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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
=== Begriffsgeschichte ===
 
=== Begriffsgeschichte ===
Der Begriff ''chemisches Element'' entstand ab dem 17. Jahrhundert, als zunehmend erkannt wurde, dass der ''Elementbegriff'' der [[Wikipedia:Alchemie|Alchemie]] untauglich für eine wissenschaftliche Aufklärung der vielfältigen Eigenschaften von [[Wikipedia:Chemischer Stoff|Stoffen]] und ihren Reaktionen miteinander ist.<ref name="Boas1958">{{Literatur |Autor=Marie Boas |Titel=Robert Boyle and the seventeenth century chemistry |Auflage= |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=1958 |ISBN=978-0-527-09250-4 |Seiten=}} (Reprint)</ref> Einen maßgeblichen Schritt tat [[Etienne de Clave]], der 1641 die Definition gab, ''Elemente'' seien „einfache Stoffe, aus denen die gemischten Stoffe zusammengesetzt sind und in welche die gemischten Stoffe letztlich wieder zerlegt werden können“. [[Wikipedia:Robert Boyle|Robert Boyle]] veröffentlichte 1661 unter dem Titel ''The Sceptical Chymist'' eine einflussreiche Kritik an den Unzulänglichkeiten der Alchemie. Darin führte er aus, dass man unter ''chemischen Elementen'' diejenigen primitiven Stoffe verstehen sollte, „die weder aus anderen Substanzen noch auseinander entstanden sind, sondern die Bestandteile bilden, aus denen gemischte Stoffe bestehen“.
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Der Begriff ''chemisches Element'' entstand ab dem 17. Jahrhundert, als zunehmend erkannt wurde, dass der ''Elementbegriff'' der [[Alchemie|Alchemie]] untauglich für eine wissenschaftliche Aufklärung der vielfältigen Eigenschaften von [[Wikipedia:Chemischer Stoff|Stoffen]] und ihren Reaktionen miteinander ist.<ref name="Boas1958">{{Literatur |Autor=Marie Boas |Titel=Robert Boyle and the seventeenth century chemistry |Auflage= |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=1958 |ISBN=978-0-527-09250-4 |Seiten=}} (Reprint)</ref> Einen maßgeblichen Schritt tat [[Etienne de Clave]], der 1641 die Definition gab, ''Elemente'' seien „einfache Stoffe, aus denen die gemischten Stoffe zusammengesetzt sind und in welche die gemischten Stoffe letztlich wieder zerlegt werden können“. [[Wikipedia:Robert Boyle|Robert Boyle]] veröffentlichte 1661 unter dem Titel ''The Sceptical Chymist'' eine einflussreiche Kritik an den Unzulänglichkeiten der Alchemie. Darin führte er aus, dass man unter ''chemischen Elementen'' diejenigen primitiven Stoffe verstehen sollte, „die weder aus anderen Substanzen noch auseinander entstanden sind, sondern die Bestandteile bilden, aus denen gemischte Stoffe bestehen“.
    
Beide Forscher stellten sich damit einerseits in Gegensatz zur herrschenden [[Vier-Elemente-Lehre]] der [[Wikipedia:Alchemisten|Alchemisten]], die alle Stoffe durch unterschiedliche Mischungen von ''Feuer'', ''Wasser'', ''Luft'' und ''Erde'' zu erklären suchte, und machten den Begriff ''Element'' überhaupt der näheren experimentellen Erforschung zugänglich. Andererseits blieben sie der Alchemie verhaftet, indem sie annahmen, einzeln könnten diese ''Elemente'' nicht in der Wirklichkeit vorkommen, vielmehr sei jeder reale Stoff eine Mischung ''sämtlicher Elemente'' gleichzeitig. Boyle bezweifelte, dass es solche ''Elemente'' überhaupt gibt. Ganz im Geist der damals aufkommenden [[Wikipedia:Klassische Mechanik|Mechanik]] nahm er an, die einheitlich erscheinenden Stoffe bestünden aus einheitlichen ''kleinen Teilchen'', die ihrerseits in jeweils wohlbestimmter Weise aus kleinsten ''Korpuskeln'' zusammengesetzt sind. Die Vielfalt der Stoffe und ihrer Reaktionen erklärte er durch die die unzähligen möglichen Arten, in denen sich die ''Korpuskeln'' zu diesen, für jeden Stoff charakteristischen Teilchen verbinden können. Als Folge einer Umlagerung der ''Korpuskel'' sah er auch die in der Alchemie gesuchte [[Wikipedia:Transmutation|Transmutation]] als möglich an, d.&nbsp;h. die ''Umwandlung'' eines ''Elements'' (z.&nbsp;B. [[Blei]]) in ein anderes (z.&nbsp;B. [[Gold]]).
 
Beide Forscher stellten sich damit einerseits in Gegensatz zur herrschenden [[Vier-Elemente-Lehre]] der [[Wikipedia:Alchemisten|Alchemisten]], die alle Stoffe durch unterschiedliche Mischungen von ''Feuer'', ''Wasser'', ''Luft'' und ''Erde'' zu erklären suchte, und machten den Begriff ''Element'' überhaupt der näheren experimentellen Erforschung zugänglich. Andererseits blieben sie der Alchemie verhaftet, indem sie annahmen, einzeln könnten diese ''Elemente'' nicht in der Wirklichkeit vorkommen, vielmehr sei jeder reale Stoff eine Mischung ''sämtlicher Elemente'' gleichzeitig. Boyle bezweifelte, dass es solche ''Elemente'' überhaupt gibt. Ganz im Geist der damals aufkommenden [[Wikipedia:Klassische Mechanik|Mechanik]] nahm er an, die einheitlich erscheinenden Stoffe bestünden aus einheitlichen ''kleinen Teilchen'', die ihrerseits in jeweils wohlbestimmter Weise aus kleinsten ''Korpuskeln'' zusammengesetzt sind. Die Vielfalt der Stoffe und ihrer Reaktionen erklärte er durch die die unzähligen möglichen Arten, in denen sich die ''Korpuskeln'' zu diesen, für jeden Stoff charakteristischen Teilchen verbinden können. Als Folge einer Umlagerung der ''Korpuskel'' sah er auch die in der Alchemie gesuchte [[Wikipedia:Transmutation|Transmutation]] als möglich an, d.&nbsp;h. die ''Umwandlung'' eines ''Elements'' (z.&nbsp;B. [[Blei]]) in ein anderes (z.&nbsp;B. [[Gold]]).
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In der [[Wikipedia:Antike|Antike]] und bis weit ins [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] war man der Auffassung, dass die Welt aus den [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elementen]] [[Wikipedia:Erde|Erde]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Feuer]] aufgebaut ist.
 
In der [[Wikipedia:Antike|Antike]] und bis weit ins [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] war man der Auffassung, dass die Welt aus den [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elementen]] [[Wikipedia:Erde|Erde]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Feuer]] aufgebaut ist.
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Von den Elementen im heutigen Sinne waren in der Antike nur zehn Elemente in [[Wikipedia:Reinstoff|Reinform]] bekannt, die entweder [[Wikipedia:gediegen|gediegen]] vorkamen oder aus [[Wikipedia:Erz|Erz]] geschmolzen werden konnten: [[Kohlenstoff]], [[Schwefel]], [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Zink]], [[Silber]], [[Zinn]], Gold, [[Quecksilber]] und Blei. Im Laufe der mittelalterlichen [[Wikipedia:Bergbau|Bergbau]]geschichte wurden dann, vor allem im [[Wikipedia:Erzgebirge|Erzgebirge]], in ''Erzen'' geringe Mengen an Beimengungen unbekannter [[Wikipedia:Metalle|Metalle]] entdeckt und nach [[Wikipedia:Berggeist|Berggeist]]ern benannt ([[Wikipedia:Cobalt|Cobalt]], [[Wikipedia:Nickel|Nickel]], [[Wikipedia:Wolfram|Wolfram]]). Die Entdeckung des [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]]s 1669 durch [[Wikipedia:Hennig Brand|Hennig Brand]] läutete schließlich das [[Wikipedia:Zeitalter|Zeitalter]] der Entdeckung der meisten Elemente ein, einschließlich des [[Wikipedia:Uran|Uran]]s aus [[Wikipedia:Pechblende|Pechblende]] durch [[Wikipedia:Martin Heinrich Klaproth|Martin Heinrich Klaproth]] 1789.
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Von den Elementen im heutigen Sinne waren in der Antike nur zehn Elemente in [[Wikipedia:Reinstoff|Reinform]] bekannt, die entweder [[Wikipedia:gediegen|gediegen]] vorkamen oder aus [[Wikipedia:Erz|Erz]] geschmolzen werden konnten: [[Kohlenstoff]], [[Schwefel]], [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Zink]], [[Silber]], [[Zinn]], Gold, [[Quecksilber]] und Blei. Im Laufe der mittelalterlichen [[Wikipedia:Bergbau|Bergbau]]geschichte wurden dann, vor allem im [[Wikipedia:Erzgebirge|Erzgebirge]], in ''Erzen'' geringe Mengen an Beimengungen unbekannter [[Wikipedia:Metalle|Metalle]] entdeckt und nach [[Wikipedia:Berggeist|Berggeist]]ern benannt ([[Wikipedia:Cobalt|Cobalt]], [[Wikipedia:Nickel|Nickel]], [[Wikipedia:Wolfram|Wolfram]]). Die Entdeckung des [[Phosphor|Phosphor]]s 1669 durch [[Wikipedia:Hennig Brand|Hennig Brand]] läutete schließlich das [[Wikipedia:Zeitalter|Zeitalter]] der Entdeckung der meisten Elemente ein, einschließlich des [[Wikipedia:Uran|Uran]]s aus [[Wikipedia:Pechblende|Pechblende]] durch [[Wikipedia:Martin Heinrich Klaproth|Martin Heinrich Klaproth]] 1789.
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Vor dem Jahre 1751 waren folgende 9 [[Wikipedia:Nebengruppe|Nebengruppe]]nelemente bekannt: [[Eisen]], [[Wikipedia:Cobalt|Cobalt]], [[Wikipedia:Nickel|Nickel]], [[Kupfer]], [[Zink]], [[Silber]], [[Wikipedia:Platin|Platin]], [[Gold]] sowie [[Quecksilber]], ferner die 8 [[Wikipedia:Hauptgruppe|Hauptgruppe]]nelemente [[Kohlenstoff]], [[Wikipedia:Phosphor|Phosphor]], [[Schwefel]], [[Arsen]], [[Zinn]], [[Wikipedia:Antimon|Antimon]], [[Blei]] und [[Wikipedia:Bismut|Bismut]]. Im Jahr 1751 waren also insgesamt 31 Elemente bekannt.
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Vor dem Jahre 1751 waren folgende 9 [[Wikipedia:Nebengruppe|Nebengruppe]]nelemente bekannt: [[Eisen]], [[Wikipedia:Cobalt|Cobalt]], [[Wikipedia:Nickel|Nickel]], [[Kupfer]], [[Zink]], [[Silber]], [[Wikipedia:Platin|Platin]], [[Gold]] sowie [[Quecksilber]], ferner die 8 [[Wikipedia:Hauptgruppe|Hauptgruppe]]nelemente [[Kohlenstoff]], [[Phosphor|Phosphor]], [[Schwefel]], [[Arsen]], [[Zinn]], [[Wikipedia:Antimon|Antimon]], [[Blei]] und [[Wikipedia:Bismut|Bismut]]. Im Jahr 1751 waren also insgesamt 31 Elemente bekannt.
    
Vom Jahre 1751 bis zum Jahre 1800 kamen noch 13 weitere Elemente hinzu: [[Wikipedia:Wasserstoff|Wasserstoff]], [[Wikipedia:Titan (Element)|Titan]], [[Wikipedia:Chrom|Chrom]], [[Wikipedia:Mangan|Mangan]], [[Wikipedia:Yttrium|Yttrium]], [[Wikipedia:Zirconium|Zirconium]], [[Wikipedia:Molybdän|Molybdän]], [[Wikipedia:Wolfram|Wolfram]], [[Wikipedia:Uran|Uran]] hinzu, ferner [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]], [[Sauerstoff]], [[Wikipedia:Chlor|Chlor]] und [[Wikipedia:Tellur|Tellur]].
 
Vom Jahre 1751 bis zum Jahre 1800 kamen noch 13 weitere Elemente hinzu: [[Wikipedia:Wasserstoff|Wasserstoff]], [[Wikipedia:Titan (Element)|Titan]], [[Wikipedia:Chrom|Chrom]], [[Wikipedia:Mangan|Mangan]], [[Wikipedia:Yttrium|Yttrium]], [[Wikipedia:Zirconium|Zirconium]], [[Wikipedia:Molybdän|Molybdän]], [[Wikipedia:Wolfram|Wolfram]], [[Wikipedia:Uran|Uran]] hinzu, ferner [[Wikipedia:Stickstoff|Stickstoff]], [[Sauerstoff]], [[Wikipedia:Chlor|Chlor]] und [[Wikipedia:Tellur|Tellur]].
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