Nicht angemeldeter Benutzer - Bearbeiten von Seiten ist nur als angemeldeter Benutzer möglich.

Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
4.153 Bytes hinzugefügt ,  14:35, 21. Sep. 2021
K
Interwikilinks anpassen
Zeile 21: Zeile 21:  
| Bildbeschreibung = Echte Kamille (''Matricaria chamomilla'')
 
| Bildbeschreibung = Echte Kamille (''Matricaria chamomilla'')
 
}}
 
}}
Die '''Echte Kamille''' (''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}}) ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] innerhalb der Familie der [[Korbblütler]] (Asteraceae). Die ursprünglich in Süd- und Osteuropa verbreitete Art ist heute praktisch in ganz Europa heimisch. Sie ist eine [[Heilpflanze]], die vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Entzündungen Verwendung findet.
+
Die '''Echte Kamille''' (''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}}) ist eine [[Wikipedia:Art (Biologie)|Pflanzenart]] innerhalb der Familie der [[Wikipedia:Korbblütler|Korbblütler]] (Asteraceae). Die ursprünglich in Süd- und Osteuropa verbreitete Art ist heute praktisch in ganz Europa heimisch. Sie ist eine [[Heilpflanze]], die vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Entzündungen Verwendung findet.
   −
Die Echte Kamille wurde vom Verband Deutscher Drogisten (VDD) im Jahre 1987 zur ersten [[Arzneipflanze des Jahres]] gekürt. Außerdem wählte man sie zur [[Heilpflanze des Jahres]] 2002.
+
Die Echte Kamille wurde vom Verband Deutscher Drogisten (VDD) im Jahre 1987 zur ersten [[Wikipedia:Arzneipflanze des Jahres|Arzneipflanze des Jahres]] gekürt. Außerdem wählte man sie zur [[Wikipedia:Heilpflanze des Jahres|Heilpflanze des Jahres]] 2002.
    
== Beschreibung und Ökologie ==
 
== Beschreibung und Ökologie ==
Zeile 31: Zeile 31:  
[[Datei:Matricaria chamomilla sl12.jpg|mini|Die Krone der Röhrenblüten ist fünfzähnig.]]
 
[[Datei:Matricaria chamomilla sl12.jpg|mini|Die Krone der Röhrenblüten ist fünfzähnig.]]
 
=== Vegetative Merkmale ===
 
=== Vegetative Merkmale ===
Die Echte Kamille ist eine [[Einjährige Pflanze|einjährige]] [[krautige Pflanze]] und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Alle Pflanzenteile besitzen einen starken, charakteristischen Geruch. Die [[Stängel]] sind aufrecht oder aufsteigend und kahl, im oberen Teil sind sie meist sehr stark verzweigt.
+
Die Echte Kamille ist eine [[Wikipedia:Einjährige Pflanze|einjährige]] [[Wikipedia:krautige Pflanze|krautige Pflanze]] und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Alle Pflanzenteile besitzen einen starken, charakteristischen Geruch. Die [[Wikipedia:Stängel|Stängel]] sind aufrecht oder aufsteigend und kahl, im oberen Teil sind sie meist sehr stark verzweigt.
   −
Die [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind 4 bis 7 cm lang und zwei- bis dreifach fiederteilig. Die einzelnen Zipfel sind schmal linealisch, knapp 0,5 mm breit, und tragen eine Stachelspitze.
+
Die [[Wikipedia:Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind 4 bis 7 cm lang und zwei- bis dreifach fiederteilig. Die einzelnen Zipfel sind schmal linealisch, knapp 0,5 mm breit, und tragen eine Stachelspitze.
    
=== Generative Merkmale ===
 
=== Generative Merkmale ===
In einem [[Blütenstand|Gesamtblütenstand]] stehen meist 7 bis 120 (1 bis 900) [[Korb (Blütenstand)|körbchenförmige]] Teilblütenstände zusammen. Der Körbchenstiel ist 3 bis 10 cm lang. Das Aussehen erinnert an ein [[Gänseblümchen]], obwohl diese viel kleiner sind. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 18 bis 25 mm auf. Die 20 bis 30 [[Hüllblatt|Hüllblätter]] stehen annähernd einreihig. Die Hüllblätter sind länglich, stumpf und haben einen hellen Hautrand. Der Körbchenboden ist zu Beginn der Blüte flach, wird später kegelförmig und hohl. Meist sind weiße [[Zungenblüte]]n vorhanden, die zum Ende der [[Anthese]] zurückgeschlagen, 6 bis 9 mm lang und 2 bis 3 mm breit sind. Die [[Röhrenblüte]]n sind goldgelb und fünfzähnig. Die [[Bestäubung]] erfolgt durch [[Insekten]]: meist [[Zweiflügler]], seltener durch [[Käfer]] und [[Hautflügler]].
+
In einem [[Wikipedia:Blütenstand|Gesamtblütenstand]] stehen meist 7 bis 120 (1 bis 900) [[Wikipedia:Korb (Blütenstand)|körbchenförmige]] Teilblütenstände zusammen. Der Körbchenstiel ist 3 bis 10 cm lang. Das Aussehen erinnert an ein [[Wikipedia:Gänseblümchen|Gänseblümchen]], obwohl diese viel kleiner sind. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 18 bis 25 mm auf. Die 20 bis 30 [[Wikipedia:Hüllblatt|Hüllblätter]] stehen annähernd einreihig. Die Hüllblätter sind länglich, stumpf und haben einen hellen Hautrand. Der Körbchenboden ist zu Beginn der Blüte flach, wird später kegelförmig und hohl. Meist sind weiße [[Wikipedia:Zungenblüte|Zungenblüte]]n vorhanden, die zum Ende der [[Wikipedia:Anthese|Anthese]] zurückgeschlagen, 6 bis 9 mm lang und 2 bis 3 mm breit sind. Die [[Wikipedia:Röhrenblüte|Röhrenblüte]]n sind goldgelb und fünfzähnig. Die [[Wikipedia:Bestäubung|Bestäubung]] erfolgt durch [[Wikipedia:Insekten|Insekten]]: meist [[Wikipedia:Zweiflügler|Zweiflügler]], seltener durch [[Wikipedia:Käfer|Käfer]] und [[Wikipedia:Hautflügler|Hautflügler]].
   −
Die [[Achäne]]n sind 0,8 bis 1,5 mm lang, von hell graubrauner Farbe. Auf der Innenseite besitzen die Achänen vier bis fünf mit Schleimdrüsen besetzte Rippen, auf der Außenseite sind sie spärlich drüsig punktiert. Der [[Pappus (Botanik)|Pappus]] ist klein bis fehlend; selten ist er bei Früchten der Zungenblüten deutlich vorhanden und gleich lang wie oder länger als die Frucht. Die [[Samenausbreitung|Ausbreitung]] erfolgt auf verschiedenen Wegen: Tiere wie Schafe, Esel und Pferde fressen die Fruchtstände und verbreiten die Achänen, [[Endozoochorie]] genannt; die Früchte verschleimen und bleiben an Tieren kleben ([[Epizoochorie]]); und die Echte Kamille wird durch den Menschen weiterverbreitet ([[Hemerochorie]]).
+
Die [[Wikipedia:Achäne|Achäne]]n sind 0,8 bis 1,5 mm lang, von hell graubrauner Farbe. Auf der Innenseite besitzen die Achänen vier bis fünf mit Schleimdrüsen besetzte Rippen, auf der Außenseite sind sie spärlich drüsig punktiert. Der [[Wikipedia:Pappus (Botanik)|Pappus]] ist klein bis fehlend; selten ist er bei Früchten der Zungenblüten deutlich vorhanden und gleich lang wie oder länger als die Frucht. Die [[Wikipedia:Samenausbreitung|Ausbreitung]] erfolgt auf verschiedenen Wegen: Tiere wie Schafe, Esel und Pferde fressen die Fruchtstände und verbreiten die Achänen, [[Wikipedia:Endozoochorie|Endozoochorie]] genannt; die Früchte verschleimen und bleiben an Tieren kleben ([[Wikipedia:Epizoochorie|Epizoochorie]]); und die Echte Kamille wird durch den Menschen weiterverbreitet ([[Wikipedia:Hemerochorie|Hemerochorie]]).
    
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli<ref name="Oberdorfer2001" />, gelegentlich bis September.
 
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli<ref name="Oberdorfer2001" />, gelegentlich bis September.
   −
Die [[Chromosom#Chromosomenzahl|Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 18<ref name="Oberdorfer2001" />, seltener 36.<ref name="IPCN" />
+
Die [[Wikipedia:Chromosom#Chromosomenzahl|Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 18<ref name="Oberdorfer2001" />, seltener 36.<ref name="IPCN" />
    
== Ökologie ==
 
== Ökologie ==
Die Echte Kamille ist ein [[Lichtkeimer]] und eine [[Langtagpflanze]].<ref name="Pflanzenbau">Klaus-Ulrich Heyland, Herbert Hanus, Ernst Robert Keller: ''Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen.'' Handbuch des Pflanzenbaus Band 4, Eugen Ulmer, Stuttgart 2006, S. 383–390. ISBN 978-3-8001-3203-4.</ref>
+
Die Echte Kamille ist ein [[Wikipedia:Lichtkeimer|Lichtkeimer]] und eine [[Wikipedia:Langtagpflanze|Langtagpflanze]].<ref name="Pflanzenbau">Klaus-Ulrich Heyland, Herbert Hanus, Ernst Robert Keller: ''Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen.'' Handbuch des Pflanzenbaus Band 4, Eugen Ulmer, Stuttgart 2006, S. 383–390. ISBN 978-3-8001-3203-4.</ref>
    
== Vorkommen ==
 
== Vorkommen ==
Die ursprüngliche Heimat der Echten Kamille ist [[Vorderasien]], [[Südeuropa|Süd-]] und [[Osteuropa]]. Heute ist sie in ganz Europa, auch in [[Nordamerika|Nord-]] und [[Südamerika]] und in [[Australien]] eingebürgert.<ref name="Wichtl">Max Wichtl (Hrsg.): ''Teedrogen und Phytopharmaka''. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2002, S. 369–373. ISBN 3-8047-1854-X.</ref>
+
Die ursprüngliche Heimat der Echten Kamille ist [[Wikipedia:Vorderasien|Vorderasien]], [[Wikipedia:Südeuropa|Süd-]] und [[Wikipedia:Osteuropa|Osteuropa]]. Heute ist sie in ganz Europa, auch in [[Wikipedia:Nordamerika|Nord-]] und [[Wikipedia:Südamerika|Südamerika]] und in [[Wikipedia:Australien|Australien]] eingebürgert.<ref name="Wichtl">Max Wichtl (Hrsg.): ''Teedrogen und Phytopharmaka''. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2002, S. 369–373. ISBN 3-8047-1854-X.</ref>
   −
Sie wächst auf Äckern und auf Ödland, bevorzugt auf frischen, nährstoffreichen, eher humosen Lehm- und Tonböden. Sie kommt bis in die montane [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufe]] vor, in [[Tirol]] steigt sie bis 1300&nbsp;m.<ref>Siegmund Seybold (Hrsg.): ''Schmeil-Fitschen interaktiv'' (CD-ROM), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.</ref> Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Alchemillo-Matricarietum aus dem Verband Aperion spicae-venti, kommt aber auch in Gesellschaften der Klasse Chenopodietea oder Plantaginetea majoris vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
+
Sie wächst auf Äckern und auf Ödland, bevorzugt auf frischen, nährstoffreichen, eher humosen Lehm- und Tonböden. Sie kommt bis in die montane [[Wikipedia:Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufe]] vor, in [[Wikipedia:Tirol|Tirol]] steigt sie bis 1300&nbsp;m.<ref>Siegmund Seybold (Hrsg.): ''Schmeil-Fitschen interaktiv'' (CD-ROM), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.</ref> Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Alchemillo-Matricarietum aus dem Verband Aperion spicae-venti, kommt aber auch in Gesellschaften der Klasse Chenopodietea oder Plantaginetea majoris vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
    
== Inhaltsstoffe ==
 
== Inhaltsstoffe ==
[[Datei:(–)-alpha-Bisabolol Structural Formula V1.svg|mini|[[(−)-α-Bisabolol]], der Hauptbestandteil des [[Kamillenöl]]s.]]
+
[[Datei:(–)-alpha-Bisabolol Structural Formula V1.svg|mini|[[Wikipedia:(−)-α-Bisabolol|(−)-α-Bisabolol]], der Hauptbestandteil des [[Wikipedia:Kamillenöl|Kamillenöl]]s.]]
Der für die Nutzung wesentliche Bestandteil der Echten Kamille ist das [[Kamillenöl]], ein [[Ätherische Öle|ätherisches Öl]], das 0,3 bis 1,5 % der Pflanzenmasse ausmacht. Die Hauptbestandteile des Blauen Kamillenöls sind [[(–)-α-Bisabolol]] (5–70 %), verschiedene [[Bisabololoxide]] (A: 5–60, B: 5–60 und C: 0–8 %), [[Farnesene|''trans''-β-Farnesen]] (7–45 %), verschiedene [[Enindicycloether]] (2–30 %), sowie die [[Guajan]]-Derivate [[Spathulenol]] (rund 1 %) und [[Chamaviolin]]. Das zu 1 bis 35 % im Öl vorkommende und für die blaue Farbe verantwortliche [[Chamazulen]] entsteht aus dem in der Pflanze enthaltenen [[Matricin]] bei der Herstellung.
+
Der für die Nutzung wesentliche Bestandteil der Echten Kamille ist das [[Wikipedia:Kamillenöl|Kamillenöl]], ein [[Wikipedia:Ätherische Öle|ätherisches Öl]], das 0,3 bis 1,5 % der Pflanzenmasse ausmacht. Die Hauptbestandteile des Blauen Kamillenöls sind [[(–)-α-Bisabolol]] (5–70 %), verschiedene [[Bisabololoxide]] (A: 5–60, B: 5–60 und C: 0–8 %), [[Wikipedia:Farnesene|''trans''-β-Farnesen]] (7–45 %), verschiedene [[Enindicycloether]] (2–30 %), sowie die [[Guajan]]-Derivate [[Wikipedia:Spathulenol|Spathulenol]] (rund 1 %) und [[Chamaviolin]]. Das zu 1 bis 35 % im Öl vorkommende und für die blaue Farbe verantwortliche [[Wikipedia:Chamazulen|Chamazulen]] entsteht aus dem in der Pflanze enthaltenen [[Wikipedia:Matricin|Matricin]] bei der Herstellung.
   −
An [[Sesquiterpenlactone]]n (Guaianolide) kommen neben Matricin (0,03–0,2 %) noch [[Matricarin]] und Desacetylmatricarin vor. Der Gehalt an [[Flavonoide]]n beträgt bis zu 6 %, es wurden über 30 Verbindungen isoliert, darunter [[Apigenin]], Apigenin-7-''O''-[[Glucosid]], verschiedene Derivate davon, weiters [[Quercetin]], [[Chrysoeriol]], [[Lutein]], [[Luteolin]], [[Patuletin]], [[Rutin]], [[Hyperosid]] und [[Cosmosiin]]. Weitere Verbindungen sind [[Cumarin]]e ([[Umbelliferon]], [[Herniarin]], [[Aesculetin]], Cumarin, [[Scopoletin]], [[Isoscopoletin]]), rund 2,5 % 2-Glucosyl-4-methoxy[[zimtsäure]], [[Anissäure]], [[Kaffeesäure]], [[Vanillinsäure]] und [[Syringasäure]]. Der [[Schleimstoff]]gehalt beträgt 3 bis 10 %.
+
An [[Wikipedia:Sesquiterpenlactone|Sesquiterpenlactone]]n (Guaianolide) kommen neben Matricin (0,03–0,2 %) noch [[Matricarin]] und Desacetylmatricarin vor. Der Gehalt an [[Wikipedia:Flavonoide|Flavonoide]]n beträgt bis zu 6 %, es wurden über 30 Verbindungen isoliert, darunter [[Wikipedia:Apigenin|Apigenin]], Apigenin-7-''O''-[[Wikipedia:Glucosid|Glucosid]], verschiedene Derivate davon, weiters [[Wikipedia:Quercetin|Quercetin]], [[Chrysoeriol]], [[Wikipedia:Lutein|Lutein]], [[Wikipedia:Luteolin|Luteolin]], [[Patuletin]], [[Wikipedia:Rutin|Rutin]], [[Hyperosid]] und [[Cosmosiin]]. Weitere Verbindungen sind [[Wikipedia:Cumarin|Cumarin]]e ([[Wikipedia:Umbelliferon|Umbelliferon]], [[Herniarin]], [[Wikipedia:Aesculetin|Aesculetin]], Cumarin, [[Wikipedia:Scopoletin|Scopoletin]], [[Isoscopoletin]]), rund 2,5 % 2-Glucosyl-4-methoxy[[Wikipedia:zimtsäure|zimtsäure]], [[Wikipedia:Anissäure|Anissäure]], [[Wikipedia:Kaffeesäure|Kaffeesäure]], [[Wikipedia:Vanillinsäure|Vanillinsäure]] und [[Wikipedia:Syringasäure|Syringasäure]]. Der [[Wikipedia:Schleimstoff|Schleimstoff]]gehalt beträgt 3 bis 10 %.
   −
== [[Pflanzenfresser|Herbivore]] und Krankheiten ==
+
== [[Wikipedia:Pflanzenfresser|Herbivore]] und Krankheiten ==
Im Anbau sind keine bestandsgefährdenden Krankheiten oder Schädlinge bekannt. [[Echter Mehltau|Echter]] und [[Falscher Mehltau]] befallen Blätter und Stängel, ''Alternaria'' befällt Blätter, ''[[Fusarium]]'' die Wurzeln.
+
Im Anbau sind keine bestandsgefährdenden Krankheiten oder Schädlinge bekannt. [[Wikipedia:Echter Mehltau|Echter]] und [[Wikipedia:Falscher Mehltau|Falscher Mehltau]] befallen Blätter und Stängel, ''Alternaria'' befällt Blätter, ''[[Wikipedia:Fusarium|Fusarium]]'' die Wurzeln.
   −
Der [[Kamillenglattkäfer]] (''Olibrus aeneus'') frisst in den Blütenköpfchen. Blattläuse, Wanzen, Rüsselkäfer und Glanzkäfer kommen vielfach vor. Ein spezifischer Schädling ist der [[Kamillenstängelrüssler]] (''Microplontus rugulosus''). Bei starkem Blattlausbefall und darauf folgender Marienkäferbesiedlung kann es zu deutlicher Verunreinigung der [[Droge (Pharmazie)|Droge]] kommen.
+
Der [[Kamillenglattkäfer]] (''Olibrus aeneus'') frisst in den Blütenköpfchen. Blattläuse, Wanzen, Rüsselkäfer und Glanzkäfer kommen vielfach vor. Ein spezifischer Schädling ist der [[Kamillenstängelrüssler]] (''Microplontus rugulosus''). Bei starkem Blattlausbefall und darauf folgender Marienkäferbesiedlung kann es zu deutlicher Verunreinigung der [[Wikipedia:Droge (Pharmazie)|Droge]] kommen.
    
== Anbau ==
 
== Anbau ==
Handelsware der Echten Kamille stammt meist aus Kulturen; die wichtigsten Anbauländer sind Argentinien, Ägypten, Bulgarien, Ungarn, in geringerem Umfang Spanien, Tschechien und Deutschland.<ref name="Wichtl" /> In Deutschland beträgt die Nachfrage nach Kamille etwa 5000&nbsp;t, wobei der Marktwert dieser Menge bei fast 20 Mio. Euro liegt.<ref>Norbert Schmitz, Elmar Kroth, Barbara Steinhoff, Birgit Grohs: ''Phytopharmaka.'' In: Norbert Schmitz (Hrsg.): ''Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe II.'' Herausgegeben von der [[Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe]] e.&nbsp;V., Gülzow 2007.</ref>
+
Handelsware der Echten Kamille stammt meist aus Kulturen; die wichtigsten Anbauländer sind Argentinien, Ägypten, Bulgarien, Ungarn, in geringerem Umfang Spanien, Tschechien und Deutschland.<ref name="Wichtl" /> In Deutschland beträgt die Nachfrage nach Kamille etwa 5000&nbsp;t, wobei der Marktwert dieser Menge bei fast 20 Mio. Euro liegt.<ref>Norbert Schmitz, Elmar Kroth, Barbara Steinhoff, Birgit Grohs: ''Phytopharmaka.'' In: Norbert Schmitz (Hrsg.): ''Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe II.'' Herausgegeben von der [[Wikipedia:Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe|Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe]] e.&nbsp;V., Gülzow 2007.</ref>
   −
Die Echte Kamille wird vor allem auf sandigen Lehmböden vom Typ [[Schwarzerde]] und auf [[Bodentyp#Abteilung Semiterrestrische Böden (Grundwasserböden)|Auböden]] angebaut. Sie stellt keine besonderen Anforderungen an die [[Vorfrucht]] innerhalb der Fruchtfolge. Geeignet sind [[Hackfrucht|Hackfrüchte]] und [[Getreide]]. Es gibt bei der Kamille verschiedene [[Sorte (Pflanze)|Sorten]], die sich in den Hauptbestandteilen des ätherischen Öls unterscheiden und auch unterschiedliche geographische Verbreitungen haben. Sie entstanden durch intensive züchterische Bearbeitung seit dem späten 20. Jahrhundert. Die wichtigsten Zuchtziele dabei sind feste Blütenköpfe, gleichmäßiger Blühhorizont, eine hohe Standfestigkeit und ein hoher Anteil an ätherischen Ölen, und hier ein hoher Anteil an Bisabolol und Chamazulen. Etliche dieser neuen Sorten sind [[Tetraploidie|tetraploid]], was den Vorteil hat, dass Wildformen nicht einkreuzen können. Der Anbau erfolgt durch Herbst- oder Frühjahrsaussaat. Stickstoffdüngung erfolgt meist nicht, da dadurch vorwiegend die Krautbildung begünstigt wird, auch die mechanische Ernte wird beeinträchtigt. Für den Kamillenanbau sind in Deutschland keine [[Herbizid]]e zugelassen, die Unkrautregulierung erfolgt rein mechanisch.
+
Die Echte Kamille wird vor allem auf sandigen Lehmböden vom Typ [[Wikipedia:Schwarzerde|Schwarzerde]] und auf [[Wikipedia:Bodentyp#Abteilung Semiterrestrische Böden (Grundwasserböden)|Auböden]] angebaut. Sie stellt keine besonderen Anforderungen an die [[Wikipedia:Vorfrucht|Vorfrucht]] innerhalb der Fruchtfolge. Geeignet sind [[Wikipedia:Hackfrucht|Hackfrüchte]] und [[Wikipedia:Getreide|Getreide]]. Es gibt bei der Kamille verschiedene [[Wikipedia:Sorte (Pflanze)|Sorten]], die sich in den Hauptbestandteilen des ätherischen Öls unterscheiden und auch unterschiedliche geographische Verbreitungen haben. Sie entstanden durch intensive züchterische Bearbeitung seit dem späten 20. Jahrhundert. Die wichtigsten Zuchtziele dabei sind feste Blütenköpfe, gleichmäßiger Blühhorizont, eine hohe Standfestigkeit und ein hoher Anteil an ätherischen Ölen, und hier ein hoher Anteil an Bisabolol und Chamazulen. Etliche dieser neuen Sorten sind [[Wikipedia:Tetraploidie|tetraploid]], was den Vorteil hat, dass Wildformen nicht einkreuzen können. Der Anbau erfolgt durch Herbst- oder Frühjahrsaussaat. Stickstoffdüngung erfolgt meist nicht, da dadurch vorwiegend die Krautbildung begünstigt wird, auch die mechanische Ernte wird beeinträchtigt. Für den Kamillenanbau sind in Deutschland keine [[Wikipedia:Herbizid|Herbizid]]e zugelassen, die Unkrautregulierung erfolgt rein mechanisch.
    
Der optimale Erntezeitpunkt ist, wenn zwei Drittel der Blüten am Köpfchen aufgeblüht sind. Ein Bestand wird meist dreimal maschinell gepflückt, nach einer Ernte bilden die Pflanzen Adventivsprosse mit neuen Blütenköpfen. Die Trocknung erfolgt spätestens zwei Stunden nach Ernte, da sich anderenfalls die Inhaltsstoffe stark verändern. Zu hohe Trocknungstemperaturen vermindern den Gehalt an Inhaltsstoffen, besonders der Chamazulen- und Flavonoidgehalt sinkt stark.
 
Der optimale Erntezeitpunkt ist, wenn zwei Drittel der Blüten am Köpfchen aufgeblüht sind. Ein Bestand wird meist dreimal maschinell gepflückt, nach einer Ernte bilden die Pflanzen Adventivsprosse mit neuen Blütenköpfen. Die Trocknung erfolgt spätestens zwei Stunden nach Ernte, da sich anderenfalls die Inhaltsstoffe stark verändern. Zu hohe Trocknungstemperaturen vermindern den Gehalt an Inhaltsstoffen, besonders der Chamazulen- und Flavonoidgehalt sinkt stark.
Zeile 76: Zeile 76:  
[[Datei:Kamillenblüten.jpg|mini|„Kamillenblüten“ (Tee)]]
 
[[Datei:Kamillenblüten.jpg|mini|„Kamillenblüten“ (Tee)]]
 
[[Datei:Chamomile flowers.jpg|mini|Blütenkörbchen der Echten Kamille]]
 
[[Datei:Chamomile flowers.jpg|mini|Blütenkörbchen der Echten Kamille]]
Die [[Droge (Pharmazie)|pharmazeutische Droge]] der getrockneten Blütenstände wird als Matricariae flos bzw. Kamillenblüten bezeichnet.<ref name="Ph.Eur.">''Europäisches Arzneibuch'', Amtliche Österreichische Ausgabe, Band 2, 5. Ausgabe, Verlag Österreich, Wien 2005, S. 2513 ff. ISBN 978-3-7046-4693-4.</ref> Der Gehalt an ätherischem Öl muss mindestens 4&nbsp;ml pro kg getrockneter Droge betragen.<ref name="Ph.Eur." /> Als Droge darf sie nur aus Blütenköpfchen bestehen.<ref name="Wichtl" />
+
Die [[Wikipedia:Droge (Pharmazie)|pharmazeutische Droge]] der getrockneten Blütenstände wird als Matricariae flos bzw. Kamillenblüten bezeichnet.<ref name="Ph.Eur.">''Europäisches Arzneibuch'', Amtliche Österreichische Ausgabe, Band 2, 5. Ausgabe, Verlag Österreich, Wien 2005, S. 2513 ff. ISBN 978-3-7046-4693-4.</ref> Der Gehalt an ätherischem Öl muss mindestens 4&nbsp;ml pro kg getrockneter Droge betragen.<ref name="Ph.Eur." /> Als Droge darf sie nur aus Blütenköpfchen bestehen.<ref name="Wichtl" />
   −
Die Kamillenblüten haben einen angenehmen Duft. Sie werden eingesetzt als [[Antiphlogistikum|Entzündungshemmer]], [[Spasmolytikum|zur Krampflösung]], [[Karminativum|gegen Blähungen]] und als [[Magenmittel]]. Sie haben ebenfalls desodorierende und [[Bakteriostatikum|bakterienhemmende]] Wirkung. Hauptanwendungsgebiete sind bei innerlicher Anwendung Magen- und Darmbeschwerden wie [[Gastritis]], [[Enteritis]], [[Colitis]], [[Blähung]]en, krampfartige Beschwerden im Verdauungstrakt und [[Menstruation]]sbeschwerden. Auch wird über eine beruhigende sowie angstlösende Wirkung der Echten Kamille berichtet.<ref>http://www.phytodoc.de/heilpflanzen/kamille</ref> Äußerliche Anwendung findet die Echte Kamille bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches. Bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege werden [[Inhalation]]en vorgenommen. Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich werden Bäder und Spülungen vorgenommen. Von einer Anwendung des Aufgusses im Augenbereich wird abgeraten.<ref name="Wichtl" />
+
Die Kamillenblüten haben einen angenehmen Duft. Sie werden eingesetzt als [[Wikipedia:Antiphlogistikum|Entzündungshemmer]], [[Wikipedia:Spasmolytikum|zur Krampflösung]], [[Wikipedia:Karminativum|gegen Blähungen]] und als [[Magenmittel]]. Sie haben ebenfalls desodorierende und [[Wikipedia:Bakteriostatikum|bakterienhemmende]] Wirkung. Hauptanwendungsgebiete sind bei innerlicher Anwendung Magen- und Darmbeschwerden wie [[Wikipedia:Gastritis|Gastritis]], [[Wikipedia:Enteritis|Enteritis]], [[Wikipedia:Colitis|Colitis]], [[Wikipedia:Blähung|Blähung]]en, krampfartige Beschwerden im Verdauungstrakt und [[Wikipedia:Menstruation|Menstruation]]sbeschwerden. Auch wird über eine beruhigende sowie angstlösende Wirkung der Echten Kamille berichtet.<ref>http://www.phytodoc.de/heilpflanzen/kamille</ref> Äußerliche Anwendung findet die Echte Kamille bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches. Bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege werden [[Wikipedia:Inhalation|Inhalation]]en vorgenommen. Bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich werden Bäder und Spülungen vorgenommen. Von einer Anwendung des Aufgusses im Augenbereich wird abgeraten.<ref name="Wichtl" />
   −
Allergische Hautreaktionen auf die Echte Kamille sind sehr selten beschrieben worden. Ein diskutierter Auslöser, das Sesquiterpenlacton Anthecotulid wie es in ''[[Stinkende Hundskamille|Anthemis cotula]]'' vorkommt, kommt in der Echten Kamille nicht vor. Als Kandidat wird auch das Cumarin Herniarin diskutiert. Diese seltenen allergischen Reaktionen sind der Grund dafür, dass in der [[Standardzulassung]] von einer Anwendung im Augenbereich abgeraten wird.<ref name="Wichtl" />
+
Allergische Hautreaktionen auf die Echte Kamille sind sehr selten beschrieben worden. Ein diskutierter Auslöser, das Sesquiterpenlacton Anthecotulid wie es in ''[[Wikipedia:Stinkende Hundskamille|Anthemis cotula]]'' vorkommt, kommt in der Echten Kamille nicht vor. Als Kandidat wird auch das Cumarin Herniarin diskutiert. Diese seltenen allergischen Reaktionen sind der Grund dafür, dass in der [[Wikipedia:Standardzulassung|Standardzulassung]] von einer Anwendung im Augenbereich abgeraten wird.<ref name="Wichtl" />
   −
Für [[Kamillentee]] werden die Blüten, das Kraut und die Samen verwendet.<ref>European Herbal Infusions Association: Inventory List of Herbals Considered as Food  {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.ehia-online.org/publications.html |wayback=20111219204112 }}</ref> Besonders in romanischen Ländern wird Kamillentee als Schlaftee und als Beruhigungsmittel verwendet.<ref name="Wichtl" /> Eine italienische Tee-Spezialität ist „Camomilla setacciata“ aus den gelben Röhrenblüten der Kamille, die gern nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen getrunken wird.
+
Für [[Wikipedia:Kamillentee|Kamillentee]] werden die Blüten, das Kraut und die Samen verwendet.<ref>European Herbal Infusions Association: Inventory List of Herbals Considered as Food  {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.ehia-online.org/publications.html |wayback=20111219204112 }}</ref> Besonders in romanischen Ländern wird Kamillentee als Schlaftee und als Beruhigungsmittel verwendet.<ref name="Wichtl" /> Eine italienische Tee-Spezialität ist „Camomilla setacciata“ aus den gelben Röhrenblüten der Kamille, die gern nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen getrunken wird.
   −
=== [[Kamillenöl]] ===
+
=== [[Wikipedia:Kamillenöl|Kamillenöl]] ===
 
[[Datei:GermanChamomileEssOil.png|mini|hochkant|Kamillenöl aus ''Matricaria recutita'']]
 
[[Datei:GermanChamomileEssOil.png|mini|hochkant|Kamillenöl aus ''Matricaria recutita'']]
Das (ätherische) Kamillenöl oder ''Matricariae aetheroleum'',<ref name="Ph.Eur." /> wird durch [[Wasserdampfdestillation]] aus frischen oder getrockneten Blütenköpfchen gewonnen. Hierbei entsteht in größeren Mengen aus farblosen Vorstufen das blau gefärbte Chamazulen, das dem ganzen Öl diese Farbe verleiht.<ref>[http://www.phytodoc.de/informationen/heilpflanze/kamille-echte/einleitung/ Echte Kamille] auf Phytodoc.de.</ref> Die Anwendungsbereiche entsprechen weitgehend denen der Kamillenblüten.
+
Das (ätherische) Kamillenöl oder ''Matricariae aetheroleum'',<ref name="Ph.Eur." /> wird durch [[Wikipedia:Wasserdampfdestillation|Wasserdampfdestillation]] aus frischen oder getrockneten Blütenköpfchen gewonnen. Hierbei entsteht in größeren Mengen aus farblosen Vorstufen das blau gefärbte Chamazulen, das dem ganzen Öl diese Farbe verleiht.<ref>[http://www.phytodoc.de/informationen/heilpflanze/kamille-echte/einleitung/ Echte Kamille] auf Phytodoc.de.</ref> Die Anwendungsbereiche entsprechen weitgehend denen der Kamillenblüten.
    
Auch durch Einweichen in Pflanzenöle gewonnene Auszüge aus Kamillenblüten werden als (fettes) Kamillenöl bezeichnet, die Konzentration der enthaltenen Kamillenwirkstoffe darin ist deutlich geringer als beim ätherischen Kamillenöl.
 
Auch durch Einweichen in Pflanzenöle gewonnene Auszüge aus Kamillenblüten werden als (fettes) Kamillenöl bezeichnet, die Konzentration der enthaltenen Kamillenwirkstoffe darin ist deutlich geringer als beim ätherischen Kamillenöl.
Zeile 93: Zeile 93:     
== Nomenklatur ==
 
== Nomenklatur ==
Der korrekte wissenschaftliche Name der Echten Kamille ist in der Literatur umstritten. Viele nicht-taxonomische Arbeiten listen mehrere Namen, dies sind zumeist ''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}}, ''Matricaria recutita'' {{Person|L.}} und ''Chamomilla recutita'' {{Person|(L.) Rauschert}}. Letztere wird jedoch praktisch immer als [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]] gelistet.<ref name="Euro+Med" /><ref name="Applequist2002" />
+
Der korrekte wissenschaftliche Name der Echten Kamille ist in der Literatur umstritten. Viele nicht-taxonomische Arbeiten listen mehrere Namen, dies sind zumeist ''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}}, ''Matricaria recutita'' {{Person|L.}} und ''Chamomilla recutita'' {{Person|(L.) Rauschert}}. Letztere wird jedoch praktisch immer als [[Wikipedia:Synonym (Taxonomie)|Synonym]] gelistet.<ref name="Euro+Med" /><ref name="Applequist2002" />
   −
Die beiden Namen ''Matricaria chamomilla'' und ''Matricaria recutita'' wurden bereits 1753 von [[Carl von Linné]] in seiner ''[[Species Plantarum]]'' veröffentlicht. Historisch wurde meist ''Matricaria chamomilla'' als korrekter Name angesehen, während ab etwa 1975 die meisten Autoren ''Matricaria recutita'' für korrekt ansahen. Die Bildung einer eigenen Gattung ''Chamomilla'' mit dem Argument, der Name ''Matricaria'' sei eigentlich der korrekte für ''[[Tripleurospermum]]'' durch Rauschert konnte sich nicht durchsetzen.<ref name="Euro+Med" /><ref name="Applequist2002" />
+
Die beiden Namen ''Matricaria chamomilla'' und ''Matricaria recutita'' wurden bereits 1753 von [[Carl von Linné]] in seiner ''[[Wikipedia:Species Plantarum|Species Plantarum]]'' veröffentlicht. Historisch wurde meist ''Matricaria chamomilla'' als korrekter Name angesehen, während ab etwa 1975 die meisten Autoren ''Matricaria recutita'' für korrekt ansahen. Die Bildung einer eigenen Gattung ''Chamomilla'' mit dem Argument, der Name ''Matricaria'' sei eigentlich der korrekte für ''[[Wikipedia:Tripleurospermum|Tripleurospermum]]'' durch Rauschert konnte sich nicht durchsetzen.<ref name="Euro+Med" /><ref name="Applequist2002" />
   −
''Matricaria chamomilla'' wurde erst 1974 durch Grierson ein [[Typus (Nomenklatur)|Lektotypus]] zugeordnet. Dieser Typus gehört nach Applequist 2002 zur Art, die Linné auch unter dem Namen ''Matricaria recutita'' beschrieben hat, beide Namen sind daher legitim und haben gleiche Priorität. Die Priorität eines Namens über den anderen wird gemäß [[ICBN]] durch den Autor festgelegt, der als Erster einen dieser Namen auswählt und den zweiten explizit zum Synonym erklärt. Dies war nach Ansicht von Applequist Visiani 1844. Applequist folgert daher, dass ''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}} aus dem Jahr 1753 der korrekte Name ist.<ref name="Applequist2002" /> Unter diesem Namen wird sie etwa auch von [[Werner Greuter]] in der Euro+Med-Datenbank in [[Botanischer Garten Berlin|Berlin-Dahlem]]<ref name="Euro+Med" />, in der Österreichischen Exkursionsflora von 2008<ref name="ExFlÖLS" /> oder bei GRIN<ref name="GRIN" /> geführt.
+
''Matricaria chamomilla'' wurde erst 1974 durch Grierson ein [[Wikipedia:Typus (Nomenklatur)|Lektotypus]] zugeordnet. Dieser Typus gehört nach Applequist 2002 zur Art, die Linné auch unter dem Namen ''Matricaria recutita'' beschrieben hat, beide Namen sind daher legitim und haben gleiche Priorität. Die Priorität eines Namens über den anderen wird gemäß [[Wikipedia:ICBN|ICBN]] durch den Autor festgelegt, der als Erster einen dieser Namen auswählt und den zweiten explizit zum Synonym erklärt. Dies war nach Ansicht von Applequist Visiani 1844. Applequist folgert daher, dass ''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}} aus dem Jahr 1753 der korrekte Name ist.<ref name="Applequist2002" /> Unter diesem Namen wird sie etwa auch von [[Wikipedia:Werner Greuter|Werner Greuter]] in der Euro+Med-Datenbank in [[Wikipedia:Botanischer Garten Berlin|Berlin-Dahlem]]<ref name="Euro+Med" />, in der Österreichischen Exkursionsflora von 2008<ref name="ExFlÖLS" /> oder bei GRIN<ref name="GRIN" /> geführt.
    
Weitere Synonyme für ''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}} sind ''Chamomilla recutita'' {{Person|(L.) Rauschert}}, ''Courrantia chamomilloides'' {{Person|Sch. Bip.}} nom. illeg., ''Matricaria bayeri'' {{Person|Kanitz}}, ''Matricaria courrantiana'' {{Person|DC.}}, ''Matricaria exigua'' {{Person|Tuntas}}, ''Matricaria kochiana'' {{Person|Sch. Bip.}}, ''Matricaria pusilla'' {{Person|Willd.}}, ''Matricaria salina'' {{Person|(Schur) Schur}}, ''Matricaria suaveolens'' {{Person|L.}} nom. illeg., ''Chamomilla recutita'' var. ''bayeri'' {{Person|(Kanitz) Dostál}}, ''Matricaria chamomilla'' var. ''salina'' {{Person|Schur}}.<ref name="Euro+Med" />
 
Weitere Synonyme für ''Matricaria chamomilla'' {{Person|L.}} sind ''Chamomilla recutita'' {{Person|(L.) Rauschert}}, ''Courrantia chamomilloides'' {{Person|Sch. Bip.}} nom. illeg., ''Matricaria bayeri'' {{Person|Kanitz}}, ''Matricaria courrantiana'' {{Person|DC.}}, ''Matricaria exigua'' {{Person|Tuntas}}, ''Matricaria kochiana'' {{Person|Sch. Bip.}}, ''Matricaria pusilla'' {{Person|Willd.}}, ''Matricaria salina'' {{Person|(Schur) Schur}}, ''Matricaria suaveolens'' {{Person|L.}} nom. illeg., ''Chamomilla recutita'' var. ''bayeri'' {{Person|(Kanitz) Dostál}}, ''Matricaria chamomilla'' var. ''salina'' {{Person|Schur}}.<ref name="Euro+Med" />
    
== Trivialnamen ==
 
== Trivialnamen ==
Für die Echte Kamille (über mittelhochdeutsch ''gamille'' und lateinisch ''camomilla'' von griechisch ''chamaímêlon'', „am Boden wachsender Apfel“) bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen [[Trivialname]]n: Apfelkraut, Weiße Blume, Camille, Camillenblume (Kamillenblüte der Echten Kamille, mittelhochdeutsch ''gamillenbluome''), Carmelina ([[Kochersberg (Landschaft)|Kochersberg]]), Chamillen, Comilg ([[mittelhochdeutsch]]), Gänsblumen, Gamillen, Ganilla ([[St. Gallen]] bei [[Werdenberg SG|Werdenberg]]), Garnilla (St. Gallen bei Werdenberg), Gensblum (mittelhochdeutsch), Gramilla ([[Appenzell (Ort)|Appenzell]], St. Gallen), Gramille (Appenzell, St. Gallen), Hälmergen ([[Schlesien]]), Härmelgen, Haugenblum ([[Ostpreußen]]), Heermännle, Helmiegen, Helmrigen (Schlesien), Hermandel, Hermel (Schlesien), Hermelchen, Hermelen, Hermelin (Schlesien), Hermigen (Schlesien), Hermligen ([[Sachsen]] bei [[Leipzig]]), Hermüntzel (Schlesien), Hörminchen (vermutlich Elsass), Kamelblumen, Kamelle ([[Mecklenburg]], [[Pommern]]), Kamilben, Kamillen, Kamillenblume, Kammerblume, Kamöll’n ([[Altmark]]), Karmille (Appenzell), Kornkamille, Krottenkraut, Kühmelle (Henneberg), Kummerblumen ([[Ruhla]]), Laugenblume (vermutlich Elsass), Laugenkraut, Logenkraut, Mägdeblume (Schlesien), Magdblum (Ostpreußen), Maidplum (mittelhochdeutsch), Marimattalenachrud (Appenzell), Mattronkraut, Meddeblum (mittelhochdeutsch), Megdeblommen ([[mittelniederdeutsch]]), Megdeblomen (mittelniederdeutsch), Meteblume (mittelhochdeutsch), Meydeblumen ([[althochdeutsch]]), Meydblumen, Moderekrud ([[Unterweser]]), Oepfelkraut, Opfelkraut, Opfelblüamli (St. Gallen, Appenzell, [[Berner Oberland]]), Raneyenblume (Ostpreußen), Remey (Ostpreußen), Rirmerey (Schlesien), Romerey (Schlesien), Romey (Ostpreußen), Säkfi ([[Siebenbürgen]]), Stomeienblume und Zäüwih (Siebenbürgen).<ref>[[Georg August Pritzel]], [[Carl Jessen]]: ''Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze.'' Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 93 ([http://archive.org/stream/diedeutschenvol00pritgoog#page/n111/mode/2up online]).</ref>
+
Für die Echte Kamille (über mittelhochdeutsch ''gamille'' und lateinisch ''camomilla'' von griechisch ''chamaímêlon'', „am Boden wachsender Apfel“) bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen [[Wikipedia:Trivialname|Trivialname]]n: Apfelkraut, Weiße Blume, Camille, Camillenblume (Kamillenblüte der Echten Kamille, mittelhochdeutsch ''gamillenbluome''), Carmelina ([[Wikipedia:Kochersberg (Landschaft)|Kochersberg]]), Chamillen, Comilg ([[Wikipedia:mittelhochdeutsch|mittelhochdeutsch]]), Gänsblumen, Gamillen, Ganilla ([[Wikipedia:St. Gallen|St. Gallen]] bei [[Wikipedia:Werdenberg SG|Werdenberg]]), Garnilla (St. Gallen bei Werdenberg), Gensblum (mittelhochdeutsch), Gramilla ([[Wikipedia:Appenzell (Ort)|Appenzell]], St. Gallen), Gramille (Appenzell, St. Gallen), Hälmergen ([[Wikipedia:Schlesien|Schlesien]]), Härmelgen, Haugenblum ([[Wikipedia:Ostpreußen|Ostpreußen]]), Heermännle, Helmiegen, Helmrigen (Schlesien), Hermandel, Hermel (Schlesien), Hermelchen, Hermelen, Hermelin (Schlesien), Hermigen (Schlesien), Hermligen ([[Wikipedia:Sachsen|Sachsen]] bei [[Wikipedia:Leipzig|Leipzig]]), Hermüntzel (Schlesien), Hörminchen (vermutlich Elsass), Kamelblumen, Kamelle ([[Wikipedia:Mecklenburg|Mecklenburg]], [[Wikipedia:Pommern|Pommern]]), Kamilben, Kamillen, Kamillenblume, Kammerblume, Kamöll’n ([[Wikipedia:Altmark|Altmark]]), Karmille (Appenzell), Kornkamille, Krottenkraut, Kühmelle (Henneberg), Kummerblumen ([[Wikipedia:Ruhla|Ruhla]]), Laugenblume (vermutlich Elsass), Laugenkraut, Logenkraut, Mägdeblume (Schlesien), Magdblum (Ostpreußen), Maidplum (mittelhochdeutsch), Marimattalenachrud (Appenzell), Mattronkraut, Meddeblum (mittelhochdeutsch), Megdeblommen ([[Wikipedia:mittelniederdeutsch|mittelniederdeutsch]]), Megdeblomen (mittelniederdeutsch), Meteblume (mittelhochdeutsch), Meydeblumen ([[Wikipedia:althochdeutsch|althochdeutsch]]), Meydblumen, Moderekrud ([[Wikipedia:Unterweser|Unterweser]]), Oepfelkraut, Opfelkraut, Opfelblüamli (St. Gallen, Appenzell, [[Wikipedia:Berner Oberland|Berner Oberland]]), Raneyenblume (Ostpreußen), Remey (Ostpreußen), Rirmerey (Schlesien), Romerey (Schlesien), Romey (Ostpreußen), Säkfi ([[Wikipedia:Siebenbürgen|Siebenbürgen]]), Stomeienblume und Zäüwih (Siebenbürgen).<ref>[[Wikipedia:Georg August Pritzel|Georg August Pritzel]], [[Wikipedia:Carl Jessen|Carl Jessen]]: ''Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze.'' Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 93 ([http://archive.org/stream/diedeutschenvol00pritgoog#page/n111/mode/2up online]).</ref>
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
=== Quellen ===
 
=== Quellen ===
* '''Antike – Spätantike:''' [[Pedanios Dioskurides|Dioskurides]] 1. Jh.<ref>[[Pedanios Dioskurides]]. 1. Jh.: ''De Medicinali Materia libri quinque.'' Übersetzung. [[Julius Berendes (Apotheker)|Julius Berendes]]. ''Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern.'' Enke, Stuttgart 1902, S. (Buch III, Kapitel 144): ''Anthemis''; (Buch III, Kapitel 145): ''Parthenion'' [https://archive.org/stream/despedaniosdios00pedagoog#page/n364/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Plinius der Ältere|Plinius]] 1. Jh.<ref>[[Plinius der Ältere]], 1. Jh.: ''[[Naturalis historia]]'' Buch XXII, Kapitel XXVI (§&nbsp;53–54): ''Anthemis'' [https://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Pliny_the_Elder/22*.html#xxvi (Digitalisat)]; Übersetzung Külb 1855 [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10246060_00148.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Galenos|Galen]] 2. Jh.<ref>[[Galenos|Galen]], 2. Jh. ''De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus'', Buch VI, Kapitel I/47 (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XI, S. 833): ''Anthemis'' [https://www.biusante.parisdescartes.fr/histoire/medica/resultats/index.php?do=page&cote=45674x11&p=836 (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Pseudo-Apuleius#Manuskripte|Pseudo-Dioscorides de herbis femininis]].'' 6. Jh.<ref>''[[Pseudo-Apuleius#Manuskripte|Pseudo-Dioscorides de herbis femininis]].'' 6. Jh. Edition: H. F. Kästner. ''Pseudo-Dioscorides de herbis femininis.'' In: ''Hermes'', Bd. 31 (1896), Kapitel XIX (S. 602–603): ''Camaemelos'' [https://archive.org/stream/hermeswies31wies#page/602/mode/2up (Digitalisat)]</ref>
+
* '''Antike – Spätantike:''' [[Wikipedia:Pedanios Dioskurides|Dioskurides]] 1. Jh.<ref>[[Wikipedia:Pedanios Dioskurides|Pedanios Dioskurides]]. 1. Jh.: ''De Medicinali Materia libri quinque.'' Übersetzung. [[Wikipedia:Julius Berendes (Apotheker)|Julius Berendes]]. ''Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern.'' Enke, Stuttgart 1902, S. (Buch III, Kapitel 144): ''Anthemis''; (Buch III, Kapitel 145): ''Parthenion'' [https://archive.org/stream/despedaniosdios00pedagoog#page/n364/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Plinius der Ältere|Plinius]] 1. Jh.<ref>[[Wikipedia:Plinius der Ältere|Plinius der Ältere]], 1. Jh.: ''[[Wikipedia:Naturalis historia|Naturalis historia]]'' Buch XXII, Kapitel XXVI (§&nbsp;53–54): ''Anthemis'' [https://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Pliny_the_Elder/22*.html#xxvi (Digitalisat)]; Übersetzung Külb 1855 [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10246060_00148.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Galenos|Galen]] 2. Jh.<ref>[[Galenos|Galen]], 2. Jh. ''De simplicium medicamentorum temperamentis ac facultatibus'', Buch VI, Kapitel I/47 (nach der Ausgabe Kühn 1826, Band XI, S. 833): ''Anthemis'' [https://www.biusante.parisdescartes.fr/histoire/medica/resultats/index.php?do=page&cote=45674x11&p=836 (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Wikipedia:Pseudo-Apuleius#Manuskripte|Pseudo-Dioscorides de herbis femininis]].'' 6. Jh.<ref>''[[Wikipedia:Pseudo-Apuleius#Manuskripte|Pseudo-Dioscorides de herbis femininis]].'' 6. Jh. Edition: H. F. Kästner. ''Pseudo-Dioscorides de herbis femininis.'' In: ''Hermes'', Bd. 31 (1896), Kapitel XIX (S. 602–603): ''Camaemelos'' [https://archive.org/stream/hermeswies31wies#page/602/mode/2up (Digitalisat)]</ref>
* '''Arabisches Mittelalter:''' [[Avicenna]] 11. Jh.<ref>[[Avicenna]], 11. Jh.: ''[[Kanon der Medizin]]''. Übersetzung und Bearbeitung durch [[Gerhard von Cremona]], [[Arnaldus de Villanova]] und Andrea Alpago (1450–1521). Basel 1556, Band II, Kapitel 121: ''Chamemilla'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0009/bsb00090355/images/index.html?id=00090355&groesser=&fip=xdsydeayaxsxdsydewqfsdreayaeayaxdsydewqen&no=2&seite=251 (Digitalisat)]</ref> --- [[Konstantin der Afrikaner|Konstantin]] 11. Jh.<ref>[[Konstantin der Afrikaner]], 11. Jh.: ''Liber de gradibus simplicium''. Druck. ''Opera''. Basel 1536, S. 346: ''Chamomilla'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb11069388.html?pageNo=364 (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Aggregator (Pseudo-Serapion)|Pseudo-Serapion]]'' 13. Jh.<ref>''[[Aggregator (Pseudo-Serapion)|Pseudo-Serapion]]'' 13. Jh., Druck. Venedig 1497, Blatt 102r (No XXII): ''Camomilla'' [https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00061068&pimage=207&v=100&nav=&l=de (Digitalisat)]</ref>
+
* '''Arabisches Mittelalter:''' [[Avicenna]] 11. Jh.<ref>[[Avicenna]], 11. Jh.: ''[[Wikipedia:Kanon der Medizin|Kanon der Medizin]]''. Übersetzung und Bearbeitung durch [[Wikipedia:Gerhard von Cremona|Gerhard von Cremona]], [[Wikipedia:Arnaldus de Villanova|Arnaldus de Villanova]] und Andrea Alpago (1450–1521). Basel 1556, Band II, Kapitel 121: ''Chamemilla'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0009/bsb00090355/images/index.html?id=00090355&groesser=&fip=xdsydeayaxsxdsydewqfsdreayaeayaxdsydewqen&no=2&seite=251 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Konstantin der Afrikaner|Konstantin]] 11. Jh.<ref>[[Wikipedia:Konstantin der Afrikaner|Konstantin der Afrikaner]], 11. Jh.: ''Liber de gradibus simplicium''. Druck. ''Opera''. Basel 1536, S. 346: ''Chamomilla'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb11069388.html?pageNo=364 (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Wikipedia:Aggregator (Pseudo-Serapion)|Pseudo-Serapion]]'' 13. Jh.<ref>''[[Wikipedia:Aggregator (Pseudo-Serapion)|Pseudo-Serapion]]'' 13. Jh., Druck. Venedig 1497, Blatt 102r (No XXII): ''Camomilla'' [https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00061068&pimage=207&v=100&nav=&l=de (Digitalisat)]</ref>
* '''Lateinisches Mittelalter:''' ''[[Macer floridus|Pseudo-Macer]]'' 11. Jh.<ref>''[[Macer floridus|Pseudo-Macer]]''. Edition: Ludwig Choulant. ''Macer floridus de virtutibus herbarum …'' Leipzig 1832, Kapitel XIV (S. 31–32): ''Chamomilla'' [https://archive.org/details/deviribusherbaru00mace/page/50/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Macer floridus|Deutscher Macer]]'' 13. Jh.<ref>''Deutscher Macer''. ''Camomilla''. Nach: Bernhard Schnell, William Crossgrove: ''Der deutsche Macer. Vulgatfassung.'' Niemeyer, Tübingen 2003, S. 355 (Kapitel 39). [[Codices Palatini germanici|Cpg 226]], Elsaß, 1459–1469, Blatt 194v [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg226/0410/image (Digitalisat)]. Transkription: ''( .xxxviij. Camomilla wiß blume ist ein wol riechent krut vnd ist dryer hande jr iglich bekennet man wol bi jreen blettern / jn allen blumen ist mitten golt farbe ( Die ein mit wissen / die ander mit swarczen / die dritt pfeller farb vnd sint alle heiß vnd drucken an dem ersten grade ( Wer sie dick mit win trincket neczt er not es hilfft jne vnd bricht den stein in der blasen // ( Die wiße blüme gesotten mit wasser furdert die wip an jr sucht ob sie sich zu lang sument vnd ob man sich mit dem bradem vnder reüchen vnd den buch mit bewent oder ob sei si dick drinckent mit win ( Das selbe stillet das kerren in dem buch ( Das selb hilffet gedruncken dem geswollen magen ( Camomillen gestossen mit honig oder allein vnd vnder die augen gestrichen ist gut der schelenden hüt ( Camomilla gesotten genutzt ist gut dem kichenden ( Sie hilfft ser dick gedrüncken der siechen lebern ( Welich wip mit einem tode kind erbeit die drinck sie mit win sie wirt ledig ( Wer das kalt hat der siede die wissen blomen mit oley vnd als es in angee so bestrich man jne damit es verget jme ( Dye selbe salb hilfft auch wem es vnder den rippen wee tud ( Wen die nater gestichet der nem drý pfennig gewicht der pfeller farben blumen vnd nucz sie mit win es vergeet jme ( Wer da hat egiloppas egiloppe ist ein sucht in des augen winckel wechßet ein fleisch das trehent küwe die wissen blumen vnd lege sie vff die augen es hilffet vnd vergeet ( Das selb subert eyternd swer vnd hilffet sie /''</ref> --- [[Gabriel von Lebenstein]] 14. – 15. Jh.<ref>[[Gabriel von Lebenstein]] 14. – 15. Jh. ''Gebrannte Wässer''. Handschrift M [[Bayerische Staatsbibliothek|Clm 5905]], bairisch, 2. Hälfte 15. Jh., Blatt 53v [https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00092488&pimage=110&v=100&nav=&l=de (Digitalisat)] Transkription: ''Gamillen waſſer. Jtem gamillen waſſer iſt gut wer das wietunt vergicht hat yn dem haubt der trink das waſſer. Wer nicht geharmen mag der nem gamillen waſſer vnd miſch vntter wein vnd trinck es da fur. Wem der harm ſtain voder ligt das er nicht geharmen mag der nem gamillen waſſer vnd erper waſſer vnd trinck es ſo treibt es den harm ſtain her für. Wer fleckig vntter den augen iſt der nem gamillen waſſer vnd honig vnd miſch es durcheinander vnd ſalb die fleck da mit ſo gont ſy ab. Wem dÿ fleck geſwollen ſeind der trinck gamillen waſſer ſo vergot es ym.''</ref> --- [[Konrad von Megenberg]] 14. Jh.<ref>[[Konrad von Megenberg]], 14. Jh.: ''Buch der Natur.'' Ausgabe. [[Franz Pfeiffer (Germanist)|Franz Pfeiffer]]. Aue, Stuttgart 1861, S. 388: ''Gamillen'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10076915_00462.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Michael Puff]] 15. Jh.<ref>[[Michael Puff]]: ''[[Büchlein von den ausgebrannten Wässern]].'' 15. Jh. Druck Augsburg (Johannes Bämler) 1478 [https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN798827114&PHYSID=PHYS_0017 (Digitalisat)]</ref> --- [[Nikolaus Frauenlob]] 15. Jh.<ref>[[Nikolaus Frauenlob]] 15. Jh. [[Codices Palatini germanici|Cpg 583]], Süd-West-Deutschland (Mattighofen), 1482–1486, Blatt 28v–29r: ''Gamillen'' [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg583/0060/image (Digitalisat)]. Transkription ([[Rubrizierung|rubrizierte Stellen]] in Fettschrift):'' '''Gamillen ist ein guet krawtt''' hat x tugent '''Wer ain rains antlicz haben wil''' Man sal Gamillen zestössen vnd mit sambt dem safft wol mit hönig mischen vnd das antlicz damit bestreichen das vertreibt dÿ vnsawbrichait von dem antlicz '''Ad captis dolorem''' Man sal gamillen also grüen mit essich zestössen vnd sieden vnd damit das haubt bestreichen das macht das haup frisch vnd gesundt '''Mulieribus per venenda sanandi''' Man sal gamillen jn wasser sieden vnd damit der frawen haymlichait waschen das hailt wol '''Ad caput et ad crines de albandas''' Man sal gamillen waschen in gueter laugen ader in gueter kallikas wal sieden vnd da mit twahen das hawbt das macht das har wal gevar vnd behellt das hawpp var aller vnflätichait '''Zuo dem magen''' Man sal gamillen jn wein wal sieden vnd darab trincken das hilfft dem magen vnd macht den menschen stät jm leib '''ad provocandum vrinam vt exeat''' Man sal gamillen mit wein syeden vnd darab trincken hilfft dem wasser des ausgangs vnd zepricht das gestain in der plateren vnd treÿbt es aus vnd raÿnigt dÿ frawen an jr haÿmlichait '''Ob der menschen jm leib vnstät ist''' Man sal gamillen in wasser wal sieden vnd darab trincken ader essen das macht den menschen stät vnd hert jm leib vnd hilfft der leber etc. '''Contra febres medicamen''' Man sal gamillen in oll wal syeden vnd damit sol man den leib bestreichen so fliehendt dÿ kalten sucht vnd macht in frisch '''Wer den vnflat aus den gesweren wil treÿben''' Man sal gamillen ze stössen vnd mit sambt dem safft auff dÿ geswer legen das raÿnigt sye '''Contra morsum animalis venenosi etc.''' So sol man gamillen zestössen vnd mit dem safft auff stat legen da er gelaidigt ist Oder man sal gamillem mit öl wal sieden vnd dann zestössen vnd darauff legen''. --- [[Codices Palatini germanici|Cpg 666]], Kurpfalz, 1478–1480, Blatt 114r–v: ''Gamillen'' [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg666/0233/image (Digitalisat)]. Transkription:'' '''G'''amillen hat x tuget vnd ist gut '''a''' Wer ein rein antlicz haben wil ader machen Man sal Gamillen zu stossen vnd mit sambt dem safft mit honig wol mischen vnd daz antlicz do mitt besthreichen daz vertreibt dy vnsaurikeyt des antlicz '''b''' Wem daz haupt we tut Man sal Gamillen mit essig also grün zu stossen ader syden vnd do mit daz haubt bestreichen daz hilfft do fur '''c''' Ein besunder Erczney von Gamillen Man sal Gamillen jn wasser syden vnd do mit sal dy fraw jr heimlikeytt bestreichen daz heilt wol vnd ist gar gut '''d''' Ein besunder kunst von Gamillen Man sal gamillen wrcz waschen jn guter laug ader jn guter kalikaß wal syden vnd do mit daz haupt tzwahen daz macht daz hare gefare vnd behelt daz haupt vor aller vnfletikeytt '''e''' Ein besunder Erczneÿ von Gamillen Man sal galillen jn wein wol syden vnd do von trincken daz hilfft dem magen vnd macht den menschen stet '''f''' Ein besunder Erczney vnd lere von Gamillen Man sal gamillen mit wein wal syden vnd do von trincken daz hilfft dem wasser des außgangß vnd zu pricht daz gestein jn der platern vnd treibt es auß vnd reynigt dÿ frawen an jrer heimlikeytt '''g''' Ob der mensche vnstet jn dem leibe ist Man sal Gamillen jn wasser wol syden vnd dor abe trincken ader daz essen daz machtt den menschen stet vnd hert jn dem leibe vnd hilfft der lebern '''h''' Wer jm wider dy febres helffen wol Man sal Gamillen mit öll syden vnd do mit sal man den leip bestreichen da flihen dy kalten sucht vnd machen den menschen frisch '''j''' Wer den vnflat auß den geswern wal haben Man sal Gamillen zu stossen vnd mit dem safft auff dÿ geswer legen daz reÿnigt den menschen '''k''' Ob ein mensch von einem gyfftigen tyer geleydigt sey Man sal Gamillen zu stossen vnd mit dem safft uff dÿ stat legen '''l''' Oder man sal Gamillen in öll wol syden vnd dann zu stossen vnd dann dor auff legen daz hilfft gar wol vnd ist gutt''</ref> --- ''[[Herbarius Moguntinus]]'' 1484<ref>''[[Herbarius Moguntinus]]'', Mainz 1484, Teil I, Kapitel 37: ''Camomilla. Camillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00027407/images/index.html?id=00027407&groesser=&fip=qrssdaseayasdasfsdrxdsydxdsydqrseayasdasyzts&no=18&seite=85 (Digitalisat]</ref> --- ''[[Gart der Gesundheit]]'' 1485<ref>''[[Gart der Gesundheit]]''. Mainz 1485, Kapitel 84: ''Camomilla. Camillen blomen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00032739/images/index.html?id=00032739&groesser=&fip=xsyztsxdsydewqsdasfsdrqrsxdsydeayaewq&no=4&seite=167 (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Hortus sanitatis]]'' 1491<ref>''[[Hortus sanitatis]]'' 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 85: ''Camomilla'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00027846/images/index.html?id=00027846&groesser=&fip=xsyztsxdsydewqsdasfsdrqrsyztsqrs&no=18&seite=80 (Digitalisat)]</ref> --- [[Hieronymus Brunschwig]] 1500<ref>[[Hieronymus Brunschwig]]: ''[[Kleines Destillierbuch]]'', Straßburg 1500, Blatt 35v–36v: ''Camillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00031146/images/index.html?id=00031146&groesser=&fip=xdsydeayaxsxdsydewqfsdreayaeayaxdsydewqen&no=6&seite=110 (Digitalisat)]</ref>
+
* '''Lateinisches Mittelalter:''' ''[[Wikipedia:Macer floridus|Pseudo-Macer]]'' 11. Jh.<ref>''[[Wikipedia:Macer floridus|Pseudo-Macer]]''. Edition: Ludwig Choulant. ''Macer floridus de virtutibus herbarum …'' Leipzig 1832, Kapitel XIV (S. 31–32): ''Chamomilla'' [https://archive.org/details/deviribusherbaru00mace/page/50/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Wikipedia:Macer floridus|Deutscher Macer]]'' 13. Jh.<ref>''Deutscher Macer''. ''Camomilla''. Nach: Bernhard Schnell, William Crossgrove: ''Der deutsche Macer. Vulgatfassung.'' Niemeyer, Tübingen 2003, S. 355 (Kapitel 39). [[Wikipedia:Codices Palatini germanici|Cpg 226]], Elsaß, 1459–1469, Blatt 194v [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg226/0410/image (Digitalisat)]. Transkription: ''( .xxxviij. Camomilla wiß blume ist ein wol riechent krut vnd ist dryer hande jr iglich bekennet man wol bi jreen blettern / jn allen blumen ist mitten golt farbe ( Die ein mit wissen / die ander mit swarczen / die dritt pfeller farb vnd sint alle heiß vnd drucken an dem ersten grade ( Wer sie dick mit win trincket neczt er not es hilfft jne vnd bricht den stein in der blasen // ( Die wiße blüme gesotten mit wasser furdert die wip an jr sucht ob sie sich zu lang sument vnd ob man sich mit dem bradem vnder reüchen vnd den buch mit bewent oder ob sei si dick drinckent mit win ( Das selbe stillet das kerren in dem buch ( Das selb hilffet gedruncken dem geswollen magen ( Camomillen gestossen mit honig oder allein vnd vnder die augen gestrichen ist gut der schelenden hüt ( Camomilla gesotten genutzt ist gut dem kichenden ( Sie hilfft ser dick gedrüncken der siechen lebern ( Welich wip mit einem tode kind erbeit die drinck sie mit win sie wirt ledig ( Wer das kalt hat der siede die wissen blomen mit oley vnd als es in angee so bestrich man jne damit es verget jme ( Dye selbe salb hilfft auch wem es vnder den rippen wee tud ( Wen die nater gestichet der nem drý pfennig gewicht der pfeller farben blumen vnd nucz sie mit win es vergeet jme ( Wer da hat egiloppas egiloppe ist ein sucht in des augen winckel wechßet ein fleisch das trehent küwe die wissen blumen vnd lege sie vff die augen es hilffet vnd vergeet ( Das selb subert eyternd swer vnd hilffet sie /''</ref> --- [[Wikipedia:Gabriel von Lebenstein|Gabriel von Lebenstein]] 14. – 15. Jh.<ref>[[Wikipedia:Gabriel von Lebenstein|Gabriel von Lebenstein]] 14. – 15. Jh. ''Gebrannte Wässer''. Handschrift M [[Wikipedia:Bayerische Staatsbibliothek|Clm 5905]], bairisch, 2. Hälfte 15. Jh., Blatt 53v [https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00092488&pimage=110&v=100&nav=&l=de (Digitalisat)] Transkription: ''Gamillen waſſer. Jtem gamillen waſſer iſt gut wer das wietunt vergicht hat yn dem haubt der trink das waſſer. Wer nicht geharmen mag der nem gamillen waſſer vnd miſch vntter wein vnd trinck es da fur. Wem der harm ſtain voder ligt das er nicht geharmen mag der nem gamillen waſſer vnd erper waſſer vnd trinck es ſo treibt es den harm ſtain her für. Wer fleckig vntter den augen iſt der nem gamillen waſſer vnd honig vnd miſch es durcheinander vnd ſalb die fleck da mit ſo gont ſy ab. Wem dÿ fleck geſwollen ſeind der trinck gamillen waſſer ſo vergot es ym.''</ref> --- [[Wikipedia:Konrad von Megenberg|Konrad von Megenberg]] 14. Jh.<ref>[[Wikipedia:Konrad von Megenberg|Konrad von Megenberg]], 14. Jh.: ''Buch der Natur.'' Ausgabe. [[Wikipedia:Franz Pfeiffer (Germanist)|Franz Pfeiffer]]. Aue, Stuttgart 1861, S. 388: ''Gamillen'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10076915_00462.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Michael Puff|Michael Puff]] 15. Jh.<ref>[[Wikipedia:Michael Puff|Michael Puff]]: ''[[Wikipedia:Büchlein von den ausgebrannten Wässern|Büchlein von den ausgebrannten Wässern]].'' 15. Jh. Druck Augsburg (Johannes Bämler) 1478 [https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN798827114&PHYSID=PHYS_0017 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Nikolaus Frauenlob|Nikolaus Frauenlob]] 15. Jh.<ref>[[Wikipedia:Nikolaus Frauenlob|Nikolaus Frauenlob]] 15. Jh. [[Wikipedia:Codices Palatini germanici|Cpg 583]], Süd-West-Deutschland (Mattighofen), 1482–1486, Blatt 28v–29r: ''Gamillen'' [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg583/0060/image (Digitalisat)]. Transkription ([[Wikipedia:Rubrizierung|rubrizierte Stellen]] in Fettschrift):'' '''Gamillen ist ein guet krawtt''' hat x tugent '''Wer ain rains antlicz haben wil''' Man sal Gamillen zestössen vnd mit sambt dem safft wol mit hönig mischen vnd das antlicz damit bestreichen das vertreibt dÿ vnsawbrichait von dem antlicz '''Ad captis dolorem''' Man sal gamillen also grüen mit essich zestössen vnd sieden vnd damit das haubt bestreichen das macht das haup frisch vnd gesundt '''Mulieribus per venenda sanandi''' Man sal gamillen jn wasser sieden vnd damit der frawen haymlichait waschen das hailt wol '''Ad caput et ad crines de albandas''' Man sal gamillen waschen in gueter laugen ader in gueter kallikas wal sieden vnd da mit twahen das hawbt das macht das har wal gevar vnd behellt das hawpp var aller vnflätichait '''Zuo dem magen''' Man sal gamillen jn wein wal sieden vnd darab trincken das hilfft dem magen vnd macht den menschen stät jm leib '''ad provocandum vrinam vt exeat''' Man sal gamillen mit wein syeden vnd darab trincken hilfft dem wasser des ausgangs vnd zepricht das gestain in der plateren vnd treÿbt es aus vnd raÿnigt dÿ frawen an jr haÿmlichait '''Ob der menschen jm leib vnstät ist''' Man sal gamillen in wasser wal sieden vnd darab trincken ader essen das macht den menschen stät vnd hert jm leib vnd hilfft der leber etc. '''Contra febres medicamen''' Man sal gamillen in oll wal syeden vnd damit sol man den leib bestreichen so fliehendt dÿ kalten sucht vnd macht in frisch '''Wer den vnflat aus den gesweren wil treÿben''' Man sal gamillen ze stössen vnd mit sambt dem safft auff dÿ geswer legen das raÿnigt sye '''Contra morsum animalis venenosi etc.''' So sol man gamillen zestössen vnd mit dem safft auff stat legen da er gelaidigt ist Oder man sal gamillem mit öl wal sieden vnd dann zestössen vnd darauff legen''. --- [[Wikipedia:Codices Palatini germanici|Cpg 666]], Kurpfalz, 1478–1480, Blatt 114r–v: ''Gamillen'' [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg666/0233/image (Digitalisat)]. Transkription:'' '''G'''amillen hat x tuget vnd ist gut '''a''' Wer ein rein antlicz haben wil ader machen Man sal Gamillen zu stossen vnd mit sambt dem safft mit honig wol mischen vnd daz antlicz do mitt besthreichen daz vertreibt dy vnsaurikeyt des antlicz '''b''' Wem daz haupt we tut Man sal Gamillen mit essig also grün zu stossen ader syden vnd do mit daz haubt bestreichen daz hilfft do fur '''c''' Ein besunder Erczney von Gamillen Man sal Gamillen jn wasser syden vnd do mit sal dy fraw jr heimlikeytt bestreichen daz heilt wol vnd ist gar gut '''d''' Ein besunder kunst von Gamillen Man sal gamillen wrcz waschen jn guter laug ader jn guter kalikaß wal syden vnd do mit daz haupt tzwahen daz macht daz hare gefare vnd behelt daz haupt vor aller vnfletikeytt '''e''' Ein besunder Erczneÿ von Gamillen Man sal galillen jn wein wol syden vnd do von trincken daz hilfft dem magen vnd macht den menschen stet '''f''' Ein besunder Erczney vnd lere von Gamillen Man sal gamillen mit wein wal syden vnd do von trincken daz hilfft dem wasser des außgangß vnd zu pricht daz gestein jn der platern vnd treibt es auß vnd reynigt dÿ frawen an jrer heimlikeytt '''g''' Ob der mensche vnstet jn dem leibe ist Man sal Gamillen jn wasser wol syden vnd dor abe trincken ader daz essen daz machtt den menschen stet vnd hert jn dem leibe vnd hilfft der lebern '''h''' Wer jm wider dy febres helffen wol Man sal Gamillen mit öll syden vnd do mit sal man den leip bestreichen da flihen dy kalten sucht vnd machen den menschen frisch '''j''' Wer den vnflat auß den geswern wal haben Man sal Gamillen zu stossen vnd mit dem safft auff dÿ geswer legen daz reÿnigt den menschen '''k''' Ob ein mensch von einem gyfftigen tyer geleydigt sey Man sal Gamillen zu stossen vnd mit dem safft uff dÿ stat legen '''l''' Oder man sal Gamillen in öll wol syden vnd dann zu stossen vnd dann dor auff legen daz hilfft gar wol vnd ist gutt''</ref> --- ''[[Wikipedia:Herbarius Moguntinus|Herbarius Moguntinus]]'' 1484<ref>''[[Wikipedia:Herbarius Moguntinus|Herbarius Moguntinus]]'', Mainz 1484, Teil I, Kapitel 37: ''Camomilla. Camillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00027407/images/index.html?id=00027407&groesser=&fip=qrssdaseayasdasfsdrxdsydxdsydqrseayasdasyzts&no=18&seite=85 (Digitalisat]</ref> --- ''[[Wikipedia:Gart der Gesundheit|Gart der Gesundheit]]'' 1485<ref>''[[Wikipedia:Gart der Gesundheit|Gart der Gesundheit]]''. Mainz 1485, Kapitel 84: ''Camomilla. Camillen blomen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00032739/images/index.html?id=00032739&groesser=&fip=xsyztsxdsydewqsdasfsdrqrsxdsydeayaewq&no=4&seite=167 (Digitalisat)]</ref> --- ''[[Wikipedia:Hortus sanitatis|Hortus sanitatis]]'' 1491<ref>''[[Wikipedia:Hortus sanitatis|Hortus sanitatis]]'' 1491, Mainz 1491, Teil I, Kapitel 85: ''Camomilla'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00027846/images/index.html?id=00027846&groesser=&fip=xsyztsxdsydewqsdasfsdrqrsyztsqrs&no=18&seite=80 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Hieronymus Brunschwig|Hieronymus Brunschwig]] 1500<ref>[[Wikipedia:Hieronymus Brunschwig|Hieronymus Brunschwig]]: ''[[Wikipedia:Kleines Destillierbuch|Kleines Destillierbuch]]'', Straßburg 1500, Blatt 35v–36v: ''Camillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/bsb00031146/images/index.html?id=00031146&groesser=&fip=xdsydeayaxsxdsydewqfsdreayaeayaxdsydewqen&no=6&seite=110 (Digitalisat)]</ref>
* '''Neuzeit:''' [[Paracelsus]] ca. 1530<ref>[[Paracelsus]]-[[Johannes Oporinus|Oporinus]]: ''Scholia & Observationes quaedam perutiles in Macri Poemata de Virtutibus Herbarum, &c. quas Ioh. Oporinus (dum per triennium aut ultra Theophrasti esset Amanuensis) ex ore dictantis studiose exceperat.'' (Nützliche Kommentare und Beobachtungen zu den [[Macer floridus|Macer-Gedichten]] über die Kräfte der Heilpflanzen, welche [[Johannes Oporinus#Leben|Johannes Oporinus]] – drei Jahre oder länger Schreiber des Paracelsus – vom Gehörten eifrig ausgewählt hat.) [[Johann Huser|Huser-Ausgabe]] der Werke des Paracelsus, Basel 1590, Teil 7, Seite 260–262: ''Chamomilla'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00022507/images/index.html?id=00022507&groesser=&fip=193.174.98.30&no=&seite=272 (Digitalisat)]</ref> --- [[Otto Brunfels]] 1532<ref>[[Otto Brunfels]]: ''Contrafayt Kreüterbůch''. Johann Schott, Straßburg 1532, S. 138: ''Chamillen blumen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0005/bsb00054201/images/index.html?id=00054201&groesser=&fip=xdsydeayaxsxdsydewqfsdreayaeayaxdsydewqen&no=14&seite=178 (Digitalisat)]</ref> --- [[Hieronymus Bock]] 1539<ref>[[Hieronymus Bock]]: ''New Kreütter Bůch''. Wendel Rihel, Straßburg 1539, Teil I, Kapitel 47: ''Chamillen'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11069345_00098.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Leonhart Fuchs]] 1543<ref>[[Leonhart Fuchs]]: ''New Kreütterbuch …'' Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 8: ''Chamillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00017437/images/index.html?id=00017437&groesser=&fip=qrssdaseayasdasfsdrxdsydxdsydqrsxdsydsdas&no=5&seite=58 (Digitalisat)]</ref> --- [[Pietro Andrea Mattioli|Mattioli]] / Handsch / [[Joachim Camerarius der Jüngere|Camerarius]] 1586<ref>[[Pietro Andrea Mattioli]]: ''Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia.'' Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch [[Joachim Camerarius der Jüngere|Joachim Camerarius den Jüngeren]], Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 308v – 310r: ''Chamillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0009/bsb00091089/images/index.html?id=00091089&groesser=&fip=qrssdaseayasdasfsdrxdsydwewqyzts&no=3&seite=636 (Digitalisat)]</ref> --- [[Nicolas Lémery]] 1699/1721<ref>[[Nicolas Lémery]]: ''Dictionnaire universel des drogues simples.'',Paris 1699, S. 184: ''Chamaemelum'' [https://www.biusante.parisdescartes.fr/histoire/medica/resultats/index.php?do=page&cote=20798&p=204 (Digitalisat)]; Übersetzung. ''Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition […] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, […].'' Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 291. Chamaemelum [http://www.zeno.org/Lemery-1721/K/lemery-1721-001-0292 (Digitalisat)]</ref> --- ''Onomatologia medica completa'' 1755<ref>[[Albrecht von Haller]] (Herausgeber): ''Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret […].'' Gaumische Handlung, Ulm/ Frankfurt am Main/ Leipzig 1755, Sp. 384: ''Chamaemelum'' [https://archive.org/details/bub_gb_iCQHAAAAcAAJ/page/n247/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[William Cullen]] 1789/90<ref>[[William Cullen]]: ''A treatise of the materia medica.'' Charles Elliot, Edinburgh 1789. Band II, S. 78: ''Chamaemelum'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10226635_00086.html (Digitalisat)]. Deutsch. [[Samuel Hahnemann]]. Schwickert, Leipzig 1790. Band II, S. 93: ''Kamillen'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11268286_00105.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Jean-Louis Alibert]] 1805/05<ref>[[Jean-Louis Alibert]]: ''Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale.'' Crapart, Paris Band I 1803, S. 136–139: ''Camomille'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb11174275.html?pageNo=182 (Digitalisat)]</ref> --- [[August Friedrich Hecker|Hecker]] 1814/15<ref>''[[August Friedrich Hecker]]’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte''. Camesius, Wien, Band I 1814, S. 270–276: ''Flores Chamomillae'' [https://archive.org/stream/b29329838_0003#page/270/mode/1up (Digitalisat)] Band II 1815, S. 100–101: ''Oleum et Aqua Chamomillae'' [https://archive.org/stream/b29329838_0004#page/100/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Jonathan Pereira (Mediziner)|Pereira]] / [[Rudolf Buchheim|Buchheim]] 1846/48<ref>''[[Jonathan Pereira (Mediziner)|Jonathan Pereira’s]] Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von [[Rudolf Buchheim]]''. Leopold Voß, Leipzig 1846-48, Band II 1848, S. 409–410: ''Anthemis nobilis. Römische Kamille'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10287961_00435.html (Digitalisat)]; S. 411–413: ''Matricaria Chamomillae. Gemeine Kamille'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10287961_00437.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Robert Bentley (Botaniker)|Bentley]] / [[Henry Trimen|Trimen]] 1880<ref>[[Robert Bentley (Botaniker)|Robert Bentley]], [[Henry Trimen]]: ''Medicinal plants.'' J. & A. Churchill, London 1880, Band 3, No 154: ''Anthemis nobilis'' [https://archive.org/details/medicinalplantsb03bent/page/154/mode/2up (Digitalisat)]; No 155: ''Matricaria chamomilla'' [https://archive.org/details/medicinalplantsb03bent/page/155/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Theodor Husemann]] 1883<ref>[[Theodor Husemann]]: ''Handbuch der gesammten Arzneimittellehre.'' Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 955–957: ''Flores Chamomillae'' [https://archive.org/details/handbuchdergesam02huse/page/955/mode/1up (Digitalisat)]</ref>
+
* '''Neuzeit:''' [[Paracelsus]] ca. 1530<ref>[[Paracelsus]]-[[Wikipedia:Johannes Oporinus|Oporinus]]: ''Scholia & Observationes quaedam perutiles in Macri Poemata de Virtutibus Herbarum, &c. quas Ioh. Oporinus (dum per triennium aut ultra Theophrasti esset Amanuensis) ex ore dictantis studiose exceperat.'' (Nützliche Kommentare und Beobachtungen zu den [[Wikipedia:Macer floridus|Macer-Gedichten]] über die Kräfte der Heilpflanzen, welche [[Wikipedia:Johannes Oporinus#Leben|Johannes Oporinus]] – drei Jahre oder länger Schreiber des Paracelsus – vom Gehörten eifrig ausgewählt hat.) [[Wikipedia:Johann Huser|Huser-Ausgabe]] der Werke des Paracelsus, Basel 1590, Teil 7, Seite 260–262: ''Chamomilla'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0002/bsb00022507/images/index.html?id=00022507&groesser=&fip=193.174.98.30&no=&seite=272 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Otto Brunfels|Otto Brunfels]] 1532<ref>[[Wikipedia:Otto Brunfels|Otto Brunfels]]: ''Contrafayt Kreüterbůch''. Johann Schott, Straßburg 1532, S. 138: ''Chamillen blumen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0005/bsb00054201/images/index.html?id=00054201&groesser=&fip=xdsydeayaxsxdsydewqfsdreayaeayaxdsydewqen&no=14&seite=178 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Hieronymus Bock|Hieronymus Bock]] 1539<ref>[[Wikipedia:Hieronymus Bock|Hieronymus Bock]]: ''New Kreütter Bůch''. Wendel Rihel, Straßburg 1539, Teil I, Kapitel 47: ''Chamillen'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11069345_00098.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Leonhart Fuchs|Leonhart Fuchs]] 1543<ref>[[Wikipedia:Leonhart Fuchs|Leonhart Fuchs]]: ''New Kreütterbuch …'' Michael Isingrin, Basel 1543, Kapitel 8: ''Chamillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00017437/images/index.html?id=00017437&groesser=&fip=qrssdaseayasdasfsdrxdsydxdsydqrsxdsydsdas&no=5&seite=58 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Pietro Andrea Mattioli|Mattioli]] / Handsch / [[Wikipedia:Joachim Camerarius der Jüngere|Camerarius]] 1586<ref>[[Wikipedia:Pietro Andrea Mattioli|Pietro Andrea Mattioli]]: ''Commentarii, in libros sex Pedacii Dioscoridis Anazarbei, de medica materia.'' Übersetzung durch Georg Handsch, bearbeitet durch [[Wikipedia:Joachim Camerarius der Jüngere|Joachim Camerarius den Jüngeren]], Johan Feyerabend, Franckfurt am Mayn 1586, Blatt 308v – 310r: ''Chamillen'' [https://daten.digitale-sammlungen.de/0009/bsb00091089/images/index.html?id=00091089&groesser=&fip=qrssdaseayasdasfsdrxdsydwewqyzts&no=3&seite=636 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Nicolas Lémery|Nicolas Lémery]] 1699/1721<ref>[[Wikipedia:Nicolas Lémery|Nicolas Lémery]]: ''Dictionnaire universel des drogues simples.'',Paris 1699, S. 184: ''Chamaemelum'' [https://www.biusante.parisdescartes.fr/histoire/medica/resultats/index.php?do=page&cote=20798&p=204 (Digitalisat)]; Übersetzung. ''Vollständiges Materialien-Lexicon. Zu erst in Frantzösischer Sprache entworffen, nunmehro aber nach der dritten, um ein grosses vermehreten Edition […] ins Hochteutsche übersetzt / Von Christoph Friedrich Richtern, […].'' Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1721, Sp. 291. Chamaemelum [http://www.zeno.org/Lemery-1721/K/lemery-1721-001-0292 (Digitalisat)]</ref> --- ''Onomatologia medica completa'' 1755<ref>[[Wikipedia:Albrecht von Haller|Albrecht von Haller]] (Herausgeber): ''Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstwörter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollständig erkläret […].'' Gaumische Handlung, Ulm/ Frankfurt am Main/ Leipzig 1755, Sp. 384: ''Chamaemelum'' [https://archive.org/details/bub_gb_iCQHAAAAcAAJ/page/n247/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:William Cullen|William Cullen]] 1789/90<ref>[[Wikipedia:William Cullen|William Cullen]]: ''A treatise of the materia medica.'' Charles Elliot, Edinburgh 1789. Band II, S. 78: ''Chamaemelum'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10226635_00086.html (Digitalisat)]. Deutsch. [[Samuel Hahnemann]]. Schwickert, Leipzig 1790. Band II, S. 93: ''Kamillen'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11268286_00105.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Jean-Louis Alibert|Jean-Louis Alibert]] 1805/05<ref>[[Wikipedia:Jean-Louis Alibert|Jean-Louis Alibert]]: ''Nouveaux éléments de thérapeutique et de matière médicale.'' Crapart, Paris Band I 1803, S. 136–139: ''Camomille'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/goToPage/bsb11174275.html?pageNo=182 (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:August Friedrich Hecker|Hecker]] 1814/15<ref>''[[Wikipedia:August Friedrich Hecker|August Friedrich Hecker]]’s practische Arzneimittellehre. Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte''. Camesius, Wien, Band I 1814, S. 270–276: ''Flores Chamomillae'' [https://archive.org/stream/b29329838_0003#page/270/mode/1up (Digitalisat)] Band II 1815, S. 100–101: ''Oleum et Aqua Chamomillae'' [https://archive.org/stream/b29329838_0004#page/100/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Jonathan Pereira (Mediziner)|Pereira]] / [[Wikipedia:Rudolf Buchheim|Buchheim]] 1846/48<ref>''[[Wikipedia:Jonathan Pereira (Mediziner)|Jonathan Pereira’s]] Handbuch der Heilmittellehre. Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von [[Wikipedia:Rudolf Buchheim|Rudolf Buchheim]]''. Leopold Voß, Leipzig 1846-48, Band II 1848, S. 409–410: ''Anthemis nobilis. Römische Kamille'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10287961_00435.html (Digitalisat)]; S. 411–413: ''Matricaria Chamomillae. Gemeine Kamille'' [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10287961_00437.html (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Robert Bentley (Botaniker)|Bentley]] / [[Wikipedia:Henry Trimen|Trimen]] 1880<ref>[[Wikipedia:Robert Bentley (Botaniker)|Robert Bentley]], [[Wikipedia:Henry Trimen|Henry Trimen]]: ''Medicinal plants.'' J. & A. Churchill, London 1880, Band 3, No 154: ''Anthemis nobilis'' [https://archive.org/details/medicinalplantsb03bent/page/154/mode/2up (Digitalisat)]; No 155: ''Matricaria chamomilla'' [https://archive.org/details/medicinalplantsb03bent/page/155/mode/2up (Digitalisat)]</ref> --- [[Wikipedia:Theodor Husemann|Theodor Husemann]] 1883<ref>[[Wikipedia:Theodor Husemann|Theodor Husemann]]: ''Handbuch der gesammten Arzneimittellehre.'' Springer, Berlin 2. Aufl. 1883, S. 955–957: ''Flores Chamomillae'' [https://archive.org/details/handbuchdergesam02huse/page/955/mode/1up (Digitalisat)]</ref>
    
<gallery class="center centered" perrow="5" caption="Historische Abbildungen">
 
<gallery class="center centered" perrow="5" caption="Historische Abbildungen">
Wiener Dioskurides Chamomilla.jpg|''[[Wiener Dioskurides]]'' 6. Jahrhundert
+
Wiener Dioskurides Chamomilla.jpg|''[[Wikipedia:Wiener Dioskurides|Wiener Dioskurides]]'' 6. Jahrhundert
Pseudo-Dioskurides Camemelos.jpg|''[[Pseudo-Apuleius#Manuskripte|Pseudo-Dioskurides de herbis femininis]]'' 14. Jh.
+
Pseudo-Dioskurides Camemelos.jpg|''[[Wikipedia:Pseudo-Apuleius#Manuskripte|Pseudo-Dioskurides de herbis femininis]]'' 14. Jh.
Herbarius Camomilla.jpg|''[[Herbarius Moguntinus]]'' 1484
+
Herbarius Camomilla.jpg|''[[Wikipedia:Herbarius Moguntinus|Herbarius Moguntinus]]'' 1484
Gart Chamomilla.jpg|''[[Gart der Gesundheit]]'' 1485
+
Gart Chamomilla.jpg|''[[Wikipedia:Gart der Gesundheit|Gart der Gesundheit]]'' 1485
Hortus Camomilla.jpg|''[[Hortus sanitatis]]'' 1491
+
Hortus Camomilla.jpg|''[[Wikipedia:Hortus sanitatis|Hortus sanitatis]]'' 1491
Brunfels Chamillen.jpg|[[Otto Brunfels]] 1532
+
Brunfels Chamillen.jpg|[[Wikipedia:Otto Brunfels|Otto Brunfels]] 1532
Fuchs Chamillen.jpg|[[Leonhart Fuchs]] 1543
+
Fuchs Chamillen.jpg|[[Wikipedia:Leonhart Fuchs|Leonhart Fuchs]] 1543
Bock Chamillen.jpg|[[Hieronymus Bock]] 1546
+
Bock Chamillen.jpg|[[Wikipedia:Hieronymus Bock|Hieronymus Bock]] 1546
Camerarius Chamillen.jpg|[[Pietro Andrea Mattioli|Mattioli]] / Handsch / [[Joachim Camerarius der Jüngere|Camerarius]] 1586
+
Camerarius Chamillen.jpg|[[Wikipedia:Pietro Andrea Mattioli|Mattioli]] / Handsch / [[Wikipedia:Joachim Camerarius der Jüngere|Camerarius]] 1586
Bentley und Trimen.jpg|[[Robert Bentley (Botaniker)|Bentley]], [[Henry Trimen|Trimen]] 1880
+
Bentley und Trimen.jpg|[[Wikipedia:Robert Bentley (Botaniker)|Bentley]], [[Wikipedia:Henry Trimen|Trimen]] 1880
 
</gallery>
 
</gallery>
   Zeile 150: Zeile 150:  
<ref name="Euro+Med">Werner Greuter, 2006+: ''Compositae (pro parte majore).'' In: Werner Greuter & Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): ''Compositae.'' In: ''Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity''. [http://ww2.bgbm.org/EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameCache=Matricaria%20chamomilla&PTRefFk=7000000 ''Matricaria chamomilla L.'' – Datenblatt bei ''Euro+Med''.] Zuletzt eingesehen am 10. Dezember 2013</ref>
 
<ref name="Euro+Med">Werner Greuter, 2006+: ''Compositae (pro parte majore).'' In: Werner Greuter & Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): ''Compositae.'' In: ''Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity''. [http://ww2.bgbm.org/EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameCache=Matricaria%20chamomilla&PTRefFk=7000000 ''Matricaria chamomilla L.'' – Datenblatt bei ''Euro+Med''.] Zuletzt eingesehen am 10. Dezember 2013</ref>
 
<ref name="GRIN">{{GRIN|ID=23475|WissName=Matricaria chamomilla|Zugriff=2013-12-10}}</ref>
 
<ref name="GRIN">{{GRIN|ID=23475|WissName=Matricaria chamomilla|Zugriff=2013-12-10}}</ref>
<ref name="ExFlÖLS">[[Manfred Adalbert Fischer|Manfred A. Fischer]], Karl Oswald, Wolfgang Adler: ''Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol.'' 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.</ref>
+
<ref name="ExFlÖLS">[[Wikipedia:Manfred Adalbert Fischer|Manfred A. Fischer]], Karl Oswald, Wolfgang Adler: ''Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol.'' 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.</ref>
 
<ref name="Oberdorfer2001">{{BibISBN|3800131315|Seite=936–937}}</ref>
 
<ref name="Oberdorfer2001">{{BibISBN|3800131315|Seite=936–937}}</ref>
 
<ref name="IPCN">{{Tropicos|ID=2702887|WissName=Matricaria chamomilla|ProjektID=9}}</ref>
 
<ref name="IPCN">{{Tropicos|ID=2702887|WissName=Matricaria chamomilla|ProjektID=9}}</ref>
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von imedwiki. Durch die Nutzung von imedwiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.

Navigationsmenü