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'''Diether Lauenstein''' (* [[8. April]] [[1914]] in [[Herford]]; † [[28. Dezember]] [[1990]] in [[Windhoek]], [[Namibia]]) war ein deutscher Theologe und Indologe, Pfarrer der [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] und Publizist.
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'''Diether Lauenstein''' (* [[Wikipedia:8. April|8. April]] [[Wikipedia:1914|1914]] in [[Wikipedia:Herford|Herford]]; † [[Wikipedia:28. Dezember|28. Dezember]] [[Wikipedia:1990|1990]] in [[Wikipedia:Windhoek|Windhoek]], [[Wikipedia:Namibia|Namibia]]) war ein deutscher Theologe und Indologe, Pfarrer der [[Wikipedia:Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] und Publizist.
    
== Leben ==
 
== Leben ==
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Diether Lauenstein ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen; sein Vater war krank, die Mutter musste die Familie mit drei Kindern allein durchtragen. Sein Studium wurde ihm durch den Vater eines Klassenkameraden finanziert.
 
Diether Lauenstein ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen; sein Vater war krank, die Mutter musste die Familie mit drei Kindern allein durchtragen. Sein Studium wurde ihm durch den Vater eines Klassenkameraden finanziert.
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Er studierte von 1934 bis 1939 katholische und evangelische Theologie in Tübingen, [[Sanskrit]] in Marburg bei [[Johannes Nobel]] und [[Friedrich Heiler]] sowie Philosophie bei [[Nicolai Hartmann]] in Berlin. 1939 schloss er sein Theologiestudium ab und wurde nach einem Jahr am Priesterseminar der [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] zur [[Wehrmacht]] einberufen. Er nahm am Frankreichfeldzug und am [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Krieg gegen die Sowjetunion]] teil und verlor durch eine schwere Verwundung ein Bein. Er wurde 1943 in Marburg zum Dr. theol. promoviert, habilitierte sich an der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] und hatte dort ab 10. August 1944 einen Lehrauftrag für [[Indogermanistik]] und Sanskrit. [[Ludwig Heller (Indologe)]] vererbte ihm seinen Nachlass.
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Er studierte von 1934 bis 1939 katholische und evangelische Theologie in Tübingen, [[Sanskrit]] in Marburg bei [[Wikipedia:Johannes Nobel|Johannes Nobel]] und [[Wikipedia:Friedrich Heiler|Friedrich Heiler]] sowie Philosophie bei [[Wikipedia:Nicolai Hartmann|Nicolai Hartmann]] in Berlin. 1939 schloss er sein Theologiestudium ab und wurde nach einem Jahr am Priesterseminar der [[Wikipedia:Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] zur [[Wikipedia:Wehrmacht|Wehrmacht]] einberufen. Er nahm am Frankreichfeldzug und am [[Wikipedia:Deutsch-Sowjetischer Krieg|Krieg gegen die Sowjetunion]] teil und verlor durch eine schwere Verwundung ein Bein. Er wurde 1943 in Marburg zum Dr. theol. promoviert, habilitierte sich an der [[Wikipedia:Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]] und hatte dort ab 10. August 1944 einen Lehrauftrag für [[Wikipedia:Indogermanistik|Indogermanistik]] und Sanskrit. [[Wikipedia:Ludwig Heller (Indologe)|Ludwig Heller (Indologe)]] vererbte ihm seinen Nachlass.
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1945 verließ er Greifswald, wurde in Herford als Journalist tätig, erhielt den englischen Journalistenpreis und gründete eine Tageszeitung in Ostwestfalen. 1946 ging er abermals ans Priesterseminar und wurde am 13. Oktober 1946 durch [[Emil Bock]] zum Priester der Christengemeinschaft geweiht.
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1945 verließ er Greifswald, wurde in Herford als Journalist tätig, erhielt den englischen Journalistenpreis und gründete eine Tageszeitung in Ostwestfalen. 1946 ging er abermals ans Priesterseminar und wurde am 13. Oktober 1946 durch [[Wikipedia:Emil Bock|Emil Bock]] zum Priester der Christengemeinschaft geweiht.
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Er war anschließend Pfarrer in Tübingen, ab 1951 in Essen, ab 1965 in Bochum, wo er einen Kirchenbau mit dem berühmten Architekten [[Hans Scharoun]] durchführte. Eine Lebensfreundschaft verband ihn mit [[Gerhard Kienle]]. Durch seine Kursarbeit für jüngere Ärzte, seine Mitarbeit am Priesterseminar und seine Mitwirkung bei der Gründung des [[Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke|Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke]] und der späteren ersten privaten [[Universität Witten/Herdecke]] prägte er maßgeblich die anthroposophische Arbeit, die in eine breitere und zivilisationswirksame Öffentlichkeit reichte.
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Er war anschließend Pfarrer in Tübingen, ab 1951 in Essen, ab 1965 in Bochum, wo er einen Kirchenbau mit dem berühmten Architekten [[Wikipedia:Hans Scharoun|Hans Scharoun]] durchführte. Eine Lebensfreundschaft verband ihn mit [[Gerhard Kienle]]. Durch seine Kursarbeit für jüngere Ärzte, seine Mitarbeit am Priesterseminar und seine Mitwirkung bei der Gründung des [[Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke|Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke]] und der späteren ersten privaten [[Wikipedia:Universität Witten/Herdecke|Universität Witten/Herdecke]] prägte er maßgeblich die anthroposophische Arbeit, die in eine breitere und zivilisationswirksame Öffentlichkeit reichte.
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Publizistisch war er als Herausgeber der ''Logoi''-Reihe zusammen mit [[Manfred Krüger (Anthroposoph)|Manfred Krüger]] tätig.
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Publizistisch war er als Herausgeber der ''Logoi''-Reihe zusammen mit [[Wikipedia:Manfred Krüger (Anthroposoph)|Manfred Krüger]] tätig.
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1975 wanderte Lauenstein wegen einer Lungenerkrankung nach Windhoek aus und gründete dort eine Akademie. 1978 kaufte er mit eigenen Mitteln und mit Geldern der CSU-nahen [[Hanns-Seidel-Stiftung]] die deutschsprachige ''[[Allgemeine Zeitung (Namibia)|Allgemeine Zeitung]]'' in Windhoek.<ref>[http://www.klausdierks.com/Biographies/Biographies_L.htm Biographies of Namibian Personalities in alphabetical order], Buchstabe L (engl.)</ref><ref>{{Der Spiegel|ID=40606709|Titel=Seid nett zu den armen Namibia-Deutschen|Jahr=1978|Nr=35}}</ref> Die ''Allgemeine Zeitung'' hatte ab Mitte der 1970er Jahre unter ihrem Chefredakteur [[Kurt Dahlmann]] für ein von Südafrika und seiner [[Apartheid]]spolitik unabhängiges Namibia plädiert und das allgemeine und freie Wahlrecht für alle Namibier gefordert. Die deutschsprachige Bevölkerung Namibias unterstützte diesen Kurs mehrheitlich. Lauenstein hingegen war auf der Seite der Südafrika-freundlichen Minderheit: Er entließ Dahlmann, übernahm die Chefredaktion zunächst selbst und versuchte die Zeitung rigoros auf einen Pro-Apartheid- und Anti-Unabhängigkeits-Kurs zu bringen.<ref>[https://web.archive.org/web/20130503204013/http://www.az.com.na/lokales/lckenlos-im-dienste-der-leser-die-az-chronik-von-1916-bis-2006.16175.php Lückenlos im Dienste der Leser – die AZ-Chronik von 1916 bis 2006] Artikel aus der ''Allgemeine Zeitung'' vom 4. August 2006</ref> Aus politischen Gründen richtete er auch eine englischsprachige Ausgabe seiner Zeitung ein.
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1975 wanderte Lauenstein wegen einer Lungenerkrankung nach Windhoek aus und gründete dort eine Akademie. 1978 kaufte er mit eigenen Mitteln und mit Geldern der CSU-nahen [[Wikipedia:Hanns-Seidel-Stiftung|Hanns-Seidel-Stiftung]] die deutschsprachige ''[[Wikipedia:Allgemeine Zeitung (Namibia)|Allgemeine Zeitung]]'' in Windhoek.<ref>[http://www.klausdierks.com/Biographies/Biographies_L.htm Biographies of Namibian Personalities in alphabetical order], Buchstabe L (engl.)</ref><ref>{{Der Spiegel|ID=40606709|Titel=Seid nett zu den armen Namibia-Deutschen|Jahr=1978|Nr=35}}</ref> Die ''Allgemeine Zeitung'' hatte ab Mitte der 1970er Jahre unter ihrem Chefredakteur [[Wikipedia:Kurt Dahlmann|Kurt Dahlmann]] für ein von Südafrika und seiner [[Wikipedia:Apartheid|Apartheid]]spolitik unabhängiges Namibia plädiert und das allgemeine und freie Wahlrecht für alle Namibier gefordert. Die deutschsprachige Bevölkerung Namibias unterstützte diesen Kurs mehrheitlich. Lauenstein hingegen war auf der Seite der Südafrika-freundlichen Minderheit: Er entließ Dahlmann, übernahm die Chefredaktion zunächst selbst und versuchte die Zeitung rigoros auf einen Pro-Apartheid- und Anti-Unabhängigkeits-Kurs zu bringen.<ref>[https://web.archive.org/web/20130503204013/http://www.az.com.na/lokales/lckenlos-im-dienste-der-leser-die-az-chronik-von-1916-bis-2006.16175.php Lückenlos im Dienste der Leser – die AZ-Chronik von 1916 bis 2006] Artikel aus der ''Allgemeine Zeitung'' vom 4. August 2006</ref> Aus politischen Gründen richtete er auch eine englischsprachige Ausgabe seiner Zeitung ein.
    
== Werke ==
 
== Werke ==
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Theologe, Indologe und Pfarrer der Christengemeinschaft
 
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Theologe, Indologe und Pfarrer der Christengemeinschaft
 
|GEBURTSDATUM=8. April 1914
 
|GEBURTSDATUM=8. April 1914
|GEBURTSORT=[[Herford]]
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|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Herford|Herford]]
 
|STERBEDATUM=28. Dezember 1990
 
|STERBEDATUM=28. Dezember 1990
|STERBEORT=[[Windhoek]]
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|STERBEORT=[[Wikipedia:Windhoek|Windhoek]]
 
}}{{QuelleWikipedia}}
 
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