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Unter '''Denken''' werden alle (psychologischen) Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit [[Wikipedia:Vorstellung|Vorstellung(w)]]en, [[Wikipedia:Erinnerung (Psychologie)|Erinnerungen(w)]] und [[Wikipedia:Begriff (Philosophie)|Begriffen(w)]] eine [[Wikipedia:Erkenntnis|Erkenntnis(w)]] zu formen versuchen.<ref>[[Wikipedia:Georgi Schischkoff|Georgi Schischkoff(w)]]: ''Philosophisches Wörterbuch''.</ref> [[Wikipedia:Bewusstsein|Bewusst(w)]] werden dabei meist nur die Endprodukte des Denkens, nicht aber die Denkprozesse, die sie hervorbringen.<ref name="Eysenck 394">M. W. Eysenck, M. T. Keane: ''Cognitive Psychology.'' 4. Auflage. Psychology Press, Hove (UK) 2000, ISBN 0-86377-551-9, S. 394.</ref> [[Wikipedia:Selbstbeobachtung|Introspektive(w)]] Vermutungen – [[Wikipedia:Lautes Denken|Lautes Denken(w)]] – sind jedoch sehr unzuverlässig.<ref name="Eysenck 394" />
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Unter '''Denken''' werden alle (psychologischen) Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit [[Wikipedia:Vorstellung|Vorstellung]]en, [[Wikipedia:Erinnerung (Psychologie)|Erinnerungen]] und [[Wikipedia:Begriff (Philosophie)|Begriffen]] eine [[Wikipedia:Erkenntnis|Erkenntnis]] zu formen versuchen.<ref>[[Wikipedia:Georgi Schischkoff|Georgi Schischkoff]]: ''Philosophisches Wörterbuch''.</ref> [[Bewusstsein|Bewusst]] werden dabei meist nur die Endprodukte des Denkens, nicht aber die Denkprozesse, die sie hervorbringen.<ref name="Eysenck 394">M. W. Eysenck, M. T. Keane: ''Cognitive Psychology.'' 4. Auflage. Psychology Press, Hove (UK) 2000, ISBN 0-86377-551-9, S. 394.</ref> [[Wikipedia:Selbstbeobachtung|Introspektive]] Vermutungen – [[Wikipedia:Lautes Denken|Lautes Denken]] – sind jedoch sehr unzuverlässig.<ref name="Eysenck 394" />
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Denken wird allgemein von Wahrnehmung und [[Wikipedia:Intuition|Intuition(w)]] unterschieden. Dies wird in der Regel damit begründet, dass Wahrnehmung und Intuition unbegrifflich seien, [[Wikipedia:Gedanken|Gedanken(w)]] jedoch als begrifflich oder [[Wikipedia:Proposition (Linguistik)|propositional(w)]] aufgefasst werden. Denken kann auf einem Einfall basieren, spontan durch [[Wikipedia:Emotion|Gefühle(w)]], [[Wikipedia:Situation|Situation(w)]]en, Sinneseindrücke oder Personen ausgelöst werden, oder es wird abstrakt-konstruktiv entwickelt. ''Automatisches'' Denken, das unbewusst, absichtslos, unwillkürlich und mühelos abläuft, kann unterschieden werden von ''kontrolliertem'' Denken, das bewusst, absichtlich, freiwillig und aufwendig ist.<ref name="Aronson57">[[Wikipedia:Elliot Aronson|Elliot Aronson(w)]], T. D. Wilson, R. M. Akert: ''Sozialpsychologie.'' 4. Auflage. Pearson Studium, 2004, ISBN 3-8273-7084-1, S. 57 ff.</ref> Die [[Wikipedia:Umgangssprache|Umgangssprache(w)]] zeigt Denken sowohl in der aktiven Form: „Ich denke“ als auch in einer passiven, wahrnehmenden: „Ich habe einen [[Wikipedia:Gedanke|Gedanke(w)]]n / eine [[Wikipedia:Idee|Idee(w)]] / eine [[Wikipedia:Vorstellung|Vorstellung(w)]]“. [[Wikipedia:Daniel Kahneman|Daniel Kahneman(w)]] unterscheidet ebenfalls ein „System 1“, das automatisch und schnell, mit geringer oder keiner Anstrengung und ohne bewusste Kontrolle arbeitet, vom „System 2“, das denjenigen mühevollen mentalen Aktivitäten, die Aufmerksamkeit erfordern, diese zuweist. Die Tätigkeiten des zweiten Systems werden häufig assoziiert mit Urheberschaft, Wahlfreiheit und Konzentration.<ref>Daniel Kahneman: ''Thinking, fast and slow.'' Allen Lane Paperback, ISBN 978-1-84614-606-0, S. 20 f.</ref>
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Denken wird allgemein von Wahrnehmung und [[Intuition|Intuition]] unterschieden. Dies wird in der Regel damit begründet, dass Wahrnehmung und Intuition unbegrifflich seien, [[Wikipedia:Gedanken|Gedanken]] jedoch als begrifflich oder [[Wikipedia:Proposition (Linguistik)|propositional]] aufgefasst werden. Denken kann auf einem Einfall basieren, spontan durch [[Wikipedia:Emotion|Gefühle]], [[Wikipedia:Situation|Situation]]en, Sinneseindrücke oder Personen ausgelöst werden, oder es wird abstrakt-konstruktiv entwickelt. ''Automatisches'' Denken, das unbewusst, absichtslos, unwillkürlich und mühelos abläuft, kann unterschieden werden von ''kontrolliertem'' Denken, das bewusst, absichtlich, freiwillig und aufwendig ist.<ref name="Aronson57">[[Wikipedia:Elliot Aronson|Elliot Aronson]], T. D. Wilson, R. M. Akert: ''Sozialpsychologie.'' 4. Auflage. Pearson Studium, 2004, ISBN 3-8273-7084-1, S. 57 ff.</ref> Die [[Wikipedia:Umgangssprache|Umgangssprache]] zeigt Denken sowohl in der aktiven Form: „Ich denke“ als auch in einer passiven, wahrnehmenden: „Ich habe einen [[Wikipedia:Gedanke|Gedanke]]n / eine [[Wikipedia:Idee|Idee]] / eine [[Wikipedia:Vorstellung|Vorstellung]]“. [[Wikipedia:Daniel Kahneman|Daniel Kahneman]] unterscheidet ebenfalls ein „System 1“, das automatisch und schnell, mit geringer oder keiner Anstrengung und ohne bewusste Kontrolle arbeitet, vom „System 2“, das denjenigen mühevollen mentalen Aktivitäten, die Aufmerksamkeit erfordern, diese zuweist. Die Tätigkeiten des zweiten Systems werden häufig assoziiert mit Urheberschaft, Wahlfreiheit und Konzentration.<ref>Daniel Kahneman: ''Thinking, fast and slow.'' Allen Lane Paperback, ISBN 978-1-84614-606-0, S. 20 f.</ref>
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Wie Denken im Einzelnen geschieht, ist Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen. [[Wikipedia:Wissenssoziologie|Wissenssoziologie(w)]], [[Wikipedia:Ethnologie|Ethnologie(w)]], [[Wikipedia:Psychologie|Psychologie(w)]] (insbesondere [[Wikipedia:Denkpsychologie|Denkpsychologie(w)]]) und [[Wikipedia:Kognitionswissenschaft|Kognitionswissenschaft(w)]] betrachten das Denken höchst unterschiedlich. Einige versuchen, deskriptiv die vorliegenden Formen des Denkens zu beschreiben und bestimmte Muster und [[Wikipedia:Heuristik|Heuristik(w)]]en zu finden, denen das Denken von Individuen oder Gruppen im Allgemeinen, gruppenspezifisch oder im Einzelfall folgt. Diese Formen können wiederum in der Perspektive der Soziologie, der [[Wikipedia:Allgemeine Psychologie|allgemeinen Psychologie(w)]], der [[Wikipedia:Persönlichkeitspsychologie|Persönlichkeitspsychologie(w)]] oder in kognitionswissenschaftlichen Modellen betrachtet werden. Die [[Wikipedia:Gehirnforschung|Gehirnforschung(w)]] und verwandte Fachbereiche untersuchen die psychologischen, neuronalen und biochemischen Mechanismen, die dem konkreten Vorgang des Denkens zugrunde liegen. [[Erkenntnistheorie]], [[Wikipedia:Spieltheorie|Spieltheorie(w)]], Logik und Denkpsychologie untersuchen, welchen Regeln das Denken folgen muss, um Wahrnehmungen sinnstiftend zu verarbeiten, zu wahren Überzeugungen zu gelangen oder um korrekt Probleme zu lösen oder Schlüsse zu ziehen.
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Wie Denken im Einzelnen geschieht, ist Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen. [[Wikipedia:Wissenssoziologie|Wissenssoziologie]], [[Wikipedia:Ethnologie|Ethnologie]], [[Wikipedia:Psychologie|Psychologie]] (insbesondere [[Wikipedia:Denkpsychologie|Denkpsychologie]]) und [[Wikipedia:Kognitionswissenschaft|Kognitionswissenschaft]] betrachten das Denken höchst unterschiedlich. Einige versuchen, deskriptiv die vorliegenden Formen des Denkens zu beschreiben und bestimmte Muster und [[Wikipedia:Heuristik|Heuristik]]en zu finden, denen das Denken von Individuen oder Gruppen im Allgemeinen, gruppenspezifisch oder im Einzelfall folgt. Diese Formen können wiederum in der Perspektive der Soziologie, der [[Wikipedia:Allgemeine Psychologie|allgemeinen Psychologie]], der [[Wikipedia:Persönlichkeitspsychologie|Persönlichkeitspsychologie]] oder in kognitionswissenschaftlichen Modellen betrachtet werden. Die [[Wikipedia:Gehirnforschung|Gehirnforschung]] und verwandte Fachbereiche untersuchen die psychologischen, neuronalen und biochemischen Mechanismen, die dem konkreten Vorgang des Denkens zugrunde liegen. [[Erkenntnistheorie]], [[Wikipedia:Spieltheorie|Spieltheorie]], Logik und Denkpsychologie untersuchen, welchen Regeln das Denken folgen muss, um Wahrnehmungen sinnstiftend zu verarbeiten, zu wahren Überzeugungen zu gelangen oder um korrekt Probleme zu lösen oder Schlüsse zu ziehen.
[[Datei:Rodin TheThinker.jpg|mini|[[Wikipedia:Auguste Rodin|Auguste Rodin(w)]]: ''Der Denker'']]
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[[Datei:Rodin TheThinker.jpg|mini|[[Wikipedia:Auguste Rodin|Auguste Rodin]]: ''Der Denker'']]
    
== Biologie ==
 
== Biologie ==
In Analogie zu den Begriffen der [[Wikipedia:Verhaltensbiologie|Verhaltensbiologie(w)]] bezeichnet man:
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In Analogie zu den Begriffen der [[Wikipedia:Verhaltensbiologie|Verhaltensbiologie]] bezeichnet man:
* als ''Denkweise'' (zu [[Wikipedia:Verhalten (Biologie)#Verhaltensweise und Verhaltensmuster|Verhaltensweise(w)]]) den einzelnen Gedankengang
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* als ''Denkweise'' (zu [[Wikipedia:Verhalten (Biologie)#Verhaltensweise und Verhaltensmuster|Verhaltensweise]]) den einzelnen Gedankengang
* als ''Denkmuster'' (zu [[Wikipedia:Verhaltensmuster|Verhaltensmuster(w)]]) als regelmäßig in Reaktion auf eine Situation erfolgenden Gedankengang
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* als ''Denkmuster'' (zu [[Wikipedia:Verhaltensmuster|Verhaltensmuster]]) als regelmäßig in Reaktion auf eine Situation erfolgenden Gedankengang
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Die typischen Denkweisen und -muster einer Person hängen von der [[Wikipedia:Disposition (Medizin)|Veranlagung(w)]], der [[Wikipedia:Sozialisation|Sozialisation(w)]] (auch [[Wikipedia:Erziehung|Erziehung(w)]], [[Wikipedia:Bildung|Bildung(w)]]), den gesammelten [[Wikipedia:Erfahrung|Erfahrung(w)]]en im Umgang mit Anderen und der Art der [[Wikipedia:Soziale Beziehung|sozialen Beziehungen(w)]] ab.
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Die typischen Denkweisen und -muster einer Person hängen von der [[Wikipedia:Disposition (Medizin)|Veranlagung]], der [[Wikipedia:Sozialisation|Sozialisation]] (auch [[Wikipedia:Erziehung|Erziehung]], [[Wikipedia:Bildung|Bildung]]), den gesammelten [[Wikipedia:Erfahrung|Erfahrung]]en im Umgang mit Anderen und der Art der [[Wikipedia:Soziale Beziehung|sozialen Beziehungen]] ab.
    
== Psychologie ==
 
== Psychologie ==
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=== Kognitive Psychologie ===
 
=== Kognitive Psychologie ===
In der [[Wikipedia:Kognitionspsychologie|kognitiven Psychologie(w)]] wird Denken als eine Mischung aus [[Wikipedia:Gedächtnis|Gedächtnis(w)]]<nowiki />leistung und logisch abstrakter Symbolverarbeitung angesehen.
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In der [[Wikipedia:Kognitionspsychologie|kognitiven Psychologie]] wird Denken als eine Mischung aus [[Wikipedia:Gedächtnis|Gedächtnis]]<nowiki />leistung und logisch abstrakter Symbolverarbeitung angesehen.
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Mit Hilfe von Modellen, sogenannten [[Wikipedia:Kognition|kognitiven(w)]] Architekturen, werden u.&nbsp;a. Denk- und [[Wikipedia:Problemlösen|Problemlöseprozesse(w)]] simuliert. Die bekanntesten Modelle sind
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Mit Hilfe von Modellen, sogenannten [[Wikipedia:Kognition|kognitiven]] Architekturen, werden u.&nbsp;a. Denk- und [[Wikipedia:Problemlösen|Problemlöseprozesse]] simuliert. Die bekanntesten Modelle sind
* die [[Wikipedia:Adaptive Control of Thought|ACT(w)]]-Theorie von [[Wikipedia:John R. Anderson|John R. Anderson(w)]],
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* die [[Wikipedia:Adaptive Control of Thought|ACT]]-Theorie von [[Wikipedia:John R. Anderson|John R. Anderson]],
* die [[Wikipedia:PSI-Theorie (Dörner)|PSI-Theorie(w)]] von [[Wikipedia:Dietrich Dörner|Dietrich Dörner(w)]] und
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* die [[Wikipedia:PSI-Theorie (Dörner)|PSI-Theorie]] von [[Wikipedia:Dietrich Dörner|Dietrich Dörner]] und
* die [[Wikipedia:Soar (Kognition)|SOAR(w)]]-Theorie von [[Wikipedia:Allen Newell|Allen Newell(w)]].
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* die [[Wikipedia:Soar (Kognition)|SOAR]]-Theorie von [[Wikipedia:Allen Newell|Allen Newell]].
    
'''Denken als Problemlösen'''
 
'''Denken als Problemlösen'''
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Ein [[Wikipedia:Problem|Problem(w)]] besteht, wenn von einem gegebenen Ausgangszustand aus ein gewünschter Zielzustand nicht ohne weiteres erreicht werden kann. Das zwischen Ist- und Soll-Zustand liegende Hindernis muss durch Einsatz von Hilfsmitteln (sogenannten Operatoren) beseitigt werden. Hierzu sind Denkprozesse erforderlich.
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Ein [[Wikipedia:Problem|Problem]] besteht, wenn von einem gegebenen Ausgangszustand aus ein gewünschter Zielzustand nicht ohne weiteres erreicht werden kann. Das zwischen Ist- und Soll-Zustand liegende Hindernis muss durch Einsatz von Hilfsmitteln (sogenannten Operatoren) beseitigt werden. Hierzu sind Denkprozesse erforderlich.
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In diesem Zusammenhang werden im Unterschied zu [[Wikipedia:Intelligenztest|Intelligenztest(w)]]s komplexere Aufgaben verwendet, wie z.&nbsp;B. die [[Wikipedia:Türme von Hanoi|Türme von Hanoi(w)]] oder [[Wikipedia:Computersimulation|Computersimulation(w)]]en.
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In diesem Zusammenhang werden im Unterschied zu [[Wikipedia:Intelligenztest|Intelligenztest]]s komplexere Aufgaben verwendet, wie z.&nbsp;B. die [[Wikipedia:Türme von Hanoi|Türme von Hanoi]] oder [[Wikipedia:Computersimulation|Computersimulation]]en.
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Die Hauptkategorien des Denkens – [[Wikipedia:bewusst|bewusst(w)]]es, [[Wikipedia:unbewusst|unbewusst(w)]]es oder vorbewusstes Denken – sind beim Problemlösen nicht zu trennen. Jedem bewussten Denkprozess gehen unbewusste Denkschritte voraus. Viele Erkenntnisse „reifen“ unbewusst, in einer Phase der [[Wikipedia:Entspannungsverfahren|Entspannung(w)]], wenn man sich von dem Problem distanziert hat. Etliche große wissenschaftliche Einsichten kamen den Forschern scheinbar im Schlaf oder „aus heiterem Himmel“.
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Die Hauptkategorien des Denkens – [[Wikipedia:bewusst|bewusst]]es, [[Wikipedia:unbewusst|unbewusst]]es oder vorbewusstes Denken – sind beim Problemlösen nicht zu trennen. Jedem bewussten Denkprozess gehen unbewusste Denkschritte voraus. Viele Erkenntnisse „reifen“ unbewusst, in einer Phase der [[Wikipedia:Entspannungsverfahren|Entspannung]], wenn man sich von dem Problem distanziert hat. Etliche große wissenschaftliche Einsichten kamen den Forschern scheinbar im Schlaf oder „aus heiterem Himmel“.
    
'''Analytisches Denken vs. analoges Denken'''
 
'''Analytisches Denken vs. analoges Denken'''
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In der [[Wikipedia:Kognitionspsychologie|Kognitionspsychologie(w)]] spielt die Unterscheidung zwischen analytischem Denken, das auf einer [[Wikipedia:Analyse|Analyse(w)]] von Sachverhalten o.&nbsp;Ä. beruht, und analogem Denken, welches ohne eine Analyse auskommt, eine wichtige Rolle. Analoges Denken findet [[Wikipedia:Assoziation (Psychologie)|assoziativ(w)]], spontan statt. Auf diese Weise kann etwa durch [[Wikipedia:Konnotation|Konnotation(w)]]en ein komplexer Sachverhalt erschlossen werden. So ist es bspw. möglich, einen schwierigen [[Wikipedia:literarisch|literarisch(w)]]en Text durch das assoziative Malen eines Bildes zu interpretieren, ohne vorher eine [[Wikipedia:Interpretation|Interpretation(w)]] auf der Basis einer Textanalyse geleistet zu haben.
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In der [[Wikipedia:Kognitionspsychologie|Kognitionspsychologie]] spielt die Unterscheidung zwischen analytischem Denken, das auf einer [[Wikipedia:Analyse|Analyse]] von Sachverhalten o.&nbsp;Ä. beruht, und analogem Denken, welches ohne eine Analyse auskommt, eine wichtige Rolle. Analoges Denken findet [[Wikipedia:Assoziation (Psychologie)|assoziativ]], spontan statt. Auf diese Weise kann etwa durch [[Wikipedia:Konnotation|Konnotation]]en ein komplexer Sachverhalt erschlossen werden. So ist es bspw. möglich, einen schwierigen [[Wikipedia:literarisch|literarisch]]en Text durch das assoziative Malen eines Bildes zu interpretieren, ohne vorher eine [[Wikipedia:Interpretation|Interpretation]] auf der Basis einer Textanalyse geleistet zu haben.
    
=== Entwicklungspsychologie ===
 
=== Entwicklungspsychologie ===
Denken hat oft mit [[Wikipedia:Wissen|Wissen(w)]] und mit [[Wikipedia:Erfahrung|Erfahrung(w)]] zu tun. In der [[Wikipedia:Entwicklungspsychologie|Entwicklungspsychologie(w)]] wird unter anderem erforscht, wie Kinder lernen, [[Wikipedia:kausal|kausal(w)]]e Zusammenhänge zu erkennen. Dieses „Kausalitätswissen“ wächst oft durch [[Wikipedia:Gegenstand|gegenständliches(w)]] Erleben und Denken.
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Denken hat oft mit [[Wikipedia:Wissen|Wissen]] und mit [[Wikipedia:Erfahrung|Erfahrung]] zu tun. In der [[Wikipedia:Entwicklungspsychologie|Entwicklungspsychologie]] wird unter anderem erforscht, wie Kinder lernen, [[Wikipedia:kausal|kausal]]e Zusammenhänge zu erkennen. Dieses „Kausalitätswissen“ wächst oft durch [[Wikipedia:Gegenstand|gegenständliches]] Erleben und Denken.
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Das gegenständlich-kausale Denken eines Kindes ist ab etwa neun Monaten zu bemerken; ihm geht eine Phase der „Prä-Kausalität“ voraus. Ähnlich scheint es mit den oben erwähnten ''assoziativen'' Denkvorgängen zu sein. Mit etwa drei Jahren wird auch [[Wikipedia:Abstraktion|abstrakte(w)]] Kausalität einsichtig, doch sind Fehler im logischen Denken oft „resistent“ (bleiben lange bestehen), was allerdings auch beim Erwachsenen vorkommt (vgl. die Forschung von [[Wikipedia:Jean Piaget|Jean Piaget(w)]]).
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Das gegenständlich-kausale Denken eines Kindes ist ab etwa neun Monaten zu bemerken; ihm geht eine Phase der „Prä-Kausalität“ voraus. Ähnlich scheint es mit den oben erwähnten ''assoziativen'' Denkvorgängen zu sein. Mit etwa drei Jahren wird auch [[Wikipedia:Abstraktion|abstrakte]] Kausalität einsichtig, doch sind Fehler im logischen Denken oft „resistent“ (bleiben lange bestehen), was allerdings auch beim Erwachsenen vorkommt (vgl. die Forschung von [[Wikipedia:Jean Piaget|Jean Piaget]]).
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Wenn Kleinkinder lernen, z.&nbsp;B. einzelne Elemente oder Bausteine zu gruppieren, werden mit zunehmender Übung die Effekte logischer [[Wikipedia:Operation (Informatik)|Operationen(w)]] merkbar. Zunächst konzentrieren sie sich auf ein Merkmal, später auf wenige Merkmale. Die ''Logische Multiplikation'' –&nbsp;z.&nbsp;B. als kombiniertes Beachten von Form und Farbe&nbsp;– gelingt erst mit einigen Jahren, wird aber durch [[Wikipedia:Zufall|Zufall(w)]]serlebnisse gefördert.
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Wenn Kleinkinder lernen, z.&nbsp;B. einzelne Elemente oder Bausteine zu gruppieren, werden mit zunehmender Übung die Effekte logischer [[Wikipedia:Operation (Informatik)|Operationen]] merkbar. Zunächst konzentrieren sie sich auf ein Merkmal, später auf wenige Merkmale. Die ''Logische Multiplikation'' –&nbsp;z.&nbsp;B. als kombiniertes Beachten von Form und Farbe&nbsp;– gelingt erst mit einigen Jahren, wird aber durch [[Wikipedia:Zufall|Zufall]]serlebnisse gefördert.
    
Verschiedene Versuche – unter anderem mit geistig Behinderten – widersprechen der häufig geäußerten Annahme, dass Kinder alternative Denkweisen hätten. Wie viel des kindlichen Wissens „angeboren“ ist und ob ihre begriffliche Denkstruktur jener von Erwachsenen entspricht, wird derzeit intensiv untersucht.
 
Verschiedene Versuche – unter anderem mit geistig Behinderten – widersprechen der häufig geäußerten Annahme, dass Kinder alternative Denkweisen hätten. Wie viel des kindlichen Wissens „angeboren“ ist und ob ihre begriffliche Denkstruktur jener von Erwachsenen entspricht, wird derzeit intensiv untersucht.
    
=== Motivationspsychologie ===
 
=== Motivationspsychologie ===
Denken ist auch relevant für die [[Wikipedia:Leistungsmotivation|Leistungsmotivation(w)]], z.&nbsp;B. im [[Wikipedia:Leistungssport|Leistungssport(w)]]. Diese ist in diesem Zusammenhang vielleicht ebenso wichtig wie [[Wikipedia:Psychomotorik|Psychomotorik(w)]] und [[Wikipedia:Coaching|Coaching(w)]] bzw. [[Wikipedia:Training|Training(w)]]. Es gilt, das Denken, die Vorstellung, die aktuelle [[Wikipedia:Wahrnehmung|Wahrnehmung(w)]] und sogar das Gedächtnis auf das Ziel zu konzentrieren. [[Wikipedia:Automatisierung|Automatisierung(w)]] aller wichtigen Reaktionen und Sequenzen ist erforderlich. So steht auch unter Leistungsdruck das ganze persönliche Leistungsspektrum zur Verfügung.
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Denken ist auch relevant für die [[Wikipedia:Leistungsmotivation|Leistungsmotivation]], z.&nbsp;B. im [[Wikipedia:Leistungssport|Leistungssport]]. Diese ist in diesem Zusammenhang vielleicht ebenso wichtig wie [[Wikipedia:Psychomotorik|Psychomotorik]] und [[Wikipedia:Coaching|Coaching]] bzw. [[Wikipedia:Training|Training]]. Es gilt, das Denken, die Vorstellung, die aktuelle [[Wahrnehmung|Wahrnehmung]] und sogar das Gedächtnis auf das Ziel zu konzentrieren. [[Wikipedia:Automatisierung|Automatisierung]] aller wichtigen Reaktionen und Sequenzen ist erforderlich. So steht auch unter Leistungsdruck das ganze persönliche Leistungsspektrum zur Verfügung.
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Auch [[Wikipedia:Ehrgeiz|Ehrgeiz(w)]], [[Wikipedia:Egoismus|Egoismus(w)]], [[Wille]] und das Hinarbeiten auf übergeordnete [[Wikipedia:Ziel|Ziel(w)]]e lassen sich unter kognitivem Blickwinkel betrachten.
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Auch [[Wikipedia:Ehrgeiz|Ehrgeiz]], [[Wikipedia:Egoismus|Egoismus]], [[Wille]] und das Hinarbeiten auf übergeordnete [[Wikipedia:Ziel|Ziel]]e lassen sich unter kognitivem Blickwinkel betrachten.
    
{{Siehe auch|Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie (Soziologie)}}
 
{{Siehe auch|Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie (Soziologie)}}
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=== Sozialpsychologie ===
 
=== Sozialpsychologie ===
 
Das Denken steht immer unter dem Einfluss der beiden wichtigsten Motive des Menschen:
 
Das Denken steht immer unter dem Einfluss der beiden wichtigsten Motive des Menschen:
* dem Bedürfnis nach einem positiven [[Wikipedia:Selbstbild|Selbstbild(w)]] und
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* dem Bedürfnis nach einem positiven [[Wikipedia:Selbstbild|Selbstbild]] und
 
* dem Bedürfnis nach einem realistischen Weltbild.<ref>Elliot Aronson, T. D. Wilson, R. M. Akert: ''Sozialpsychologie.'' 4. Auflage. Pearson Studium. 4. Auflage. 2004, ISBN 3-8273-7084-1, S. 16 ff.</ref>
 
* dem Bedürfnis nach einem realistischen Weltbild.<ref>Elliot Aronson, T. D. Wilson, R. M. Akert: ''Sozialpsychologie.'' 4. Auflage. Pearson Studium. 4. Auflage. 2004, ISBN 3-8273-7084-1, S. 16 ff.</ref>
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Als Akteur im [[Wikipedia:Soziales Feld|sozialen Feld(w)]] ist der Mensch mit seinen begrenzten Ressourcen (beschränkte [[Wikipedia:Aufmerksamkeit|Aufmerksamkeit(w)]], beschränktes [[Wikipedia:Kurzzeitgedächtnis|Kurzzeitgedächtnis(w)]], Schwächen des [[Wikipedia:Langzeitgedächtnis|Langzeitgedächtnis(w)]]ses usw.) beim Denken ständig auf [[Wikipedia:Heuristik|Heuristik(w)]]en angewiesen, z.&nbsp;B. ''automatisches'' Denken, [[Wikipedia:Implizites Wissen|Implizites Wissen(w)]], [[Wikipedia:Einstellung (Psychologie)|Einstellungen(w)]] wie Vorurteile, Sympathie usw., [[Wikipedia:Schema (Psychologie)|Schemata(w)]] wie [[Wikipedia:Urteilsheuristik|Urteilsheuristik(w)]]en, [[Wikipedia:Implizite Persönlichkeitstheorie|Implizite Persönlichkeitstheorie(w)]]n usw. Durch ''kognitive Überlastung'' können Denkfehler und [[Wikipedia:kognitive Verzerrung|kognitive Verzerrung(w)]]en auftreten.<ref name="Aronson57" />
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Als Akteur im [[Wikipedia:Soziales Feld|sozialen Feld]] ist der Mensch mit seinen begrenzten Ressourcen (beschränkte [[Wikipedia:Aufmerksamkeit|Aufmerksamkeit]], beschränktes [[Wikipedia:Kurzzeitgedächtnis|Kurzzeitgedächtnis]], Schwächen des [[Wikipedia:Langzeitgedächtnis|Langzeitgedächtnis]]ses usw.) beim Denken ständig auf [[Wikipedia:Heuristik|Heuristik]]en angewiesen, z.&nbsp;B. ''automatisches'' Denken, [[Wikipedia:Implizites Wissen|Implizites Wissen]], [[Wikipedia:Einstellung (Psychologie)|Einstellungen]] wie Vorurteile, Sympathie usw., [[Wikipedia:Schema (Psychologie)|Schemata]] wie [[Wikipedia:Urteilsheuristik|Urteilsheuristik]]en, [[Wikipedia:Implizite Persönlichkeitstheorie|Implizite Persönlichkeitstheorie]]n usw. Durch ''kognitive Überlastung'' können Denkfehler und [[Wikipedia:kognitive Verzerrung|kognitive Verzerrung]]en auftreten.<ref name="Aronson57" />
    
== Philosophie ==
 
== Philosophie ==
Die [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie(w)]] (alt- und neugriechisch {{lang|el|φιλοσοφία|philosophía}}, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) hat im Gegensatz zu den einzelnen Wissenschaften keinen begrenzten Gegenstandsbereich. Allgemein könnte man sie als den Versuch der kritisch-rationalen Selbstüberprüfung des Denkens bezeichnen, als eine methodische [[Wikipedia:Reflexion (Philosophie)|Reflexion(w)]], die sich inhaltlich tendenziell auf eine Gesamtdeutung der Welt und der menschlichen Existenz richtet. Das Denken selbst wird insbesondere in der [[Erkenntnistheorie]] der Philosophie der [[Wikipedia:Logik|Logik(w)]], der [[Wikipedia:Sprachphilosophie|Sprachphilosophie(w)]] und in der [[Wikipedia:Moral|Moral(w)]]<nowiki />philosophie (in der Theorie des moralischen Urteilens) thematisiert.
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Die [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie]] (alt- und neugriechisch {{lang|el|φιλοσοφία|philosophía}}, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) hat im Gegensatz zu den einzelnen Wissenschaften keinen begrenzten Gegenstandsbereich. Allgemein könnte man sie als den Versuch der kritisch-rationalen Selbstüberprüfung des Denkens bezeichnen, als eine methodische [[Wikipedia:Reflexion (Philosophie)|Reflexion]], die sich inhaltlich tendenziell auf eine Gesamtdeutung der Welt und der menschlichen Existenz richtet. Das Denken selbst wird insbesondere in der [[Erkenntnistheorie]] der Philosophie der [[Wikipedia:Logik|Logik]], der [[Wikipedia:Sprachphilosophie|Sprachphilosophie]] und in der [[Wikipedia:Moral|Moral]]<nowiki />philosophie (in der Theorie des moralischen Urteilens) thematisiert.
    
'''Denken als wortlose Sprache?'''
 
'''Denken als wortlose Sprache?'''
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Das Denken könnte man auch als stummes Sprechen in einer inneren, allen Menschen gemeinsamen Sprache bezeichnen, die nach dem Philosophen [[Wikipedia:Jerry Fodor|Jerry Fodor(w)]] ''language of thought'' (etwa: Sprache des [[Geist]]es) oder auch ''mentalese'' (etwa: „Denkisch“ oder „[[Wikipedia:Mental|Mental(w)]]isch“) genannt wird. Die Idee einer Sprache des Geistes (einer ''lingua mentis'') findet sich auch schon –&nbsp;ausgehend von einer These des griechischen Philosophen [[Wikipedia:Aristoteles|Aristoteles(w)]]&nbsp;– in der Philosophie des Mittelalters. Ein Zitat von [[Wikipedia:Ludwig Wittgenstein|Ludwig Wittgenstein(w)]] bringt dies so zum Ausdruck: {{"|Alle Philosophie ist Sprachkritik.}}
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Das Denken könnte man auch als stummes Sprechen in einer inneren, allen Menschen gemeinsamen Sprache bezeichnen, die nach dem Philosophen [[Wikipedia:Jerry Fodor|Jerry Fodor]] ''language of thought'' (etwa: Sprache des [[Geist]]es) oder auch ''mentalese'' (etwa: „Denkisch“ oder „[[Wikipedia:Mental|Mental]]isch“) genannt wird. Die Idee einer Sprache des Geistes (einer ''lingua mentis'') findet sich auch schon –&nbsp;ausgehend von einer These des griechischen Philosophen [[Wikipedia:Aristoteles|Aristoteles]]&nbsp;– in der Philosophie des Mittelalters. Ein Zitat von [[Wikipedia:Ludwig Wittgenstein|Ludwig Wittgenstein]] bringt dies so zum Ausdruck: {{"|Alle Philosophie ist Sprachkritik.}}
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Allerdings gibt es auch ein Denken in [[Wikipedia:Bild (Psychologie)|Bildern(w)]], das die Kunst kennt und das dem [[Wikipedia:Traum|Traum(w)]] und der Vorstellung verwandt ist – die [[Wikipedia:Phantasie|Einbildung(w)]] (Wie etwa in der Legende, dass der Chemiker [[Wikipedia:Friedrich August Kekulé|Friedrich August Kekulé(w)]] die Ringstruktur des [[Wikipedia:Benzol|Benzol(w)]]<nowiki />moleküls ''träumte'').
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Allerdings gibt es auch ein Denken in [[Wikipedia:Bild (Psychologie)|Bildern]], das die Kunst kennt und das dem [[Wikipedia:Traum|Traum]] und der Vorstellung verwandt ist – die [[Wikipedia:Phantasie|Einbildung]] (Wie etwa in der Legende, dass der Chemiker [[Wikipedia:Friedrich August Kekulé|Friedrich August Kekulé]] die Ringstruktur des [[Wikipedia:Benzol|Benzol]]<nowiki />moleküls ''träumte'').
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[[Wikipedia:Martin Heidegger|Martin Heidegger(w)]], einer der Hauptbegründer der [[Wikipedia:Phänomenologie|Phänomenologie(w)]], beschreibt das Denken als einen Weg. Das zu-Denkende entzieht sich dem Menschen und zieht ihn mit. Weil sich das zu-Denkende dem Menschen entzieht und sich von ihm abwendet, nimmt es ihn in Anspruch. Der Mensch wird dadurch zu einem Zeichen und verweist auf das, was sich ihm entzieht.<ref>Martin Heidegger: ''Was heißt Denken?'' 1. Auflage. Niemeyer, Tübingen 1954. (auch Reclam (UB 8805), Ditzingen 1992, ISBN 3-15-008805-4)</ref>
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[[Wikipedia:Martin Heidegger|Martin Heidegger]], einer der Hauptbegründer der [[Wikipedia:Phänomenologie|Phänomenologie]], beschreibt das Denken als einen Weg. Das zu-Denkende entzieht sich dem Menschen und zieht ihn mit. Weil sich das zu-Denkende dem Menschen entzieht und sich von ihm abwendet, nimmt es ihn in Anspruch. Der Mensch wird dadurch zu einem Zeichen und verweist auf das, was sich ihm entzieht.<ref>Martin Heidegger: ''Was heißt Denken?'' 1. Auflage. Niemeyer, Tübingen 1954. (auch Reclam (UB 8805), Ditzingen 1992, ISBN 3-15-008805-4)</ref>
    
== Ethnologie ==
 
== Ethnologie ==
Denken kann [[Wikipedia:kultur|kultur(w)]]ell geprägt sein; diese Behauptung wird gestützt von Befunden, die verschiedenen Kulturräumen unterschiedliche Denkstile zuordnen. So wird individualistischen [[Wikipedia:Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaften(w)]] eine eher analytische Denkweise zugesprochen und im Gegensatz dazu kollektivistischen Kulturen eine eher [[Wikipedia:Holismus|holistische(w)]] Denkweise.
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Denken kann [[Wikipedia:kultur|kultur]]ell geprägt sein; diese Behauptung wird gestützt von Befunden, die verschiedenen Kulturräumen unterschiedliche Denkstile zuordnen. So wird individualistischen [[Wikipedia:Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaften]] eine eher analytische Denkweise zugesprochen und im Gegensatz dazu kollektivistischen Kulturen eine eher [[Wikipedia:Holismus|holistische]] Denkweise.
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Beim ''analytischen'' Denken wird auf der Ebene der Wahrnehmung der Kontext häufig ignoriert; bei der Betrachtung eines Bildes, z.&nbsp;B. wird das Hauptobjekt stärker fokussiert als der Hintergrund. Dies nennt man Feldunabhängigkeit. Eine analytisch denkende Person nimmt Objekte eher bezüglich ihrer Eigenschaften wahr und ordnet sie daraufhin in [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien(w)]] ein. Aufgrund dieser Kategorisierung werden Einschätzungen über zukünftige Ereignisse und [[Wikipedia:Sozialverhalten|Verhaltensweisen(w)]] getroffen. Also verwendet ein analytischer Denker [[Wikipedia:Regel (Richtlinie)|Regeln(w)]], um Verhalten vorherzusagen. In Entscheidungssituationen wählt er eindeutig „Pro“ oder „Contra“ anstelle der „goldenen Mitte“.
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Beim ''analytischen'' Denken wird auf der Ebene der Wahrnehmung der Kontext häufig ignoriert; bei der Betrachtung eines Bildes, z.&nbsp;B. wird das Hauptobjekt stärker fokussiert als der Hintergrund. Dies nennt man Feldunabhängigkeit. Eine analytisch denkende Person nimmt Objekte eher bezüglich ihrer Eigenschaften wahr und ordnet sie daraufhin in [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]] ein. Aufgrund dieser Kategorisierung werden Einschätzungen über zukünftige Ereignisse und [[Wikipedia:Sozialverhalten|Verhaltensweisen]] getroffen. Also verwendet ein analytischer Denker [[Wikipedia:Regel (Richtlinie)|Regeln]], um Verhalten vorherzusagen. In Entscheidungssituationen wählt er eindeutig „Pro“ oder „Contra“ anstelle der „goldenen Mitte“.
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Beim ''holistischen Denken'' richtet man seine [[Wikipedia:Aufmerksamkeit|Aufmerksamkeit(w)]] dagegen auf die Beziehung zwischen dem fokussierten Objekt und dem Kontext ([[Wikipedia:Feldabhängigkeit|Feldabhängigkeit(w)]]). Man versucht, auf dieser Basis (statt auf der Grundlage von Regeln) Ereignisse zu erklären und vorherzusagen. Holistische Ansätze basieren eher auf Erfahrungen und weniger auf abstrakter Logik. Holistisches Denken kann [[Wikipedia:Intuition|intuitiv(w)]] sein. Auch [[Wikipedia:dialektisch|dialektisch(w)]]es Denken wird zuweilen als holistisch bezeichnet, da Gegensätze herausgearbeitet, [[Wikipedia:Kontradiktion|Widersprüche(w)]] wahrgenommen und Veränderungen in Form von [[Wikipedia:Synthese|Synthese(w)]]n bzw. [[Wikipedia:Kompromiss|Kompromiss(w)]]en gesucht werden.
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Beim ''holistischen Denken'' richtet man seine [[Wikipedia:Aufmerksamkeit|Aufmerksamkeit]] dagegen auf die Beziehung zwischen dem fokussierten Objekt und dem Kontext ([[Wikipedia:Feldabhängigkeit|Feldabhängigkeit]]). Man versucht, auf dieser Basis (statt auf der Grundlage von Regeln) Ereignisse zu erklären und vorherzusagen. Holistische Ansätze basieren eher auf Erfahrungen und weniger auf abstrakter Logik. Holistisches Denken kann [[Intuition|intuitiv]] sein. Auch [[Wikipedia:dialektisch|dialektisch]]es Denken wird zuweilen als holistisch bezeichnet, da Gegensätze herausgearbeitet, [[Wikipedia:Kontradiktion|Widersprüche]] wahrgenommen und Veränderungen in Form von [[Wikipedia:Synthese|Synthese]]n bzw. [[Wikipedia:Kompromiss|Kompromiss]]en gesucht werden.
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Der Ethnologe [[Wikipedia:Claude Lévi-Strauss|Claude Lévi-Strauss(w)]] bezeichnete die traditionell ganzheitlichen Denkweisen der [[Wikipedia:Naturvolk|naturangepassten Kulturen(w)]] als „[[Wikipedia:Wildes Denken|Wildes Denken(w)]]“.<ref>Claude Lévi-Strauss: ''Das wilde Denken.'' Übersetzung von Hans Naumann. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968.</ref>
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Der Ethnologe [[Wikipedia:Claude Lévi-Strauss|Claude Lévi-Strauss]] bezeichnete die traditionell ganzheitlichen Denkweisen der [[Wikipedia:Naturvolk|naturangepassten Kulturen]] als „[[Wikipedia:Wildes Denken|Wildes Denken]]“.<ref>Claude Lévi-Strauss: ''Das wilde Denken.'' Übersetzung von Hans Naumann. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968.</ref>
    
== Evolution ==
 
== Evolution ==
 
{{Hauptartikel|Evolution des Denkens}}
 
{{Hauptartikel|Evolution des Denkens}}
Bereits Darwin äußerte die Überzeugung, dass das menschliche Denken Entsprechungen in der Tierwelt besitzt und nur graduelle, aber keine prinzipiellen Unterschiede vorhanden seien.<ref>Charles Darwin: ''Die Abstammung des Menschen.'' Fischer Taschenbuch Verlag, 2009, ISBN 978-3-596-90145-6. (Nach d. dt. Übersetzung v. Heinrich Schmidt 1908)</ref> Heute ist unbestritten, dass das Denken einen evolutionären, von verschiedenen Disziplinen erforschbaren Ursprung hat.<ref name="Kognitionswissenschaft">Achim Stephan, Sven Walter (Hrsg.): ''Handbuch Kognitionswissenschaft.'' J.M. Metzler 2013. Kap. E.6. Evolutionäre Psychologie, S. 119–124.</ref> Der evolutionäre Weg des Denkens verläuft bei [[Wikipedia:Tomasello|Tomasello(w)]] vom überwiegend individuellen, konkurrenzbestimmten Denken der Menschenaffen zum kooperativen Denken des Menschen. Dabei denkt der Mensch kooperativ, indem er gemeinsame Ziele entwirft, diese gemeinsam verfolgt und auch gemeinsam überdenken und korrigieren kann. Diese Fähigkeiten bedeuten evolutionäre Systemübergänge oder [[Wikipedia:Innovation (Evolution)|Innovationen(w)]]. Im Unterschied zu Tieren evolvierte beim menschlichen Denken die Fähigkeit zu stabiler, generationenübergreifender Akkumulation von Denkinhalten ([[Wikipedia:Wagenheber-Effekt|Wagenheber-Effekt(w)]]) auf Populationsebene. Der Mensch kann in ausgeprägt episodischem Denken, bezogen auf Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, komplexe gedankliche Szenarien entwerfen und ist stark motiviert, Informationen mit anderen zu teilen. Diese Denkformen sind Tieren nicht möglich.<ref>Michael Tomasello: ''Eine Naturgeschichte des menschlichen Denkens.'' Suhrkamp 2014, ISBN 978-3-518-58615-0, S. 186 (Original: ''A Natural History of Human Thinking'')</ref><ref>Thomas Suddendorf: ''Der Unterschied. Was den Mensch zum Menschen macht.'' Berlin Verlag, 2014 (Original: ''The Gap. The Science of What Separates Us from Other Animals''. Basic Books, New York 2013)</ref>
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Bereits Darwin äußerte die Überzeugung, dass das menschliche Denken Entsprechungen in der Tierwelt besitzt und nur graduelle, aber keine prinzipiellen Unterschiede vorhanden seien.<ref>Charles Darwin: ''Die Abstammung des Menschen.'' Fischer Taschenbuch Verlag, 2009, ISBN 978-3-596-90145-6. (Nach d. dt. Übersetzung v. Heinrich Schmidt 1908)</ref> Heute ist unbestritten, dass das Denken einen evolutionären, von verschiedenen Disziplinen erforschbaren Ursprung hat.<ref name="Kognitionswissenschaft">Achim Stephan, Sven Walter (Hrsg.): ''Handbuch Kognitionswissenschaft.'' J.M. Metzler 2013. Kap. E.6. Evolutionäre Psychologie, S. 119–124.</ref> Der evolutionäre Weg des Denkens verläuft bei [[Wikipedia:Tomasello|Tomasello]] vom überwiegend individuellen, konkurrenzbestimmten Denken der Menschenaffen zum kooperativen Denken des Menschen. Dabei denkt der Mensch kooperativ, indem er gemeinsame Ziele entwirft, diese gemeinsam verfolgt und auch gemeinsam überdenken und korrigieren kann. Diese Fähigkeiten bedeuten evolutionäre Systemübergänge oder [[Wikipedia:Innovation (Evolution)|Innovationen]]. Im Unterschied zu Tieren evolvierte beim menschlichen Denken die Fähigkeit zu stabiler, generationenübergreifender Akkumulation von Denkinhalten ([[Wikipedia:Wagenheber-Effekt|Wagenheber-Effekt]]) auf Populationsebene. Der Mensch kann in ausgeprägt episodischem Denken, bezogen auf Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, komplexe gedankliche Szenarien entwerfen und ist stark motiviert, Informationen mit anderen zu teilen. Diese Denkformen sind Tieren nicht möglich.<ref>Michael Tomasello: ''Eine Naturgeschichte des menschlichen Denkens.'' Suhrkamp 2014, ISBN 978-3-518-58615-0, S. 186 (Original: ''A Natural History of Human Thinking'')</ref><ref>Thomas Suddendorf: ''Der Unterschied. Was den Mensch zum Menschen macht.'' Berlin Verlag, 2014 (Original: ''The Gap. The Science of What Separates Us from Other Animals''. Basic Books, New York 2013)</ref>
    
Die Theorie des sozialen Gehirns weist auf einen Zusammenhang der Gehirngröße und maximalen Gruppengröße sozial lebender Arten. Soziale Bedingungen mit immer größeren Anforderungen an Denkleistung in größer werdenden Gruppen treiben im Evolutionsverlauf das Gehirnwachstum und damit auch die komplexer werdenden Denkformen in der Geschichte des sozialen Lebens des Menschen und seiner Vorfahren, nicht umgekehrt.<ref>Clive Gamble, John Gowlett, Robin Dunbar: ''Evolution, Denken, Kultur. Das soziale Gehirn und die Entstehung des Menschen.'' Springer Spektrum, 2016, ISBN 978-3-662-46767-1. [[doi:10.1007/978-3-662-46768-8]]. (Original: ''Thinking Big. How the Evolution of Social Life Shaped the Human Mind''. Thames & Hudson, London 2015)</ref>
 
Die Theorie des sozialen Gehirns weist auf einen Zusammenhang der Gehirngröße und maximalen Gruppengröße sozial lebender Arten. Soziale Bedingungen mit immer größeren Anforderungen an Denkleistung in größer werdenden Gruppen treiben im Evolutionsverlauf das Gehirnwachstum und damit auch die komplexer werdenden Denkformen in der Geschichte des sozialen Lebens des Menschen und seiner Vorfahren, nicht umgekehrt.<ref>Clive Gamble, John Gowlett, Robin Dunbar: ''Evolution, Denken, Kultur. Das soziale Gehirn und die Entstehung des Menschen.'' Springer Spektrum, 2016, ISBN 978-3-662-46767-1. [[doi:10.1007/978-3-662-46768-8]]. (Original: ''Thinking Big. How the Evolution of Social Life Shaped the Human Mind''. Thames & Hudson, London 2015)</ref>
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Auch Tiere können denken. Begrifflichkeit ist dazu nicht erforderlich. Vögel zeichnen sich durch eine vom Säugetier unterschiedliche Gehirnarchitektur aus. Insbesondere ihr Vorderhirn mit höherwertigen Funktionen ist bei ihnen konvergent, also unabhängig evolviert. Obwohl sie keinen [[Wikipedia:Neocortex|Neocortex(w)]] besitzen, haben sie mit einer alternativen Gehirnstruktur früher nicht für möglich gehaltene, hoch entwickelte kognitive Fähigkeiten entwickelt. Dazu gehören vielfältiger Werkzeuggebrauch, kausale und analoge Gedankengänge, Selbsterkennung und andere Fähigkeiten. Das gilt vor allem für [[Wikipedia:Rabenvögel|Rabenvögel(w)]], [[Wikipedia:Tauben|Tauben(w)]] und [[Wikipedia:Papageienvögel|Papageienvögel(w)]].<ref>[[Wikipedia:Onur Güntürkün|Onur Güntürkün(w)]]. ''The convergent evolution of neural substrates for cognition.'' In: ''Psychol. Res.'' 76, 2012, S. 212–219. [http://www.bio.psy.ruhr-uni-bochum.de/papers/Guentuerkuen_Psychological_Research_2012.pdf psy.ruhr-uni-bochum.de] (PDF)</ref>
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Auch Tiere können denken. Begrifflichkeit ist dazu nicht erforderlich. Vögel zeichnen sich durch eine vom Säugetier unterschiedliche Gehirnarchitektur aus. Insbesondere ihr Vorderhirn mit höherwertigen Funktionen ist bei ihnen konvergent, also unabhängig evolviert. Obwohl sie keinen [[Wikipedia:Neocortex|Neocortex]] besitzen, haben sie mit einer alternativen Gehirnstruktur früher nicht für möglich gehaltene, hoch entwickelte kognitive Fähigkeiten entwickelt. Dazu gehören vielfältiger Werkzeuggebrauch, kausale und analoge Gedankengänge, Selbsterkennung und andere Fähigkeiten. Das gilt vor allem für [[Wikipedia:Rabenvögel|Rabenvögel]], [[Wikipedia:Tauben|Tauben]] und [[Wikipedia:Papageienvögel|Papageienvögel]].<ref>[[Wikipedia:Onur Güntürkün|Onur Güntürkün]]. ''The convergent evolution of neural substrates for cognition.'' In: ''Psychol. Res.'' 76, 2012, S. 212–219. [http://www.bio.psy.ruhr-uni-bochum.de/papers/Guentuerkuen_Psychological_Research_2012.pdf psy.ruhr-uni-bochum.de] (PDF)</ref>
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Bei den Wirbellosen sind Bienen ein evolutionär hoch entwickelter Endpunkt. [[Wikipedia:Evolution des Denkens#Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit der Bienen|Bienen(w)]] verfügen in ihrem Gehirn mit dem unter den Insekten großen [[Wikipedia:Pilzkörper|Pilzkörper(w)]] über ein Äquivalent zur [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde(w)]]. Sie besitzen eine detaillierte räumliche [[Duftkarte]]. Sie können neue Düfte erlernen, beherrschen ([[Wikipedia:Klassische Konditionierung#Konditionierung zweiter Ordnung|Lernen zweiter Ordnung(w)]]) und können auch kontextuell lernen. Daneben sind sie in der Lage, Symbole zu ordnen und nach ihnen kategorisch zu handeln. Letztlich haben sie ein „quasi-episodisches Gedächtnis“, das ihnen „Was-wann-wo-Entscheidungen“ ermöglicht.<ref>[[Wikipedia:Randolf Menzel|Randolf Menzel(w)]], Matthias Eckoldt: ''Die Intelligenz der Bienen. Wie sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können.'' Knaus 2016,</ref>
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Bei den Wirbellosen sind Bienen ein evolutionär hoch entwickelter Endpunkt. [[Wikipedia:Evolution des Denkens#Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit der Bienen|Bienen]] verfügen in ihrem Gehirn mit dem unter den Insekten großen [[Wikipedia:Pilzkörper|Pilzkörper]] über ein Äquivalent zur [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde]]. Sie besitzen eine detaillierte räumliche [[Duftkarte]]. Sie können neue Düfte erlernen, beherrschen ([[Wikipedia:Klassische Konditionierung#Konditionierung zweiter Ordnung|Lernen zweiter Ordnung]]) und können auch kontextuell lernen. Daneben sind sie in der Lage, Symbole zu ordnen und nach ihnen kategorisch zu handeln. Letztlich haben sie ein „quasi-episodisches Gedächtnis“, das ihnen „Was-wann-wo-Entscheidungen“ ermöglicht.<ref>[[Wikipedia:Randolf Menzel|Randolf Menzel]], Matthias Eckoldt: ''Die Intelligenz der Bienen. Wie sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können.'' Knaus 2016,</ref>
    
Kraken verfügen über außerordentliche Denkfähigkeiten.<ref>Jennifer A. Mather: ''To boldly go where no mollusc has gone before: Personality, play, thinking, and consciousness in cephalopods.'' In: ''American Malacological Bulletin.'' 24(1), 2008, S. 51–58. [[doi:10.4003/0740-2783-24.1.51]]</ref> Wesentliche Gehirnteile sind konvergent zum Gehirn der Wirbeltiere entstanden, zeigen aber vergleichbare Eigenschaften, die für das Lernen unabdingbar sind.<ref>Binyamin Hochner, Tal Shomrat, Graziano Fiorito: ''The Octopus: A Model for a Comparative Analysis of the Evolution of Learning and Memory Mechanisms.'' In: ''Biol. Bull.'' vol. 210 no. 3, Juni 2006, S. 308–317.</ref>
 
Kraken verfügen über außerordentliche Denkfähigkeiten.<ref>Jennifer A. Mather: ''To boldly go where no mollusc has gone before: Personality, play, thinking, and consciousness in cephalopods.'' In: ''American Malacological Bulletin.'' 24(1), 2008, S. 51–58. [[doi:10.4003/0740-2783-24.1.51]]</ref> Wesentliche Gehirnteile sind konvergent zum Gehirn der Wirbeltiere entstanden, zeigen aber vergleichbare Eigenschaften, die für das Lernen unabdingbar sind.<ref>Binyamin Hochner, Tal Shomrat, Graziano Fiorito: ''The Octopus: A Model for a Comparative Analysis of the Evolution of Learning and Memory Mechanisms.'' In: ''Biol. Bull.'' vol. 210 no. 3, Juni 2006, S. 308–317.</ref>
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Kontrafaktisches Denken|Kontrafaktisches Denken(w)]]
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* [[Wikipedia:Kontrafaktisches Denken|Kontrafaktisches Denken]]
* [[Wikipedia:Laterales Denken|Laterales Denken(w)]]
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* [[Wikipedia:Laterales Denken|Laterales Denken]]
* [[Wikipedia:Mentales Modell|Mentales Modell(w)]]
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* [[Wikipedia:Mentales Modell|Mentales Modell]]
* [[Wikipedia:Paralleles Denken|Paralleles Denken(w)]]
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* [[Wikipedia:Paralleles Denken|Paralleles Denken]]
* [[Wikipedia:Schnelles Denken, langsames Denken|Schnelles Denken, langsames Denken(w)]]
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* [[Wikipedia:Schnelles Denken, langsames Denken|Schnelles Denken, langsames Denken]]
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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=== Philosophie ===
 
=== Philosophie ===
* [[Wikipedia:Antoine Arnauld|Antoine Arnauld(w)]], [[Wikipedia:Pierre Nicole|Pierre Nicole(w)]]: ''Die Logik oder die Kunst des Denkens.'' 2., durchgesehene und um eine Einleitung erweiterte Auflage. Darmstadt 1994, ISBN 3-534-03710-3.
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* [[Wikipedia:Antoine Arnauld|Antoine Arnauld]], [[Wikipedia:Pierre Nicole|Pierre Nicole]]: ''Die Logik oder die Kunst des Denkens.'' 2., durchgesehene und um eine Einleitung erweiterte Auflage. Darmstadt 1994, ISBN 3-534-03710-3.
* [[Wikipedia:Karl Heinz Bohrer|Karl Heinz Bohrer(w)]]: ''Was heißt unabhängig denken?'' [[Wikipedia:Merkur (Zeitschrift)|Merkur(w)]], 7/61, Juli 2007, ISBN 978-3-608-97093-7.
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* [[Wikipedia:Karl Heinz Bohrer|Karl Heinz Bohrer]]: ''Was heißt unabhängig denken?'' [[Wikipedia:Merkur (Zeitschrift)|Merkur]], 7/61, Juli 2007, ISBN 978-3-608-97093-7.
* [[Wikipedia:Donald Davidson|Donald Davidson(w)]]: ''Bedingungen für Gedanken.'' In: Donald Davidson: ''Probleme der [[Wikipedia:Rationalität|Rationalität(w)]].'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-58471-5, S.&nbsp;233–256.
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* [[Wikipedia:Donald Davidson|Donald Davidson]]: ''Bedingungen für Gedanken.'' In: Donald Davidson: ''Probleme der [[Wikipedia:Rationalität|Rationalität]].'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-58471-5, S.&nbsp;233–256.
* [[Wikipedia:Martin Heidegger|Martin Heidegger(w)]]: ''Was heißt denken?'' (= ''UB 8805''). Reclam, Ditzingen 1992, ISBN 3-15-008805-4.
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* [[Wikipedia:Martin Heidegger|Martin Heidegger]]: ''Was heißt denken?'' (= ''UB 8805''). Reclam, Ditzingen 1992, ISBN 3-15-008805-4.
* [[Wikipedia:Karl Jaspers|Karl Jaspers(w)]] (Autor und Vortragender): ''Kleine Schule des philosophischen Denkens.'' 1965, Aufzeichnung (5 CDs) einer Vortragsserie für das Radio
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* [[Wikipedia:Karl Jaspers|Karl Jaspers]] (Autor und Vortragender): ''Kleine Schule des philosophischen Denkens.'' 1965, Aufzeichnung (5 CDs) einer Vortragsserie für das Radio
* [[Wikipedia:Jürgen Mittelstraß|Jürgen Mittelstraß(w)]], Lorenz: ''Denken.'' In: J. Mittelstraß (Hrsg.): ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.'' 2. Auflage. 2005, S. 154–156.
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* [[Wikipedia:Jürgen Mittelstraß|Jürgen Mittelstraß]], Lorenz: ''Denken.'' In: J. Mittelstraß (Hrsg.): ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.'' 2. Auflage. 2005, S. 154–156.
* [[Wikipedia:Jens Soentgen|Jens Soentgen(w)]]: ''Selbstdenken!'' 2003, ISBN 3-87294-943-8. (für jüngere Leser ab etwa 14 Jahre)
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* [[Wikipedia:Jens Soentgen|Jens Soentgen]]: ''Selbstdenken!'' 2003, ISBN 3-87294-943-8. (für jüngere Leser ab etwa 14 Jahre)
* [[Wikipedia:Josef de Vries|Josef de Vries(w)]]: ''Denken und Sein, Ein Aufbau der Erkenntnistheorie.'' Freiburg 1937.
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* [[Wikipedia:Josef de Vries|Josef de Vries]]: ''Denken und Sein, Ein Aufbau der Erkenntnistheorie.'' Freiburg 1937.
*[[Wikipedia:Markus Gabriel|Markus Gabriel(w)]]: ''Der Sinn des Denkens.'' Ullstein, Berlin 2018, ISBN 978-3-550-08193-4
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*[[Wikipedia:Markus Gabriel|Markus Gabriel]]: ''Der Sinn des Denkens.'' Ullstein, Berlin 2018, ISBN 978-3-550-08193-4
    
=== Psychologie und Denktechnik ===
 
=== Psychologie und Denktechnik ===
* [[Wikipedia:Frederic Vester|Frederic Vester(w)]]: ''Denken, Lernen, Vergessen.'' 27. Auflage. [[Wikipedia:Deutscher Taschenbuch Verlag|dtv(w)]], 2000, ISBN 3-423-33045-7.
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* [[Wikipedia:Frederic Vester|Frederic Vester]]: ''Denken, Lernen, Vergessen.'' 27. Auflage. [[Wikipedia:Deutscher Taschenbuch Verlag|dtv]], 2000, ISBN 3-423-33045-7.
* [[Wikipedia:Dietrich Dörner|Dietrich Dörner(w)]]: ''Problemlösen als Informationsverarbeitung.'' Kohlhammer, Stuttgart 1976.
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* [[Wikipedia:Dietrich Dörner|Dietrich Dörner]]: ''Problemlösen als Informationsverarbeitung.'' Kohlhammer, Stuttgart 1976.
* [[Wikipedia:Joachim Funke (Psychologe)|Joachim Funke(w)]]: ''Problemlösendes Denken.'' Kohlhammer, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-017425-8.
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* [[Wikipedia:Joachim Funke (Psychologe)|Joachim Funke]]: ''Problemlösendes Denken.'' Kohlhammer, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-017425-8.
 
* J. Funke: ''Denken & Problemlösen.'' (= ''Enzyklopädie der Psychologie.'' Band C/II/8). Hogrefe, Göttingen 2006, ISBN 3-8017-0527-7.
 
* J. Funke: ''Denken & Problemlösen.'' (= ''Enzyklopädie der Psychologie.'' Band C/II/8). Hogrefe, Göttingen 2006, ISBN 3-8017-0527-7.
 
* G. Lüer, H. Spada: ''Denken und Problemlösen.'' In: H. Spada (Hrsg.): ''Lehrbuch Allgemeine Psychologie.'' Hans Huber, Bern 1990, S. 189–280.
 
* G. Lüer, H. Spada: ''Denken und Problemlösen.'' In: H. Spada (Hrsg.): ''Lehrbuch Allgemeine Psychologie.'' Hans Huber, Bern 1990, S. 189–280.
* [[Wikipedia:Bernhard von Mutius|Bernhard von Mutius(w)]] (Hrsg.): ''Die andere Intelligenz. Wie wir morgen denken werden.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94085-5.
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* [[Wikipedia:Bernhard von Mutius|Bernhard von Mutius]] (Hrsg.): ''Die andere Intelligenz. Wie wir morgen denken werden.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94085-5.
 
* R. Oerter: ''Psychologie des Denkens.'' Ludwig Auer, Donauwörth 1971.
 
* R. Oerter: ''Psychologie des Denkens.'' Ludwig Auer, Donauwörth 1971.
 
* M. R. Waldmann, M. von Sydow: ''Wissensbildung, Problemlösen und Denken.'' In: Kurt Pawlik (Hrsg.): ''Handbuch Psychologie.'' Springer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-540-22178-6, Kap. 15.
 
* M. R. Waldmann, M. von Sydow: ''Wissensbildung, Problemlösen und Denken.'' In: Kurt Pawlik (Hrsg.): ''Handbuch Psychologie.'' Springer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-540-22178-6, Kap. 15.
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=== Evolution ===
 
=== Evolution ===
* [[Wikipedia:Michael Tomasello|Michael Tomasello(w)]] ''Eine Naturgeschichte des menschlichen Denkens.'' Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-58615-0. (Original: A Natural History of Human Thinking).
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* [[Wikipedia:Michael Tomasello|Michael Tomasello]] ''Eine Naturgeschichte des menschlichen Denkens.'' Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-58615-0. (Original: A Natural History of Human Thinking).
    
=== Literatur in englischer Sprache ===
 
=== Literatur in englischer Sprache ===
* [[Wikipedia:Kwame Anthony Appiah|Kwame Anthony Appiah(w)]]: ''Thinking it Through – An Introduction to Contemporary Philosophy.'' Oxford Univ. Press, Oxford u.&nbsp;a. 2003, ISBN 0-19-516028-2.
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* [[Wikipedia:Kwame Anthony Appiah|Kwame Anthony Appiah]]: ''Thinking it Through – An Introduction to Contemporary Philosophy.'' Oxford Univ. Press, Oxford u.&nbsp;a. 2003, ISBN 0-19-516028-2.
* [[Wikipedia:Daniel Kahneman|Daniel Kahneman(w)]]: ''Thinking, Fast and Slow.'' Farrar, Straus and Giroux, 2011, ISBN 978-0-374-27563-1.
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* [[Wikipedia:Daniel Kahneman|Daniel Kahneman]]: ''Thinking, Fast and Slow.'' Farrar, Straus and Giroux, 2011, ISBN 978-0-374-27563-1.
* [[Wikipedia:Richard Nisbett|Richard Nisbett(w)]], A. Norenzayan: ''Culture and cognition.'' In: H. Pashler, D.L. Medin (Hrsg.): ''Stevens’ Handbook of Experimental Psychology: Cognition.'' 3. Auflage. Vol. 2, Wiley, S., New York 2002, S. 561–579.
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* [[Wikipedia:Richard Nisbett|Richard Nisbett]], A. Norenzayan: ''Culture and cognition.'' In: H. Pashler, D.L. Medin (Hrsg.): ''Stevens’ Handbook of Experimental Psychology: Cognition.'' 3. Auflage. Vol. 2, Wiley, S., New York 2002, S. 561–579.
 
* R. E. Nisbett, K. Peng, I. Choi, A. Norenzayan: ''Culture and systems of thought: holistic versus analytic cognition.'' In: ''Psychological Review.'' 108, 2001, S. 291–310.
 
* R. E. Nisbett, K. Peng, I. Choi, A. Norenzayan: ''Culture and systems of thought: holistic versus analytic cognition.'' In: ''Psychological Review.'' 108, 2001, S. 291–310.
 
* Richard W. Paul, Linda Elder: ''Critical Thinking.'' 2002, ISBN 0-13-064760-8.
 
* Richard W. Paul, Linda Elder: ''Critical Thinking.'' 2002, ISBN 0-13-064760-8.
* [[Wikipedia:Steven Pinker|Steven Pinker(w)]]: ''How the mind works.'' ISBN 0-14-024491-3.
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* [[Wikipedia:Steven Pinker|Steven Pinker]]: ''How the mind works.'' ISBN 0-14-024491-3.
 
* Steven Pinker: ''The language instinct.'' ISBN 0-14-017529-6.
 
* Steven Pinker: ''The language instinct.'' ISBN 0-14-017529-6.
  
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