und Metaanalysen===
 
Darunter versteht man wissenschaftliche Übersichtsarbeiten, die die Ergebnisse von vergleichbaren Studien zu einem bestimmten Thema evaluieren und zu einer Art mathematischem Gesamtergebnis zusammenfassen.
 
Darunter versteht man wissenschaftliche Übersichtsarbeiten, die die Ergebnisse von vergleichbaren Studien zu einem bestimmten Thema evaluieren und zu einer Art mathematischem Gesamtergebnis zusammenfassen.
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* siehe Erläuterungen zu 3
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* siehe Auflistung von Studien zu 3
    
==Erläuterungen==
 
==Erläuterungen==
'''zu 1. a)''' Sind hochpotenzierte Stoffe physikalisch existent? Die grundlegenden Untersuchungen zum physikalischen und biochemischen Verhalten von Hochpotenzen scheinen zumindest Hinweise darauf erbracht zu haben, daß potenzierte Substanzen sich anders verhalten als unpotenzierte Substanzen der gleichen Verdünnungsstufe. Ähnliche Untersuchungen und Nachweise haben schon lange anthroposophische Wissenschaftler erbracht, die mittels qualitativer Nachweisverfahren (zum Beispiel Tropfenbilder, Dünnschichtchromatografie) zeigten, daß biologisch-dynamisch gezogene Pflanzen sich von herkömmlichen unterscheiden lassen – und in diesem Sinne sind Methoden der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise (zum Beispiel das Rhythmisieren) ebenso wie die Potenzierung alchimistische Verfahren, welche bei oberflächlicher chemischer Betrachtung keine Unterschiede erkennen lassen.
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=== zu 1. a) ===
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Sind hochpotenzierte Stoffe physikalisch existent? Die grundlegenden Untersuchungen zum physikalischen und biochemischen Verhalten von Hochpotenzen scheinen zumindest Hinweise darauf erbracht zu haben, daß potenzierte Substanzen sich anders verhalten als unpotenzierte Substanzen der gleichen Verdünnungsstufe. Ähnliche Untersuchungen und Nachweise haben schon lange anthroposophische Wissenschaftler erbracht, die mittels qualitativer Nachweisverfahren (zum Beispiel Tropfenbilder, Dünnschichtchromatografie) zeigten, daß biologisch-dynamisch gezogene Pflanzen sich von herkömmlichen unterscheiden lassen – und in diesem Sinne sind Methoden der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise (zum Beispiel das Rhythmisieren) ebenso wie die Potenzierung alchimistische Verfahren, welche bei oberflächlicher chemischer Betrachtung keine Unterschiede erkennen lassen.
 
<br>Siehe dazu den ausgezeichneten und ausführlichen Artikel im Blog „Informationen zur Homöopathie“.<ref>[https://www.informationen-zur-homoeopathie.de/?page_id=280 Grundlagenforschung. Chemisch-physikalische Untersuchungen und Modelle zu homöopathischen Hochpotenzen.]</ref>
 
<br>Siehe dazu den ausgezeichneten und ausführlichen Artikel im Blog „Informationen zur Homöopathie“.<ref>[https://www.informationen-zur-homoeopathie.de/?page_id=280 Grundlagenforschung. Chemisch-physikalische Untersuchungen und Modelle zu homöopathischen Hochpotenzen.]</ref>
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<br />Im Gegenteil scheinen die Ergebnisse dieser Forschungen zum Teil sogar noch die weitgesteckten Vorstellungen der Alternativmediziner von den Möglichkeiten von Zellen und komplexen Molekülen zur Informationsübertragung zu sprengen.<ref>https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2018/10/31/water-and-homeopathy.aspx</ref>
 
<br />Im Gegenteil scheinen die Ergebnisse dieser Forschungen zum Teil sogar noch die weitgesteckten Vorstellungen der Alternativmediziner von den Möglichkeiten von Zellen und komplexen Molekülen zur Informationsübertragung zu sprengen.<ref>https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2018/10/31/water-and-homeopathy.aspx</ref>
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'''zu 1. b)'''
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=== zu 1. b) ===
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'''zu 2. a)''' Ist Homöopathie in der klinischen Anwendung wirksam? Trotz der Schwierigkeit, ein fachfremdes Prüfverfahren auf die Homöopathie anzuwenden, und trotz der erheblichen methodischen Probleme, die durch Doppelblindstudien und den unklaren Placebobegriff ohnehin aufgeworfen werden<ref>siehe die ausführlichen Arbeiten von G.Ivanovas zu diesem Thema</ref>, sind die Wirksamkeits-Studien zu homöopathischen Medikamenten in der Summe so günstig ausgefallen, daß selbst eine Gruppe von Kritikern die Argumentationslage der homöopathischen Therapeuten als „beneidenswerte Position“ bezeichnet.<ref>[https://www.aerzteblatt.de/archiv/28110/Wirksamkeitspruefung-Doppelblindstudien-und-komplexe-Therapien Schuck, Dipl.-Psych. Dr. med. Dr. phil. Peter; Müller, Dipl.-Psych. Dr. phil. Horst; Resch, Prof. Dr. med. habil. Karl-Ludwig: Wirksamkeitsprüfung: „Doppelblindstudien“ und komplexe Therapien, in: Deutsches Ärzteblatt 98, Heft 30 vom 27.07.01, Seite A-1942.]</ref> Das bedeutet, daß selbst unter ungünstigsten Bedingungen und mit zum Teil völlig sachfremdem Studiendesign<ref> siehe zu dieser Problematik auch die verschiedenen Arbeiten von Prof. [[Harald Walach]]</ref> gezeigt werden konnte, daß homöopathische Mittel anders wirken als Placebo.
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=== zu 2. a) ===
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Ist Homöopathie in der klinischen Anwendung wirksam? Trotz der Schwierigkeit, ein fachfremdes Prüfverfahren auf die Homöopathie anzuwenden, und trotz der erheblichen methodischen Probleme, die durch Doppelblindstudien und den unklaren Placebobegriff ohnehin aufgeworfen werden<ref>siehe die ausführlichen Arbeiten von G.Ivanovas zu diesem Thema</ref>, sind die Wirksamkeits-Studien zu homöopathischen Medikamenten in der Summe so günstig ausgefallen, daß selbst eine Gruppe von Kritikern die Argumentationslage der homöopathischen Therapeuten als „beneidenswerte Position“ bezeichnet.<ref>[https://www.aerzteblatt.de/archiv/28110/Wirksamkeitspruefung-Doppelblindstudien-und-komplexe-Therapien Schuck, Dipl.-Psych. Dr. med. Dr. phil. Peter; Müller, Dipl.-Psych. Dr. phil. Horst; Resch, Prof. Dr. med. habil. Karl-Ludwig: Wirksamkeitsprüfung: „Doppelblindstudien“ und komplexe Therapien, in: Deutsches Ärzteblatt 98, Heft 30 vom 27.07.01, Seite A-1942.]</ref> Das bedeutet, daß selbst unter ungünstigsten Bedingungen und mit zum Teil völlig sachfremdem Studiendesign<ref> siehe zu dieser Problematik auch die verschiedenen Arbeiten von Prof. [[Harald Walach]]</ref> gezeigt werden konnte, daß homöopathische Mittel anders wirken als Placebo.
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'''zu 2. b)''' Die Daten aus der Versorgungsforschung zeigen, dass Homöopathie einen Effekt hat, der mit der konventionellen Medizin vergleichbar ist. Beide Therapiesysteme führen zu ähnlichen Kosten: Die Homöopathie durch Gesprächszeit, die konventionelle Medizin durch Medikamentenkosten.
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=== zu 2. b) ===
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Die Daten aus der Versorgungsforschung zeigen, dass Homöopathie einen Effekt hat, der mit der konventionellen Medizin vergleichbar ist. Beide Therapiesysteme führen zu ähnlichen Kosten: Die Homöopathie durch Gesprächszeit, die konventionelle Medizin durch Medikamentenkosten.
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'''zu 3)'''
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=== zu 3) ===
 
Ironischerweise ist es so, daß klinische Studien über homöopathische Therapie oft viel strengeren wissenschaftlichen Standards unterliegen als schulmedizinische, um sich nicht schon durch Formfehler oder statistische Schwächen zu disqualifizieren.<ref>Zur teilweise desolaten Lage der wissenschaftlichen Studien und Dokumentationen der schulmedizinischen Pharmakologie siehe [http://www.provings.info/blog1?post_id=44&title=als-bocke-zu-gartnern-wurden Kommentar zum Zerfall der Cochrane Collaboration] oder die [https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(15)60696-1/fulltext Aussage des Chefredakteurs des Lancet, Richard Horton], daß die Hälfte der wissenschaftlichen Studien gefälscht seien.</ref>
 
Ironischerweise ist es so, daß klinische Studien über homöopathische Therapie oft viel strengeren wissenschaftlichen Standards unterliegen als schulmedizinische, um sich nicht schon durch Formfehler oder statistische Schwächen zu disqualifizieren.<ref>Zur teilweise desolaten Lage der wissenschaftlichen Studien und Dokumentationen der schulmedizinischen Pharmakologie siehe [http://www.provings.info/blog1?post_id=44&title=als-bocke-zu-gartnern-wurden Kommentar zum Zerfall der Cochrane Collaboration] oder die [https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(15)60696-1/fulltext Aussage des Chefredakteurs des Lancet, Richard Horton], daß die Hälfte der wissenschaftlichen Studien gefälscht seien.</ref>
 
<br>Die Daten aus den randomisierten Studien werden von verschiedenen Arbeitsgruppen in Metaanalysen und Systematischen Reviews unterschiedlich selektiert und interpretiert. Das Resultat ist offensichtlich davon abhängig, wieviele Studien die Kriterien für eine gute Qualität erfüllen. Während Shang et al. bei 8 Studien zu einem negativen Ergebnis kommen, kommen Linde et al. und Lüdtke et al. in ihren Metaanalysen mit 26 bzw. 21 Studien zu positiven Ergebnissen. Aufgrund der Heterogenität der Studien, werden diese Metaanalysen aber kritisiert. Es erscheint sinnvoller, Systematische Reviews und Metaanalysen zur homöopathischen Behandlung konkreter Krankheiten zu erstellen. Positive Evidenz liegt in Metaanalysen für kindlichen Durchfall und Heuschnupfen vor. Darüber hinaus gibt es weitere randomisierte Studien mit positiver Evidenz (Fibromyalgie, ADHS, postoperativer Ileus) und negativer Evidenz (Migräne, Arnica präventiv bei Muskelkater).
 
<br>Die Daten aus den randomisierten Studien werden von verschiedenen Arbeitsgruppen in Metaanalysen und Systematischen Reviews unterschiedlich selektiert und interpretiert. Das Resultat ist offensichtlich davon abhängig, wieviele Studien die Kriterien für eine gute Qualität erfüllen. Während Shang et al. bei 8 Studien zu einem negativen Ergebnis kommen, kommen Linde et al. und Lüdtke et al. in ihren Metaanalysen mit 26 bzw. 21 Studien zu positiven Ergebnissen. Aufgrund der Heterogenität der Studien, werden diese Metaanalysen aber kritisiert. Es erscheint sinnvoller, Systematische Reviews und Metaanalysen zur homöopathischen Behandlung konkreter Krankheiten zu erstellen. Positive Evidenz liegt in Metaanalysen für kindlichen Durchfall und Heuschnupfen vor. Darüber hinaus gibt es weitere randomisierte Studien mit positiver Evidenz (Fibromyalgie, ADHS, postoperativer Ileus) und negativer Evidenz (Migräne, Arnica präventiv bei Muskelkater).
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