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'''Monoaminooxidase-Hemmer''' (MAO-Hemmer) oder auch '''-Inhibitoren''' (MAOI) sind [[Psychopharmakon|Psychopharmaka]], die gegen Depressionen eingesetzt werden ([[Antidepressivum|Antidepressiva]]). Sie entfalten ihre Wirkung durch eine Blockade der [[Monoaminooxidase|Monoaminooxidasen (MAO)]]. Diese Enzyme haben die Aufgabe, [[Monoamine]] wie [[Serotonin]], [[Noradrenalin]] und [[Dopamin]] aufzuspalten und so deren Verfügbarkeit für die Signalübertragung im Gehirn zu verringern. Die MAO-Hemmer hemmen diese Abbauenzyme, wodurch sich die Konzentration von Monoaminen erhöht.  
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'''Monoaminooxidase-Hemmer''' (MAO-Hemmer) oder auch '''-Inhibitoren''' (MAOI) sind [[Wikipedia:Psychopharmakon|Psychopharmaka]], die gegen Depressionen eingesetzt werden ([[Wikipedia:Antidepressivum|Antidepressiva]]). Sie entfalten ihre Wirkung durch eine Blockade der [[Wikipedia:Monoaminooxidase|Monoaminooxidasen (MAO)]]. Diese Enzyme haben die Aufgabe, [[Wikipedia:Monoamine|Monoamine]] wie [[Wikipedia:Serotonin|Serotonin]], [[Wikipedia:Noradrenalin|Noradrenalin]] und [[Wikipedia:Dopamin|Dopamin]] aufzuspalten und so deren Verfügbarkeit für die Signalübertragung im Gehirn zu verringern. Die MAO-Hemmer hemmen diese Abbauenzyme, wodurch sich die Konzentration von Monoaminen erhöht.  
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Der MAO-Hemmer [[Iproniazid]] war das erste vermarktete [[Antidepressivum]] überhaupt. Die ersten verfügbaren MAO-Hemmer erforderten jedoch eine [[Tyramin]]-arme Diät und wiesen [[unerwünschte Arzneimittelwirkung]]en auf. Daher ging die Verwendung der MAO-Hemmer insgesamt stark zurück,<ref>M. Wimbiscus, O. Kostenko, D. Malone: ''MAO inhibitors: risks, benefits, and lore.'' In: ''Cleveland Clinic journal of medicine.'' Band 77, Nummer 12, Dezember 2010, S.&nbsp;859–882, [[doi:10.3949/ccjm.77a.09103]]. PMID 21147941.</ref><ref>N. Kaludercic, A. Carpi, R. Menabò, F. Di Lisa, N. Paolocci: ''Monoamine oxidases (MAO) in the pathogenesis of heart failure and ischemia/reperfusion injury.'' In: ''[[Biochimica et Biophysica Acta]].'' Band 1813, Nummer 7, Juli 2011, S.&nbsp;1323–1332, [[doi:10.1016/j.bbamcr.2010.09.010]]. PMID 20869994. {{PMC|3030628}}.</ref> obwohl seit Mitte der 1990er Jahre mit [[Moclobemid]] ein gut verträglicher und nebenwirkungsarmer MAO-Hemmer auf den Markt kam.
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Der MAO-Hemmer [[Wikipedia:Iproniazid|Iproniazid]] war das erste vermarktete [[Wikipedia:Antidepressivum|Antidepressivum]] überhaupt. Die ersten verfügbaren MAO-Hemmer erforderten jedoch eine [[Wikipedia:Tyramin|Tyramin]]-arme Diät und wiesen [[Wikipedia:unerwünschte Arzneimittelwirkung|unerwünschte Arzneimittelwirkung]]en auf. Daher ging die Verwendung der MAO-Hemmer insgesamt stark zurück,<ref>M. Wimbiscus, O. Kostenko, D. Malone: ''MAO inhibitors: risks, benefits, and lore.'' In: ''Cleveland Clinic journal of medicine.'' Band 77, Nummer 12, Dezember 2010, S.&nbsp;859–882, [[doi:10.3949/ccjm.77a.09103]]. PMID 21147941.</ref><ref>N. Kaludercic, A. Carpi, R. Menabò, F. Di Lisa, N. Paolocci: ''Monoamine oxidases (MAO) in the pathogenesis of heart failure and ischemia/reperfusion injury.'' In: ''[[Wikipedia:Biochimica et Biophysica Acta|Biochimica et Biophysica Acta]].'' Band 1813, Nummer 7, Juli 2011, S.&nbsp;1323–1332, [[doi:10.1016/j.bbamcr.2010.09.010]]. PMID 20869994. {{PMC|3030628}}.</ref> obwohl seit Mitte der 1990er Jahre mit [[Wikipedia:Moclobemid|Moclobemid]] ein gut verträglicher und nebenwirkungsarmer MAO-Hemmer auf den Markt kam.
    
== Einteilung der MAO-Hemmer ==
 
== Einteilung der MAO-Hemmer ==
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Reversibilität bedeutet, dass das Medikament nur schwach an eine oder beide MAOs bindet und diese spätestens mit dem Abbau des Medikaments wieder intakt freigibt. Irreversible MAO-Hemmer dagegen binden die Monoaminoxodasenenzyme dauerhaft. Um die Wirkung aufzuheben, muss das betroffene Enzym vom Körper erst neu gebildet werden, was einige Wochen dauern kann.
 
Reversibilität bedeutet, dass das Medikament nur schwach an eine oder beide MAOs bindet und diese spätestens mit dem Abbau des Medikaments wieder intakt freigibt. Irreversible MAO-Hemmer dagegen binden die Monoaminoxodasenenzyme dauerhaft. Um die Wirkung aufzuheben, muss das betroffene Enzym vom Körper erst neu gebildet werden, was einige Wochen dauern kann.
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Selektive Inhibitoren der MAO-A (z.&nbsp;B. [[Moclobemid]], reversibel) hemmen nur den Typ A der Monoaminoxidase. Sie zeigen eine antidepressive Wirkung und sind allgemein gut verträglich. Selektiv MAO-B-hemmende Wirkstoffe (z.&nbsp;B. [[Selegilin]], [[Rasagilin]], beide irreversibel) werden in erster Linie in der [[Parkinson-Krankheit|Parkinson]]-Behandlung eingesetzt.  
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Selektive Inhibitoren der MAO-A (z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Moclobemid|Moclobemid]], reversibel) hemmen nur den Typ A der Monoaminoxidase. Sie zeigen eine antidepressive Wirkung und sind allgemein gut verträglich. Selektiv MAO-B-hemmende Wirkstoffe (z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Selegilin|Selegilin]], [[Wikipedia:Rasagilin|Rasagilin]], beide irreversibel) werden in erster Linie in der [[Wikipedia:Parkinson-Krankheit|Parkinson]]-Behandlung eingesetzt.  
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Nicht-selektive MAO-Hemmer (z.&nbsp;B. [[Tranylcypromin]], irreversibel) hemmen MAO-A und MAO-B gleichermaßen und sind von hoher Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen.  
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Nicht-selektive MAO-Hemmer (z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Tranylcypromin|Tranylcypromin]], irreversibel) hemmen MAO-A und MAO-B gleichermaßen und sind von hoher Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen.  
    
=== Arzneimittel ===
 
=== Arzneimittel ===
 
MAO-A und MAO-B blockierende Arzneien hemmen in etwa gleichem Maße den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Zu diesen nicht-selektiven MAO-Hemmern zählen unter anderem:
 
MAO-A und MAO-B blockierende Arzneien hemmen in etwa gleichem Maße den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Zu diesen nicht-selektiven MAO-Hemmern zählen unter anderem:
* [[Tranylcypromin]] (irreversibel)
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* [[Wikipedia:Tranylcypromin|Tranylcypromin]] (irreversibel)
* [[Iproniazid]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
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* [[Wikipedia:Iproniazid|Iproniazid]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
* [[Isocarboxazid]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
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* [[Wikipedia:Isocarboxazid|Isocarboxazid]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
* [[Phenelzin]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
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* [[Wikipedia:Phenelzin|Phenelzin]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
 
* [[Nialamid]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
 
* [[Nialamid]] (irreversibel, Produkt mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen)
    
Selektiv fast nur die MAO-A blockierende Arzneien hemmen den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und schwächer auch Dopamin (nach Effektstärke geordnet). Sie erfordern keine Diätmaßnahmen.
 
Selektiv fast nur die MAO-A blockierende Arzneien hemmen den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und schwächer auch Dopamin (nach Effektstärke geordnet). Sie erfordern keine Diätmaßnahmen.
* [[Moclobemid]] (reversibel)
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* [[Wikipedia:Moclobemid|Moclobemid]] (reversibel)
 
* [[Toloxaton]] (irreversibel, auf dem deutschen Markt bislang nicht eingeführt und nicht erhältlich)
 
* [[Toloxaton]] (irreversibel, auf dem deutschen Markt bislang nicht eingeführt und nicht erhältlich)
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Selektiv die MAO-B blockierende Arzneien hemmen insbesondere den Abbau von Dopamin. Daher werden sie, üblicherweise in Kombination mit [[Levodopa|L-Dopa]], in der Parkinson-Therapie eingesetzt. In Kombination mit einem MAO-A Hemmer verstärken sie dessen noradrenerge Wirkung.<ref>Y Kitaichi, T Inoue, S Nakagawa, S Boku, T Izumi, T Koyama: ''Combined treatment with MAO-A inhibitor and MAO-B inhibitor increases extracellular noradrenaline levels more than MAO-A inhibitor alone through increases in beta-phenylethylamine''. In: ''Eur J Pharmacol''. 2010 Jul 10, 637(1-3), S. 77–82. [[doi:10.1016/j.ejphar.2010.04.014]]. Epub 2010 Apr 18. PMID 20406628</ref> Vertreter dieser Art sind:
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Selektiv die MAO-B blockierende Arzneien hemmen insbesondere den Abbau von Dopamin. Daher werden sie, üblicherweise in Kombination mit [[Wikipedia:Levodopa|L-Dopa]], in der Parkinson-Therapie eingesetzt. In Kombination mit einem MAO-A Hemmer verstärken sie dessen noradrenerge Wirkung.<ref>Y Kitaichi, T Inoue, S Nakagawa, S Boku, T Izumi, T Koyama: ''Combined treatment with MAO-A inhibitor and MAO-B inhibitor increases extracellular noradrenaline levels more than MAO-A inhibitor alone through increases in beta-phenylethylamine''. In: ''Eur J Pharmacol''. 2010 Jul 10, 637(1-3), S. 77–82. [[doi:10.1016/j.ejphar.2010.04.014]]. Epub 2010 Apr 18. PMID 20406628</ref> Vertreter dieser Art sind:
* [[Selegilin]] (irreversibel, bis mittlere Dosis normalerweise keine strenge Diät erforderlich)
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* [[Wikipedia:Selegilin|Selegilin]] (irreversibel, bis mittlere Dosis normalerweise keine strenge Diät erforderlich)
* [[Rasagilin]] (irreversibel, keine Diät erforderlich)
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* [[Wikipedia:Rasagilin|Rasagilin]] (irreversibel, keine Diät erforderlich)
 
* [[Lazabemid]] (reversibel, Markteinführung bislang noch nicht erfolgt)
 
* [[Lazabemid]] (reversibel, Markteinführung bislang noch nicht erfolgt)
* [[Safinamid]] (reversibel, keine Diät erforderlich, jedoch nicht zur Monotherapie zugelassen)
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* [[Wikipedia:Safinamid|Safinamid]] (reversibel, keine Diät erforderlich, jedoch nicht zur Monotherapie zugelassen)
    
=== Natürliche Substanzen ===
 
=== Natürliche Substanzen ===
Ein reversibler, unselektiver MAO-Hemmer natürlichen Ursprungs ist das [[Harmalin]] (siehe dazu [[#Ayahuasca|unten]]).
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Ein reversibler, unselektiver MAO-Hemmer natürlichen Ursprungs ist das [[Wikipedia:Harmalin|Harmalin]] (siehe dazu [[#Ayahuasca|unten]]).
    
== Wirkungsweise ==
 
== Wirkungsweise ==
Die Monoaminooxidase-Enzyme bauen [[Hormon]]e (wie [[Adrenalin]]) und [[Neurotransmitter]] (wie z.&nbsp;B. [[Noradrenalin]], [[Dopamin]] und [[Serotonin]]) ab. Durch Hemmung eines oder beider MAO-Enzymtypen kommt es zu einer Anreicherung dieser Monoamine im Körper, pharmakologisch bedeutsam insbesondere an den [[Synapse]]n. So stehen mehr Neurotransmitter für eine Signalübertragung zur Verfügung, was üblicherweise einen antidepressiven Effekt bewirkt.
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Die Monoaminooxidase-Enzyme bauen [[Wikipedia:Hormon|Hormon]]e (wie [[Wikipedia:Adrenalin|Adrenalin]]) und [[Wikipedia:Neurotransmitter|Neurotransmitter]] (wie z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Noradrenalin|Noradrenalin]], [[Wikipedia:Dopamin|Dopamin]] und [[Wikipedia:Serotonin|Serotonin]]) ab. Durch Hemmung eines oder beider MAO-Enzymtypen kommt es zu einer Anreicherung dieser Monoamine im Körper, pharmakologisch bedeutsam insbesondere an den [[Wikipedia:Synapse|Synapse]]n. So stehen mehr Neurotransmitter für eine Signalübertragung zur Verfügung, was üblicherweise einen antidepressiven Effekt bewirkt.
    
Allerdings bauen die MAO im menschlichen Körper auch andere Substanzen ab, sodass der Einsatz von irreversiblen und zugleich nicht-selektiven MAO-Hemmern besondere Vorsichtsmaßnahmen bedingt (siehe [[#Wechselwirkungen|unten]]).
 
Allerdings bauen die MAO im menschlichen Körper auch andere Substanzen ab, sodass der Einsatz von irreversiblen und zugleich nicht-selektiven MAO-Hemmern besondere Vorsichtsmaßnahmen bedingt (siehe [[#Wechselwirkungen|unten]]).
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=== Psychiatrie und Neurologie ===
 
=== Psychiatrie und Neurologie ===
MAO-Hemmer (vor allem MAO-A-Hemmer) werden vor allem bei schweren und atypischen Depressionen eingesetzt, insbesondere wenn andere Antidepressiva versagen. Der neuere reversible selektive MAO-A Hemmer [[Moclobemid]] etwa erfordert keine tyraminarme Diät und hat nur geringe Nebenwirkungen. In Studien war Moclobemid ähnlich effektiv wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer ([[SSRI]]). Er eignet sich daher sowie aufgrund seiner oft sofort eintretenden<ref name="pmid1609114">{{cite journal|author= AM Cesura, A Pletscher |title=The new generation of monoamine oxidase inhibitors |journal=Prog Drug Res |volume=38 |issue= |pages=171–297 |year=1992 |pmid=1609114 }}</ref> antidepressiven Wirkung auch als Antidepressivum erster Wahl.<ref name="pmid7980178">{{cite journal|author= PB Mitchell, MS Mitchell |title=The management of depression. Part 2. The place of the new antidepressants |journal=Aust Fam Physician |volume=23 |issue=9 |pages=1771–1773, 1776–1781 |date=September 1994 |pmid=7980178 }}</ref> Reversible selektive MAO-A Hemmer wie Moclobemid scheinen deutlich zu selten als Therapie in Frage gezogen zu werden, offenbar aufgrund der Fehleinschätzung, ihr Nebenwirkungs- und Risikopotential entspräche dem der irreversiblen nicht selektiven MAOI.<ref name="pmid1394027">{{cite journal|author= M Roth, JD Guelfi |title=The efficacy of reversible monoamine oxidase inhibitors in depressive illness |journal=Can J Psychiatry |volume=37 Suppl 1 |issue= |pages=18–24 |date=September 1992 |pmid=1394027 }}</ref>
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MAO-Hemmer (vor allem MAO-A-Hemmer) werden vor allem bei schweren und atypischen Depressionen eingesetzt, insbesondere wenn andere Antidepressiva versagen. Der neuere reversible selektive MAO-A Hemmer [[Wikipedia:Moclobemid|Moclobemid]] etwa erfordert keine tyraminarme Diät und hat nur geringe Nebenwirkungen. In Studien war Moclobemid ähnlich effektiv wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer ([[Wikipedia:SSRI|SSRI]]). Er eignet sich daher sowie aufgrund seiner oft sofort eintretenden<ref name="pmid1609114">{{cite journal|author= AM Cesura, A Pletscher |title=The new generation of monoamine oxidase inhibitors |journal=Prog Drug Res |volume=38 |issue= |pages=171–297 |year=1992 |pmid=1609114 }}</ref> antidepressiven Wirkung auch als Antidepressivum erster Wahl.<ref name="pmid7980178">{{cite journal|author= PB Mitchell, MS Mitchell |title=The management of depression. Part 2. The place of the new antidepressants |journal=Aust Fam Physician |volume=23 |issue=9 |pages=1771–1773, 1776–1781 |date=September 1994 |pmid=7980178 }}</ref> Reversible selektive MAO-A Hemmer wie Moclobemid scheinen deutlich zu selten als Therapie in Frage gezogen zu werden, offenbar aufgrund der Fehleinschätzung, ihr Nebenwirkungs- und Risikopotential entspräche dem der irreversiblen nicht selektiven MAOI.<ref name="pmid1394027">{{cite journal|author= M Roth, JD Guelfi |title=The efficacy of reversible monoamine oxidase inhibitors in depressive illness |journal=Can J Psychiatry |volume=37 Suppl 1 |issue= |pages=18–24 |date=September 1992 |pmid=1394027 }}</ref>
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Aus der klinischen Praxis ist bekannt, dass MAO-Hemmer auch erfolgreich zur Behandlung von [[Angststörung]]en (vor allem soziale Phobie, [[Panikstörung]]en) und [[Zwangsstörung]]en eingesetzt werden können. Größere Studien hierzu stehen allerdings noch aus.
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Aus der klinischen Praxis ist bekannt, dass MAO-Hemmer auch erfolgreich zur Behandlung von [[Wikipedia:Angststörung|Angststörung]]en (vor allem soziale Phobie, [[Wikipedia:Panikstörung|Panikstörung]]en) und [[Wikipedia:Zwangsstörung|Zwangsstörung]]en eingesetzt werden können. Größere Studien hierzu stehen allerdings noch aus.
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Zur Behandlung von [[Posttraumatische Belastungsstörung|posttraumatischen Belastungsstörungen]] sind MAO-Hemmer nach einer [[Meta-Analyse]] von van Etten & Taylors (1998, zit. n. Ehlers, 1999, S.&nbsp;74–77) nicht wirksamer als [[Placebo]]s oder Warten auf Therapie ([[Effektstärke|Cohens]] d=0,61). Möglicherweise unterschätzen einige metaanalysierte Studien die Wirkung, weil der Untersuchungszeitraum zu kurz war. Dennoch werden Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer ([[SSRI]]) zur Behandlung vorgezogen (d=1,38).
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Zur Behandlung von [[Wikipedia:Posttraumatische Belastungsstörung|posttraumatischen Belastungsstörungen]] sind MAO-Hemmer nach einer [[Wikipedia:Meta-Analyse|Meta-Analyse]] von van Etten & Taylors (1998, zit. n. Ehlers, 1999, S.&nbsp;74–77) nicht wirksamer als [[Wikipedia:Placebo|Placebo]]s oder Warten auf Therapie ([[Wikipedia:Effektstärke|Cohens]] d=0,61). Möglicherweise unterschätzen einige metaanalysierte Studien die Wirkung, weil der Untersuchungszeitraum zu kurz war. Dennoch werden Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer ([[Wikipedia:SSRI|SSRI]]) zur Behandlung vorgezogen (d=1,38).
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SSRI wirken jedoch in vielen Fällen auch schlechter als MAO-Hemmer. Ehlers psychotherapeutischer Behandlungsansatz übertrifft dies aber noch (d=2,6 bis 2,8). Bei [[Zwangsstörung]]en oder [[Angststörung]]en können MAO-Hemmer sehr effektiv wirken und stellen eine potente Behandlungsalternative dar. [[Phenelzin]] scheint im Besonderen bei komorbiden Ängsten und [[Panik]]attacken geeignet.
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SSRI wirken jedoch in vielen Fällen auch schlechter als MAO-Hemmer. Ehlers psychotherapeutischer Behandlungsansatz übertrifft dies aber noch (d=2,6 bis 2,8). Bei [[Wikipedia:Zwangsstörung|Zwangsstörung]]en oder [[Wikipedia:Angststörung|Angststörung]]en können MAO-Hemmer sehr effektiv wirken und stellen eine potente Behandlungsalternative dar. [[Wikipedia:Phenelzin|Phenelzin]] scheint im Besonderen bei komorbiden Ängsten und [[Wikipedia:Panik|Panik]]attacken geeignet.
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Selektive MAO-B-Hemmer (Wirkstoff: Selegilin oder Rasagilin) sind zugelassen für die Behandlung der [[Parkinson-Krankheit]]. Sie verhindern den Abbau von endogenem oder exogen zugeführtem Dopamin.
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Selektive MAO-B-Hemmer (Wirkstoff: Selegilin oder Rasagilin) sind zugelassen für die Behandlung der [[Wikipedia:Parkinson-Krankheit|Parkinson-Krankheit]]. Sie verhindern den Abbau von endogenem oder exogen zugeführtem Dopamin.
    
=== Gezielte nichtmedizinische Verwendung {{Anker|Ayahuasca}} ===
 
=== Gezielte nichtmedizinische Verwendung {{Anker|Ayahuasca}} ===
Reversible MAO-Hemmer werden auch benutzt, um die Wirkung psychoaktiver Drogen zu steigern, abzuwandeln oder eine [[peroral]]e Wirkung erst zu ermöglichen. Ein MAO-Hemmer natürlichen Ursprungs, der zu diesem Zweck benutzt wird, ist das [[Harmalin]], das sich in der [[Steppenraute]] (''Peganum harmala'') oder der Liane ''[[Banisteriopsis caapi]]'' findet. Die Kombination mit [[Psychedelikum|psychedelischen]] [[Tryptamine]]n ist bekannt. Die Kombination mit [[Dimethyltryptamin]] (DMT) als südamerikanisches [[Ayahuasca]] oder [[Yagé]] wird traditionell in den Amazonasgebieten von indigenen Völkern zu religiösen und schamanischen Heilzwecken eingenommen. Daneben hat sich bezüglich Yagé auch ein westlicher Drogentourismus entwickelt. Einheimische (europäische) Pflanzen, die DMT enthalten, sind etwa das [[Schilfrohr]] (Phragmites australis) und das [[Pfahlrohr]] (Arundo donax).
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Reversible MAO-Hemmer werden auch benutzt, um die Wirkung psychoaktiver Drogen zu steigern, abzuwandeln oder eine [[Wikipedia:peroral|peroral]]e Wirkung erst zu ermöglichen. Ein MAO-Hemmer natürlichen Ursprungs, der zu diesem Zweck benutzt wird, ist das [[Wikipedia:Harmalin|Harmalin]], das sich in der [[Wikipedia:Steppenraute|Steppenraute]] (''Peganum harmala'') oder der Liane ''[[Wikipedia:Banisteriopsis caapi|Banisteriopsis caapi]]'' findet. Die Kombination mit [[Wikipedia:Psychedelikum|psychedelischen]] [[Wikipedia:Tryptamine|Tryptamine]]n ist bekannt. Die Kombination mit [[Wikipedia:Dimethyltryptamin|Dimethyltryptamin]] (DMT) als südamerikanisches [[Wikipedia:Ayahuasca|Ayahuasca]] oder [[Wikipedia:Yagé|Yagé]] wird traditionell in den Amazonasgebieten von indigenen Völkern zu religiösen und schamanischen Heilzwecken eingenommen. Daneben hat sich bezüglich Yagé auch ein westlicher Drogentourismus entwickelt. Einheimische (europäische) Pflanzen, die DMT enthalten, sind etwa das [[Wikipedia:Schilfrohr|Schilfrohr]] (Phragmites australis) und das [[Wikipedia:Pfahlrohr|Pfahlrohr]] (Arundo donax).
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[[Peroral]] sind einige Tryptamine wie das DMT ohne zusätzliche Einnahme von reversiblen MAO-Hemmern nicht wirksam. Die Wirkung von medizinischen oder reversiblen MAO-Inhibitoren (MAOI) mit anderen Drogen ist kaum vorhersehbar und kann unter Umständen gefährlich sein.
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[[Wikipedia:Peroral|Peroral]] sind einige Tryptamine wie das DMT ohne zusätzliche Einnahme von reversiblen MAO-Hemmern nicht wirksam. Die Wirkung von medizinischen oder reversiblen MAO-Inhibitoren (MAOI) mit anderen Drogen ist kaum vorhersehbar und kann unter Umständen gefährlich sein.
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Das [[Harmalin]] hat auch allein eine [[psychotrop]]e Wirkung, es zählt aber nicht zu den „klassischen“ Halluzinogenen (wie LSD). Seine Wirkung ist in höherer Dosierung von gewissen unangenehmen Nebenwirkungen begleitet (z.&nbsp;B. Erbrechen).
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Das [[Wikipedia:Harmalin|Harmalin]] hat auch allein eine [[Wikipedia:psychotrop|psychotrop]]e Wirkung, es zählt aber nicht zu den „klassischen“ Halluzinogenen (wie LSD). Seine Wirkung ist in höherer Dosierung von gewissen unangenehmen Nebenwirkungen begleitet (z.&nbsp;B. Erbrechen).
    
== Unerwünschte Wirkungen ==
 
== Unerwünschte Wirkungen ==
MAO-Hemmer erhöhen das Risiko für [[hypertensive Krise]]n, [[Hypotonie]] und [[Maligne Hyperthermie]].<ref>Torsten Kratz, Albert Diefenbacher: ''Psychopharmakotherapie im Alter. Vermeidung von Arzneimittelinteraktionen und Polypharmazie.'' In: ''Deutsches Ärzteblatt.'' Band 116, Heft 29 f. (22. Juli) 2019, S. 508–517, S. 515 (zitiert).</ref>
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MAO-Hemmer erhöhen das Risiko für [[Wikipedia:hypertensive Krise|hypertensive Krise]]n, [[Wikipedia:Hypotonie|Hypotonie]] und [[Wikipedia:Maligne Hyperthermie|Maligne Hyperthermie]].<ref>Torsten Kratz, Albert Diefenbacher: ''Psychopharmakotherapie im Alter. Vermeidung von Arzneimittelinteraktionen und Polypharmazie.'' In: ''Deutsches Ärzteblatt.'' Band 116, Heft 29 f. (22. Juli) 2019, S. 508–517, S. 515 (zitiert).</ref>
    
== Wechselwirkungen {{Anker|Wechselwirkungen}} ==
 
== Wechselwirkungen {{Anker|Wechselwirkungen}} ==
Kombinationen von MAO-Hemmern mit bestimmten Arzneistoffen wie [[Dextromethorphan]] (DXM) oder Drogen wie [[Ethanol]], [[Ecstasy]], [[Opiat]]en bzw. [[Opioid]]en, [[Meskalin]] oder [[Amphetamin]]-Derivaten sowie Kombinationen mit Antidepressiva anderer Gattungen können lebensgefährliche Störungen der Körperfunktionen verursachen. Es kann u.&nbsp;a. zu einem [[Serotonin]]-Überschuss kommen, welcher zum lebensbedrohlichen [[Serotonin-Syndrom]] führen kann.
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Kombinationen von MAO-Hemmern mit bestimmten Arzneistoffen wie [[Wikipedia:Dextromethorphan|Dextromethorphan]] (DXM) oder Drogen wie [[Wikipedia:Ethanol|Ethanol]], [[Wikipedia:Ecstasy|Ecstasy]], [[Wikipedia:Opiat|Opiat]]en bzw. [[Wikipedia:Opioid|Opioid]]en, [[Wikipedia:Meskalin|Meskalin]] oder [[Wikipedia:Amphetamin|Amphetamin]]-Derivaten sowie Kombinationen mit Antidepressiva anderer Gattungen können lebensgefährliche Störungen der Körperfunktionen verursachen. Es kann u.&nbsp;a. zu einem [[Wikipedia:Serotonin|Serotonin]]-Überschuss kommen, welcher zum lebensbedrohlichen [[Wikipedia:Serotonin-Syndrom|Serotonin-Syndrom]] führen kann.
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Aus diesem Grund werden beim Wechsel zwischen einem irreversiblen, nicht selektiven MAO-Hemmer und anderen Arten [[Antidepressiva]] normalerweise mindestens zwei Wochen Sicherheitsabstand eingehalten, während derer die jeweils zuvor verabreichten Medikamente vom Körper abgebaut werden. Dennoch werden in seltenen Fällen MAO-Hemmer in der psychiatrischen Behandlung kontrolliert zur [[Augmentation (Medizin)|Augmentation]] mit anderen Antidepressiva oder [[Stimulanzien]] kombiniert.
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Aus diesem Grund werden beim Wechsel zwischen einem irreversiblen, nicht selektiven MAO-Hemmer und anderen Arten [[Wikipedia:Antidepressiva|Antidepressiva]] normalerweise mindestens zwei Wochen Sicherheitsabstand eingehalten, während derer die jeweils zuvor verabreichten Medikamente vom Körper abgebaut werden. Dennoch werden in seltenen Fällen MAO-Hemmer in der psychiatrischen Behandlung kontrolliert zur [[Wikipedia:Augmentation (Medizin)|Augmentation]] mit anderen Antidepressiva oder [[Wikipedia:Stimulanzien|Stimulanzien]] kombiniert.
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Während einer Behandlung mit MAOI besteht eine absolute [[Kontraindikation]] für Gabe bzw. Einnahme von [[Pethidin]], [[Tramadol]] und indirekten Sympathomimetika.<ref>M. Bischoff, B. M. Graf, A. Redel: ''Perioperativer Umgang mit Begleitmedikation.'' In: ''Anästhesiologie & Intensivmedizin.'' Band 60, Dezember 2019, S. 560–571, hier: S. 566 f.</ref>
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Während einer Behandlung mit MAOI besteht eine absolute [[Wikipedia:Kontraindikation|Kontraindikation]] für Gabe bzw. Einnahme von [[Wikipedia:Pethidin|Pethidin]], [[Wikipedia:Tramadol|Tramadol]] und indirekten Sympathomimetika.<ref>M. Bischoff, B. M. Graf, A. Redel: ''Perioperativer Umgang mit Begleitmedikation.'' In: ''Anästhesiologie & Intensivmedizin.'' Band 60, Dezember 2019, S. 560–571, hier: S. 566 f.</ref>
    
=== Diätrichtlinien ===
 
=== Diätrichtlinien ===
 
[[Datei:TAAR1 Dopamine.svg|mini|Wirkung eines TAAR1-({{enS|trace amine-associated receptor 1}}) Agonisten auf ein Neuron]]
 
[[Datei:TAAR1 Dopamine.svg|mini|Wirkung eines TAAR1-({{enS|trace amine-associated receptor 1}}) Agonisten auf ein Neuron]]
Da [[Monoaminooxidase|MAO]]-A und -B auch andere [[Monoamine]] wie z.&nbsp;B. [[Tyramin]] abbauen, können nichtselektive MAO-Hemmer nach Einnahme von Lebensmitteln mit mehr als 8–10&nbsp;mg Tyramin einen gefährlichen Bluthochdruck auslösen ({{enS|„Cheese-Effect“}}). Tyramin wirkt durch einen potenten [[TAAR1]]-Rezeptor-[[Agonist (Pharmakologie)|Agonismus]] als Noradrenalin-Freisetzer; Noradrenalin wiederum kann den Blutdruck auf ein kritisches Niveau anheben. Auch Lebensmittel mit sehr hohen Mengen an [[Tyrosin]] bringen diese Gefahr mit sich, da Tyrosin im Körper zu Tyramin verstoffwechselt wird.  
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Da [[Wikipedia:Monoaminooxidase|MAO]]-A und -B auch andere [[Wikipedia:Monoamine|Monoamine]] wie z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Tyramin|Tyramin]] abbauen, können nichtselektive MAO-Hemmer nach Einnahme von Lebensmitteln mit mehr als 8–10&nbsp;mg Tyramin einen gefährlichen Bluthochdruck auslösen ({{enS|„Cheese-Effect“}}). Tyramin wirkt durch einen potenten [[TAAR1]]-Rezeptor-[[Wikipedia:Agonist (Pharmakologie)|Agonismus]] als Noradrenalin-Freisetzer; Noradrenalin wiederum kann den Blutdruck auf ein kritisches Niveau anheben. Auch Lebensmittel mit sehr hohen Mengen an [[Wikipedia:Tyrosin|Tyrosin]] bringen diese Gefahr mit sich, da Tyrosin im Körper zu Tyramin verstoffwechselt wird.  
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Aus diesem Grunde müssen bei irreversiblen, unselektiven MAO-Hemmern wie [[Tranylcypromin]] unbedingt Diätrichtlinien eingehalten werden, da tyraminreiche Kost bis zu 40&nbsp;mg Tyramin enthält. Einen Überblick über die Wirkung von MAO-Hemmern, Neuheiten wie transdermale Selegilin-Pflaster und ihren Zusammenhang zu Diätrichtlinien bieten Stahl und Felker in „Monoamine Oxidase Inhibitors: A Modern Guide to an Unrequited Class of Antidepressants“.<ref name="pmid18955941" /> Eine moderne, wenig einschränkende MAOI-Diät wird in Gardner, Shulman, Walker und Tailor „The making of a user friendly MAOI diet“ beschrieben.<ref name="pmid8617704" />
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Aus diesem Grunde müssen bei irreversiblen, unselektiven MAO-Hemmern wie [[Wikipedia:Tranylcypromin|Tranylcypromin]] unbedingt Diätrichtlinien eingehalten werden, da tyraminreiche Kost bis zu 40&nbsp;mg Tyramin enthält. Einen Überblick über die Wirkung von MAO-Hemmern, Neuheiten wie transdermale Selegilin-Pflaster und ihren Zusammenhang zu Diätrichtlinien bieten Stahl und Felker in „Monoamine Oxidase Inhibitors: A Modern Guide to an Unrequited Class of Antidepressants“.<ref name="pmid18955941" /> Eine moderne, wenig einschränkende MAOI-Diät wird in Gardner, Shulman, Walker und Tailor „The making of a user friendly MAOI diet“ beschrieben.<ref name="pmid8617704" />
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''Lebensmittel (Auswahl), die bedenkliche Wechselwirkungen in Kombination mit MAO-Hemmern zeigen. Falls eine Regel Ausnahmen erlaubt, sind sie in derselben Zeile angegeben:''<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nmh.org/ccurl/504/151/Low-tyramine-diet-08.pdf | titel=Low Tyramine Diet | titelerg=Patient Education |hrsg=Northwestern Memorial Hospital | zugriff=2014-02-18 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20130228044054/http://www.nmh.org/ccurl/504/151/Low-tyramine-diet-08.pdf | archiv-datum=2013-02-28}}</ref><ref name="pmid18955941" /><ref>[http://www.apotheker.or.at/internet/oeak/NewsPresse.nsf/e02b9cd11265691ec1256a7d005209ee/e4cee91f29feca72c1256c4100466495?OpenDocument Arzneimittelinteraktionen mit Nahrungs- und Genussmitteln], [[Österreichische Apothekerkammer]], abgerufen am 10. Juni 2015.</ref>
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''Lebensmittel (Auswahl), die bedenkliche Wechselwirkungen in Kombination mit MAO-Hemmern zeigen. Falls eine Regel Ausnahmen erlaubt, sind sie in derselben Zeile angegeben:''<ref>{{Internetquelle | url=http://www.nmh.org/ccurl/504/151/Low-tyramine-diet-08.pdf | titel=Low Tyramine Diet | titelerg=Patient Education |hrsg=Northwestern Memorial Hospital | zugriff=2014-02-18 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20130228044054/http://www.nmh.org/ccurl/504/151/Low-tyramine-diet-08.pdf | archiv-datum=2013-02-28}}</ref><ref name="pmid18955941" /><ref>[http://www.apotheker.or.at/internet/oeak/NewsPresse.nsf/e02b9cd11265691ec1256a7d005209ee/e4cee91f29feca72c1256c4100466495?OpenDocument Arzneimittelinteraktionen mit Nahrungs- und Genussmitteln], [[Wikipedia:Österreichische Apothekerkammer|Österreichische Apothekerkammer]], abgerufen am 10. Juni 2015.</ref>
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* Gereifter [[Käse]] (Tyramin), nicht jedoch [[Frischkäse]]. [[Parmesan]] und [[Pecorino (Käse)|Pecorino]] nur in sehr kleinen Mengen.
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* Gereifter [[Wikipedia:Käse|Käse]] (Tyramin), nicht jedoch [[Wikipedia:Frischkäse|Frischkäse]]. [[Wikipedia:Parmesan|Parmesan]] und [[Wikipedia:Pecorino (Käse)|Pecorino]] nur in sehr kleinen Mengen.
* [[Hefeextrakt]]e (Tyramin), nicht jedoch [[Backhefe]]
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* [[Wikipedia:Hefeextrakt|Hefeextrakt]]e (Tyramin), nicht jedoch [[Wikipedia:Backhefe|Backhefe]]
* Durch (Luft-)Trocknen, Altern, [[Räuchern]] oder [[Fermentieren]] gereifte Produkte wie [[Speisefisch|Fisch]] oder [[Fleisch]] (Tyramin), nicht jedoch frisch zubereitetes/r Fleisch oder Fisch.
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* Durch (Luft-)Trocknen, Altern, [[Wikipedia:Räuchern|Räuchern]] oder [[Wikipedia:Fermentieren|Fermentieren]] gereifte Produkte wie [[Wikipedia:Speisefisch|Fisch]] oder [[Wikipedia:Fleisch|Fleisch]] (Tyramin), nicht jedoch frisch zubereitetes/r Fleisch oder Fisch.
* [[Ackerbohne]]n ([[Levodopa]], [[Synergie#Pharmakologie|synergistische]] Wirkung mit MAO-Hemmern), [[Kefe]]schoten, nicht jedoch [[Linse (Botanik)|Linsen]] oder [[Erbse]]n im Allgemeinen.
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* [[Wikipedia:Ackerbohne|Ackerbohne]]n ([[Wikipedia:Levodopa|Levodopa]], [[Wikipedia:Synergie#Pharmakologie|synergistische]] Wirkung mit MAO-Hemmern), [[Wikipedia:Kefe|Kefe]]schoten, nicht jedoch [[Wikipedia:Linse (Botanik)|Linsen]] oder [[Wikipedia:Erbse|Erbse]]n im Allgemeinen.
* Viele [[Wein]]sorten (Tyramin), insbesondere robuste Rotweine wie [[Chianti (Wein)|Chianti]].
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* Viele [[Wikipedia:Wein|Wein]]sorten (Tyramin), insbesondere robuste Rotweine wie [[Wikipedia:Chianti (Wein)|Chianti]].
* [[pasteurisiert|Unpasteurisierte]] [[Bier]]sorten
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* [[Wikipedia:pasteurisiert|Unpasteurisierte]] [[Wikipedia:Bier|Bier]]sorten
* [[Sauerkraut]] (Tyramin).
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* [[Wikipedia:Sauerkraut|Sauerkraut]] (Tyramin).
* [[Tofu]], [[Sojabohne]]n oder Produkte daraus, nicht jedoch Soja- oder [[Teriyaki]]sauce bis zu einem Viertel Glas am Tag.
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* [[Wikipedia:Tofu|Tofu]], [[Wikipedia:Sojabohne|Sojabohne]]n oder Produkte daraus, nicht jedoch Soja- oder [[Wikipedia:Teriyaki|Teriyaki]]sauce bis zu einem Viertel Glas am Tag.
* [[Schokolade]] oder andere [[kakao]]haltige Produkte müssen auf kleinere Mengen begrenzt werden.
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* [[Wikipedia:Schokolade|Schokolade]] oder andere [[Wikipedia:kakao|kakao]]haltige Produkte müssen auf kleinere Mengen begrenzt werden.
* [[Tee]] und [[Kaffee]] ([[Koffein]], synergistische Wirkung mit MAO-Hemmern) müssen auf kleinere Mengen begrenzt werden.
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* [[Wikipedia:Tee|Tee]] und [[Wikipedia:Kaffee|Kaffee]] ([[Wikipedia:Koffein|Koffein]], synergistische Wirkung mit MAO-Hemmern) müssen auf kleinere Mengen begrenzt werden.
* Hochkonzentrierte Auszüge, Öle o.&nbsp;ä. dürfen ohne vorherige Information nicht konsumiert werden, da der Konzentrationsprozess sonst unbedenkliche Lebensmittel auf kritische Tyramin-, Tyrosin-, [[Phenylethylamin]]- oder Levodopa-Mengen anreichern kann.
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* Hochkonzentrierte Auszüge, Öle o.&nbsp;ä. dürfen ohne vorherige Information nicht konsumiert werden, da der Konzentrationsprozess sonst unbedenkliche Lebensmittel auf kritische Tyramin-, Tyrosin-, [[Wikipedia:Phenylethylamin|Phenylethylamin]]- oder Levodopa-Mengen anreichern kann.
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Anke Ehlers: ''Posttraumatische Belastungsstörung'', Hogrefe, Göttingen 1999, ISBN 3-8017-0797-0 (Fortschritte der Psychotherapie; Bd. 8)
 
* Anke Ehlers: ''Posttraumatische Belastungsstörung'', Hogrefe, Göttingen 1999, ISBN 3-8017-0797-0 (Fortschritte der Psychotherapie; Bd. 8)
 
* Michael Freissmuth, Stefan Offermanns: ''Pharmakologie und Toxikologie: Von den molekularen Grundlagen zur Pharmakotherapie'', Springer, 2012. ISBN 978-3-642-12353-5.
 
* Michael Freissmuth, Stefan Offermanns: ''Pharmakologie und Toxikologie: Von den molekularen Grundlagen zur Pharmakotherapie'', Springer, 2012. ISBN 978-3-642-12353-5.
* [[Klaus Aktories]], Ulrich Förstermann, Franz Bernhard Hofmann, Klaus Starke: ''Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie: Begründet von W. Forth, D. Henschler, W. Rummel''. Elsevier, Urban & Fischer, 2013. ISBN 978-3-437-16888-8.
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* [[Wikipedia:Klaus Aktories|Klaus Aktories]], Ulrich Förstermann, Franz Bernhard Hofmann, Klaus Starke: ''Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie: Begründet von W. Forth, D. Henschler, W. Rummel''. Elsevier, Urban & Fischer, 2013. ISBN 978-3-437-16888-8.
 
* Bert Marco Schuldes: ''Psychoaktive Pflanzen: mehr als 65 Pflanzen mit anregender, euphorisierender, beruhigender, sexuell erregender oder halluzinogener Wirkung'', Nachtschatten-Verlag, Solothurn 1994 ISBN 3-925817-64-6 (u.&nbsp;a. ausführliche Darstellung der MAO-Hemmer incl. Risiken und Gefahren)
 
* Bert Marco Schuldes: ''Psychoaktive Pflanzen: mehr als 65 Pflanzen mit anregender, euphorisierender, beruhigender, sexuell erregender oder halluzinogener Wirkung'', Nachtschatten-Verlag, Solothurn 1994 ISBN 3-925817-64-6 (u.&nbsp;a. ausführliche Darstellung der MAO-Hemmer incl. Risiken und Gefahren)
  
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