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Der Name Arsen geht unmittelbar auf {{grcS|ἀρσενικόν|arsenikón}} zurück, der antiken Bezeichnung des [[Wikipedia:Mineral|Arsenminerals]] [[Wikipedia:Auripigment|Auripigment]]. Sie findet sich schon bei [[Wikipedia:Pedanios Dioscurides|Dioskurides]] im 1.&nbsp;Jahrhundert. Die griechische Bezeichnung scheint ihrerseits ihren Ursprung im Altpersischen ''(al-)zarnik'' (goldfarben, Auripigment, „Arsen“)<ref>J. Elfenbein: ''Der erste Krimi der Weltgeschichte. Teil 3: Die Machtergreifung des König Darius.'' In: ''Borsuye. Zeitschrift für Medizin u. Kultur.'' 10, 39, 1998, S. 10 f.</ref> zu haben und gelangte wohl durch semitische Vermittlung ins Griechische. [[Wikipedia:Etymologie|Volksetymologisch]] wurde der Name fälschlicherweise vom gleichlautenden (alt- und neu-)griechischen Wort {{lang|el|αρσενικός|arsenikós}} abgeleitet, das sich etwa mit männlich/stark übersetzen lässt. Erst seit dem 19.&nbsp;Jahrhundert ist die Bezeichnung Arsen gebräuchlich. Das [[Wikipedia:Elementsymbol|Elementsymbol]] wurde 1814 von [[Wikipedia:Jöns Jakob Berzelius|Jöns Jakob Berzelius]] vorgeschlagen.
 
Der Name Arsen geht unmittelbar auf {{grcS|ἀρσενικόν|arsenikón}} zurück, der antiken Bezeichnung des [[Wikipedia:Mineral|Arsenminerals]] [[Wikipedia:Auripigment|Auripigment]]. Sie findet sich schon bei [[Wikipedia:Pedanios Dioscurides|Dioskurides]] im 1.&nbsp;Jahrhundert. Die griechische Bezeichnung scheint ihrerseits ihren Ursprung im Altpersischen ''(al-)zarnik'' (goldfarben, Auripigment, „Arsen“)<ref>J. Elfenbein: ''Der erste Krimi der Weltgeschichte. Teil 3: Die Machtergreifung des König Darius.'' In: ''Borsuye. Zeitschrift für Medizin u. Kultur.'' 10, 39, 1998, S. 10 f.</ref> zu haben und gelangte wohl durch semitische Vermittlung ins Griechische. [[Wikipedia:Etymologie|Volksetymologisch]] wurde der Name fälschlicherweise vom gleichlautenden (alt- und neu-)griechischen Wort {{lang|el|αρσενικός|arsenikós}} abgeleitet, das sich etwa mit männlich/stark übersetzen lässt. Erst seit dem 19.&nbsp;Jahrhundert ist die Bezeichnung Arsen gebräuchlich. Das [[Wikipedia:Elementsymbol|Elementsymbol]] wurde 1814 von [[Wikipedia:Jöns Jakob Berzelius|Jöns Jakob Berzelius]] vorgeschlagen.
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Der erste Kontakt von Menschen mit Arsen lässt sich aus dem 3.&nbsp;Jahrtausend v. Chr. nachweisen: In den Haaren der im Gletschereis erhaltenen Mumie des volkstümlich [[Wikipedia:Ötzi|Ötzi]] genannten Alpenbewohners ließen sich größere Mengen Arsen nachweisen, was [[Wikipedia:Archäologie|archäologisch]] als Hinweis darauf gedeutet wird, dass der betroffene Mann in der Kupferverarbeitung tätig war – Kupfererze sind oft mit Arsen verunreinigt. Im klassischen Altertum war Arsen in Form der Arsen-[[Wikipedia:Sulfide|Sulfide]] [[Wikipedia:Auripigment|Auripigment]] (As<sub>2</sub>S<sub>3</sub>) und [[Wikipedia:Realgar|Realgar]] (As<sub>4</sub>S<sub>4</sub>) bekannt, die etwa von dem Griechen [[Wikipedia:Theophrastos von Eresos|Theophrastos]], dem Nachfolger [[Wikipedia:Aristoteles|Aristoteles]], beschrieben wurden. Auch der griechische Philosoph [[Wikipedia:Demokrit|Demokrit]] hatte im 5. Jahrhundert v. Chr. nachweislich Kenntnisse über Arsenverbindungen. Der [[Wikipedia:Leidener Papyrus X|Leidener Papyrus X]] aus dem 3.&nbsp;Jahrhundert nach Chr. lässt darauf schließen, dass sie benutzt wurden, um [[Silber]] goldartig und [[Kupfer]] weiß zu färben. Der römische Kaiser [[Wikipedia:Caligula|Caligula]] hatte angeblich bereits im 1.&nbsp;Jahrhundert nach Chr. ein Projekt zur Herstellung von Gold aus dem (goldgelben) Auripigment in Auftrag gegeben. Die [[Wikipedia:Alchemie|Alchimisten]], die Arsen-Verbindungen nachweislich der Erwähnung im antiken Standardwerk ''[[Physica et Mystica]]'' kannten, vermuteten eine Verwandtschaft mit [[Schwefel]] und [[Quecksilber]]. [[Wikipedia:Arsen(III)-sulfid|Arsen(III)-sulfid]] kam als Malerfarbe und [[Wikipedia:Epilation|Enthaarungsmittel]] zum Einsatz sowie zur äußerlichen als auch inneren Behandlung von [[Lunge]]nkrankheiten.
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Der erste Kontakt von Menschen mit Arsen lässt sich aus dem 3.&nbsp;Jahrtausend v. Chr. nachweisen: In den Haaren der im Gletschereis erhaltenen Mumie des volkstümlich [[Wikipedia:Ötzi|Ötzi]] genannten Alpenbewohners ließen sich größere Mengen Arsen nachweisen, was [[Wikipedia:Archäologie|archäologisch]] als Hinweis darauf gedeutet wird, dass der betroffene Mann in der Kupferverarbeitung tätig war – Kupfererze sind oft mit Arsen verunreinigt. Im klassischen Altertum war Arsen in Form der Arsen-[[Wikipedia:Sulfide|Sulfide]] [[Wikipedia:Auripigment|Auripigment]] (As<sub>2</sub>S<sub>3</sub>) und [[Wikipedia:Realgar|Realgar]] (As<sub>4</sub>S<sub>4</sub>) bekannt, die etwa von dem Griechen [[Wikipedia:Theophrastos von Eresos|Theophrastos]], dem Nachfolger [[Wikipedia:Aristoteles|Aristoteles]], beschrieben wurden. Auch der griechische Philosoph [[Wikipedia:Demokrit|Demokrit]] hatte im 5. Jahrhundert v. Chr. nachweislich Kenntnisse über Arsenverbindungen. Der [[Wikipedia:Leidener Papyrus X|Leidener Papyrus X]] aus dem 3.&nbsp;Jahrhundert nach Chr. lässt darauf schließen, dass sie benutzt wurden, um [[Silber]] goldartig und [[Kupfer]] weiß zu färben. Der römische Kaiser [[Wikipedia:Caligula|Caligula]] hatte angeblich bereits im 1.&nbsp;Jahrhundert nach Chr. ein Projekt zur Herstellung von Gold aus dem (goldgelben) Auripigment in Auftrag gegeben. Die [[Alchemie|Alchimisten]], die Arsen-Verbindungen nachweislich der Erwähnung im antiken Standardwerk ''[[Physica et Mystica]]'' kannten, vermuteten eine Verwandtschaft mit [[Schwefel]] und [[Quecksilber]]. [[Wikipedia:Arsen(III)-sulfid|Arsen(III)-sulfid]] kam als Malerfarbe und [[Wikipedia:Epilation|Enthaarungsmittel]] zum Einsatz sowie zur äußerlichen als auch inneren Behandlung von [[Lunge]]nkrankheiten.
[[Datei:Arsenic alchemical symbol.svg|mini|links|hochkant|Symbol der [[Wikipedia:Alchemie|Alchemisten]] für das Arsen]]
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[[Datei:Arsenic alchemical symbol.svg|mini|links|hochkant|Symbol der [[Alchemie|Alchemisten]] für das Arsen]]
 
Im [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] wurde [[Wikipedia:Arsen(III)-oxid|Arsenik]] (Arsen(III)-oxid) im [[Wikipedia:Hüttenrauch|Hüttenrauch]] (staubbeladenes Abgas metallurgischer Öfen) gefunden. [[Wikipedia:Albertus Magnus|Albertus Magnus]] beschrieb um 1250 erstmals die Herstellung von Arsen durch [[Wikipedia:Reduktion (Chemie)|Reduktion]] von Arsenik mit Kohle. Er gilt daher als Entdecker des Elements, auch wenn es Hinweise darauf gibt, dass das elementare Metall schon früher hergestellt wurde. [[Paracelsus]] führte es im 16. Jahrhundert in die [[Wikipedia:Heilkunde|Heilkunde]] ein. Etwa zur gleichen Zeit wurden Arsenpräparate in der chinesischen Enzyklopädie ''[[Wikipedia:Ben cao gang mu|Pen-ts'ao Kang-mu]]'' des Apothekers Li Shi-zhen beschrieben. Dieser Autor hebt insbesondere die Anwendung als [[Wikipedia:Pestizid|Pestizid]] in [[Wikipedia:Reis|Reis]]feldern hervor.
 
Im [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] wurde [[Wikipedia:Arsen(III)-oxid|Arsenik]] (Arsen(III)-oxid) im [[Wikipedia:Hüttenrauch|Hüttenrauch]] (staubbeladenes Abgas metallurgischer Öfen) gefunden. [[Wikipedia:Albertus Magnus|Albertus Magnus]] beschrieb um 1250 erstmals die Herstellung von Arsen durch [[Wikipedia:Reduktion (Chemie)|Reduktion]] von Arsenik mit Kohle. Er gilt daher als Entdecker des Elements, auch wenn es Hinweise darauf gibt, dass das elementare Metall schon früher hergestellt wurde. [[Paracelsus]] führte es im 16. Jahrhundert in die [[Wikipedia:Heilkunde|Heilkunde]] ein. Etwa zur gleichen Zeit wurden Arsenpräparate in der chinesischen Enzyklopädie ''[[Wikipedia:Ben cao gang mu|Pen-ts'ao Kang-mu]]'' des Apothekers Li Shi-zhen beschrieben. Dieser Autor hebt insbesondere die Anwendung als [[Wikipedia:Pestizid|Pestizid]] in [[Wikipedia:Reis|Reis]]feldern hervor.
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[[Datei:Arsenkomplexe.png|rechts|gerahmt|Arsenionen in chemischen Komplexen (R bezeichnet die Liganden)]]
 
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[[Datei:Arsen 1.jpg|mini|links|metallisch glänzendes graues Arsen]]
 
[[Datei:Arsen 1.jpg|mini|links|metallisch glänzendes graues Arsen]]
Arsen bildet mit [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]], [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]], [[Wikipedia:Antimon|Antimon]] und [[Wikipedia:Bismut|Bismut]] die 5. [[Wikipedia:Hauptgruppe|Hauptgruppe]] des [[Periodensystem]]s und nimmt wegen seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften den Mittelplatz in dieser Elementgruppe ein. Arsen hat eine relative [[Wikipedia:Atommasse|Atommasse]] von 74,92159. Der Radius des Arsen-[[Wikipedia:Atom|Atom]]s beträgt 124,5 [[Wikipedia:Pikometer|Pikometer]]. In [[Wikipedia:Kovalente Bindung|kovalent gebundenem]] Zustand ist er etwas kleiner (121 Pikometer). Aufgrund der Abgabe der äußeren Elektronen ([[Wikipedia:Valenzelektron|Valenzelektron]]en) bei der [[Wikipedia:Ionisation|Ionisierung]] reduziert sich der Radius beträchtlich auf 34 Pikometer (As<sup>5+</sup>; das äußerste p- und das äußerste s-[[Wikipedia:Atomorbital|Atomorbital]] bleiben unbesetzt) beziehungsweise 58 Pikometer (As<sup>3+</sup>; nur das p-Orbital ist unbesetzt). In chemischen [[Wikipedia:Komplexchemie|Komplexverbindungen]] ist das As<sup>5+</sup>-[[Wikipedia:Kation|Kation]] von vier Bindungspartnern ([[Wikipedia:Ligand|Ligand]]en), As<sup>3+</sup> von sechs umgeben. Arsen tritt allerdings nur sehr selten in eindeutig ionischer Form auf.
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Arsen bildet mit [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]], [[Phosphor|Phosphor]], [[Wikipedia:Antimon|Antimon]] und [[Wikipedia:Bismut|Bismut]] die 5. [[Wikipedia:Hauptgruppe|Hauptgruppe]] des [[Periodensystem]]s und nimmt wegen seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften den Mittelplatz in dieser Elementgruppe ein. Arsen hat eine relative [[Wikipedia:Atommasse|Atommasse]] von 74,92159. Der Radius des Arsen-[[Wikipedia:Atom|Atom]]s beträgt 124,5 [[Wikipedia:Pikometer|Pikometer]]. In [[Wikipedia:Kovalente Bindung|kovalent gebundenem]] Zustand ist er etwas kleiner (121 Pikometer). Aufgrund der Abgabe der äußeren Elektronen ([[Wikipedia:Valenzelektron|Valenzelektron]]en) bei der [[Wikipedia:Ionisation|Ionisierung]] reduziert sich der Radius beträchtlich auf 34 Pikometer (As<sup>5+</sup>; das äußerste p- und das äußerste s-[[Wikipedia:Atomorbital|Atomorbital]] bleiben unbesetzt) beziehungsweise 58 Pikometer (As<sup>3+</sup>; nur das p-Orbital ist unbesetzt). In chemischen [[Wikipedia:Komplexchemie|Komplexverbindungen]] ist das As<sup>5+</sup>-[[Wikipedia:Kation|Kation]] von vier Bindungspartnern ([[Wikipedia:Ligand|Ligand]]en), As<sup>3+</sup> von sechs umgeben. Arsen tritt allerdings nur sehr selten in eindeutig ionischer Form auf.
    
Der Wert für die [[Wikipedia:Elektronegativität|Elektronegativität]] liegt nach [[Wikipedia:Linus Carl Pauling|Pauling]] auf der von 0 ([[Wikipedia:Metalle|Metalle]]) bis 4 ([[Wikipedia:Nichtmetalle|Nichtmetall]]) reichenden [[Wikipedia:Elektronegativität#Pauling-Skala|Skala]] bei 2,18 und ist damit mit dem Wert des Gruppennachbarn Phosphor vergleichbar. Der [[Wikipedia:Halbmetalle|Halbmetall]]-Charakter des Arsens zeigt sich zudem darin, dass die benötigte [[Wikipedia:Dissoziation (Chemie)|Dissoziationsenergie]] von 302,7&nbsp;[[Wikipedia:Joule|kJ]]/[[Wikipedia:mol|mol]], also die [[Wikipedia:Energie|Energie]], die aufgebracht werden muss, um ein einzelnes Arsen-Atom aus einem Arsen-[[Wikipedia:Festkörper|Festkörper]] herauszulösen, zwischen der des Nichtmetalls Stickstoff (473,02&nbsp;kJ/mol; [[Wikipedia:kovalente Bindung|kovalente Bindung]]) und des Metalls Bismut (207,2&nbsp;kJ/mol; [[Wikipedia:metallische Bindung|metallische Bindung]]) liegt. Unter Normaldruck [[Wikipedia:Sublimierung (Physik)|sublimiert]] Arsen bei einer Temperatur von 613&nbsp;°C, geht also aus dem festen Aggregatzustand direkt in die Gasphase über. Arsendampf ist zitronengelb und setzt sich bis ungefähr 800&nbsp;°C aus As<sub>4</sub>-[[Wikipedia:Molekül|Molekül]]en zusammen. Oberhalb von 1700&nbsp;°C liegen As<sub>2</sub>-Moleküle vor.
 
Der Wert für die [[Wikipedia:Elektronegativität|Elektronegativität]] liegt nach [[Wikipedia:Linus Carl Pauling|Pauling]] auf der von 0 ([[Wikipedia:Metalle|Metalle]]) bis 4 ([[Wikipedia:Nichtmetalle|Nichtmetall]]) reichenden [[Wikipedia:Elektronegativität#Pauling-Skala|Skala]] bei 2,18 und ist damit mit dem Wert des Gruppennachbarn Phosphor vergleichbar. Der [[Wikipedia:Halbmetalle|Halbmetall]]-Charakter des Arsens zeigt sich zudem darin, dass die benötigte [[Wikipedia:Dissoziation (Chemie)|Dissoziationsenergie]] von 302,7&nbsp;[[Wikipedia:Joule|kJ]]/[[Wikipedia:mol|mol]], also die [[Wikipedia:Energie|Energie]], die aufgebracht werden muss, um ein einzelnes Arsen-Atom aus einem Arsen-[[Wikipedia:Festkörper|Festkörper]] herauszulösen, zwischen der des Nichtmetalls Stickstoff (473,02&nbsp;kJ/mol; [[Wikipedia:kovalente Bindung|kovalente Bindung]]) und des Metalls Bismut (207,2&nbsp;kJ/mol; [[Wikipedia:metallische Bindung|metallische Bindung]]) liegt. Unter Normaldruck [[Wikipedia:Sublimierung (Physik)|sublimiert]] Arsen bei einer Temperatur von 613&nbsp;°C, geht also aus dem festen Aggregatzustand direkt in die Gasphase über. Arsendampf ist zitronengelb und setzt sich bis ungefähr 800&nbsp;°C aus As<sub>4</sub>-[[Wikipedia:Molekül|Molekül]]en zusammen. Oberhalb von 1700&nbsp;°C liegen As<sub>2</sub>-Moleküle vor.
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====Schwarzes Arsen====
 
====Schwarzes Arsen====
Schwarzes Arsen selbst kann seinerseits in zwei verschiedenen Formen vorkommen. ''[[Wikipedia:Amorphes Material|Amorphes]] schwarzes Arsen'' entsteht durch Abkühlung von Arsen-Dampf an 100 bis 200&nbsp;°C warmen Oberflächen. Es besitzt keine geordnete Struktur, sondern liegt in einer amorphen, [[Wikipedia:glas|glas]]artigen Form vor, analog zum roten [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]]. Die Dichte beträgt 4,7 bis 5,1&nbsp;g/cm<sup>3</sup>. Oberhalb 270&nbsp;°C wandelt sich das schwarze Arsen in die graue Modifikation um. Wird glasartiges, amorphes schwarzes Arsen bei Anwesenheit von metallischem [[Quecksilber]] auf 100 bis 175&nbsp;°C erhitzt, so entsteht das metastabile ''[[Wikipedia:Orthorhombisches Kristallsystem|orthorhombische]] schwarze Arsen'', das mit dem schwarzen Phosphor vergleichbar ist.
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Schwarzes Arsen selbst kann seinerseits in zwei verschiedenen Formen vorkommen. ''[[Wikipedia:Amorphes Material|Amorphes]] schwarzes Arsen'' entsteht durch Abkühlung von Arsen-Dampf an 100 bis 200&nbsp;°C warmen Oberflächen. Es besitzt keine geordnete Struktur, sondern liegt in einer amorphen, [[Wikipedia:glas|glas]]artigen Form vor, analog zum roten [[Phosphor|Phosphor]]. Die Dichte beträgt 4,7 bis 5,1&nbsp;g/cm<sup>3</sup>. Oberhalb 270&nbsp;°C wandelt sich das schwarze Arsen in die graue Modifikation um. Wird glasartiges, amorphes schwarzes Arsen bei Anwesenheit von metallischem [[Quecksilber]] auf 100 bis 175&nbsp;°C erhitzt, so entsteht das metastabile ''[[Wikipedia:Orthorhombisches Kristallsystem|orthorhombische]] schwarze Arsen'', das mit dem schwarzen Phosphor vergleichbar ist.
    
Natürlich gebildetes orthorhombisches schwarzes Arsen ist in der Natur als seltenes Mineral [[Wikipedia:Arsenolamprit|Arsenolamprit]] bekannt.
 
Natürlich gebildetes orthorhombisches schwarzes Arsen ist in der Natur als seltenes Mineral [[Wikipedia:Arsenolamprit|Arsenolamprit]] bekannt.
    
====Braunes Arsen====
 
====Braunes Arsen====
Bei der Reduktion von Arsenverbindungen in [[Wasser|wässriger]] [[Wikipedia:Lösung (Chemie)|Lösung]] entstehen ähnlich wie beim [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]] Misch[[Wikipedia:Polymerisation|polymerisate]]. Bei diesen bindet ein Teil der freien [[Wikipedia:Wertigkeit (Chemie)|Valenzen]] des Arsens [[Wikipedia:Hydroxygruppe|Hydroxygruppe]]n&nbsp;(–OH). Man nennt diese Form des Arsens ''braunes Arsen''.<ref>{{Holleman-Wiberg|Auflage=101.|Startseite=?}}</ref>
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Bei der Reduktion von Arsenverbindungen in [[Wasser|wässriger]] [[Wikipedia:Lösung (Chemie)|Lösung]] entstehen ähnlich wie beim [[Phosphor|Phosphor]] Misch[[Wikipedia:Polymerisation|polymerisate]]. Bei diesen bindet ein Teil der freien [[Wikipedia:Wertigkeit (Chemie)|Valenzen]] des Arsens [[Wikipedia:Hydroxygruppe|Hydroxygruppe]]n&nbsp;(–OH). Man nennt diese Form des Arsens ''braunes Arsen''.<ref>{{Holleman-Wiberg|Auflage=101.|Startseite=?}}</ref>
    
===Reaktionen===
 
===Reaktionen===
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==Verbindungen==
 
==Verbindungen==
 
===Arsenwasserstoffe===
 
===Arsenwasserstoffe===
[[Wikipedia:Chemische Verbindung|Chemische Verbindung]]en von Arsen und [[Wikipedia:Wasserstoff|Wasserstoff]] (→ [[Wikipedia:Arsane|Arsane]]) sind im Vergleich zu den entsprechenden Verbindungen der [[Wikipedia:Hauptgruppe|Hauptgruppe]]nnachbarn [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]] und [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]] nicht sehr zahlreich und sehr instabil. Es sind zurzeit drei Arsane bekannt.
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[[Wikipedia:Chemische Verbindung|Chemische Verbindung]]en von Arsen und [[Wikipedia:Wasserstoff|Wasserstoff]] (→ [[Wikipedia:Arsane|Arsane]]) sind im Vergleich zu den entsprechenden Verbindungen der [[Wikipedia:Hauptgruppe|Hauptgruppe]]nnachbarn [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]] und [[Phosphor|Phosphor]] nicht sehr zahlreich und sehr instabil. Es sind zurzeit drei Arsane bekannt.
    
*[[Wikipedia:Arsenwasserstoff|Arsenwasserstoff]] (auch Monoarsan oder Arsin genannt) mit der [[Wikipedia:Summenformel|Summenformel]] AsH<sub>3</sub> ist eine wichtige Ausgangssubstanz zur Herstellung von [[Wikipedia:Galliumarsenid|Galliumarsenid]] in der Halbleiterindustrie.
 
*[[Wikipedia:Arsenwasserstoff|Arsenwasserstoff]] (auch Monoarsan oder Arsin genannt) mit der [[Wikipedia:Summenformel|Summenformel]] AsH<sub>3</sub> ist eine wichtige Ausgangssubstanz zur Herstellung von [[Wikipedia:Galliumarsenid|Galliumarsenid]] in der Halbleiterindustrie.
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===Organische Verbindungen===
 
===Organische Verbindungen===
In Analogie zu den [[Wikipedia:Amine|Amine]]n und [[Wikipedia:Phosphane|Phosphinen]] findet man entsprechende Verbindungen mit Arsen anstelle von [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]] oder [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]]. Sie werden als [[Wikipedia:Arsine|Arsine]] bezeichnet.
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In Analogie zu den [[Wikipedia:Amine|Amine]]n und [[Wikipedia:Phosphane|Phosphinen]] findet man entsprechende Verbindungen mit Arsen anstelle von [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]] oder [[Phosphor|Phosphor]]. Sie werden als [[Wikipedia:Arsine|Arsine]] bezeichnet.
    
*[[Dimethylarsin]] (AsH(CH<sub>3</sub>)<sub>2</sub>)
 
*[[Dimethylarsin]] (AsH(CH<sub>3</sub>)<sub>2</sub>)
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{{Wikipedia}}
 
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