Nicht angemeldeter Benutzer - Bearbeiten von Seiten ist nur als angemeldeter Benutzer möglich.

Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
5.525 Bytes hinzugefügt ,  03:17, 19. Apr. 2022
K
Interwikilinks anpassen
Zeile 1: Zeile 1: −
[[Datei:Hildegard von Bingen.jpg|mini|Hildegard von Bingen empfängt eine göttliche Inspiration und gibt sie an ihren Schreiber, den Mönch Vollmar, weiter, Frontispiz des ''[[Liber Scivias]]'' aus dem Rupertsberger Codex (um 1180), Tafel 1]]
+
[[Datei:Hildegard von Bingen.jpg|mini|Hildegard von Bingen empfängt eine göttliche Inspiration und gibt sie an ihren Schreiber, den Mönch Vollmar, weiter, Frontispiz des ''[[Wikipedia:Liber Scivias|Liber Scivias]]'' aus dem Rupertsberger Codex (um 1180), Tafel 1]]
[[Datei:Heilig-Geist-Kirche Hildegard von Bingen 21092013.JPG|miniatur|Wandbehang mit einer Darstellung der hl. Hildegard  in der [[Heilig-Geist-Kirche (Frankfurt am Main)|Heilig-Geist-Kirche]] in [[Frankfurt-Riederwald]]]]
+
[[Datei:Heilig-Geist-Kirche Hildegard von Bingen 21092013.JPG|miniatur|Wandbehang mit einer Darstellung der hl. Hildegard  in der [[Heilig-Geist-Kirche (Frankfurt am Main)|Heilig-Geist-Kirche]] in [[Wikipedia:Frankfurt-Riederwald|Frankfurt-Riederwald]]]]
'''Hildegard von Bingen''' (* [[1098]] in [[Bermersheim vor der Höhe]] (Ort der Taufkirche) oder in [[Niederhosenbach]] (damaliger Wohnsitz des Vaters ''Hildebrecht von Hosenbach''); † [[17. September]] [[1179]] im [[Kloster Rupertsberg]] bei [[Bingen am Rhein]]) war [[Benediktinerin]], [[Äbtissin]], [[Dichter]]in, [[Komponist]]in und eine bedeutende [[Universalgelehrte]]. In der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] wird sie als [[Heilige]] und [[Kirchenlehrerin]] verehrt. Daneben wird auch in der [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen]], der [[Altkatholische Kirche|alt-katholischen]] und der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]] mit Gedenktagen an sie erinnert.
+
'''Hildegard von Bingen''' (* [[Wikipedia:1098|1098]] in [[Wikipedia:Bermersheim vor der Höhe|Bermersheim vor der Höhe]] (Ort der Taufkirche) oder in [[Wikipedia:Niederhosenbach|Niederhosenbach]] (damaliger Wohnsitz des Vaters ''Hildebrecht von Hosenbach''); † [[Wikipedia:17. September|17. September]] [[Wikipedia:1179|1179]] im [[Wikipedia:Kloster Rupertsberg|Kloster Rupertsberg]] bei [[Wikipedia:Bingen am Rhein|Bingen am Rhein]]) war [[Wikipedia:Benediktinerin|Benediktinerin]], [[Wikipedia:Äbtissin|Äbtissin]], [[Wikipedia:Dichter|Dichter]]in, [[Wikipedia:Komponist|Komponist]]in und eine bedeutende [[Wikipedia:Universalgelehrte|Universalgelehrte]]. In der [[Wikipedia:Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] wird sie als [[Wikipedia:Heilige|Heilige]] und [[Wikipedia:Kirchenlehrerin|Kirchenlehrerin]] verehrt. Daneben wird auch in der [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen]], der [[Wikipedia:Altkatholische Kirche|alt-katholischen]] und der [[Wikipedia:Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]] mit Gedenktagen an sie erinnert.
   −
Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der [[Deutsche Mystik|deutschen Mystik]] des [[Mittelalter]]s. Ihre Werke befassen sich unter anderem mit [[Religion]], [[Medizin]], [[Musik]], [[Ethik]] und [[Kosmologie]]. Sie war auch [[Beratung|Beraterin]] vieler Persönlichkeiten. Von ihr ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten geblieben, der auch deutliche Ermahnungen gegenüber hochgestellten Zeitgenossen enthält, sowie Berichte über weite [[Seelsorge]]reisen und ihre öffentliche [[Prediger]]tätigkeit.
+
Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der [[Wikipedia:Deutsche Mystik|deutschen Mystik]] des [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]]s. Ihre Werke befassen sich unter anderem mit [[Wikipedia:Religion|Religion]], [[Medizin]], [[Wikipedia:Musik|Musik]], [[Wikipedia:Ethik|Ethik]] und [[Wikipedia:Kosmologie|Kosmologie]]. Sie war auch [[Wikipedia:Beratung|Beraterin]] vieler Persönlichkeiten. Von ihr ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten geblieben, der auch deutliche Ermahnungen gegenüber hochgestellten Zeitgenossen enthält, sowie Berichte über weite [[Wikipedia:Seelsorge|Seelsorge]]reisen und ihre öffentliche [[Wikipedia:Prediger|Prediger]]tätigkeit.
   −
Am 7. Oktober 2012 erhob Papst [[Benedikt XVI.]] die heilige Hildegard zur Kirchenlehrerin ''(Doctor Ecclesiae universalis)''<ref>Apostolisches Schreiben Benedikts XVI. vom 7. Oktober 2012 auf [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/apost_letters/documents/hf_ben-xvi_apl_20121007_ildegarda-bingen_lt.html Lateinisch] und auf [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/apost_letters/documents/hf_ben-xvi_apl_20121007_ildegarda-bingen_ge.html Deutsch]</ref> und dehnte ihre [[Verehrung]] auf die [[Weltkirche]] aus.<ref>[http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/homilies/2012/documents/hf_ben-xvi_hom_20121007_apertura-sinodo_ge.html Predigt von Papst Benedikt XVI. zur Eröffnung der Bischofssynode und Erhebung des hl. '''Johannes von Avila''' und der hl. Hildegard von Bingen zu Kirchenlehrern am 7. Oktober 2012]; [http://www.archivioradiovaticana.va/storico/2012/05/27/hildegard_von_bingen_wird_kirchenlehrerin/ted-591407 Radio Vatikan vom 27. Mai 2012: "Hildegard von Bingen wird Kirchenlehrerin"]; [http://www.bistummainz.de/bistum/bistum/ordinariat/dezernate/dezernat_Z/pressestelle/mbn/mbn_2012/mbn_120606.html#1 Hildegard von Bingen und Johannes von Avila neue Kirchenlehrer]</ref> Ihre [[Reliquie]]n befinden sich in der [[St. Hildegard (Eibingen)|Pfarrkirche von Eibingen]].
+
Am 7. Oktober 2012 erhob Papst [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Benedikt XVI.]] die heilige Hildegard zur Kirchenlehrerin ''(Doctor Ecclesiae universalis)''<ref>Apostolisches Schreiben Benedikts XVI. vom 7. Oktober 2012 auf [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/apost_letters/documents/hf_ben-xvi_apl_20121007_ildegarda-bingen_lt.html Lateinisch] und auf [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/apost_letters/documents/hf_ben-xvi_apl_20121007_ildegarda-bingen_ge.html Deutsch]</ref> und dehnte ihre [[Wikipedia:Verehrung|Verehrung]] auf die [[Wikipedia:Weltkirche|Weltkirche]] aus.<ref>[http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/homilies/2012/documents/hf_ben-xvi_hom_20121007_apertura-sinodo_ge.html Predigt von Papst Benedikt XVI. zur Eröffnung der Bischofssynode und Erhebung des hl. '''Johannes von Avila''' und der hl. Hildegard von Bingen zu Kirchenlehrern am 7. Oktober 2012]; [http://www.archivioradiovaticana.va/storico/2012/05/27/hildegard_von_bingen_wird_kirchenlehrerin/ted-591407 Radio Vatikan vom 27. Mai 2012: "Hildegard von Bingen wird Kirchenlehrerin"]; [http://www.bistummainz.de/bistum/bistum/ordinariat/dezernate/dezernat_Z/pressestelle/mbn/mbn_2012/mbn_120606.html#1 Hildegard von Bingen und Johannes von Avila neue Kirchenlehrer]</ref> Ihre [[Wikipedia:Reliquie|Reliquie]]n befinden sich in der [[Wikipedia:St. Hildegard (Eibingen)|Pfarrkirche von Eibingen]].
    
== Leben ==
 
== Leben ==
 
=== Herkunft ===
 
=== Herkunft ===
Hildegard von Bingen wurde als Tochter der [[Edelfrei]]en Hildebert und Mechtild geboren. Weder der genaue Geburtstag noch der Geburtsort werden von ihr oder zeitgenössischen Biografen genannt. Das wahrscheinliche Geburtsdatum lässt sich anhand ihrer Schrift ''[[Scivias]]'' näher eingrenzen auf die Zeit zwischen dem 1. Mai 1098 und dem 17. September 1098. Da ausgedehnter Besitz der Familie Hildegards aus [[Bermersheim vor der Höhe]] (bei [[Alzey]]) in ihre spätere Klostergründung einging und in einem Dokument ein ''Hiltebertus von Vermersheim und sein Sohn Drutwin'' (als Name von Hildegards Bruder bekannt) erwähnt werden, ist eine Geburt oder zumindest Kindheit auf dem Gut Bermersheim wahrscheinlich.<ref>Marianna Schrader, Adelgundis Führkötter: ''Die Herkunft der Heiligen Hildegard.'' In: ''[[Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte|Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte]].'' Band 43, 2. Auflage. Mainz 1981, S. 14, 18.</ref> Als zehntes Kind der Eltern sollte sie ihr Leben der Kirche widmen (''ein [[Zehnt]]er an Gott'').<ref>{{Literatur | Autor=[[Dagmar Heller (Theologin)|Dagmar Heller]] | Herausgeber=Helmut Burkhardt und Uwe Swarat| Titel=Hildegard von Bingen| TitelErg=(1098–1179) | Sammelwerk=Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde | Band=2 | Verlag=R. Brockhaus Verlag | Ort=Wuppertal | Jahr=1993 | Seiten=907 | ISBN=3-417-24642-3}}</ref>
+
Hildegard von Bingen wurde als Tochter der [[Wikipedia:Edelfrei|Edelfrei]]en Hildebert und Mechtild geboren. Weder der genaue Geburtstag noch der Geburtsort werden von ihr oder zeitgenössischen Biografen genannt. Das wahrscheinliche Geburtsdatum lässt sich anhand ihrer Schrift ''[[Wikipedia:Scivias|Scivias]]'' näher eingrenzen auf die Zeit zwischen dem 1. Mai 1098 und dem 17. September 1098. Da ausgedehnter Besitz der Familie Hildegards aus [[Wikipedia:Bermersheim vor der Höhe|Bermersheim vor der Höhe]] (bei [[Wikipedia:Alzey|Alzey]]) in ihre spätere Klostergründung einging und in einem Dokument ein ''Hiltebertus von Vermersheim und sein Sohn Drutwin'' (als Name von Hildegards Bruder bekannt) erwähnt werden, ist eine Geburt oder zumindest Kindheit auf dem Gut Bermersheim wahrscheinlich.<ref>Marianna Schrader, Adelgundis Führkötter: ''Die Herkunft der Heiligen Hildegard.'' In: ''[[Wikipedia:Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte|Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte]].'' Band 43, 2. Auflage. Mainz 1981, S. 14, 18.</ref> Als zehntes Kind der Eltern sollte sie ihr Leben der Kirche widmen (''ein [[Wikipedia:Zehnt|Zehnt]]er an Gott'').<ref>{{Literatur | Autor=[[Wikipedia:Dagmar Heller (Theologin)|Dagmar Heller]] | Herausgeber=Helmut Burkhardt und Uwe Swarat| Titel=Hildegard von Bingen| TitelErg=(1098–1179) | Sammelwerk=Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde | Band=2 | Verlag=R. Brockhaus Verlag | Ort=Wuppertal | Jahr=1993 | Seiten=907 | ISBN=3-417-24642-3}}</ref>
 
{{Zitat|[…] und meine Eltern weihten mich Gott unter Seufzern, und in meinem dritten Lebensjahr sah ich ein so großes Licht, daß meine Seele erzitterte […]||''Autobiographie''|ref=<ref name="kl125">Klaes 1998, S. 125.</ref>}}
 
{{Zitat|[…] und meine Eltern weihten mich Gott unter Seufzern, und in meinem dritten Lebensjahr sah ich ein so großes Licht, daß meine Seele erzitterte […]||''Autobiographie''|ref=<ref name="kl125">Klaes 1998, S. 125.</ref>}}
    
=== Kindheit ===
 
=== Kindheit ===
Hildegard wurde in ihrem achten Lebensjahr, wie damals üblich, von ihren Eltern als [[Oblation (Kloster)|Oblatin]] dargebracht und mit der acht Jahre älteren [[Jutta von Sponheim]] in religiöse Erziehung gegeben. Jutta hatte bereits zwei Jahre zuvor im Alter von 14 Jahren von dem Mainzer [[Erzbischof]] [[Ruthard (Mainz)|Ruthard]] die [[Geweihte Jungfrau|Jungfrauenweihe]] empfangen. Für drei Jahre übernahm diese Erziehung die [[Schleiernahme|geweihte Witwe]] Uda von [[Göllheim]].
+
Hildegard wurde in ihrem achten Lebensjahr, wie damals üblich, von ihren Eltern als [[Wikipedia:Oblation (Kloster)|Oblatin]] dargebracht und mit der acht Jahre älteren [[Wikipedia:Jutta von Sponheim|Jutta von Sponheim]] in religiöse Erziehung gegeben. Jutta hatte bereits zwei Jahre zuvor im Alter von 14 Jahren von dem Mainzer [[Wikipedia:Erzbischof|Erzbischof]] [[Wikipedia:Ruthard (Mainz)|Ruthard]] die [[Wikipedia:Geweihte Jungfrau|Jungfrauenweihe]] empfangen. Für drei Jahre übernahm diese Erziehung die [[Wikipedia:Schleiernahme|geweihte Witwe]] Uda von [[Wikipedia:Göllheim|Göllheim]].
 
{{Zitat|In meinem achten Jahr aber wurde ich zu geistlichem Leben Gott dargebracht (''oblata'') und bis zu meinem fünfzehnten Jahr war ich jemand, der vieles sah und mehr noch einfältig aussprach, so daß auch die, welche diese Dinge hörten, verwundert fragten, woher sie kämen und von wem sie stammten.|
 
{{Zitat|In meinem achten Jahr aber wurde ich zu geistlichem Leben Gott dargebracht (''oblata'') und bis zu meinem fünfzehnten Jahr war ich jemand, der vieles sah und mehr noch einfältig aussprach, so daß auch die, welche diese Dinge hörten, verwundert fragten, woher sie kämen und von wem sie stammten.|
 
|''Autobiografie''|ref=<ref name="kl125" />}}
 
|''Autobiografie''|ref=<ref name="kl125" />}}
Zeile 26: Zeile 26:  
</gallery>  
 
</gallery>  
   −
Am 1. November 1112<ref>Jahreszahl nach Juttas Vita ([[Franz Staab]]: ''Reform und Reformgruppen im Erzbistum Mainz. Vom ‚Libellus de Willigisi consuetudinibus‘ zur ‚Vita domnae Juttae inclusae‘.'' In: ''Reformidee und Reformpolitik im spätsalisch-frühstaufischen Reich'', Hg. Stefan Weinfurter unter Mitarbeit von Hubertus Seibert, Mainz 1992 (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 68)). Dagegen berichtet Hildegards Vita, sie sei im Alter von acht Jahren auf dem Disibodenberg eingeschlossen worden. (Monika Klaes (Hrsg.): ''Vita Sanctae Hildegardis.'' (Corpus Christianorum, Continuatio mediaevalis 126). Brepols, Turnholti 1993., ISBN 2-503-04261-9, I, 1, S. 6)</ref> wurde sie mit Jutta, von da an ihre Lehrmeisterin, und einer dritten jungen Frau in einem [[Inklusorium]] an oder in dem seit 1108 von [[Benediktiner]]mönchen bewohnten [[Kloster Disibodenberg]] eingeschlossen. Während Jutta an diesem Tage vor Abt Burchard (1108–1113) auch ihre [[Ordensgelübde|Profess]] ablegte, tat dies Hildegard später vor dem Bischof [[Otto von Bamberg]], der von 1112 bis 1115 den inhaftierten Mainzer Erzbischof [[Adalbert I. von Saarbrücken|Adalbert]] vertrat.<ref>Alfred Haverkamp: ''Hildegard von Disibodenberg-Bingen. Von der Peripherie zum Zentrum.'' In: [[Alfred Haverkamp]] (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld. Internationaler wissenschaftlicher Kongress zum 900-jährigen Jubiläum. 13. bis 19. September 1998. Bingen am Rhein''. Mainz 2000. Anm. 5 und 73</ref><ref>Klaes 1998, S. 14.</ref>
+
Am 1. November 1112<ref>Jahreszahl nach Juttas Vita ([[Wikipedia:Franz Staab|Franz Staab]]: ''Reform und Reformgruppen im Erzbistum Mainz. Vom ‚Libellus de Willigisi consuetudinibus‘ zur ‚Vita domnae Juttae inclusae‘.'' In: ''Reformidee und Reformpolitik im spätsalisch-frühstaufischen Reich'', Hg. Stefan Weinfurter unter Mitarbeit von Hubertus Seibert, Mainz 1992 (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 68)). Dagegen berichtet Hildegards Vita, sie sei im Alter von acht Jahren auf dem Disibodenberg eingeschlossen worden. (Monika Klaes (Hrsg.): ''Vita Sanctae Hildegardis.'' (Corpus Christianorum, Continuatio mediaevalis 126). Brepols, Turnholti 1993., ISBN 2-503-04261-9, I, 1, S. 6)</ref> wurde sie mit Jutta, von da an ihre Lehrmeisterin, und einer dritten jungen Frau in einem [[Wikipedia:Inklusorium|Inklusorium]] an oder in dem seit 1108 von [[Wikipedia:Benediktiner|Benediktiner]]mönchen bewohnten [[Wikipedia:Kloster Disibodenberg|Kloster Disibodenberg]] eingeschlossen. Während Jutta an diesem Tage vor Abt Burchard (1108–1113) auch ihre [[Wikipedia:Ordensgelübde|Profess]] ablegte, tat dies Hildegard später vor dem Bischof [[Wikipedia:Otto von Bamberg|Otto von Bamberg]], der von 1112 bis 1115 den inhaftierten Mainzer Erzbischof [[Wikipedia:Adalbert I. von Saarbrücken|Adalbert]] vertrat.<ref>Alfred Haverkamp: ''Hildegard von Disibodenberg-Bingen. Von der Peripherie zum Zentrum.'' In: [[Wikipedia:Alfred Haverkamp|Alfred Haverkamp]] (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld. Internationaler wissenschaftlicher Kongress zum 900-jährigen Jubiläum. 13. bis 19. September 1998. Bingen am Rhein''. Mainz 2000. Anm. 5 und 73</ref><ref>Klaes 1998, S. 14.</ref>
   −
Nach dem Tode Juttas in der mittlerweile zum Kloster gewachsenen [[Klause (Religion)|Klause]] wurde Hildegard 1136 zur Magistra der versammelten Schülerinnen gewählt. Mehrfach kam es zu Auseinandersetzungen mit Abt [[Kuno von Disibodenberg]], weil Hildegard die [[Askese]], eines der Prinzipien des Mönchtums, mäßigte. So lockerte sie in ihrer Gemeinschaft die Speisebestimmungen und kürzte die durch Jutta festgelegten, sehr langen Gebets- und Gottesdienstzeiten. Offener Streit brach aus, als Hildegard mit ihrer Gemeinschaft ein eigenes Kloster gründen wollte. Die Benediktiner von Disibodenberg stellten sich dem entschieden entgegen, da Hildegard deren Kloster Popularität verschaffte.
+
Nach dem Tode Juttas in der mittlerweile zum Kloster gewachsenen [[Wikipedia:Klause (Religion)|Klause]] wurde Hildegard 1136 zur Magistra der versammelten Schülerinnen gewählt. Mehrfach kam es zu Auseinandersetzungen mit Abt [[Wikipedia:Kuno von Disibodenberg|Kuno von Disibodenberg]], weil Hildegard die [[Wikipedia:Askese|Askese]], eines der Prinzipien des Mönchtums, mäßigte. So lockerte sie in ihrer Gemeinschaft die Speisebestimmungen und kürzte die durch Jutta festgelegten, sehr langen Gebets- und Gottesdienstzeiten. Offener Streit brach aus, als Hildegard mit ihrer Gemeinschaft ein eigenes Kloster gründen wollte. Die Benediktiner von Disibodenberg stellten sich dem entschieden entgegen, da Hildegard deren Kloster Popularität verschaffte.
    
=== Beginn der öffentlichen Wirksamkeit ===
 
=== Beginn der öffentlichen Wirksamkeit ===
Bei der Leitung ihrer Anhängerschaft und zur Begründung ihrer geschriebenen Texte berief sich Hildegard auf [[Vision (Religion)|Visionen]], die nach ihrer eigenen Darstellung 1141 unwiderstehlich stark wurden. Unsicher über die göttliche Herkunft ihrer Visionen, suchte Hildegard in einem aufgewühlt klingenden Brief Unterstützung bei [[Bernhard von Clairvaux]], der sie beruhigte, zugleich aber vorsichtig antwortete:
+
Bei der Leitung ihrer Anhängerschaft und zur Begründung ihrer geschriebenen Texte berief sich Hildegard auf [[Wikipedia:Vision (Religion)|Visionen]], die nach ihrer eigenen Darstellung 1141 unwiderstehlich stark wurden. Unsicher über die göttliche Herkunft ihrer Visionen, suchte Hildegard in einem aufgewühlt klingenden Brief Unterstützung bei [[Wikipedia:Bernhard von Clairvaux|Bernhard von Clairvaux]], der sie beruhigte, zugleich aber vorsichtig antwortete:
{{Zitat|Wir freuen uns mit dir über die Gnade Gottes, die in dir ist. Und was uns angeht, so ermahnen und beschwören wir dich, sie als Gnade zu erachten und ihr mit der ganzen Liebeskraft der Demut und Hingabe zu entsprechen. […] Was können wir übrigens noch lehren oder wozu ermahnen, wo schon eine innere Unterweisung besteht und eine Salbung über alles belehrt?|ref=<ref>Hildegard von Bingen: ''Im Feuer der Taube: die Briefe''. Übers. und hrsg. von Walburga Storch. Pattloch, Augsburg 1997, ISBN 3-629-00885-2, S. 21; vgl. die Interpretation des Briefwechsels bei Christian Sperber, Hildegard von Bingen. Eine widerständige Frau, Aichach 2003, S. 92–115.</ref>}} Die beiden Briefe sind trotz gegenseitiger Hochschätzung die einzige Korrespondenz, die zwischen Hildegard und Bernhard stattfand. Da der Brief Bernhards die Erwartung Hildegards bzw. ihres Umfeldes nicht ganz erfüllte, wurde er für die Aufnahme in den [[Rupertsberger Riesenkodex]] abgeändert. Daneben wird in der neueren Forschung darüber gestritten, ob dieses kurze Zitat, das wie ein höfliches Ausweichmanöver gelesen werden kann, nicht genauso fiktiv ist wie die Episode über den vergeblichen Besuch Bernhards in Rupertsberg, bei dem Hildegard leider nicht anwesend sein konnte. Jedenfalls hat seine Anerkennung – ob fiktiv oder nicht – sehr zur Anerkennung ihrer historischen Persönlichkeit beigetragen.<ref>Michael Embach: ''Die Schriften Hildegards von Bingen: Studien zu ihrer Überlieferung und Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit''. Habilitation Universität Trier, Berlin 2003.</ref>
+
{{Zitat|Wir freuen uns mit dir über die Gnade Gottes, die in dir ist. Und was uns angeht, so ermahnen und beschwören wir dich, sie als Gnade zu erachten und ihr mit der ganzen Liebeskraft der Demut und Hingabe zu entsprechen. […] Was können wir übrigens noch lehren oder wozu ermahnen, wo schon eine innere Unterweisung besteht und eine Salbung über alles belehrt?|ref=<ref>Hildegard von Bingen: ''Im Feuer der Taube: die Briefe''. Übers. und hrsg. von Walburga Storch. Pattloch, Augsburg 1997, ISBN 3-629-00885-2, S. 21; vgl. die Interpretation des Briefwechsels bei Christian Sperber, Hildegard von Bingen. Eine widerständige Frau, Aichach 2003, S. 92–115.</ref>}} Die beiden Briefe sind trotz gegenseitiger Hochschätzung die einzige Korrespondenz, die zwischen Hildegard und Bernhard stattfand. Da der Brief Bernhards die Erwartung Hildegards bzw. ihres Umfeldes nicht ganz erfüllte, wurde er für die Aufnahme in den [[Wikipedia:Rupertsberger Riesenkodex|Rupertsberger Riesenkodex]] abgeändert. Daneben wird in der neueren Forschung darüber gestritten, ob dieses kurze Zitat, das wie ein höfliches Ausweichmanöver gelesen werden kann, nicht genauso fiktiv ist wie die Episode über den vergeblichen Besuch Bernhards in Rupertsberg, bei dem Hildegard leider nicht anwesend sein konnte. Jedenfalls hat seine Anerkennung – ob fiktiv oder nicht – sehr zur Anerkennung ihrer historischen Persönlichkeit beigetragen.<ref>Michael Embach: ''Die Schriften Hildegards von Bingen: Studien zu ihrer Überlieferung und Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit''. Habilitation Universität Trier, Berlin 2003.</ref>
   −
[[Datei:Sankt.Hildegard.Berlin-Marienfelde.jpg|mini|hochkant|Skulptur der Kirchenlehrerin im Foyer der [[Katholische Schule Sankt Hildegard|Katholischen Schule Sankt Hildegard]] in [[Berlin-Marienfelde]] mit der ''Scivias'' („Wisse die Wege“), dem Namen ihres Hauptwerkes.]]
+
[[Datei:Sankt.Hildegard.Berlin-Marienfelde.jpg|mini|hochkant|Skulptur der Kirchenlehrerin im Foyer der [[Wikipedia:Katholische Schule Sankt Hildegard|Katholischen Schule Sankt Hildegard]] in [[Wikipedia:Berlin-Marienfelde|Berlin-Marienfelde]] mit der ''Scivias'' („Wisse die Wege“), dem Namen ihres Hauptwerkes.]]
   −
Dennoch begann Hildegard 1141 in Zusammenarbeit mit [[Propst]] Volmar von Disibodenberg und ihrer Vertrauten, der [[Nonne]] [[Hartwig I. (Bremen)|Richardis von Stade]], ihre Visionen und theologischen wie anthropologischen Vorstellungen in [[Latein]] niederzuschreiben. Da sie selbst die [[lateinische Grammatik]] nicht beherrschte, ließ sie alle Texte von ihrem Schreiber (letzter Sekretär: Wibert von Gembloux) korrigieren. Ihr Hauptwerk ''[[Scivias]]'' („Wisse die Wege“) entstand in einem Zeitraum von sechs Jahren. Dieses Buch enthält 35 [[Miniaturmalerei|Miniaturen]]. Diese Miniaturen theologischen Inhalts<ref>Michael Zöller: ''Gott weist seinem Volk seine Wege. Die theologische Konzeption des [[Liber Scivias]] der Hildegard von Bingen (1098–1179).'' Tübingen 1997 (= ''Tübinger Studien zur Theologie und Philosophie'', 11).</ref> sind äußerst kunstvoll in leuchtenden Farben gemalt und dienen hauptsächlich zur Veranschaulichung des komplizierten und tiefsinnigen Textes.<ref>Ute Mauch: ''Hildegard von Bingen und ihre Abhandlungen zum dreieinen Gott im ''Liber Scivias'' (Visio II, 2). Ein Beitrag zum Übergang vom sprechenden Bild zu Wort, Schrift und Bild.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 23, 2004, S. 146–158.</ref> Die Originalhandschrift gilt seit Ende des Zweiten Weltkrieges als verschollen, in der [[Abtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein)|Abtei St. Hildegard]] in Eibingen befindet sich eine illuminierte Kopie aus dem Jahr 1939.
+
Dennoch begann Hildegard 1141 in Zusammenarbeit mit [[Wikipedia:Propst|Propst]] Volmar von Disibodenberg und ihrer Vertrauten, der [[Wikipedia:Nonne|Nonne]] [[Wikipedia:Hartwig I. (Bremen)|Richardis von Stade]], ihre Visionen und theologischen wie anthropologischen Vorstellungen in [[Latein]] niederzuschreiben. Da sie selbst die [[Wikipedia:lateinische Grammatik|lateinische Grammatik]] nicht beherrschte, ließ sie alle Texte von ihrem Schreiber (letzter Sekretär: Wibert von Gembloux) korrigieren. Ihr Hauptwerk ''[[Wikipedia:Scivias|Scivias]]'' („Wisse die Wege“) entstand in einem Zeitraum von sechs Jahren. Dieses Buch enthält 35 [[Wikipedia:Miniaturmalerei|Miniaturen]]. Diese Miniaturen theologischen Inhalts<ref>Michael Zöller: ''Gott weist seinem Volk seine Wege. Die theologische Konzeption des [[Wikipedia:Liber Scivias|Liber Scivias]] der Hildegard von Bingen (1098–1179).'' Tübingen 1997 (= ''Tübinger Studien zur Theologie und Philosophie'', 11).</ref> sind äußerst kunstvoll in leuchtenden Farben gemalt und dienen hauptsächlich zur Veranschaulichung des komplizierten und tiefsinnigen Textes.<ref>Ute Mauch: ''Hildegard von Bingen und ihre Abhandlungen zum dreieinen Gott im ''Liber Scivias'' (Visio II, 2). Ein Beitrag zum Übergang vom sprechenden Bild zu Wort, Schrift und Bild.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 23, 2004, S. 146–158.</ref> Die Originalhandschrift gilt seit Ende des Zweiten Weltkrieges als verschollen, in der [[Wikipedia:Abtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein)|Abtei St. Hildegard]] in Eibingen befindet sich eine illuminierte Kopie aus dem Jahr 1939.
   −
Während einer [[Konzil|Synode]] in Trier bekam Hildegard 1147 schließlich von Papst [[Eugen III.]] die Erlaubnis, ihre Visionen zu veröffentlichen. Diese Erlaubnis stärkte auch ihre politische Bedeutung. Darüber hinaus stand sie mit vielen geistlichen und weltlichen Mächtigen in Korrespondenz. Hildegard hatte zahlreiche [[Vision (Religion)|Visionen]]. 1141 erlebte sie eine Erscheinung, die sie als Auftrag Gottes verstand, ihre Erfahrungen aufzuzeichnen. Unsicher darüber, was diese Vision bedeutete, wurde Hildegard krank. In der Niederschrift ihrer Visionen, ''Scivias'' („Wisse die Wege“), schreibt Hildegard:
+
Während einer [[Wikipedia:Konzil|Synode]] in Trier bekam Hildegard 1147 schließlich von Papst [[Wikipedia:Eugen III.|Eugen III.]] die Erlaubnis, ihre Visionen zu veröffentlichen. Diese Erlaubnis stärkte auch ihre politische Bedeutung. Darüber hinaus stand sie mit vielen geistlichen und weltlichen Mächtigen in Korrespondenz. Hildegard hatte zahlreiche [[Wikipedia:Vision (Religion)|Visionen]]. 1141 erlebte sie eine Erscheinung, die sie als Auftrag Gottes verstand, ihre Erfahrungen aufzuzeichnen. Unsicher darüber, was diese Vision bedeutete, wurde Hildegard krank. In der Niederschrift ihrer Visionen, ''Scivias'' („Wisse die Wege“), schreibt Hildegard:
    
{{Zitat|Ich aber, obgleich ich diese Dinge hörte, weigerte mich lange Zeit, sie niederzuschreiben – aus Zweifel und Missglauben und wegen der Vielfalt menschlicher Worte, nicht aus Eigensinn, sondern weil ich der Demut folgte und das so lange, bis die Geißel Gottes mich fällte und ich ins Krankenbett fiel; dann, endlich bewegt durch vielerlei Krankheit […] gab ich meine Hand dem Schreiben anheim. Während ich's tat spürte ich […] den tiefen Sinn der Heiligen Schrift; und ich erhob mich so selbst von der Krankheit durch die Stärke, die ich empfing und brachte dies Werk zu seinem Ende – eben so – in zehn Jahren. […] Und ich sprach und schrieb diese Dinge nicht aus Erfindung meines Herzens oder irgend einer anderen Person, sondern durch die geheimen Mysterien Gottes, wie ich sie vernahm und empfing von den himmlischen Orten. Und wieder vernahm ich eine Stimme vom Himmel, und sie sprach zu mir: Erhebe deine Stimme und schreibe also!}}
 
{{Zitat|Ich aber, obgleich ich diese Dinge hörte, weigerte mich lange Zeit, sie niederzuschreiben – aus Zweifel und Missglauben und wegen der Vielfalt menschlicher Worte, nicht aus Eigensinn, sondern weil ich der Demut folgte und das so lange, bis die Geißel Gottes mich fällte und ich ins Krankenbett fiel; dann, endlich bewegt durch vielerlei Krankheit […] gab ich meine Hand dem Schreiben anheim. Während ich's tat spürte ich […] den tiefen Sinn der Heiligen Schrift; und ich erhob mich so selbst von der Krankheit durch die Stärke, die ich empfing und brachte dies Werk zu seinem Ende – eben so – in zehn Jahren. […] Und ich sprach und schrieb diese Dinge nicht aus Erfindung meines Herzens oder irgend einer anderen Person, sondern durch die geheimen Mysterien Gottes, wie ich sie vernahm und empfing von den himmlischen Orten. Und wieder vernahm ich eine Stimme vom Himmel, und sie sprach zu mir: Erhebe deine Stimme und schreibe also!}}
 
{{Anker|Migräne}}
 
{{Anker|Migräne}}
Hildegards sehr bildliche Beschreibungen ihrer körperlichen Zustände und ihrer Visionen interpretiert der Neurologe [[Oliver Sacks]] als Symptome einer schweren [[Migräne]], speziell aufgrund der von ihr geschilderten Lichterscheinungen (Auren). Sacks und andere moderne Naturwissenschaftler vermuten, dass Hildegard an einem [[Skotom]] litt, das diese halluzinatorischen Lichtphänomene hervorrief.<ref>Oliver Sacks: ''Migraine: Understanding a Common Disorder.'' Berkeley, 1985, S. 106–108; [http://www.uni-magdeburg.de/unirep/UR2001/januar2001/aura.html Ines Perl: Der Migräne-Aura auf der Spur, Uni Magdeburg, Januar 2001]</ref>
+
Hildegards sehr bildliche Beschreibungen ihrer körperlichen Zustände und ihrer Visionen interpretiert der Neurologe [[Wikipedia:Oliver Sacks|Oliver Sacks]] als Symptome einer schweren [[Wikipedia:Migräne|Migräne]], speziell aufgrund der von ihr geschilderten Lichterscheinungen (Auren). Sacks und andere moderne Naturwissenschaftler vermuten, dass Hildegard an einem [[Wikipedia:Skotom|Skotom]] litt, das diese halluzinatorischen Lichtphänomene hervorrief.<ref>Oliver Sacks: ''Migraine: Understanding a Common Disorder.'' Berkeley, 1985, S. 106–108; [http://www.uni-magdeburg.de/unirep/UR2001/januar2001/aura.html Ines Perl: Der Migräne-Aura auf der Spur, Uni Magdeburg, Januar 2001]</ref>
    
=== Meisterin vom Rupertsberg ===
 
=== Meisterin vom Rupertsberg ===
Zwischen 1147 und 1150 gründete Hildegard das [[Kloster Rupertsberg]] auf dem [[Rupertsberg (Bingen am Rhein)|Rupertsberg]] an der linken Seite der [[Nahe (Rhein)|Nahe]]. Die erhaltenen Kunstgegenstände, vor allem das gold-purpurne [[Antependium]], zeugen vom ehemaligen Reichtum Rupertsbergs. Bemerkenswert ist, dass [[Matthias Grünewald|Meister Mathis Gothart Nithart gen. Grünewald]] dieses Kloster Rupertsberg oberhalb der Nahe als Vorlage für die Klosterkirche im romanisch-frühgotischen Stil genommen hat, die im Hintergrund der „Weihnachtstafel“ des [[Isenheimer Altar]]s (um 1516) zu sehen ist; das belegt ein Vergleich mit den Kupferstichen von [[Daniel Meisner]]<ref>Meisner / Kieser: Thesaurus philopoliticus oder Politisches Schatzkästlein, Faksimile-Neudruck mit Einleitung und Register von Klaus Eymann, Verlag Walter Uhl, Unterschneidheim 1972, 2. Buch, 2. Teil, Nr. 43</ref> und [[Matthäus Merian]].<ref>Matthäus Merian: Topographia Archiepiscopatum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis, herausgegeben von Lucas Heinrich Wüthrich, Kassel / Basel 1967, Seite 15ff.</ref> Für diese Annahme spricht auch, dass Grünewald sich um 1510 in Bingen aufgehalten und auf der dortigen [[Burg Klopp]]<ref>Pantxika Béguerie-De Paepe / Magali Haas: Der Isenheimer Altar – Das Meisterwerk im Musée Unterlinden, Paris 2016, S. 25</ref> als „Wasserkunstmacher“ gearbeitet hat.
+
Zwischen 1147 und 1150 gründete Hildegard das [[Wikipedia:Kloster Rupertsberg|Kloster Rupertsberg]] auf dem [[Wikipedia:Rupertsberg (Bingen am Rhein)|Rupertsberg]] an der linken Seite der [[Wikipedia:Nahe (Rhein)|Nahe]]. Die erhaltenen Kunstgegenstände, vor allem das gold-purpurne [[Wikipedia:Antependium|Antependium]], zeugen vom ehemaligen Reichtum Rupertsbergs. Bemerkenswert ist, dass [[Wikipedia:Matthias Grünewald|Meister Mathis Gothart Nithart gen. Grünewald]] dieses Kloster Rupertsberg oberhalb der Nahe als Vorlage für die Klosterkirche im romanisch-frühgotischen Stil genommen hat, die im Hintergrund der „Weihnachtstafel“ des [[Wikipedia:Isenheimer Altar|Isenheimer Altar]]s (um 1516) zu sehen ist; das belegt ein Vergleich mit den Kupferstichen von [[Wikipedia:Daniel Meisner|Daniel Meisner]]<ref>Meisner / Kieser: Thesaurus philopoliticus oder Politisches Schatzkästlein, Faksimile-Neudruck mit Einleitung und Register von Klaus Eymann, Verlag Walter Uhl, Unterschneidheim 1972, 2. Buch, 2. Teil, Nr. 43</ref> und [[Wikipedia:Matthäus Merian|Matthäus Merian]].<ref>Matthäus Merian: Topographia Archiepiscopatum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis, herausgegeben von Lucas Heinrich Wüthrich, Kassel / Basel 1967, Seite 15ff.</ref> Für diese Annahme spricht auch, dass Grünewald sich um 1510 in Bingen aufgehalten und auf der dortigen [[Wikipedia:Burg Klopp|Burg Klopp]]<ref>Pantxika Béguerie-De Paepe / Magali Haas: Der Isenheimer Altar – Das Meisterwerk im Musée Unterlinden, Paris 2016, S. 25</ref> als „Wasserkunstmacher“ gearbeitet hat.
 
<gallery>  
 
<gallery>  
 
Kloster Rupertsberg.gif|Kloster Rupertsberg vor der Zerstörung aus  Meisner/Kieser: Politisches Schatzkästlein (1638)
 
Kloster Rupertsberg.gif|Kloster Rupertsberg vor der Zerstörung aus  Meisner/Kieser: Politisches Schatzkästlein (1638)
Zeile 54: Zeile 54:  
</gallery>
 
</gallery>
   −
Bereits 1151 kam es zu neuen Auseinandersetzungen mit geistlichen Amtsträgern: Der Mainzer Erzbischof [[Heinrich I. Felix von Harburg|Heinrich]] und sein Bremer Amtsbruder [[Hartwig I. (Bremen)|Hartwig von Stade]] verlangten, dass Richardis von Stade das neue Kloster verlasse. Richardis war die Schwester des Bremer Erzbischofs und sollte Äbtissin des [[Stift Bassum|Klosters Bassum]] werden. Hildegard verweigerte zunächst die Freistellung ihrer engsten Mitarbeiterin und schaltete [[Eugen III.]] ein. Dennoch setzten sich die beiden Erzbischöfe schließlich durch, und Richardis verließ das Kloster Rupertsberg.
+
Bereits 1151 kam es zu neuen Auseinandersetzungen mit geistlichen Amtsträgern: Der Mainzer Erzbischof [[Wikipedia:Heinrich I. Felix von Harburg|Heinrich]] und sein Bremer Amtsbruder [[Wikipedia:Hartwig I. (Bremen)|Hartwig von Stade]] verlangten, dass Richardis von Stade das neue Kloster verlasse. Richardis war die Schwester des Bremer Erzbischofs und sollte Äbtissin des [[Wikipedia:Stift Bassum|Klosters Bassum]] werden. Hildegard verweigerte zunächst die Freistellung ihrer engsten Mitarbeiterin und schaltete [[Wikipedia:Eugen III.|Eugen III.]] ein. Dennoch setzten sich die beiden Erzbischöfe schließlich durch, und Richardis verließ das Kloster Rupertsberg.
   −
Nach dieser Einigung bestätigte Erzbischof Heinrich schließlich 1152 die Überschreibung der durch Hildegards Ruf sehr umfangreich gewordenen Klostergüter. Dieser ansteigende Reichtum wirkte sich auch auf das Leben der Gemeinschaft aus und rief Kritik hervor. So griffen mehrere Geistliche, aber auch Leiterinnen anderer Gemeinschaften, zum Beispiel die Meisterin Tengswich von Andernach, Hildegard an, weil ihre Nonnen entgegen dem [[Evangelischer Rat|evangelischen Rat]] der [[Armut#Freiwillig gewählte Armut|Armut]] angeblich luxuriös lebten und nur Frauen aus adligen Familien in Rupertsberg aufgenommen wurden.<ref>Den Brief von Tengswich beantwortete Hildegard recht kühl, ohne auf die einzelnen Vorwürfe einzugehen. Lediglich zur Trennung von adligen und nichtadligen Nonnen bemerkt sie, ein konfliktfreies Zusammenleben der verschiedenen Stände sei schwierig. Vgl. Hildegard von Bingen: ''Im Feuer der Taube: die Briefe''. Übers. und hrsg. von Walburga Storch. Pattloch, Augsburg 1997, ISBN 3-629-00885-2, S. 110–114.</ref> Da die Zahl der Nonnen im Rupertsberger Kloster ständig zunahm, erwarb Hildegard 1165 das leerstehende Augustinerkloster in [[Eibingen]] und gründete dort ein Tochterkloster, in das Nichtadelige eintreten konnten, und setzte dort eine [[Prior]]in ein. Hildegard von Bingen starb am 17. September 1179 im 82. Lebensjahr.
+
Nach dieser Einigung bestätigte Erzbischof Heinrich schließlich 1152 die Überschreibung der durch Hildegards Ruf sehr umfangreich gewordenen Klostergüter. Dieser ansteigende Reichtum wirkte sich auch auf das Leben der Gemeinschaft aus und rief Kritik hervor. So griffen mehrere Geistliche, aber auch Leiterinnen anderer Gemeinschaften, zum Beispiel die Meisterin Tengswich von Andernach, Hildegard an, weil ihre Nonnen entgegen dem [[Wikipedia:Evangelischer Rat|evangelischen Rat]] der [[Wikipedia:Armut#Freiwillig gewählte Armut|Armut]] angeblich luxuriös lebten und nur Frauen aus adligen Familien in Rupertsberg aufgenommen wurden.<ref>Den Brief von Tengswich beantwortete Hildegard recht kühl, ohne auf die einzelnen Vorwürfe einzugehen. Lediglich zur Trennung von adligen und nichtadligen Nonnen bemerkt sie, ein konfliktfreies Zusammenleben der verschiedenen Stände sei schwierig. Vgl. Hildegard von Bingen: ''Im Feuer der Taube: die Briefe''. Übers. und hrsg. von Walburga Storch. Pattloch, Augsburg 1997, ISBN 3-629-00885-2, S. 110–114.</ref> Da die Zahl der Nonnen im Rupertsberger Kloster ständig zunahm, erwarb Hildegard 1165 das leerstehende Augustinerkloster in [[Wikipedia:Eibingen|Eibingen]] und gründete dort ein Tochterkloster, in das Nichtadelige eintreten konnten, und setzte dort eine [[Wikipedia:Prior|Prior]]in ein. Hildegard von Bingen starb am 17. September 1179 im 82. Lebensjahr.
    
== Wirken ==
 
== Wirken ==
 
[[Datei:Hildegard map.jpg|mini|Hildegards Predigt-Reisen]]
 
[[Datei:Hildegard map.jpg|mini|Hildegards Predigt-Reisen]]
[[Datei:Litterae ignotae.png|mini|Alphabet von Hildegard von Bingen, [[Litterae ignotae]]]]
+
[[Datei:Litterae ignotae.png|mini|Alphabet von Hildegard von Bingen, [[Wikipedia:Litterae ignotae|Litterae ignotae]]]]
Die Bedeutung Hildegards von Bingen lässt sich schlecht in einzelne Kategorien zwängen, da sich das Weltbild seit der [[Aufklärung]] stark verändert hat. In ihrer Zeit waren bedeutende Personen [[Universalgelehrter|Universalgelehrte]]. Hildegard von Bingen gilt allgemein als Person, die durch eigene Denkansätze neue Impulse setzte und damit einen umfassenden Blickwinkel ermöglichte.
+
Die Bedeutung Hildegards von Bingen lässt sich schlecht in einzelne Kategorien zwängen, da sich das Weltbild seit der [[Wikipedia:Aufklärung|Aufklärung]] stark verändert hat. In ihrer Zeit waren bedeutende Personen [[Wikipedia:Universalgelehrter|Universalgelehrte]]. Hildegard von Bingen gilt allgemein als Person, die durch eigene Denkansätze neue Impulse setzte und damit einen umfassenden Blickwinkel ermöglichte.
    
=== Religiöse und politische Bedeutung in ihrer Zeit ===
 
=== Religiöse und politische Bedeutung in ihrer Zeit ===
Ihr selbstbewusstes und charismatisches Auftreten führte zu ihrer großen Bekanntheit. Sie predigte als erste Nonne öffentlich dem Volk die Umkehr zu Gott (u.&nbsp;a. auf Predigtreisen nach Mainz, Würzburg, Bamberg, Trier, Metz, Bonn und Köln). Aus einem in seiner Echtheit umstrittenen Brief des Kaisers [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossa]] an sie, der im Wiesbadener Riesenkodex überliefert ist, wird geschlossen, dass dieser sich mit ihr als Beraterin in der [[Ingelheimer Kaiserpfalz]] getroffen habe. Auch im hohen Alter unternahm sie noch Reisen zu verschiedenen Klöstern.
+
Ihr selbstbewusstes und charismatisches Auftreten führte zu ihrer großen Bekanntheit. Sie predigte als erste Nonne öffentlich dem Volk die Umkehr zu Gott (u.&nbsp;a. auf Predigtreisen nach Mainz, Würzburg, Bamberg, Trier, Metz, Bonn und Köln). Aus einem in seiner Echtheit umstrittenen Brief des Kaisers [[Wikipedia:Friedrich I. (HRR)|Barbarossa]] an sie, der im Wiesbadener Riesenkodex überliefert ist, wird geschlossen, dass dieser sich mit ihr als Beraterin in der [[Wikipedia:Ingelheimer Kaiserpfalz|Ingelheimer Kaiserpfalz]] getroffen habe. Auch im hohen Alter unternahm sie noch Reisen zu verschiedenen Klöstern.
    
[[Datei:Meister des Hildegardis-Codex 001.jpg|mini|hochkant|„Gott, Kosmos und Menschheit“ aus ''Scivias'' Tf. 4]]
 
[[Datei:Meister des Hildegardis-Codex 001.jpg|mini|hochkant|„Gott, Kosmos und Menschheit“ aus ''Scivias'' Tf. 4]]
 
[[Datei:07angels-hildegard von bingen.jpg|mini|hochkant|„Chor der Engel“ aus ''Scivias'' I.6, Rupertsberger Codex  fol. 38r]]
 
[[Datei:07angels-hildegard von bingen.jpg|mini|hochkant|„Chor der Engel“ aus ''Scivias'' I.6, Rupertsberger Codex  fol. 38r]]
 
[[Datei:Hildegard von Bingen Liber Divinorum Operum.jpg|mini|hochkant|„Kosmos, Leib und Seele“ aus dem ''Liber divinorum operum'' I.4]]
 
[[Datei:Hildegard von Bingen Liber Divinorum Operum.jpg|mini|hochkant|„Kosmos, Leib und Seele“ aus dem ''Liber divinorum operum'' I.4]]
Wegen ihres Glaubens und ihrer Lebensart wurde sie für viele Menschen zur Wegweiserin. Schon zu ihren Lebzeiten nannten viele sie eine Heilige. Hildegard begründete diese Auffassung, indem sie sich für ihre theologischen und philosophischen Aussagen immer wieder auf Visionen berief. Damit sicherte sie ihre Lehren gegen die Lehrmeinung ab, dass Frauen aus eigener Kraft nicht zu theologischen Kenntnissen in der Lage seien. Sie selbst bezeichnete sich als „ungebildet“. Unter anderem griff sie auf der Seite des Papstes in die theologische Auseinandersetzung um die [[Transsubstantiation|Wandlung]] des Altarsakraments ein.
+
Wegen ihres Glaubens und ihrer Lebensart wurde sie für viele Menschen zur Wegweiserin. Schon zu ihren Lebzeiten nannten viele sie eine Heilige. Hildegard begründete diese Auffassung, indem sie sich für ihre theologischen und philosophischen Aussagen immer wieder auf Visionen berief. Damit sicherte sie ihre Lehren gegen die Lehrmeinung ab, dass Frauen aus eigener Kraft nicht zu theologischen Kenntnissen in der Lage seien. Sie selbst bezeichnete sich als „ungebildet“. Unter anderem griff sie auf der Seite des Papstes in die theologische Auseinandersetzung um die [[Wikipedia:Transsubstantiation|Wandlung]] des Altarsakraments ein.
   −
Ihre moralische Lehre faszinierte zu ihrer Zeit nicht nur die Nonnen, sondern auch Mönche, Adlige und Laien. Mit starkem Selbstbewusstsein setzte sie ihre Interessen gegen andere durch, sowohl aus Überzeugung als auch zur Durchsetzung politischer Ziele (z.&nbsp;B. bei der Bestattung eines begüterten [[Exkommunikation|Exkommunizierten]] oder dem Abstreiten der Besitzrechte des Disibodenberges).
+
Ihre moralische Lehre faszinierte zu ihrer Zeit nicht nur die Nonnen, sondern auch Mönche, Adlige und Laien. Mit starkem Selbstbewusstsein setzte sie ihre Interessen gegen andere durch, sowohl aus Überzeugung als auch zur Durchsetzung politischer Ziele (z.&nbsp;B. bei der Bestattung eines begüterten [[Wikipedia:Exkommunikation|Exkommunizierten]] oder dem Abstreiten der Besitzrechte des Disibodenberges).
   −
Vor allem sind es die drei theologischen Werke, die ihren damaligen Ruhm begründeten. Ihr Hauptwerk ''Scivias'' („Wisse die Wege“) ist eine Glaubenslehre, in der Weltbild und Menschenbild untrennbar mit dem Gottesbild verwoben sind. Die philosophisch-theologische Gesamtschau, die in allen wesentlichen Punkten der Kirchenlehre entspricht, wird in 26 Visionen dargestellt. Das zweite Visionswerk ''Liber vitae meritorum'' („Buch der Lebensverdienste“) könnte man als visionäre Ethik beschreiben. In ihm werden 35 Laster und Tugenden gegenübergestellt. Das dritte Buch ''Liber divinorum operum'' („Buch der göttlichen Werke“) ist Hildegards Schau über Welt und Mensch. Sie beschreibt hier die Schöpfungsordnung gemäß der mittelalterlichen [[Mikrokosmos]]-[[Makrokosmos]]-Vorstellung als etwas, in dem Leib und Seele, Welt und Kirche, Natur und Gnade in die Verantwortung des Menschen gestellt sind. Damit schuf sie auch eine frühe Form des [[Homo signorum]].
+
Vor allem sind es die drei theologischen Werke, die ihren damaligen Ruhm begründeten. Ihr Hauptwerk ''Scivias'' („Wisse die Wege“) ist eine Glaubenslehre, in der Weltbild und Menschenbild untrennbar mit dem Gottesbild verwoben sind. Die philosophisch-theologische Gesamtschau, die in allen wesentlichen Punkten der Kirchenlehre entspricht, wird in 26 Visionen dargestellt. Das zweite Visionswerk ''Liber vitae meritorum'' („Buch der Lebensverdienste“) könnte man als visionäre Ethik beschreiben. In ihm werden 35 Laster und Tugenden gegenübergestellt. Das dritte Buch ''Liber divinorum operum'' („Buch der göttlichen Werke“) ist Hildegards Schau über Welt und Mensch. Sie beschreibt hier die Schöpfungsordnung gemäß der mittelalterlichen [[Wikipedia:Mikrokosmos|Mikrokosmos]]-[[Wikipedia:Makrokosmos|Makrokosmos]]-Vorstellung als etwas, in dem Leib und Seele, Welt und Kirche, Natur und Gnade in die Verantwortung des Menschen gestellt sind. Damit schuf sie auch eine frühe Form des [[Wikipedia:Homo signorum|Homo signorum]].
   −
Ebenfalls zum theologischen Gesamtwerk zu zählen ist ihre umfangreiche Korrespondenz mit hohen geistlichen und weltlichen Würdenträgern (darunter auch [[Bernhard von Clairvaux]]), die in ca. 300 Schriftstücken erhalten geblieben ist. Darin zeigt sie ihren außergewöhnlich starken Charakter und Gottesglauben. Für ihre Zeit wirken ihre offenen Worte und Ermahnungen, die sie gegenüber König und Papst führte, besonders bemerkenswert. Ihre Herkunft sowie die Besetzung höchster Kirchenämter durch Verwandte (u.&nbsp;a. ihr Bruder Hugo als Domkantor von Mainz) verschafften ihr den nötigen Einfluss, um angehört zu werden.
+
Ebenfalls zum theologischen Gesamtwerk zu zählen ist ihre umfangreiche Korrespondenz mit hohen geistlichen und weltlichen Würdenträgern (darunter auch [[Wikipedia:Bernhard von Clairvaux|Bernhard von Clairvaux]]), die in ca. 300 Schriftstücken erhalten geblieben ist. Darin zeigt sie ihren außergewöhnlich starken Charakter und Gottesglauben. Für ihre Zeit wirken ihre offenen Worte und Ermahnungen, die sie gegenüber König und Papst führte, besonders bemerkenswert. Ihre Herkunft sowie die Besetzung höchster Kirchenämter durch Verwandte (u.&nbsp;a. ihr Bruder Hugo als Domkantor von Mainz) verschafften ihr den nötigen Einfluss, um angehört zu werden.
    
=== Natur- und heilkundliche Schriften ===
 
=== Natur- und heilkundliche Schriften ===
   −
Hildegard hat zwischen 1150 und 1160 zwei natur- und heilkundliche Werke verfasst. Im Gegensatz zu den visionären Schriften gibt es keine Abschriften, die auf Hildegard selbst bzw. ihre unmittelbare Umgebung zurückgehen. Alle erhaltenen 13 Textzeugen (Handschriften) sind erst 100 Jahre nach ihr oder noch später (vom 13. bis 15. Jh.) entstanden, so dass teilweise ihre Autorschaft angezweifelt wurde. In den zweifellos ihr zuzuschreibenden Werken wird jedoch eine Schrift zur Naturkunde mit dem Titel ''Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum'' (''Das Buch von den Geheimnissen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe'') erwähnt. Damit könnte die große Schrift über die Eigenschaften und Wirkungen von Kräutern, Bäumen, Edelsteinen, Tieren und Metallen gemeint sein, die später unter der Bezeichnung ''[[Physica]]'' gedruckt wurde. Ein zweites Werk, ''Causae et curae'' (''Ursachen und Behandlungen'') genannt, ist nur in einer einzigen Handschrift überliefert. Hier handelt es sich um eine allgemeine Darstellung der Schöpfung, der Natur und insbesondere der menschlichen Natur. Im zweiten Teil ist von einzelnen Krankheiten und ihrer Behandlung sowie von der Diagnostik die Rede. Der Begriff „[[Hildegard-Medizin]]“ wurde als [[Marketing]]-Begriff erst ab 1970 eingeführt.<ref>[https://www.welt.de/gesundheit/article109621501/Die-fragwuerdigen-Tipps-der-heiligen-Hildegard.html ''Die fragwürdigen Tipps der heiligen Hildegard.''] In: ''[[Die Welt]]'', 4. Oktober 2012.</ref><ref>[http://derstandard.at/1371171658909/Das-grosse-Geschaeft-mit-Hildegard-von-Bingen ''Das große Geschäft mit Hildegard von Bingen.''] In: ''[[Der Standard]]'', 5. Juli 2013.</ref>
+
Hildegard hat zwischen 1150 und 1160 zwei natur- und heilkundliche Werke verfasst. Im Gegensatz zu den visionären Schriften gibt es keine Abschriften, die auf Hildegard selbst bzw. ihre unmittelbare Umgebung zurückgehen. Alle erhaltenen 13 Textzeugen (Handschriften) sind erst 100 Jahre nach ihr oder noch später (vom 13. bis 15. Jh.) entstanden, so dass teilweise ihre Autorschaft angezweifelt wurde. In den zweifellos ihr zuzuschreibenden Werken wird jedoch eine Schrift zur Naturkunde mit dem Titel ''Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum'' (''Das Buch von den Geheimnissen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe'') erwähnt. Damit könnte die große Schrift über die Eigenschaften und Wirkungen von Kräutern, Bäumen, Edelsteinen, Tieren und Metallen gemeint sein, die später unter der Bezeichnung ''[[Wikipedia:Physica|Physica]]'' gedruckt wurde. Ein zweites Werk, ''Causae et curae'' (''Ursachen und Behandlungen'') genannt, ist nur in einer einzigen Handschrift überliefert. Hier handelt es sich um eine allgemeine Darstellung der Schöpfung, der Natur und insbesondere der menschlichen Natur. Im zweiten Teil ist von einzelnen Krankheiten und ihrer Behandlung sowie von der Diagnostik die Rede. Der Begriff „[[Wikipedia:Hildegard-Medizin|Hildegard-Medizin]]“ wurde als [[Wikipedia:Marketing|Marketing]]-Begriff erst ab 1970 eingeführt.<ref>[https://www.welt.de/gesundheit/article109621501/Die-fragwuerdigen-Tipps-der-heiligen-Hildegard.html ''Die fragwürdigen Tipps der heiligen Hildegard.''] In: ''[[Wikipedia:Die Welt|Die Welt]]'', 4. Oktober 2012.</ref><ref>[http://derstandard.at/1371171658909/Das-grosse-Geschaeft-mit-Hildegard-von-Bingen ''Das große Geschäft mit Hildegard von Bingen.''] In: ''[[Wikipedia:Der Standard|Der Standard]]'', 5. Juli 2013.</ref>
   −
Die Leistung Hildegards liegt unter anderem darin, dass sie das damalige Wissen über Krankheiten und Pflanzen aus der griechisch-lateinischen Tradition mit dem der [[Volksmedizin]] zusammenbrachte und (wie schon zuvor ein [[Innsbrucker (Prüller) Kräuterbuch|Innsbrucker Kräuterbuch]]) die deutschen Pflanzennamen<ref>Vgl. auch Barbara Fehringer[-Tröger]: ''Das „Speyerer Kräuterbuch“ mit den Heilpflanzen Hildegards von Bingen. Eine Studie zur mittelhochdeutschen „Physica“-Rezeption mit kritischer Ausgabe des Textes.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 1994 (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen'', Beiheft 2).</ref> nutzte. Sie entwickelte vor allem aber eigene Ansichten über die Entstehung von Krankheiten, Körperlichkeit und Sexualität. Weiterhin verurteilt sie jegliche sexuellen Handlungen, die nach dem theologischen Verständnis gegen die göttliche Schöpfungsordnung verstoßen. Eigene medizinische Verfahren entwickelte sie nicht, sondern trug lediglich bereits bekannte Behandlungsmethoden aus verschiedenen Quellen zusammen. Hildegards Krankheitstheorie ist der antiken [[Humoralpathologie|Viersäftelehre]] sehr ähnlich, nur mit abweichenden Bezeichnungen.<ref>{{Literatur | Autor=Irmgard Müller | Titel= Die pflanzlichen Heilmittel bei Hildegard von Bingen. Heilwissen aus der Klostermedizin (1. Aufl. Salzburg 1982); Neudruck Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1993 (= ''Herder/Spektrum'', 4193)| Auflage=2. | Verlag=Herder | Ort=Freiburg/Basel/Wien | Jahr=2008 | ISBN= 978-3-451-05945-2| Seiten=13}}</ref> Die Kräuterkunde aus ''Causae et Curae'' beinhaltet viele sehr direkte Anweisungen, die jeweils nach Symptomen geordnet sind. Sie sind daher auch für medizinische Laien gut zu gebrauchen. So heißt es beispielsweise: „Vom Tränen der Augen: Wer nässende Augen hat, wie wenn sie tränten, soll ein Feigenblatt pflücken, das in der Nacht vom Tau gründlich benetzt worden ist, wenn die Sonne es an seinem Zweige bereits erwärmt hat, und so warm auf seine Augen legen, um deren Feuchtigkeit einzuschränken…“ oder „Wenn das Gehör eines Menschen von irgendeinem Phlegmastoff oder einer anderen Art des Krankseins zugrunde gerichtet wird, nimmt man weißen Weihrauch, und lass aus ihm über lebendigem Feuer Rauch aufsteigen und lass diesen Rauch in das sich obdurierende Ohr aufsteigen…“.
+
Die Leistung Hildegards liegt unter anderem darin, dass sie das damalige Wissen über Krankheiten und Pflanzen aus der griechisch-lateinischen Tradition mit dem der [[Wikipedia:Volksmedizin|Volksmedizin]] zusammenbrachte und (wie schon zuvor ein [[Wikipedia:Innsbrucker (Prüller) Kräuterbuch|Innsbrucker Kräuterbuch]]) die deutschen Pflanzennamen<ref>Vgl. auch Barbara Fehringer[-Tröger]: ''Das „Speyerer Kräuterbuch“ mit den Heilpflanzen Hildegards von Bingen. Eine Studie zur mittelhochdeutschen „Physica“-Rezeption mit kritischer Ausgabe des Textes.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 1994 (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen'', Beiheft 2).</ref> nutzte. Sie entwickelte vor allem aber eigene Ansichten über die Entstehung von Krankheiten, Körperlichkeit und Sexualität. Weiterhin verurteilt sie jegliche sexuellen Handlungen, die nach dem theologischen Verständnis gegen die göttliche Schöpfungsordnung verstoßen. Eigene medizinische Verfahren entwickelte sie nicht, sondern trug lediglich bereits bekannte Behandlungsmethoden aus verschiedenen Quellen zusammen. Hildegards Krankheitstheorie ist der antiken [[Wikipedia:Humoralpathologie|Viersäftelehre]] sehr ähnlich, nur mit abweichenden Bezeichnungen.<ref>{{Literatur | Autor=Irmgard Müller | Titel= Die pflanzlichen Heilmittel bei Hildegard von Bingen. Heilwissen aus der Klostermedizin (1. Aufl. Salzburg 1982); Neudruck Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1993 (= ''Herder/Spektrum'', 4193)| Auflage=2. | Verlag=Herder | Ort=Freiburg/Basel/Wien | Jahr=2008 | ISBN= 978-3-451-05945-2| Seiten=13}}</ref> Die Kräuterkunde aus ''Causae et Curae'' beinhaltet viele sehr direkte Anweisungen, die jeweils nach Symptomen geordnet sind. Sie sind daher auch für medizinische Laien gut zu gebrauchen. So heißt es beispielsweise: „Vom Tränen der Augen: Wer nässende Augen hat, wie wenn sie tränten, soll ein Feigenblatt pflücken, das in der Nacht vom Tau gründlich benetzt worden ist, wenn die Sonne es an seinem Zweige bereits erwärmt hat, und so warm auf seine Augen legen, um deren Feuchtigkeit einzuschränken…“ oder „Wenn das Gehör eines Menschen von irgendeinem Phlegmastoff oder einer anderen Art des Krankseins zugrunde gerichtet wird, nimmt man weißen Weihrauch, und lass aus ihm über lebendigem Feuer Rauch aufsteigen und lass diesen Rauch in das sich obdurierende Ohr aufsteigen…“.
    
Der Gedanke der Einheit und Ganzheit ist auch ein Schlüssel zu Hildegards natur- und heilkundlichen Schriften. Diese sind ganz davon geprägt, dass Heil und Heilung des kranken Menschen allein von der Hinwendung zum Glauben, der allein gute Werke und eine maßvolle Lebens-Ordnung hervorbringe, ausgehen könne. In diesen Punkten unterscheidet sich Hildegard stark von den eher rationalen Werken der übrigen Klostermedizin. So heißt es bei Hildegard: „Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die Seele, den Leib und die Sinne“. Nur wenn diese drei Aspekte der Lebensführung ausgewogen beachtet werden, bleibt der Mensch gesund.
 
Der Gedanke der Einheit und Ganzheit ist auch ein Schlüssel zu Hildegards natur- und heilkundlichen Schriften. Diese sind ganz davon geprägt, dass Heil und Heilung des kranken Menschen allein von der Hinwendung zum Glauben, der allein gute Werke und eine maßvolle Lebens-Ordnung hervorbringe, ausgehen könne. In diesen Punkten unterscheidet sich Hildegard stark von den eher rationalen Werken der übrigen Klostermedizin. So heißt es bei Hildegard: „Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die Seele, den Leib und die Sinne“. Nur wenn diese drei Aspekte der Lebensführung ausgewogen beachtet werden, bleibt der Mensch gesund.
Zeile 87: Zeile 87:  
=== Bedeutung in der Musik ===
 
=== Bedeutung in der Musik ===
 
[[Datei:O frondens.ogg|mini|Hörbeispiel: «O frondens virga» (Antiphon)]]
 
[[Datei:O frondens.ogg|mini|Hörbeispiel: «O frondens virga» (Antiphon)]]
Die unter dem Namen ''Symphonia armonie celestium revelationum'' („Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen“) überlieferte Sammlung geistlicher Lieder der Hildegard von Bingen enthält 77 liturgische Gesänge mit Melodien in diastematischer [[Neumen-Notation|Neumennotation]]<ref>Barbara Stühlmeyer: ''Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung,'' Dissertation, Olms 2003.</ref> sowie das in Text und musikalischer Notation erhaltene liturgische Drama ([[Geistliches Spiel]]) ''Ordo virtutum,'' das in zwei Fassungen – unneumiert in der Visionsschrift ''Scivias'' sowie neumiert im späteren sog. [[Rupertsberger Riesenkodex]] (Wiesbaden) – vorliegt und das am reinsten die visionäre Gedanken- und Bilderwelt Hildegards zum Ausdruck bringt. Das Spektrum der Gesänge umfasst Antiphonen, Responsorien, Hymnen, Sequenzen, ein Kyrie, ein Alleluja sowie zwei Symphoniae.
+
Die unter dem Namen ''Symphonia armonie celestium revelationum'' („Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen“) überlieferte Sammlung geistlicher Lieder der Hildegard von Bingen enthält 77 liturgische Gesänge mit Melodien in diastematischer [[Wikipedia:Neumen-Notation|Neumennotation]]<ref>Barbara Stühlmeyer: ''Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung,'' Dissertation, Olms 2003.</ref> sowie das in Text und musikalischer Notation erhaltene liturgische Drama ([[Wikipedia:Geistliches Spiel|Geistliches Spiel]]) ''Ordo virtutum,'' das in zwei Fassungen – unneumiert in der Visionsschrift ''Scivias'' sowie neumiert im späteren sog. [[Wikipedia:Rupertsberger Riesenkodex|Rupertsberger Riesenkodex]] (Wiesbaden) – vorliegt und das am reinsten die visionäre Gedanken- und Bilderwelt Hildegards zum Ausdruck bringt. Das Spektrum der Gesänge umfasst Antiphonen, Responsorien, Hymnen, Sequenzen, ein Kyrie, ein Alleluja sowie zwei Symphoniae.
   −
Hildegards Selbststilisierung als ''indocta'' oder ''illiterata'' wird heute häufig missverstanden. Gemeint ist eine Abgrenzung gegenüber einem neuen Konzept von Bildung. Ihre Haltung zur Schrift bezog sich dagegen auf das ältere [[monastisch]]e Handwerk der Gedächtniskunst, wobei sie vor allem an ein Genre aus dem 5. Jahrhundert anknüpfte:<ref>M. Carruthers: ''The Craft of Thought,'' Cambridge etc. 1998.</ref> [[Prudentius]]' ''[[Psychomachia]]'' – ein allegorischer Kampf zwischen den Tugenden und den Lastern, denen sie im ''Ordo virtutum'' („Spiel der Kräfte“ wie die Seele, die Tugenden, die Engel usw.) durch Gesänge eine musikalische Gestalt und eine Stimme gab – oft in einem ausgreifenden Ambitus, der die [[Plagaltonart|plagale]] und authentische Tonart umspannt. Solche Inszenierungen der Tugenden ''(virtutes)'' haben möglicherweise im Rahmen eines liturgischen Dramas die Kirche ihrer Abtei belebt.<ref>M. R. Pfau, S. J. Morent: ''Hildegard von Bingen: Der Klang des Himmels,'' Köln 2005.</ref> Hildegards Musik nimmt eine Sonderstellung in der [[Gregorianik]] ein; sie zeichnet sich durch weiträumige Tonumfänge und große Intervalle wie Quart- und Quintsprünge aus.
+
Hildegards Selbststilisierung als ''indocta'' oder ''illiterata'' wird heute häufig missverstanden. Gemeint ist eine Abgrenzung gegenüber einem neuen Konzept von Bildung. Ihre Haltung zur Schrift bezog sich dagegen auf das ältere [[Wikipedia:monastisch|monastisch]]e Handwerk der Gedächtniskunst, wobei sie vor allem an ein Genre aus dem 5. Jahrhundert anknüpfte:<ref>M. Carruthers: ''The Craft of Thought,'' Cambridge etc. 1998.</ref> [[Wikipedia:Prudentius|Prudentius]]' ''[[Wikipedia:Psychomachia|Psychomachia]]'' – ein allegorischer Kampf zwischen den Tugenden und den Lastern, denen sie im ''Ordo virtutum'' („Spiel der Kräfte“ wie die Seele, die Tugenden, die Engel usw.) durch Gesänge eine musikalische Gestalt und eine Stimme gab – oft in einem ausgreifenden Ambitus, der die [[Wikipedia:Plagaltonart|plagale]] und authentische Tonart umspannt. Solche Inszenierungen der Tugenden ''(virtutes)'' haben möglicherweise im Rahmen eines liturgischen Dramas die Kirche ihrer Abtei belebt.<ref>M. R. Pfau, S. J. Morent: ''Hildegard von Bingen: Der Klang des Himmels,'' Köln 2005.</ref> Hildegards Musik nimmt eine Sonderstellung in der [[Wikipedia:Gregorianik|Gregorianik]] ein; sie zeichnet sich durch weiträumige Tonumfänge und große Intervalle wie Quart- und Quintsprünge aus.
    
=== Wirkung in der Musik ===
 
=== Wirkung in der Musik ===
 
Folgende jüngere Werke beziehen sich direkt auf Hildegard von Bingen, ihre Musik oder Texte:
 
Folgende jüngere Werke beziehen sich direkt auf Hildegard von Bingen, ihre Musik oder Texte:
* [[Sofia Asgatowna Gubaidulina]]<br /> ''Aus den Visionen der Hildegard von Bingen'', für Contraalt Solo, nach einem Text von Hildegard von Bingen, 1994.<ref>[http://www.sikorski.de/1753/de/0/a/0/sofia_gubaidulinas_lied_ohne_worte_auf_ndr_kultur_und_werke_von_xiaoyong_chen_und_jan_mueller_wieland_bei_den_hamburger_klangwerktagen_2007.html Gubaidulina, Aus den Visionen]</ref>
+
* [[Wikipedia:Sofia Asgatowna Gubaidulina|Sofia Asgatowna Gubaidulina]]<br /> ''Aus den Visionen der Hildegard von Bingen'', für Contraalt Solo, nach einem Text von Hildegard von Bingen, 1994.<ref>[http://www.sikorski.de/1753/de/0/a/0/sofia_gubaidulinas_lied_ohne_worte_auf_ndr_kultur_und_werke_von_xiaoyong_chen_und_jan_mueller_wieland_bei_den_hamburger_klangwerktagen_2007.html Gubaidulina, Aus den Visionen]</ref>
* [[Peter Janssens]]<br /> ''Hildegard von Bingen'', ein Singspiel in 10 Bildern, Text: [[Jutta Richter]], 1997.
+
* [[Wikipedia:Peter Janssens|Peter Janssens]]<br /> ''Hildegard von Bingen'', ein Singspiel in 10 Bildern, Text: [[Wikipedia:Jutta Richter|Jutta Richter]], 1997.
* [[Tilo Medek]]<br /> ''Monatsbilder (nach Hildegard von Bingen)'', Zwölf Gesänge für Mezzosopran, Klarinette und Klavier, 1997. (Textfassung vom Komponisten)
+
* [[Wikipedia:Tilo Medek|Tilo Medek]]<br /> ''Monatsbilder (nach Hildegard von Bingen)'', Zwölf Gesänge für Mezzosopran, Klarinette und Klavier, 1997. (Textfassung vom Komponisten)
* [[David Lynch]] mit [[Jocelyn Montgomery]]<br /> ''Lux Vivens (Living Light): The Music of Hildegard Von Bingen'', 1998.
+
* [[Wikipedia:David Lynch|David Lynch]] mit [[Jocelyn Montgomery]]<br /> ''Lux Vivens (Living Light): The Music of Hildegard Von Bingen'', 1998.
* [[Alois Albrecht]]<br /> ''Hildegard von Bingen'', ein geistliches Spiel mit Texten und Musik von Hildegard von Bingen, 1998.
+
* [[Wikipedia:Alois Albrecht|Alois Albrecht]]<br /> ''Hildegard von Bingen'', ein geistliches Spiel mit Texten und Musik von Hildegard von Bingen, 1998.
* [[Ludger Stühlmeyer]]<br /> ''O splendidissima gemma'', für Alt Solo und Orgel, Text von Hildegard von Bingen, 2011. (UA 8. Mai 2011 in [[Hof (Saale)]]).
+
* [[Wikipedia:Ludger Stühlmeyer|Ludger Stühlmeyer]]<br /> ''O splendidissima gemma'', für Alt Solo und Orgel, Text von Hildegard von Bingen, 2011. (UA 8. Mai 2011 in [[Wikipedia:Hof (Saale)|Hof (Saale)]]).
* [[Wolfgang Sauseng]]<br /> ''De visione secunda'' für Doppelchor und Schlaginstrumente, 2011. (UA 19. Juni 2011 in [[Graz]] im Rahmen des Symposiums Philipp Harnoncourt, durch ''[[Arnold Schoenberg Chor]] Wien'' und ''studio percussion graz'').
+
* [[Wikipedia:Wolfgang Sauseng|Wolfgang Sauseng]]<br /> ''De visione secunda'' für Doppelchor und Schlaginstrumente, 2011. (UA 19. Juni 2011 in [[Wikipedia:Graz|Graz]] im Rahmen des Symposiums Philipp Harnoncourt, durch ''[[Wikipedia:Arnold Schoenberg Chor|Arnold Schoenberg Chor]] Wien'' und ''studio percussion graz'').
* [[Devendra Banhart]]<br /> ''Für Hildegard von Bingen'', 2013.
+
* [[Wikipedia:Devendra Banhart|Devendra Banhart]]<br /> ''Für Hildegard von Bingen'', 2013.
* [[Harald Feller (Musiker)|Harald Feller]]<br /> 2 Geistliche Gesänge nach Hildegard von Bingen: ''O factura dei'', ''O gloriosissimi''.
+
* [[Wikipedia:Harald Feller (Musiker)|Harald Feller]]<br /> 2 Geistliche Gesänge nach Hildegard von Bingen: ''O factura dei'', ''O gloriosissimi''.
    
== Schriften ==
 
== Schriften ==
* ''[[Liber Scivias]]'' (um 1150) („Wisse die Wege“)
+
* ''[[Wikipedia:Liber Scivias|Liber Scivias]]'' (um 1150) („Wisse die Wege“)
 
* ''Liber vitae meritorum'' (1148–1163) („Der Mensch in der Verantwortung“)
 
* ''Liber vitae meritorum'' (1148–1163) („Der Mensch in der Verantwortung“)
 
* ''Liber divinorum operum'' (1163–1174) („Welt und Mensch“)
 
* ''Liber divinorum operum'' (1163–1174) („Welt und Mensch“)
Zeile 113: Zeile 113:  
*** Fischen
 
*** Fischen
 
*** Steinen<ref>Raimund Struck: ''Hildegardis De lapidibus ex libro simplicis medicinae: Kritische Edition unter Vergleich anderer Lapidarien.'' Medizinische Dissertation Marburg 1985.</ref>
 
*** Steinen<ref>Raimund Struck: ''Hildegardis De lapidibus ex libro simplicis medicinae: Kritische Edition unter Vergleich anderer Lapidarien.'' Medizinische Dissertation Marburg 1985.</ref>
*** Elementen<ref>[[Heinrich Schipperges]]: ''Die Welt der Elemente bei Hildegard von Bingen.'' In: Josef Domes, [[Werner E. Gerabek]], Bernhard Dietrich Haage, Christoph Weißer, Volker Zimmermann (Hrsg.): ''Licht der Natur. Medizin in Fachliteratur und Dichtung. Festschrift für Gundolf Keil zum 60. Geburtstag.'' Kümmerle, Göppingen 1994 (= ''Göppinger Arbeiten zur Germanistik'', 585), ISBN 3-87452-829-4, S. 365–383.</ref>
+
*** Elementen<ref>[[Wikipedia:Heinrich Schipperges|Heinrich Schipperges]]: ''Die Welt der Elemente bei Hildegard von Bingen.'' In: Josef Domes, [[Werner E. Gerabek]], Bernhard Dietrich Haage, Christoph Weißer, Volker Zimmermann (Hrsg.): ''Licht der Natur. Medizin in Fachliteratur und Dichtung. Festschrift für Gundolf Keil zum 60. Geburtstag.'' Kümmerle, Göppingen 1994 (= ''Göppinger Arbeiten zur Germanistik'', 585), ISBN 3-87452-829-4, S. 365–383.</ref>
 
*** Bäumen
 
*** Bäumen
 
*** Pflanzen
 
*** Pflanzen
Zeile 120: Zeile 120:  
* ''Epistulae'' („Briefwechsel“)
 
* ''Epistulae'' („Briefwechsel“)
 
* ''Vita sancti Ruperti''
 
* ''Vita sancti Ruperti''
* ''Vita sancti [[Disibod]]i''
+
* ''Vita sancti [[Wikipedia:Disibod|Disibod]]i''
 
* ''Lingua Ignota'' ([https://books.google.com/books?id=GkuK53bU4_UC ''Hildegard of Bingen's Unknown Language: An Edition, Translation, and Discussion''], ed. Sarah Higley)
 
* ''Lingua Ignota'' ([https://books.google.com/books?id=GkuK53bU4_UC ''Hildegard of Bingen's Unknown Language: An Edition, Translation, and Discussion''], ed. Sarah Higley)
    
== Nachleben ==
 
== Nachleben ==
 
=== Wirkungsstätten ===
 
=== Wirkungsstätten ===
Das [[Kloster Disibodenberg]] wurde infolge der Reformation aufgelöst und verfiel. Heute sind dort ausgedehnte Ruinen zu besichtigen.
+
Das [[Wikipedia:Kloster Disibodenberg|Kloster Disibodenberg]] wurde infolge der Reformation aufgelöst und verfiel. Heute sind dort ausgedehnte Ruinen zu besichtigen.
   −
Das Kloster [[Rupertsberg (Bingen am Rhein)|Rupertsberg]] wurde während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1632 von schwedischen Truppen zerstört. Die vertriebenen Ordensschwestern übersiedelten in das Kloster Eibingen. Die Ruinen wurden später überbaut. Heute befinden sich dort Reste von fünf Arkadenbögen der ehemaligen Klosterkirche. Der um das Kloster Rupertsberg entstandene Ort [[Bingerbrück]] gehört zu [[Bingen am Rhein]].
+
Das Kloster [[Wikipedia:Rupertsberg (Bingen am Rhein)|Rupertsberg]] wurde während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1632 von schwedischen Truppen zerstört. Die vertriebenen Ordensschwestern übersiedelten in das Kloster Eibingen. Die Ruinen wurden später überbaut. Heute befinden sich dort Reste von fünf Arkadenbögen der ehemaligen Klosterkirche. Der um das Kloster Rupertsberg entstandene Ort [[Wikipedia:Bingerbrück|Bingerbrück]] gehört zu [[Wikipedia:Bingen am Rhein|Bingen am Rhein]].
   −
Das Kloster [[Eibingen]] wurde 1803 im Zuge der [[Säkularisation]] aufgehoben und teilweise abgebrochen. Ein Flügel des Klosters ist erhalten. Die Klosterkirche wurde die Pfarrkirche [[St. Hildegard (Eibingen)|St. Hildegard]] des Ortes Eibingen. Sie hat heute auch Bedeutung als Wallfahrtskirche, da sich dort der Schrein mit den Gebeinen Hildegards befindet. Die oberhalb von Eibingen bestehende [[Abtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein)|Abtei St. Hildegard]] ist eine Neugründung von 1904. Diese Abtei besitzt jedoch die Rechte der beiden Abteien Rupertsberg und Eibingen. Die Äbtissin von Rupertsberg und Eibingen steht dadurch in der Nachfolge der heiligen Hildegard.
+
Das Kloster [[Wikipedia:Eibingen|Eibingen]] wurde 1803 im Zuge der [[Wikipedia:Säkularisation|Säkularisation]] aufgehoben und teilweise abgebrochen. Ein Flügel des Klosters ist erhalten. Die Klosterkirche wurde die Pfarrkirche [[Wikipedia:St. Hildegard (Eibingen)|St. Hildegard]] des Ortes Eibingen. Sie hat heute auch Bedeutung als Wallfahrtskirche, da sich dort der Schrein mit den Gebeinen Hildegards befindet. Die oberhalb von Eibingen bestehende [[Wikipedia:Abtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein)|Abtei St. Hildegard]] ist eine Neugründung von 1904. Diese Abtei besitzt jedoch die Rechte der beiden Abteien Rupertsberg und Eibingen. Die Äbtissin von Rupertsberg und Eibingen steht dadurch in der Nachfolge der heiligen Hildegard.
    
=== Verehrung und Brauchtum ===
 
=== Verehrung und Brauchtum ===
 
==== Heiligsprechung ====
 
==== Heiligsprechung ====
Bereits zu Lebzeiten wurde Hildegard wie eine [[Heiliger|Heilige]] verehrt. 1228 wurde ein erster Antrag auf [[Heiligsprechung]] gestellt. Ein offizielles Heiligsprechungsverfahren wurde bereits von Papst [[Gregor IX.]] (1227–1241) durch eine von ihm veranlasste Untersuchung begonnen, aber nicht abgeschlossen. In einer original erhaltenen Urkunde aus dem Jahr 1233 bescheinigen drei Mainzer [[Kleriker]], dass sie im Auftrag des Papstes Hildegards Lebenswandel, Ruf und Schriften mit positivem Ergebnis überprüft hätten; es werden auch zahlreiche Wunder an Hildegards Grab erwähnt.<ref>[http://www.vdu.uni-koeln.de/vdu/LHAKO/164/14/charter Digitalisat der Urkunde beim Virtuellen Deutschen Urkundennetzwerk]. Ein [[Regest]] der Urkunde ist abrufbar über die Website des [http://www.landeshauptarchiv.de/ Landeshauptarchivs Koblenz] (durchklicken zu: Bestände → Landeshauptarchiv Koblenz → A Die Zeit des alten Reiches → A.2 Klöster und Stifte → Bestand Nr. 164 Rupertsberg → Findbuch → Urkunden → Urkunde Nr. 14).</ref> Aufgrund von Widerständen des bischöflichen [[Mainzer Domkapitel]]s dauerte das Verfahren so lange an, dass selbst der letzte bekannte Versuch eines ordentlichen Kanonisationsverfahrens unter Papst [[Innozenz IV.]] im Jahre 1244 zu keinem Ergebnis führte. Der bischöfliche Widerstand scheint nicht in der Person Hildegards, sondern in der Kompetenzfrage für eine Kanonisation begründet gewesen sein, denn erst seit dem 12. Jahrhundert hatte Rom die Zuständigkeit für Heiligsprechungen an sich gezogen. Dafür spricht das aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende [[Antependium]] der Rupertsberger Klosterkirche, auf dem Hildegard mit [[Heiligenschein]] und der Bischof von Mainz als sie verehrender [[Stifter]] abgebildet ist. Ohne dass heute der Abschluss eines damals auch nicht notwendigen Kanonisationsverfahren bekannt ist, erfolgte die [[Kanonisation]] (Aufnahme in den [[Heiligenkalender|Kanon]]) Hildegards spätestens 1584 mit der Aufnahme in die Erstausgabe des [[Martyrologium Romanum]] (Verzeichnis der Heiligen der römisch-katholischen Kirche).<ref>Martyrologium romanum, 9. Auflage. Rom 1749, Kapitel September: ''{{Webarchiv | url=http://www.breviary.net/martyrology/mart09/mart0917.htm | wayback=20120520213153 | text=}}''.</ref> Ihr [[Gedenktag]] in der [[Liturgie]] der katholischen Kirche sowie in den Heiligen- und Namenkalendern der [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen Kirche]], der [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelischen Kirche in Deutschland]] und der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika|evangelisch-lutherischen Kirche in Amerika]] ist der 17. September.<ref>[http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/September17_1.htm Äbtissin, Mystikerin], abgerufen am 3. November 2012.</ref><ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Hildegard_von_Bingen.html Eintrag im] [[Ökumenisches Heiligenlexikon|ökumenischen Heiligenlexikon]], abgerufen am 17. September 2013.</ref> In einigen katholischen [[Diözese]]n Deutschlands ist der Gedenktag ein [[Fest (Liturgie)|Fest]].
+
Bereits zu Lebzeiten wurde Hildegard wie eine [[Wikipedia:Heiliger|Heilige]] verehrt. 1228 wurde ein erster Antrag auf [[Wikipedia:Heiligsprechung|Heiligsprechung]] gestellt. Ein offizielles Heiligsprechungsverfahren wurde bereits von Papst [[Wikipedia:Gregor IX.|Gregor IX.]] (1227–1241) durch eine von ihm veranlasste Untersuchung begonnen, aber nicht abgeschlossen. In einer original erhaltenen Urkunde aus dem Jahr 1233 bescheinigen drei Mainzer [[Wikipedia:Kleriker|Kleriker]], dass sie im Auftrag des Papstes Hildegards Lebenswandel, Ruf und Schriften mit positivem Ergebnis überprüft hätten; es werden auch zahlreiche Wunder an Hildegards Grab erwähnt.<ref>[http://www.vdu.uni-koeln.de/vdu/LHAKO/164/14/charter Digitalisat der Urkunde beim Virtuellen Deutschen Urkundennetzwerk]. Ein [[Wikipedia:Regest|Regest]] der Urkunde ist abrufbar über die Website des [http://www.landeshauptarchiv.de/ Landeshauptarchivs Koblenz] (durchklicken zu: Bestände → Landeshauptarchiv Koblenz → A Die Zeit des alten Reiches → A.2 Klöster und Stifte → Bestand Nr. 164 Rupertsberg → Findbuch → Urkunden → Urkunde Nr. 14).</ref> Aufgrund von Widerständen des bischöflichen [[Wikipedia:Mainzer Domkapitel|Mainzer Domkapitel]]s dauerte das Verfahren so lange an, dass selbst der letzte bekannte Versuch eines ordentlichen Kanonisationsverfahrens unter Papst [[Wikipedia:Innozenz IV.|Innozenz IV.]] im Jahre 1244 zu keinem Ergebnis führte. Der bischöfliche Widerstand scheint nicht in der Person Hildegards, sondern in der Kompetenzfrage für eine Kanonisation begründet gewesen sein, denn erst seit dem 12. Jahrhundert hatte Rom die Zuständigkeit für Heiligsprechungen an sich gezogen. Dafür spricht das aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende [[Wikipedia:Antependium|Antependium]] der Rupertsberger Klosterkirche, auf dem Hildegard mit [[Wikipedia:Heiligenschein|Heiligenschein]] und der Bischof von Mainz als sie verehrender [[Wikipedia:Stifter|Stifter]] abgebildet ist. Ohne dass heute der Abschluss eines damals auch nicht notwendigen Kanonisationsverfahren bekannt ist, erfolgte die [[Wikipedia:Kanonisation|Kanonisation]] (Aufnahme in den [[Wikipedia:Heiligenkalender|Kanon]]) Hildegards spätestens 1584 mit der Aufnahme in die Erstausgabe des [[Wikipedia:Martyrologium Romanum|Martyrologium Romanum]] (Verzeichnis der Heiligen der römisch-katholischen Kirche).<ref>Martyrologium romanum, 9. Auflage. Rom 1749, Kapitel September: ''{{Webarchiv | url=http://www.breviary.net/martyrology/mart09/mart0917.htm | wayback=20120520213153 | text=}}''.</ref> Ihr [[Wikipedia:Gedenktag|Gedenktag]] in der [[Wikipedia:Liturgie|Liturgie]] der katholischen Kirche sowie in den Heiligen- und Namenkalendern der [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen Kirche]], der [[Wikipedia:Evangelische Kirche in Deutschland|evangelischen Kirche in Deutschland]] und der [[Wikipedia:Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika|evangelisch-lutherischen Kirche in Amerika]] ist der 17. September.<ref>[http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/September17_1.htm Äbtissin, Mystikerin], abgerufen am 3. November 2012.</ref><ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Hildegard_von_Bingen.html Eintrag im] [[Wikipedia:Ökumenisches Heiligenlexikon|ökumenischen Heiligenlexikon]], abgerufen am 17. September 2013.</ref> In einigen katholischen [[Wikipedia:Diözese|Diözese]]n Deutschlands ist der Gedenktag ein [[Wikipedia:Fest (Liturgie)|Fest]].
   −
Die zu größeren Festlichkeiten oder Jubiläen der Heiligen übersendeten päpstlichen Bullen zeugen von der großen Bedeutung Hildegards; auch [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]] (der spätere Papst Benedikt XVI.) hat sich in seiner Zeit als Professor in Bonn (1959–1963) intensiv mit dem Leben und den Schriften Hildegards beschäftigt.
+
Die zu größeren Festlichkeiten oder Jubiläen der Heiligen übersendeten päpstlichen Bullen zeugen von der großen Bedeutung Hildegards; auch [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]] (der spätere Papst Benedikt XVI.) hat sich in seiner Zeit als Professor in Bonn (1959–1963) intensiv mit dem Leben und den Schriften Hildegards beschäftigt.
[[Datei:Hildegard3.jpg|mini|[[Reliquienschrein|Schrein]] mit den Gebeinen der heiligen Hildegard von Bingen in der [[St. Hildegard (Eibingen)|Pfarrkirche von Eibingen]]]]
+
[[Datei:Hildegard3.jpg|mini|[[Wikipedia:Reliquienschrein|Schrein]] mit den Gebeinen der heiligen Hildegard von Bingen in der [[Wikipedia:St. Hildegard (Eibingen)|Pfarrkirche von Eibingen]]]]
   −
Am 10. Mai 2012 dehnte Papst Benedikt XVI. die Verehrung der hl. Hildegard auf die ganze Kirche aus und schrieb sie in das Verzeichnis der Heiligen ein.<ref>[http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2012/05/10/0266/00631.html ''Promulgazione di decreti della congragazione delle cause Dei Santi.'' 10. Mai 2012]</ref> Am 7. Oktober 2012 folgte ihre Erhebung zur [[Kirchenlehrer]]in.
+
Am 10. Mai 2012 dehnte Papst Benedikt XVI. die Verehrung der hl. Hildegard auf die ganze Kirche aus und schrieb sie in das Verzeichnis der Heiligen ein.<ref>[http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2012/05/10/0266/00631.html ''Promulgazione di decreti della congragazione delle cause Dei Santi.'' 10. Mai 2012]</ref> Am 7. Oktober 2012 folgte ihre Erhebung zur [[Wikipedia:Kirchenlehrer|Kirchenlehrer]]in.
   −
Die Reliquien der hl. Hildegard befanden sich bis 1631 im Kloster Rupertsberg bei Bingen. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurden sie von der Äbtissin [[Anna Lerch von Dirmstein]] vor der Vernichtung gerettet, und seit 1641 befinden sie sich in der Kirche des [[Kloster Eibingen|alten Klosters Eibingen]]. Der Reliquienschrein befindet sich im Altarraum des alten Klosters, der heutigen Pfarrkirche von Eibingen.
+
Die Reliquien der hl. Hildegard befanden sich bis 1631 im Kloster Rupertsberg bei Bingen. Im [[Wikipedia:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurden sie von der Äbtissin [[Wikipedia:Anna Lerch von Dirmstein|Anna Lerch von Dirmstein]] vor der Vernichtung gerettet, und seit 1641 befinden sie sich in der Kirche des [[Wikipedia:Kloster Eibingen|alten Klosters Eibingen]]. Der Reliquienschrein befindet sich im Altarraum des alten Klosters, der heutigen Pfarrkirche von Eibingen.
    
==== Eibinger Reliquienschatz ====
 
==== Eibinger Reliquienschatz ====
Hildegard hat als eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters eine große Anzahl von Reliquien geschenkt bekommen und zusammengetragen. Diese als [[Eibinger Reliquienschatz]] bezeichneten Reliquien befinden sich, wie der Hildegardisschrein selbst, in der Pfarrkirche [[St. Hildegard (Eibingen)|St.&nbsp;Hildegard und St.&nbsp;Johannes d.&nbsp;T.]] in [[Eibingen]]. Der Reliquienschatz wird in dem südlichen Teil des Hauptschiffes in einem gläsernen Altar aufbewahrt. Auch er wurde 1631/1632 von der Rupertsberger Äbtissin Anna Lerch von Dirmstein vor der Vernichtung durch die Schweden bewahrt.
+
Hildegard hat als eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters eine große Anzahl von Reliquien geschenkt bekommen und zusammengetragen. Diese als [[Wikipedia:Eibinger Reliquienschatz|Eibinger Reliquienschatz]] bezeichneten Reliquien befinden sich, wie der Hildegardisschrein selbst, in der Pfarrkirche [[Wikipedia:St. Hildegard (Eibingen)|St.&nbsp;Hildegard und St.&nbsp;Johannes d.&nbsp;T.]] in [[Wikipedia:Eibingen|Eibingen]]. Der Reliquienschatz wird in dem südlichen Teil des Hauptschiffes in einem gläsernen Altar aufbewahrt. Auch er wurde 1631/1632 von der Rupertsberger Äbtissin Anna Lerch von Dirmstein vor der Vernichtung durch die Schweden bewahrt.
    
==== Hildegardisfest in Eibingen ====
 
==== Hildegardisfest in Eibingen ====
Am 17. September, dem [[Gedenktag]] der hl. Hildegard, in der [[Abtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein)|Abtei St. Hildegard]] und der Stadt Eibingen ein [[Hochfest]], wird in [[Eibingen]] das Hildegardisfest gefeiert. Es gliedert sich traditionell in das am Morgen gehaltene [[Pontifikalamt]] und mittags die [[Reliquienprozession]], die seit 1857 stattfindet (begründet von Pfarrer Ludwig Schneider). Der Reliquienschrein ist an diesem Tag für die Gläubigen zugänglich, die Tür an der Vorderseite des Schreines wird ausschließlich an diesem Tag geöffnet. Das Fest schließt mit der [[Vesper (Liturgie)|Vesper]].
+
Am 17. September, dem [[Wikipedia:Gedenktag|Gedenktag]] der hl. Hildegard, in der [[Wikipedia:Abtei St. Hildegard (Rüdesheim am Rhein)|Abtei St. Hildegard]] und der Stadt Eibingen ein [[Wikipedia:Hochfest|Hochfest]], wird in [[Wikipedia:Eibingen|Eibingen]] das Hildegardisfest gefeiert. Es gliedert sich traditionell in das am Morgen gehaltene [[Wikipedia:Pontifikalamt|Pontifikalamt]] und mittags die [[Wikipedia:Reliquienprozession|Reliquienprozession]], die seit 1857 stattfindet (begründet von Pfarrer Ludwig Schneider). Der Reliquienschrein ist an diesem Tag für die Gläubigen zugänglich, die Tür an der Vorderseite des Schreines wird ausschließlich an diesem Tag geöffnet. Das Fest schließt mit der [[Wikipedia:Vesper (Liturgie)|Vesper]].
   −
In den Bogenfeldern auf der linken Seite des Mittelschiffs der Klosterkirche von St. Hildegard befindet sich ein Freskenzyklus mit Szenen aus dem Leben der Hildegard im Stil der [[Beuroner Kunstschule]].
+
In den Bogenfeldern auf der linken Seite des Mittelschiffs der Klosterkirche von St. Hildegard befindet sich ein Freskenzyklus mit Szenen aus dem Leben der Hildegard im Stil der [[Wikipedia:Beuroner Kunstschule|Beuroner Kunstschule]].
    
<gallery perrow="5" caption="Szenen aus der Vita der Hildegard von Bingen">
 
<gallery perrow="5" caption="Szenen aus der Vita der Hildegard von Bingen">
Zeile 162: Zeile 162:  
Ab 1741 gibt es Aufzeichnungen über den Bau der Hildegardisschule in Rüdesheim.<ref>Homepage der Hildegardisschule Rüdesheim  {{Webarchiv | url=http://www.hildegardisschule-ruedesheim.de//30.0.html | wayback=20080614095540 | text=Geschichte}}</ref>
 
Ab 1741 gibt es Aufzeichnungen über den Bau der Hildegardisschule in Rüdesheim.<ref>Homepage der Hildegardisschule Rüdesheim  {{Webarchiv | url=http://www.hildegardisschule-ruedesheim.de//30.0.html | wayback=20080614095540 | text=Geschichte}}</ref>
   −
Eine Gedenktafel für sie fand Aufnahme in die [[Walhalla]] bei [[Regensburg]].
+
Eine Gedenktafel für sie fand Aufnahme in die [[Wikipedia:Walhalla|Walhalla]] bei [[Wikipedia:Regensburg|Regensburg]].
   −
Seit 1995 wird jährlich von der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz der [[Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik]] verliehen.
+
Seit 1995 wird jährlich von der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz der [[Wikipedia:Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik|Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik]] verliehen.
    
Die ''Bundesvereinigung Gesundheit'' verleiht die ''Hildegard von Bingen-Medaille''.<ref>[http://www.aekno.de/downloads/archiv/1997.06.008.pdf Notiz im Ärzteblatt Nordrhein 6/97 (Zugriff Juli 2009)] (PDF; 40&nbsp;kB)</ref>
 
Die ''Bundesvereinigung Gesundheit'' verleiht die ''Hildegard von Bingen-Medaille''.<ref>[http://www.aekno.de/downloads/archiv/1997.06.008.pdf Notiz im Ärzteblatt Nordrhein 6/97 (Zugriff Juli 2009)] (PDF; 40&nbsp;kB)</ref>
   −
Das [[Hildegard-von-Bingen-Gymnasium]] im [[Köln]]er [[Köln-Sülz|Stadtteil Sülz]], das [[Hildegard-von-Bingen-Gymnasium Twistringen|Hildegard-von-Bingen-Gymnasium]] in Twistringen (Niedersachsen), das Hildegardisgymnasium Bochum, das Hildegardisgymnasium Duisburg, die Hildegardis-Schule Hagen sowie die Hildegardisschule Bingen am Rhein (Gymnasium und Berufsbildende Schule), die [[Hildegardisschule Münster]] und die Hildegardisschule in Rüdesheim am Rhein (Realschule) wurden nach ihr benannt.
+
Das [[Wikipedia:Hildegard-von-Bingen-Gymnasium|Hildegard-von-Bingen-Gymnasium]] im [[Wikipedia:Köln|Köln]]er [[Wikipedia:Köln-Sülz|Stadtteil Sülz]], das [[Wikipedia:Hildegard-von-Bingen-Gymnasium Twistringen|Hildegard-von-Bingen-Gymnasium]] in Twistringen (Niedersachsen), das Hildegardisgymnasium Bochum, das Hildegardisgymnasium Duisburg, die Hildegardis-Schule Hagen sowie die Hildegardisschule Bingen am Rhein (Gymnasium und Berufsbildende Schule), die [[Wikipedia:Hildegardisschule Münster|Hildegardisschule Münster]] und die Hildegardisschule in Rüdesheim am Rhein (Realschule) wurden nach ihr benannt.
   −
Für eine Auflistung der Kirchen, die der heiligen Hildegard von Bingen geweiht sind, siehe [[Hildegardkirche]].
+
Für eine Auflistung der Kirchen, die der heiligen Hildegard von Bingen geweiht sind, siehe [[Wikipedia:Hildegardkirche|Hildegardkirche]].
   −
Der [[Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderweg]] verläuft entlang ihrer Lebensstationen.
+
Der [[Wikipedia:Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderweg|Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderweg]] verläuft entlang ihrer Lebensstationen.
   −
Die Pflanzengattung ''[[Hildegardia (Pflanzengattung)|Hildegardia]]'' {{Person|Schott & Endl.}} aus der Familie der [[Malvengewächse]] (Malvaceae) ist nach ihr benannt.<ref name="Burkhardt_2018" />
+
Die Pflanzengattung ''[[Wikipedia:Hildegardia (Pflanzengattung)|Hildegardia]]'' {{Person|Schott & Endl.}} aus der Familie der [[Wikipedia:Malvengewächse|Malvengewächse]] (Malvaceae) ist nach ihr benannt.<ref name="Burkhardt_2018" />
    
=== Gesellschaften/Forschung ===
 
=== Gesellschaften/Forschung ===
Zeile 180: Zeile 180:     
=== Film/Bühne ===
 
=== Film/Bühne ===
Im Februar des Jahres 1982 wurde vom [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunk Köln]] (WDR) ein Kolloquium über die Musik der Hildegard von Bingen veranstaltet. Als Ergebnis brachte im Mai desselben Jahres das Ensemble für Musik des Mittelalters „[[Sequentia]]“ unter der Leitung von Barbara Thornton (1950–1998) und Benjamin Bagby das Mysterienspiel ''Ordo virtutum'' („Reigen der Tugendkräfte“, „Spiel der Kräfte“) in der romanischen Kirche [[Groß St. Martin]] zu [[Köln]] auf die Bühne, und am Heiligen Abend desselben Jahres wurde diese Produktion im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Im selben Jahr erschien auch die Einspielung auf Tonträger (Aufnahmeort: Klosterkirche [[Knechtsteden]]) als Doppel-LP ''Ordo virtutum''. Das Konzept stammte von Barbara Thornton und die Ausführenden waren die Mitglieder des Ensembles „Sequentia“ sowie die Schauspieler [[Carmen-Renate Köper]] als Hildegard und [[Bill Mockridge|William Mockridge]] als Diabolus.<ref>Beiheft der Doppel-LP ''Ordo virtutum'' von 1982 bzw. der Doppel-CD ''Ordo virtutum'' von 1990.</ref>
+
Im Februar des Jahres 1982 wurde vom [[Wikipedia:Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunk Köln]] (WDR) ein Kolloquium über die Musik der Hildegard von Bingen veranstaltet. Als Ergebnis brachte im Mai desselben Jahres das Ensemble für Musik des Mittelalters „[[Wikipedia:Sequentia|Sequentia]]“ unter der Leitung von Barbara Thornton (1950–1998) und Benjamin Bagby das Mysterienspiel ''Ordo virtutum'' („Reigen der Tugendkräfte“, „Spiel der Kräfte“) in der romanischen Kirche [[Wikipedia:Groß St. Martin|Groß St. Martin]] zu [[Wikipedia:Köln|Köln]] auf die Bühne, und am Heiligen Abend desselben Jahres wurde diese Produktion im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Im selben Jahr erschien auch die Einspielung auf Tonträger (Aufnahmeort: Klosterkirche [[Wikipedia:Knechtsteden|Knechtsteden]]) als Doppel-LP ''Ordo virtutum''. Das Konzept stammte von Barbara Thornton und die Ausführenden waren die Mitglieder des Ensembles „Sequentia“ sowie die Schauspieler [[Wikipedia:Carmen-Renate Köper|Carmen-Renate Köper]] als Hildegard und [[Wikipedia:Bill Mockridge|William Mockridge]] als Diabolus.<ref>Beiheft der Doppel-LP ''Ordo virtutum'' von 1982 bzw. der Doppel-CD ''Ordo virtutum'' von 1990.</ref>
   −
Zum 900. Geburtstag der hl. Hildegard wurde der ''Ordo Virtutum'' von „Sequentia“ neu eingespielt mit [[Franz-Josef Heumannskämper]] als Diabolus und Regisseur. Die Produktion kam beim ''Lincoln Center Summer Festival'', in der ''Royal Albert Hall'' in London, in der Kirche [[Notre Dame de Paris]] und beim ''Melbourne Festival'' zur Aufführung.
+
Zum 900. Geburtstag der hl. Hildegard wurde der ''Ordo Virtutum'' von „Sequentia“ neu eingespielt mit [[Wikipedia:Franz-Josef Heumannskämper|Franz-Josef Heumannskämper]] als Diabolus und Regisseur. Die Produktion kam beim ''Lincoln Center Summer Festival'', in der ''Royal Albert Hall'' in London, in der Kirche [[Wikipedia:Notre Dame de Paris|Notre Dame de Paris]] und beim ''Melbourne Festival'' zur Aufführung.
   −
Die Regisseurin [[Margarethe von Trotta]] (Produzent: [[Markus Zimmer (Filmproduzent)|Markus Zimmer]]) verfilmte im Jahr 2008 das Leben der Hildegard von Bingen mit dem Titel ''[[Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen]]''. Hildegard wird dabei von der Schauspielerin [[Barbara Sukowa]] verkörpert.<ref name="moviepilot.de">{{Internetquelle | url=https://www.moviepilot.de/news/margarethe-von-trotta-hatte-ihre-vision-von-hildegard-von-bingen-103784 | titel=Mittelalter-Epos: Margarethe von Trotta hatte ihre Vision von Hildegard von Bingen | titelerg=Margarethe von Trotta hatte ihre Vision von Hildegard von Bingen | werk=Moviepilot | datum=2009-09-26 | zugriff=2018-02-28}}</ref> Der [[Concorde Filmverleih]] brachte den Film am 24. September 2009 in die deutschen Kinos.
+
Die Regisseurin [[Wikipedia:Margarethe von Trotta|Margarethe von Trotta]] (Produzent: [[Wikipedia:Markus Zimmer (Filmproduzent)|Markus Zimmer]]) verfilmte im Jahr 2008 das Leben der Hildegard von Bingen mit dem Titel ''[[Wikipedia:Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen|Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen]]''. Hildegard wird dabei von der Schauspielerin [[Wikipedia:Barbara Sukowa|Barbara Sukowa]] verkörpert.<ref name="moviepilot.de">{{Internetquelle | url=https://www.moviepilot.de/news/margarethe-von-trotta-hatte-ihre-vision-von-hildegard-von-bingen-103784 | titel=Mittelalter-Epos: Margarethe von Trotta hatte ihre Vision von Hildegard von Bingen | titelerg=Margarethe von Trotta hatte ihre Vision von Hildegard von Bingen | werk=Moviepilot | datum=2009-09-26 | zugriff=2018-02-28}}</ref> Der [[Concorde Filmverleih]] brachte den Film am 24. September 2009 in die deutschen Kinos.
    
Bereits 2008 erschien eine Audio-CD mit dem Hildegard-Musical „Ich sah die Welt als EINS“ von [[Musiktheaterautor]]
 
Bereits 2008 erschien eine Audio-CD mit dem Hildegard-Musical „Ich sah die Welt als EINS“ von [[Musiktheaterautor]]
[[Pilo (Musiker)|Pilo]].<ref>{{Webarchiv | url=http://www.hildegard-musical.de/ | wayback=20140105003359 | text=Hildegard-Musical}}</ref>
+
[[Wikipedia:Pilo (Musiker)|Pilo]].<ref>{{Webarchiv | url=http://www.hildegard-musical.de/ | wayback=20140105003359 | text=Hildegard-Musical}}</ref>
   −
Zehn Jahre zuvor brachte die Berliner Autorin, Schauspielerin und Regisseurin [[Nadja Reichardt]]<ref>{{Webarchiv | url=http://www.doku-medienproduktion.de/dmp2/index.php?option=com_content&view=article&id=55:nadja-reichardt&catid=25:die-autoren | wayback=20140717131039 | text=Kurzportrait}} Nadja Reichardt beim Verlag DMP Doku-Medienproduktion</ref> das Leben der Hildegard von Bingen unter dem Titel ''Eine Schwalbe im Krieg'' auf die Theaterbühne. Seit der Premiere 1998 wird das Ein-Personen-Stück jährlich aufgeführt. Eine Hörspiel-Version gibt es ebenfalls.
+
Zehn Jahre zuvor brachte die Berliner Autorin, Schauspielerin und Regisseurin [[Wikipedia:Nadja Reichardt|Nadja Reichardt]]<ref>{{Webarchiv | url=http://www.doku-medienproduktion.de/dmp2/index.php?option=com_content&view=article&id=55:nadja-reichardt&catid=25:die-autoren | wayback=20140717131039 | text=Kurzportrait}} Nadja Reichardt beim Verlag DMP Doku-Medienproduktion</ref> das Leben der Hildegard von Bingen unter dem Titel ''Eine Schwalbe im Krieg'' auf die Theaterbühne. Seit der Premiere 1998 wird das Ein-Personen-Stück jährlich aufgeführt. Eine Hörspiel-Version gibt es ebenfalls.
   −
Der Autor und Regisseur [[Rüdiger Heins]] schrieb und inszenierte auf der Grundlage von Hildegards Texten 2010 ein Theaterstück. In ''Vision der Liebe'' beschäftigt er sich mit den Visionen Hildegards. Aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung, Kriege und Integrationsfragen werden auf dem Hintergrund ihrer Schriften in die heutige Zeit übertragen. Die Uraufführung fand am 10. Dezember 2010 in Bingen statt. Das Stück ist als [[Art in Process]] konzipiert, das heißt, es soll sich im Laufe der Jahre ständig verändern.
+
Der Autor und Regisseur [[Wikipedia:Rüdiger Heins|Rüdiger Heins]] schrieb und inszenierte auf der Grundlage von Hildegards Texten 2010 ein Theaterstück. In ''Vision der Liebe'' beschäftigt er sich mit den Visionen Hildegards. Aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung, Kriege und Integrationsfragen werden auf dem Hintergrund ihrer Schriften in die heutige Zeit übertragen. Die Uraufführung fand am 10. Dezember 2010 in Bingen statt. Das Stück ist als [[Art in Process]] konzipiert, das heißt, es soll sich im Laufe der Jahre ständig verändern.
   −
Die Mediävistin [[Hildegard Elisabeth Keller]] integrierte Hildegard als eine von fünf weiblichen Hauptfiguren in die ''Trilogie des Zeitlosen'', die Ende September 2011 erschien. Sie hat, ausgehend von Hildegards Briefen, Visionen und Visionshandschriften, ein Hörspiel geschrieben und inszeniert, in dem sich Hildegard mit drei anderen Autorinnen in einer fiktiven Begegnung außerhalb der Zeit über Leben und Werk unterhält.
+
Die Mediävistin [[Wikipedia:Hildegard Elisabeth Keller|Hildegard Elisabeth Keller]] integrierte Hildegard als eine von fünf weiblichen Hauptfiguren in die ''Trilogie des Zeitlosen'', die Ende September 2011 erschien. Sie hat, ausgehend von Hildegards Briefen, Visionen und Visionshandschriften, ein Hörspiel geschrieben und inszeniert, in dem sich Hildegard mit drei anderen Autorinnen in einer fiktiven Begegnung außerhalb der Zeit über Leben und Werk unterhält.
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
Zeile 204: Zeile 204:  
* {{Internetquelle |url=https://hds.hebis.de/hsrm/Search/Results?lookfor0%5B%5D=%5BRiesencodex%5D&type0%5B%5D=fulltitle |titel=Riesencodex |hrsg=Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain |zugriff=2017-10-15}}
 
* {{Internetquelle |url=https://hds.hebis.de/hsrm/Search/Results?lookfor0%5B%5D=%5BRiesencodex%5D&type0%5B%5D=fulltitle |titel=Riesencodex |hrsg=Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain |zugriff=2017-10-15}}
 
* Paul Kaiser (Hrsg.): [https://archive.org/details/hildegardiscaus00hildgoog ''Hildegardis Causae et curae.'' Leipzig 1903] (in der Reihe ''Bibliotheca scriptorum graecorum et romanorum Teubneriana'') – erste neuzeitliche Ausgabe.
 
* Paul Kaiser (Hrsg.): [https://archive.org/details/hildegardiscaus00hildgoog ''Hildegardis Causae et curae.'' Leipzig 1903] (in der Reihe ''Bibliotheca scriptorum graecorum et romanorum Teubneriana'') – erste neuzeitliche Ausgabe.
* [[Jacques Paul Migne]]: ''S. Hildegardis Abbatissiae Opera omnia.'' Paris 1882 (= ''Patrologiae cursus completus: Series latina'', 197)
+
* [[Wikipedia:Jacques Paul Migne|Jacques Paul Migne]]: ''S. Hildegardis Abbatissiae Opera omnia.'' Paris 1882 (= ''Patrologiae cursus completus: Series latina'', 197)
 
** [http://www.documentacatholicaomnia.eu/04z/z_1815-1875__Migne__Patrologia_Latina_197_%28AD_1855%29_Universite_Catholique_Lille__MLT.pdf.html Migne: Patrologiae Cursus Completus 197 vollständig auf dem Portal: Documenta Omnia Catholica]
 
** [http://www.documentacatholicaomnia.eu/04z/z_1815-1875__Migne__Patrologia_Latina_197_%28AD_1855%29_Universite_Catholique_Lille__MLT.pdf.html Migne: Patrologiae Cursus Completus 197 vollständig auf dem Portal: Documenta Omnia Catholica]
 
* [https://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost12/Hildegard/hil_intr.html Elektronische Ausgaben auf dem Portal: Bibliotheca Augustana]
 
* [https://www.hs-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost12/Hildegard/hil_intr.html Elektronische Ausgaben auf dem Portal: Bibliotheca Augustana]
* [[Walter Berschin]] mit H. Schipperges: ''Hildegard von Bingen: Symphonia. Gedichte und Gesänge.'' Lateinisch und deutsch. Gerlingen 1995.
+
* [[Wikipedia:Walter Berschin|Walter Berschin]] mit H. Schipperges: ''Hildegard von Bingen: Symphonia. Gedichte und Gesänge.'' Lateinisch und deutsch. Gerlingen 1995.
* [[Maura Böckeler]]: ''Hildegard, Saint, 1098–1179. Wisse die Wege. Scivias''. Nach dem Originaltext des illuminierten Rupertsberger Kodex ins Deutsche übertragen und bearbeitet von Maura Böckeler, Otto Müller Verlag, Salzburg 1954
+
* [[Wikipedia:Maura Böckeler|Maura Böckeler]]: ''Hildegard, Saint, 1098–1179. Wisse die Wege. Scivias''. Nach dem Originaltext des illuminierten Rupertsberger Kodex ins Deutsche übertragen und bearbeitet von Maura Böckeler, Otto Müller Verlag, Salzburg 1954
 
* Adelgundis Führkötter OSB (Übers. u. Hrsg.), Hildegard von Bingen: ''„Nun höre und lerne, damit du errötest…“ Briefwechsel nach den ältesten Handschriften übersetzt und nach den Quellen erläutert.'' (= Herder spektrum 5941). Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 2008, ISBN 978-3-451-05941-4.
 
* Adelgundis Führkötter OSB (Übers. u. Hrsg.), Hildegard von Bingen: ''„Nun höre und lerne, damit du errötest…“ Briefwechsel nach den ältesten Handschriften übersetzt und nach den Quellen erläutert.'' (= Herder spektrum 5941). Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 2008, ISBN 978-3-451-05941-4.
 
* Mechthild Heieck (Hrsg.): Hildegard von Bingen: ''Das Buch vom Wirken Gottes. Liber divinorum operum.'' Erste vollständige Ausgabe, Pattloch, Augsburg 1998, ISBN 3-629-00889-5.
 
* Mechthild Heieck (Hrsg.): Hildegard von Bingen: ''Das Buch vom Wirken Gottes. Liber divinorum operum.'' Erste vollständige Ausgabe, Pattloch, Augsburg 1998, ISBN 3-629-00889-5.
 
* Alfons Huber: ''Der Aebtissin St. Hildegardis myst. Tier- u. Artzeneyen-Buch […]. Durch ihren Caplan den Mönch Volmarus niedergeschrieben in den Jahren des Herrn 1150–1160.'' Nach dem Text der Pariser Handschrift aus dem Lateinischen übertragen, erläutert und mit Tierzeichnungen aus dem XII. Jahrhundert versehen von Dr. Alfons Huber, Wien o. J.
 
* Alfons Huber: ''Der Aebtissin St. Hildegardis myst. Tier- u. Artzeneyen-Buch […]. Durch ihren Caplan den Mönch Volmarus niedergeschrieben in den Jahren des Herrn 1150–1160.'' Nach dem Text der Pariser Handschrift aus dem Lateinischen übertragen, erläutert und mit Tierzeichnungen aus dem XII. Jahrhundert versehen von Dr. Alfons Huber, Wien o. J.
 
* Bernward Konermann (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen: Ordo Virtutum – Spiel der Kräfte''. Augsburg 1991, ISBN 3-629-00604-3.
 
* Bernward Konermann (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen: Ordo Virtutum – Spiel der Kräfte''. Augsburg 1991, ISBN 3-629-00604-3.
* [[Peter Riethe]]: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Pflanzen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe. Otto Müller Verlag, Salzburg, 2007, ISBN 978-3-7013-1130-9.
+
* [[Wikipedia:Peter Riethe|Peter Riethe]]: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Pflanzen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe. Otto Müller Verlag, Salzburg, 2007, ISBN 978-3-7013-1130-9.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Bäumen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 2001, ISBN 3-7013-1033-5.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Bäumen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 2001, ISBN 3-7013-1033-5.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Steinen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 3., völlig veränderte Auflage. 1997, ISBN 3-7013-0946-9.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Steinen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 3., völlig veränderte Auflage. 1997, ISBN 3-7013-0946-9.
Zeile 220: Zeile 220:  
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Vögeln''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1994, {{Falsche ISBN|3-7013-0579-9}}.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Vögeln''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1994, {{Falsche ISBN|3-7013-0579-9}}.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Fischen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1991, ISBN 3-7013-0812-8.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Das Buch von den Fischen''. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1991, ISBN 3-7013-0812-8.
* [[Ortrun Riha]] (Übers.), ''Hildegard von Bingen. Werke Band II. Ursprung und Behandlung der Krankheiten. Causae et Curae''. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-248-8.
+
* [[Wikipedia:Ortrun Riha|Ortrun Riha]] (Übers.), ''Hildegard von Bingen. Werke Band II. Ursprung und Behandlung der Krankheiten. Causae et Curae''. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-248-8.
 
* Ortrun Riha (Übers.), ''Hildegard von Bingen. Werke Band V. Heilsame Schöpfung – Die natürliche Wirkkraft der Natur. Physica''. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-271-6.
 
* Ortrun Riha (Übers.), ''Hildegard von Bingen. Werke Band V. Heilsame Schöpfung – Die natürliche Wirkkraft der Natur. Physica''. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-271-6.
 
* Walburga Storch OSB (Übersetzung u. Hrsg.), Hildegard von Bingen: ''Scivias. Wisse die Wege. Eine Schau von Gott und Mensch in Schöpfung und Zeit''. Pattloch, Augsburg 1990, ISBN 3-629-00563-2.
 
* Walburga Storch OSB (Übersetzung u. Hrsg.), Hildegard von Bingen: ''Scivias. Wisse die Wege. Eine Schau von Gott und Mensch in Schöpfung und Zeit''. Pattloch, Augsburg 1990, ISBN 3-629-00563-2.
* [[Barbara Stühlmeyer]] OblOSB (Übers.): ''Hildegard von Bingen. Werke Band IV. Lieder. Symphoniae.'' Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-263-1.
+
* [[Wikipedia:Barbara Stühlmeyer|Barbara Stühlmeyer]] OblOSB (Übers.): ''Hildegard von Bingen. Werke Band IV. Lieder. Symphoniae.'' Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-263-1.
 
* Luca Ricossa: ''Hildegard von Bingen: Ordo Virtutum.'' Vollständige kommentierte Ausgabe mit Musik in Originalnotation und französische Übersetzung. Genf (www.lulu.com), 2013.
 
* Luca Ricossa: ''Hildegard von Bingen: Ordo Virtutum.'' Vollständige kommentierte Ausgabe mit Musik in Originalnotation und französische Übersetzung. Genf (www.lulu.com), 2013.
    
=== Sekundärliteratur ===
 
=== Sekundärliteratur ===
 
* Tilo Altenburg: ''Soziale Ordnungsvorstellungen bei Hildegard von Bingen.'' Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7772-0711-7.
 
* Tilo Altenburg: ''Soziale Ordnungsvorstellungen bei Hildegard von Bingen.'' Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7772-0711-7.
* {{BBKL | url=http://www.bautz.de/bbkl/h/hildegard_v_b.shtml|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629230645/http://www.bautz.de/bbkl/h/hildegard_v_b.shtml |archivedate=2007-06-29 |band=2|spalten=846-851|autor=[[Friedrich Wilhelm Bautz]]|artikel=HILDEGARD von Bingen}}
+
* {{BBKL | url=http://www.bautz.de/bbkl/h/hildegard_v_b.shtml|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629230645/http://www.bautz.de/bbkl/h/hildegard_v_b.shtml |archivedate=2007-06-29 |band=2|spalten=846-851|autor=[[Wikipedia:Friedrich Wilhelm Bautz|Friedrich Wilhelm Bautz]]|artikel=HILDEGARD von Bingen}}
* [[Barbara Beuys]]: ''Denn ich bin krank vor Liebe: Das Leben der Hildegard von Bingen.'' Piper, München, ISBN 3-492-23649-9.
+
* [[Wikipedia:Barbara Beuys|Barbara Beuys]]: ''Denn ich bin krank vor Liebe: Das Leben der Hildegard von Bingen.'' Piper, München, ISBN 3-492-23649-9.
* [[Maura Böckeler]]: ''Der heiligen Hildegard von Bingen Reigen der Tugenden Ordo Virtutum''; ein Singspiel; Barth, Prudentiana (Musik); Böckeler, Maura, Berlin: Sankt Augustinus, 1927.
+
* [[Wikipedia:Maura Böckeler|Maura Böckeler]]: ''Der heiligen Hildegard von Bingen Reigen der Tugenden Ordo Virtutum''; ein Singspiel; Barth, Prudentiana (Musik); Böckeler, Maura, Berlin: Sankt Augustinus, 1927.
* [[Christine Büchner]]: ''Hildegard von Bingen : eine Lebensgeschichte.'' Insel-Verlag, Frankfurt am Main; Leipzig 2009, ISBN 978-3-458-35069-9.
+
* [[Wikipedia:Christine Büchner|Christine Büchner]]: ''Hildegard von Bingen : eine Lebensgeschichte.'' Insel-Verlag, Frankfurt am Main; Leipzig 2009, ISBN 978-3-458-35069-9.
* [[Harald Derschka]]: ''Die Viersäftelehre als Persönlichkeitstheorie. Zur Weiterentwicklung eines antiken Konzepts im 12. Jahrhundert''. Thorbecke, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0515-4, S. 123–217.
+
* [[Wikipedia:Harald Derschka|Harald Derschka]]: ''Die Viersäftelehre als Persönlichkeitstheorie. Zur Weiterentwicklung eines antiken Konzepts im 12. Jahrhundert''. Thorbecke, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0515-4, S. 123–217.
 
* Michaela Diers: ''Hildegard von Bingen.'' 5. Auflage. Dtv, München 2005 (=dtv porträt), ISBN 3-423-31008-1.
 
* Michaela Diers: ''Hildegard von Bingen.'' 5. Auflage. Dtv, München 2005 (=dtv porträt), ISBN 3-423-31008-1.
 
* Michael Embach: ''Die Schriften Hildegards von Bingen. Studien zu ihrer Überlieferung und Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.'' (''Erudiri Sapientiae''. Band 4). Akademie, Berlin 2003, ISBN 3-05-003666-4.
 
* Michael Embach: ''Die Schriften Hildegards von Bingen. Studien zu ihrer Überlieferung und Rezeption im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.'' (''Erudiri Sapientiae''. Band 4). Akademie, Berlin 2003, ISBN 3-05-003666-4.
 
* Edeltraut Forster u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen. Prophetin durch die Zeiten. Zum 900. Geburtstag.'' Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 1997, 2. Auflage. 1998, ISBN 3-451-26162-6.
 
* Edeltraut Forster u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen. Prophetin durch die Zeiten. Zum 900. Geburtstag.'' Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 1997, 2. Auflage. 1998, ISBN 3-451-26162-6.
* Hiltrud Gutjahr OSB u. Maura Záthonyi OSB: ''Geschaut im lebendigen Licht. Die Miniaturen des [[Liber Scivias]] der Hildegard von Bingen.'' erklärt und gedeutet. Mit einer kunsthistorischen Einführung von Lieselotte Saurma-Jeltsch. Hrsg. von der Abtei St. Hildegard, Rüdesheim/Eibingen, Beuroner Kunstverlag, Beuron 2011, ISBN 978-3-87071-249-5.
+
* Hiltrud Gutjahr OSB u. Maura Záthonyi OSB: ''Geschaut im lebendigen Licht. Die Miniaturen des [[Wikipedia:Liber Scivias|Liber Scivias]] der Hildegard von Bingen.'' erklärt und gedeutet. Mit einer kunsthistorischen Einführung von Lieselotte Saurma-Jeltsch. Hrsg. von der Abtei St. Hildegard, Rüdesheim/Eibingen, Beuroner Kunstverlag, Beuron 2011, ISBN 978-3-87071-249-5.
* [[Alfred Haverkamp]] (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld. Internationaler wissenschaftlicher Kongress zum 900-jährigen Jubiläum. 13. bis 19. September 1998. Bingen am Rhein''. Mainz 2000.
+
* [[Wikipedia:Alfred Haverkamp|Alfred Haverkamp]] (Hrsg.): ''Hildegard von Bingen in ihrem historischen Umfeld. Internationaler wissenschaftlicher Kongress zum 900-jährigen Jubiläum. 13. bis 19. September 1998. Bingen am Rhein''. Mainz 2000.
* [[Josef Heinzelmann]]: ''Hildegard von Bingen und ihre Verwandten. Genealogische Anmerkungen.'' In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 23 (1997), S. 7–88.
+
* [[Wikipedia:Josef Heinzelmann|Josef Heinzelmann]]: ''Hildegard von Bingen und ihre Verwandten. Genealogische Anmerkungen.'' In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 23 (1997), S. 7–88.
 
* Sarah L. Highley (Hrsg.): ''Hildegard of Bingen’s unknown language. An edition, translation and discussion.'' Palgrave macmillan, New York 2007, ISBN 978-1-4039-7673-4.
 
* Sarah L. Highley (Hrsg.): ''Hildegard of Bingen’s unknown language. An edition, translation and discussion.'' Palgrave macmillan, New York 2007, ISBN 978-1-4039-7673-4.
* [[Helene M. Kastinger Riley]]: ''Hildegard von Bingen''. Rowohlt, Reinbek 1997, 4. Auflage. 2011, ISBN 978-3-499-50469-3.
+
* [[Wikipedia:Helene M. Kastinger Riley|Helene M. Kastinger Riley]]: ''Hildegard von Bingen''. Rowohlt, Reinbek 1997, 4. Auflage. 2011, ISBN 978-3-499-50469-3.
 
* [[Gundolf Keil]]: ''Hildegard-von-Bingen-Rezeption.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 595 f.
 
* [[Gundolf Keil]]: ''Hildegard-von-Bingen-Rezeption.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 595 f.
* [[Hildegard Elisabeth Keller]]: ''Der Ozean im Fingerhut. Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Hadewijch und Etty Hillesum im Gespräch.'' Mit Beiträgen von Daniel Hell und Jeffrey F. Hamburger. Zürich 2011 (''Trilogie des Zeitlosen'' 3), ISBN 978-3-7281-3437-0.
+
* [[Wikipedia:Hildegard Elisabeth Keller|Hildegard Elisabeth Keller]]: ''Der Ozean im Fingerhut. Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Hadewijch und Etty Hillesum im Gespräch.'' Mit Beiträgen von Daniel Hell und Jeffrey F. Hamburger. Zürich 2011 (''Trilogie des Zeitlosen'' 3), ISBN 978-3-7281-3437-0.
 
* Monika Klaes (Hrsg.): ''Vita sanctae Hildegardis. Leben der heiligen Hildegard von Bingen. Canonizatio Sanctae Hildegardis. Kanonisation der heiligen Hildegard.'' (= ''Fontes Christiani''. Band 29). Herder, Freiburg u. a. 1998, ISBN 3-451-23376-2.
 
* Monika Klaes (Hrsg.): ''Vita sanctae Hildegardis. Leben der heiligen Hildegard von Bingen. Canonizatio Sanctae Hildegardis. Kanonisation der heiligen Hildegard.'' (= ''Fontes Christiani''. Band 29). Herder, Freiburg u. a. 1998, ISBN 3-451-23376-2.
* [[Ursula Koch (Autorin)|Ursula Koch]]: Die Meisterin vom Rupertsberg: Hildegard von Bingen – eine Botin der Liebe. Historischer Roman (2009), ISBN 978-3765517129.
+
* [[Wikipedia:Ursula Koch (Autorin)|Ursula Koch]]: Die Meisterin vom Rupertsberg: Hildegard von Bingen – eine Botin der Liebe. Historischer Roman (2009), ISBN 978-3765517129.
* {{ADB|12|407|408|Hildegard von Bingen|[[Antonius van der Linde]]|ADB:Hildegard von Bingen}}
+
* {{ADB|12|407|408|Hildegard von Bingen|[[Wikipedia:Antonius van der Linde|Antonius van der Linde]]|ADB:Hildegard von Bingen}}
* [[Christel Meier-Staubach|Christel Meier]]: ''Hildegard von Bingen.'' In: ''[[Verfasserlexikon]]'', 2. Aufl., Band III, 1981, Sp. 1257–1280.
+
* [[Wikipedia:Christel Meier-Staubach|Christel Meier]]: ''Hildegard von Bingen.'' In: ''[[Wikipedia:Verfasserlexikon|Verfasserlexikon]]'', 2. Aufl., Band III, 1981, Sp. 1257–1280.
 
* Barbara Newman: ''Hildegard von Bingen, Schwester der Weisheit.'' Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 1997, ISBN 3-451-23675-3.
 
* Barbara Newman: ''Hildegard von Bingen, Schwester der Weisheit.'' Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 1997, ISBN 3-451-23675-3.
 
* Barbara Newman (Hrsg.): ''Voice of the Living Light. Hildegard of Bingen and Her World''. Berkeley u.&nbsp;a. 1998.
 
* Barbara Newman (Hrsg.): ''Voice of the Living Light. Hildegard of Bingen and Her World''. Berkeley u.&nbsp;a. 1998.
* [[Hermann Multhaupt]]: ''Hildegard von Bingen – in seinem Leben. Romanbiografie.'' [[St. Benno-Verlag]], Leipzig 2013, ISBN 978-3-7462-3737-4.
+
* [[Wikipedia:Hermann Multhaupt|Hermann Multhaupt]]: ''Hildegard von Bingen – in seinem Leben. Romanbiografie.'' [[Wikipedia:St. Benno-Verlag|St. Benno-Verlag]], Leipzig 2013, ISBN 978-3-7462-3737-4.
* [[Régine Pernoud]]: ''Hildegard von Bingen. Ihre Welt, Ihr Wirken, Ihre Vision.'' Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 1997, 2. Auflage, ISBN 3-451-23677-X.
+
* [[Wikipedia:Régine Pernoud|Régine Pernoud]]: ''Hildegard von Bingen. Ihre Welt, Ihr Wirken, Ihre Vision.'' Verlag Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 1997, 2. Auflage, ISBN 3-451-23677-X.
* Marianne Richert Pfau, Stefan J. Morent: ''Hildegard von Bingen: Der Klang des Himmels.'' In: [[Annette Kreutziger-Herr]], Melanie Unseld (Hrsg.): ''Europäische Komponistinnen.'' Band 1, Böhlau, Köln 2005, enthält CD ''Ordo Virtutum'' – Fassung nach ''Scivias'' (Ensemble für Musik des Mittelalters, Leitung Stefan Morent), ISBN 3-412-11504-5.
+
* Marianne Richert Pfau, Stefan J. Morent: ''Hildegard von Bingen: Der Klang des Himmels.'' In: [[Wikipedia:Annette Kreutziger-Herr|Annette Kreutziger-Herr]], Melanie Unseld (Hrsg.): ''Europäische Komponistinnen.'' Band 1, Böhlau, Köln 2005, enthält CD ''Ordo Virtutum'' – Fassung nach ''Scivias'' (Ensemble für Musik des Mittelalters, Leitung Stefan Morent), ISBN 3-412-11504-5.
 
* Marianne Richert Pfau: ''Hildegard von Bingen's Symphonia: An Analysis of Musical Process, Modality, and Text-Music Relations.'' Dissertation, Stony Brook University, 1990.
 
* Marianne Richert Pfau: ''Hildegard von Bingen's Symphonia: An Analysis of Musical Process, Modality, and Text-Music Relations.'' Dissertation, Stony Brook University, 1990.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Eine aufschlussreiche Begegnung mit ihrem naturkundlich-medizinischen Schrifttum''. Tectum Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-8288-2553-6.
 
* Peter Riethe: ''Hildegard von Bingen. Eine aufschlussreiche Begegnung mit ihrem naturkundlich-medizinischen Schrifttum''. Tectum Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-8288-2553-6.
* [[Hermann Josef Roth]]: ''Missverstandene Klostermedizin''. Spektrum der Wissenschaft, März 2006, S. 84–91 (2006), {{ISSN|0170-2971}}.
+
* [[Wikipedia:Hermann Josef Roth|Hermann Josef Roth]]: ''Missverstandene Klostermedizin''. Spektrum der Wissenschaft, März 2006, S. 84–91 (2006), {{ISSN|0170-2971}}.
 
* {{NDB|9|131|133|Hildegard von Bingen|Heinrich Schipperges|118550993}}
 
* {{NDB|9|131|133|Hildegard von Bingen|Heinrich Schipperges|118550993}}
 
* Heinrich Schipperges: ''Die Welt der Hildegard von Bingen.'' Freiburg 1997.
 
* Heinrich Schipperges: ''Die Welt der Hildegard von Bingen.'' Freiburg 1997.
 
* Hartmut Sommer: ''Die wahre Schau – die Klöster der Hildegard von Bingen an Rhein und Nahe.'' In: ''Die großen Mystiker'' Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008, ISBN 978-3-534-20098-6.
 
* Hartmut Sommer: ''Die wahre Schau – die Klöster der Hildegard von Bingen an Rhein und Nahe.'' In: ''Die großen Mystiker'' Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008, ISBN 978-3-534-20098-6.
 
* Christian Sperber: ''Hildegard von Bingen. Eine widerständige Frau''. Aichach 2003, ISBN 3-929303-25-6.
 
* Christian Sperber: ''Hildegard von Bingen. Eine widerständige Frau''. Aichach 2003, ISBN 3-929303-25-6.
* [[Barbara Stühlmeyer]]: ''Die Kompositionen der Hildegard von Bingen. Ein Forschungsbericht.'' In: ''Beiträge zur [[Gregorianik]].'' 22. ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg 1996, ISBN 3-930079-23-2, S. 74–85.
+
* [[Wikipedia:Barbara Stühlmeyer|Barbara Stühlmeyer]]: ''Die Kompositionen der Hildegard von Bingen. Ein Forschungsbericht.'' In: ''Beiträge zur [[Wikipedia:Gregorianik|Gregorianik]].'' 22. ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg 1996, ISBN 3-930079-23-2, S. 74–85.
* Barbara Stühlmeyer: ''Musik im 12. Jahrhundert.'' In: [[Hans-Jürgen Kotzur]]: ''Hildegard von Bingen 1098–1179.'' [[Verlag Philipp von Zabern]], Mainz 1998, ISBN 3-8053-2445-6, S. 178–181.
+
* Barbara Stühlmeyer: ''Musik im 12. Jahrhundert.'' In: [[Wikipedia:Hans-Jürgen Kotzur|Hans-Jürgen Kotzur]]: ''Hildegard von Bingen 1098–1179.'' [[Wikipedia:Verlag Philipp von Zabern|Verlag Philipp von Zabern]], Mainz 1998, ISBN 3-8053-2445-6, S. 178–181.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung.'' Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11845-9.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung.'' Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11845-9.
* Barbara Stühlmeyer: ''In einem Meer von Licht. Heilende Gesänge der Hildegard von Bingen.'' Mit Illustrationen von Sabine Böhm. Butzon & Bercker, [[Kevelaer]] 2004, ISBN 3-7666-0593-3.
+
* Barbara Stühlmeyer: ''In einem Meer von Licht. Heilende Gesänge der Hildegard von Bingen.'' Mit Illustrationen von Sabine Böhm. Butzon & Bercker, [[Wikipedia:Kevelaer|Kevelaer]] 2004, ISBN 3-7666-0593-3.
* Barbara Stühlmeyer: ''Die musikalische Kirchenlehrerin. Zur Heiligsprechung Hildegards von Bingen.'' In: [[Musica sacra (Zeitschrift)]] Nr. 5, Bärenreiter Kassel 2011, S. 298. {{ISSN|0179-356X}}.
+
* Barbara Stühlmeyer: ''Die musikalische Kirchenlehrerin. Zur Heiligsprechung Hildegards von Bingen.'' In: [[Wikipedia:Musica sacra (Zeitschrift)|Musica sacra (Zeitschrift)]] Nr. 5, Bärenreiter Kassel 2011, S. 298. {{ISSN|0179-356X}}.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Die unbequeme Lehrerin oder: warum Hildegard von Bingen so spät heilig wurde.'' In: Karfunkel 96 Oktober/November 2011, S. 27–31.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Die unbequeme Lehrerin oder: warum Hildegard von Bingen so spät heilig wurde.'' In: Karfunkel 96 Oktober/November 2011, S. 27–31.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Tugenden und Laster. Wegweisung im Dialog mit Hildegard von Bingen.'' Mit Illustrationen von Sabine Böhm. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-287-7.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Tugenden und Laster. Wegweisung im Dialog mit Hildegard von Bingen.'' Mit Illustrationen von Sabine Böhm. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-287-7.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Wege in sein Licht. Eine spirituelle Biografie über Hildegard von Bingen.'' Beuroner Kunstverlag, Beuron 2013, ISBN 978-3-87071-293-8.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Wege in sein Licht. Eine spirituelle Biografie über Hildegard von Bingen.'' Beuroner Kunstverlag, Beuron 2013, ISBN 978-3-87071-293-8.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Hildegard von Bingen. Leben – Werk – Verehrung.'' Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2014, ISBN 978-3-8367-0868-5.
 
* Barbara Stühlmeyer: ''Hildegard von Bingen. Leben – Werk – Verehrung.'' Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2014, ISBN 978-3-8367-0868-5.
* [[Josef Sudbrack]]: ''Hildegard von Bingen: Schau der kosmischen Ganzheit.'' Echter, Würzburg 1995, ISBN 3-429-01696-7.
+
* [[Wikipedia:Josef Sudbrack|Josef Sudbrack]]: ''Hildegard von Bingen: Schau der kosmischen Ganzheit.'' Echter, Würzburg 1995, ISBN 3-429-01696-7.
 
* Victoria Sweet: ''Rooted in the Earth, Rooted in the Sky: Hildegard of Bingen and Premodern Medicine''. New York: Routledge 2006, ISBN 0-415-97634-0.
 
* Victoria Sweet: ''Rooted in the Earth, Rooted in the Sky: Hildegard of Bingen and Premodern Medicine''. New York: Routledge 2006, ISBN 0-415-97634-0.
 
* Melitta Weiss-Amer [= Melitta Weiss Adamson]: ''Die 'Physica' Hildegards von Bingen als Quelle für das 'Kochbuch Meister Eberhards'.'' In: ''Sudhoffs Archiv.'' 76 (1992), 1, S. 87–96; vgl. dazu: Anita Feyl: ''Das Kochbuch des Eberhard von Landshut (erste Hälfte des 15. Jahrhunderts).'' Ostbairische Grenzmarken 5 (1961), S. 352–366.
 
* Melitta Weiss-Amer [= Melitta Weiss Adamson]: ''Die 'Physica' Hildegards von Bingen als Quelle für das 'Kochbuch Meister Eberhards'.'' In: ''Sudhoffs Archiv.'' 76 (1992), 1, S. 87–96; vgl. dazu: Anita Feyl: ''Das Kochbuch des Eberhard von Landshut (erste Hälfte des 15. Jahrhunderts).'' Ostbairische Grenzmarken 5 (1961), S. 352–366.
* [[Berthe Widmer]]: ''Heilsordnung und Zeitgeschehen in der Mystik Hildegards von Bingen'' (= ''Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft.'' Band 52). Helbing & Lichtenhahn, Basel/Stuttgart 1955 (Dissertation, Universität Basel, 1953).
+
* [[Wikipedia:Berthe Widmer|Berthe Widmer]]: ''Heilsordnung und Zeitgeschehen in der Mystik Hildegards von Bingen'' (= ''Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft.'' Band 52). Helbing & Lichtenhahn, Basel/Stuttgart 1955 (Dissertation, Universität Basel, 1953).
 
* Sara Salvadori: ''Hildegard von Bingen. A journey into the images.'' Skira, Mailand 2019.
 
* Sara Salvadori: ''Hildegard von Bingen. A journey into the images.'' Skira, Mailand 2019.
    
=== Tonträger (CD) ===
 
=== Tonträger (CD) ===
 
* ''A feather on the breath of God – sequences and hymns by Abbess Hildegard of Bingen''. Gothic Voices with Emma Kirkby, Ltg. Christopher Page. Hyperion 1982.
 
* ''A feather on the breath of God – sequences and hymns by Abbess Hildegard of Bingen''. Gothic Voices with Emma Kirkby, Ltg. Christopher Page. Hyperion 1982.
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum/Spiel der Kräfte''. [[Sequentia]], Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi 1982.
+
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum/Spiel der Kräfte''. [[Wikipedia:Sequentia|Sequentia]], Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi 1982.
 
* ''Hildegard von Bingen – Symphoniae/Geistliche Gesänge''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi 1985.
 
* ''Hildegard von Bingen – Symphoniae/Geistliche Gesänge''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi 1985.
 
* ''Hildegard von Bingen und ihre Zeit''. Ensemble für Frühe Musik Augsburg. Christophorus 1990.
 
* ''Hildegard von Bingen und ihre Zeit''. Ensemble für Frühe Musik Augsburg. Christophorus 1990.
 
* ''Hildegard von Bingen – Canticles of ecstasy/Gesänge der Ekstase''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1994.
 
* ''Hildegard von Bingen – Canticles of ecstasy/Gesänge der Ekstase''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1994.
 
* ''Hildegard von Bingen – Voice of the blood/Stimme des Blutes''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1995.
 
* ''Hildegard von Bingen – Voice of the blood/Stimme des Blutes''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1995.
* ''Symphony Of The Harmony Of Celestial Revelations – The Complete Hildegard Von Bingen – Volume One'' Sinfonye, Ltg. [[Stevie Wishart]]. Celestial Harmonies 1996.
+
* ''Symphony Of The Harmony Of Celestial Revelations – The Complete Hildegard Von Bingen – Volume One'' Sinfonye, Ltg. [[Wikipedia:Stevie Wishart|Stevie Wishart]]. Celestial Harmonies 1996.
* ''Hildegard von Bingen – Femina Forma Maria''. Marienlieder des Villarenser Kodex. Ensemble Mediatrix, Ltg. [[Johannes Berchmans Göschl]]. Calig, Augsburg 1996.
+
* ''Hildegard von Bingen – Femina Forma Maria''. Marienlieder des Villarenser Kodex. Ensemble Mediatrix, Ltg. [[Wikipedia:Johannes Berchmans Göschl|Johannes Berchmans Göschl]]. Calig, Augsburg 1996.
* ''Hildegard von Bingen – O vis aeternitatis''. Vesper in der [[St. Hildegard (Eibingen)|Abtei St. Hildegard]]. Schola der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, Eibingen, Ltg. Johannes Berchmans Göschl, Sr. Christiane Rath OSB. Ars Musici, Freiburg 1997.
+
* ''Hildegard von Bingen – O vis aeternitatis''. Vesper in der [[Wikipedia:St. Hildegard (Eibingen)|Abtei St. Hildegard]]. Schola der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, Eibingen, Ltg. Johannes Berchmans Göschl, Sr. Christiane Rath OSB. Ars Musici, Freiburg 1997.
 
* ''Hildegard von Bingen – O Jerusalem''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1997.
 
* ''Hildegard von Bingen – O Jerusalem''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1997.
 
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum. Spiel der Kräfte – Fassung nach Scivias''. Ensemble ordo virtutum, Ltg. Stefan Morent. Bayer Records 1997.
 
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum. Spiel der Kräfte – Fassung nach Scivias''. Ensemble ordo virtutum, Ltg. Stefan Morent. Bayer Records 1997.
 
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1998.
 
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton, Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1998.
 
* ''Hildegard von Bingen – Saints''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton und Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1998.
 
* ''Hildegard von Bingen – Saints''. Sequentia, Ltg. Barbara Thornton und Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi/BMG 1998.
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum – ein mittelalterliches Mysterienspiel''. Ensemble A Cappella, Köln, Ltg. [[Dirk van Betteray]]. OKK, Waldbröl 1998.
+
* ''Hildegard von Bingen – Ordo virtutum – ein mittelalterliches Mysterienspiel''. Ensemble A Cappella, Köln, Ltg. [[Wikipedia:Dirk van Betteray|Dirk van Betteray]]. OKK, Waldbröl 1998.
 
* ''Hildegard von Bingen und Birgitta von Schweden''. Les Flamboyants. Raumklang 1998.
 
* ''Hildegard von Bingen und Birgitta von Schweden''. Les Flamboyants. Raumklang 1998.
 
* ''Lux Vivens (Living Light) – The Music of Hildegard von Bingen''. Jocelyn Montgomery und David Lynch. Mammoth Records 1998.
 
* ''Lux Vivens (Living Light) – The Music of Hildegard von Bingen''. Jocelyn Montgomery und David Lynch. Mammoth Records 1998.
Zeile 298: Zeile 298:  
* ''Der Ozean im Fingerhut. Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Hadewijch und Etty Hillesum im Gespräch.'' Hörspiel von Hildegard Elisabeth Keller. 2 Audio-CDs. VDF-Verlag 2011.
 
* ''Der Ozean im Fingerhut. Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Hadewijch und Etty Hillesum im Gespräch.'' Hörspiel von Hildegard Elisabeth Keller. 2 Audio-CDs. VDF-Verlag 2011.
 
* ''Hildegard von Bingen – Du aber sei ohne Angst''. Ensemble Cosmedin. Zweitausendeins Edition, 2012.
 
* ''Hildegard von Bingen – Du aber sei ohne Angst''. Ensemble Cosmedin. Zweitausendeins Edition, 2012.
* ''Hildegard von Bingen – Inspiration''. Ensemble VocaMe, Ltg. [[Michael Popp (Musiker)|Michael Popp]]. Berlin Classics 2012.
+
* ''Hildegard von Bingen – Inspiration''. Ensemble VocaMe, Ltg. [[Wikipedia:Michael Popp (Musiker)|Michael Popp]]. Berlin Classics 2012.
 
* ''Hildegard von Bingen – Celestial Hierarchy''. Sequentia, Ltg. Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi (SONY) 2013.
 
* ''Hildegard von Bingen – Celestial Hierarchy''. Sequentia, Ltg. Benjamin Bagby. Deutsche Harmonia Mundi (SONY) 2013.
 
* ''Lebendiges Licht'' – ''Lieder von Hildegard von Bingen und Improvisationen'', Margarida Barbal (Gesang), Catherine Weidemann (Psalterium), Psalmos 2016.
 
* ''Lebendiges Licht'' – ''Lieder von Hildegard von Bingen und Improvisationen'', Margarida Barbal (Gesang), Catherine Weidemann (Psalterium), Psalmos 2016.
Zeile 304: Zeile 304:     
=== Film ===
 
=== Film ===
* [[Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen]], deutsch-französischer [[Historienfilm]] von [[Margarethe von Trotta]] (2009)
+
* [[Wikipedia:Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen|Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen]], deutsch-französischer [[Wikipedia:Historienfilm|Historienfilm]] von [[Wikipedia:Margarethe von Trotta|Margarethe von Trotta]] (2009)
    
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
Zeile 322: Zeile 322:  
== Einzelanchweise ==
 
== Einzelanchweise ==
 
<references>
 
<references>
<ref name="Burkhardt_2018">Lotte Burkhardt: ''Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition.'' Teil I und II. [[Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem|Botanic Garden and Botanical Museum Berlin]], [[Freie Universität Berlin]], Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 [[doi:10.3372/epolist2018]].</ref>
+
<ref name="Burkhardt_2018">Lotte Burkhardt: ''Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition.'' Teil I und II. [[Wikipedia:Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem|Botanic Garden and Botanical Museum Berlin]], [[Wikipedia:Freie Universität Berlin|Freie Universität Berlin]], Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 [[doi:10.3372/epolist2018]].</ref>
 
</references>
 
</references>
  
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von imedwiki. Durch die Nutzung von imedwiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.

Navigationsmenü