| Es gibt eine Reihe von nicht-medikamentösen Therapieformen ([[Wikipedia:Heilmittel|Heilmittel(w)]]) wie die Heil-[[Wikipedia:Eurythmie|Eurythmie(w)]], anthroposophische [[Wikipedia:Psychotherapie|Psychotherapie(w)]], [[Wikipedia:Biographiearbeit|Biographiearbeit(w)]] und [[Wikipedia:Kunsttherapie#Anthroposophische Ansätze|anthroposophische Kunsttherapie(w)]] (Musiktherapie, therapeutische [[Anthroposophische Therapeutische Sprachgestaltung|Sprachgestaltung]], [[Wikipedia:Maltherapie#Anthroposophische Verfahren|anthroposophische Maltherapie(w)]], plastisch-therapeutisches Gestalten, [[Wikipedia:Farblichttherapie|Farblichttherapie(w)]], sowie die anthroposophische Körpertherapie, die sich in unterschiedliche Methoden gliedert, wie z. B. [[Wikipedia:Bothmer-Gymnastik|Bothmer-Gymnastik(w)]], Spacial Dynamics, [[Wikipedia:Rhythmische Massage|rhythmische Massage(w)]], „Massage nach Dr. med. Simeon Pressel“ oder das Öldispersionsbad. Zudem hat sich eine anthroposophisch erweiterte [[Wikipedia:Krankenpflege|Krankenpflege]] entwickelt. Therapeutisch werden oft mehrere der Ansätze als Komplexbehandlung parallel angewendet, unter anderem um Wirkungen auf den verschiedenen Ebenen (z. B. Wesensgliedern) zu erreichen. Im Krankheitsfalle sollen die künstlerisch-therapeutischen Methoden die Wiedererlangung der [[Wikipedia:Selbstregulation|Selbstregulation]] unterstützen.<ref name="Komplementaere" /> | | Es gibt eine Reihe von nicht-medikamentösen Therapieformen ([[Wikipedia:Heilmittel|Heilmittel(w)]]) wie die Heil-[[Wikipedia:Eurythmie|Eurythmie(w)]], anthroposophische [[Wikipedia:Psychotherapie|Psychotherapie(w)]], [[Wikipedia:Biographiearbeit|Biographiearbeit(w)]] und [[Wikipedia:Kunsttherapie#Anthroposophische Ansätze|anthroposophische Kunsttherapie(w)]] (Musiktherapie, therapeutische [[Anthroposophische Therapeutische Sprachgestaltung|Sprachgestaltung]], [[Wikipedia:Maltherapie#Anthroposophische Verfahren|anthroposophische Maltherapie(w)]], plastisch-therapeutisches Gestalten, [[Wikipedia:Farblichttherapie|Farblichttherapie(w)]], sowie die anthroposophische Körpertherapie, die sich in unterschiedliche Methoden gliedert, wie z. B. [[Wikipedia:Bothmer-Gymnastik|Bothmer-Gymnastik(w)]], Spacial Dynamics, [[Wikipedia:Rhythmische Massage|rhythmische Massage(w)]], „Massage nach Dr. med. Simeon Pressel“ oder das Öldispersionsbad. Zudem hat sich eine anthroposophisch erweiterte [[Wikipedia:Krankenpflege|Krankenpflege]] entwickelt. Therapeutisch werden oft mehrere der Ansätze als Komplexbehandlung parallel angewendet, unter anderem um Wirkungen auf den verschiedenen Ebenen (z. B. Wesensgliedern) zu erreichen. Im Krankheitsfalle sollen die künstlerisch-therapeutischen Methoden die Wiedererlangung der [[Wikipedia:Selbstregulation|Selbstregulation]] unterstützen.<ref name="Komplementaere" /> |
| + | Anthroposophische Medizin ist in Deutschland eine [[Wikipedia:Arzneimittelgesetz (Deutschland)#Besondere Therapierichtungen|besondere Therapierichtung(w)]] im Sinne des [[Wikipedia:Sozialgesetzbuch|Sozialgesetzbuches(w)]] und des [[Wikipedia:Arzneimittelgesetz (Deutschland)|Arzneimittelgesetzes(w)]]. Weitere besondere Therapierichtungen sind in diesem juristischen Sinn die [[Wikipedia:Homöopathie|Homöopathie(w)]] und die [[Wikipedia:Phytotherapie|Phytotherapie(w)]] (Pflanzenheilkunde). Im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln dürfen Präparate der besonderen Therapierichtungen [[Wikipedia:Arzneimittelzulassung|zugelassen(w)]] werden, auch ohne dass für sie [[Wikipedia:Medizinische Wirksamkeit|Wirksamkeitsnachweise(w)]] nach [[Wikipedia:Empirie|empirisch(w)]]-wissenschaftlichen Kriterien erbracht wurden, sofern eine sogenannte [[Wikipedia:Binnenkonsens|Binnenanerkennung(w)]] durch Experten der jeweiligen Therapierichtung vorliegt. Damit soll sichergestellt werden, dass „die Monopolisierung einer herrschenden Lehre als verbindlicher „Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse“ vermieden wird“ („Wissenschaftspluralismus“).<ref>Bundestagsausschuss für Jugend, Familie und Gesundheit. Präambel in Vorbereitung des 2. AMG vom 24. August 1976. [[Bundestagsdrucksache]] [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/07/050/0705091.pdf 7/5091] (PDF; 838 kB) S. 7.</ref> |
| + | Das Arzneimittelgesetz definiert ein anthroposophisches [[Wikipedia:Arzneimittel|Arzneimittel(w)]] als „ein Arzneimittel, das nach der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis entwickelt wurde, nach einem im [[Wikipedia:Europäisches Arzneibuch|Europäischen Arzneibuch(w)]] oder, in Ermangelung dessen, nach einem in den offiziell gebräuchlichen [[Wikipedia:Pharmakopöe|Pharmakopöen(w)]] der Mitgliedstaaten der [[Wikipedia:Europäische Union|Europäischen Union(w)]] beschriebenen homöopathischen Zubereitungsverfahren oder nach einem besonderen anthroposophischen Zubereitungsverfahren hergestellt worden ist und das bestimmt ist, entsprechend den Grundsätzen der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis angewendet zu werden.“<ref>{{§|4|amg_1976|juris}} Absatz 33, [[Arzneimittelgesetz (Deutschland)|AMG]]</ref> vor dem Hintergrund, dass Regelungen für diese Therapierichtung im europäischen Recht angestrebt werden. Aktuell werden in Deutschland ambulante Behandlungen der anthroposophischen Medizin von 52 [[Wikipedia:Krankenkassen|Krankenkassen(w)]] ganz oder teilweise erstattet.<ref>[https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/alternative-heilmethoden/anthroposophisch/ Krankenkassen Deutschland], abgerufen am 4. Januar 2016.</ref> |
| + | Am 17. Mai 2009 stimmte eine Mehrheit des Schweizer Stimmvolks dafür, dass die Berücksichtigung der [[Komplementärmedizin]] in der Bundesverfassung verankert wird. Die Verfassung enthält nun den Satz „Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin.“ Zur Umsetzung dieses Verfassungszusatzes wird seit 2012 die anthroposophische Medizin neben vier weiteren alternativmedizinischen Behandlungsmethoden unter bestimmten Voraussetzungen von der [[Wikipedia:Obligatorische Krankenpflegeversicherung|obligatorischen Krankenpflegeversicherung(w)]] bezahlt. Diese Regelung gilt provisorisch bis Ende 2017. In dieser Zeit gelten Wirksamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der fünf komplementärmedizinischen Methoden als teilweise umstritten und werden hinsichtlich dieser Kriterien evaluiert.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bag.admin.ch/aktuell/00718/01220/index.html?lang=de&msg-id=37173%7D%7D |text=Mitteilung des Eidgenössischen Departements des Innern, 12. Januar 2011 |wayback=20160804130912 |archiv-bot=2019-06-05 23:24:51 InternetArchiveBot}}</ref> Zur Umsetzung des Gebots, die Komplementärmedizin als Pflichtfach in die medizinische Ausbildung aufzunehmen, wurde 2014 eine erste Professur für anthroposophisch erweiterte Medizin an der [[Wikipedia:Universität Bern|Universität Bern]] eingerichtet.<ref>''Jahresbericht 2015 der Professur für anthroposophisch erweiterte Medizin'' ([https://edit.cms.unibe.ch/unibe/portal/fak_medizin/dept_lehremed/inst_kom/content/e54415/e54416/e54417/e368428/JAHRESberichtAEMIKOMUnibe2015_ger.pdf?preview=preview online]{{Toter Link|date=2018-03|archivebot=2018-03-30 04:28:05 InternetArchiveBot|url=https://edit.cms.unibe.ch/unibe/portal/fak_medizin/dept_lehremed/inst_kom/content/e54415/e54416/e54417/e368428/JAHRESberichtAEMIKOMUnibe2015_ger.pdf?preview=preview}})</ref> |