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'''Traditionelle Europäische Medizin''' (Abkürzung '''TEM''') oder '''Traditionelle Europäische Heilkunde''' ('''TEH''') ist ein nicht scharf definierter Begriff, unter dem eine Reihe von Behandlungsmethoden zusammengefasst werden, die im europäischen Kulturraum entstanden sind. Diese Behandlungsmethoden gehören dabei meist zur [[Alternativmedizin|Alternativ-]] oder [[Komplementärmedizin]]. In der [[Medizingeschichte]] wird dieser Begriff so nicht verwendet.
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'''Traditionelle Europäische Medizin''' (Abkürzung '''TEM''') oder '''Traditionelle Europäische Heilkunde''' ('''TEH''') ist ein nicht scharf definierter Begriff, unter dem eine Reihe von Behandlungsmethoden zusammengefasst werden, die im europäischen Kulturraum entstanden sind. Diese Behandlungsmethoden gehören dabei meist zur [[Alternativmedizin|Alternativ-]] oder [[Komplementärmedizin]]. In der [[Wikipedia:Medizingeschichte|Medizingeschichte]] wird dieser Begriff so nicht verwendet.
    
== Behandlungsmethoden ==
 
== Behandlungsmethoden ==
Zur Traditionellen Europäischen Medizin – die zunehmend auch in [[Kuranstalt]]en Anwendung findet – wird häufig die [[Kneipp-Medizin]], die [[Naturheilkunde]], die [[anthroposophische Medizin]] und die [[Homöopathie]] gerechnet.<ref name="Münstedt2005">{{cite book|author=Karsten Münstedt|title=Ratgeber Unkonventionelle Krebstherapien|url=http://books.google.com/books?id=50JdsKOn114C&pg=PA34|accessdate=31. Januar 2011|date=1. Oktober 2005|publisher=Hüthig Jehle Rehm|isbn=9783609163291|page=34}}</ref><ref>{{cite web | url = http://www.bahn-bkk.de/kunde/Page003148.aspx | title = Bahn BKK Traditionelle Europäische Medizin | accessdate = 2011-01-31 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20111026084000/http://www.bahn-bkk.de/kunde/Page003148.aspx | archivedate = 2011-10-26 | offline = yes | archivebot = 2018-12-02 09:33:12 InternetArchiveBot }}</ref>
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Zur Traditionellen Europäischen Medizin – die zunehmend auch in [[Wikipedia:Kuranstalt|Kuranstalt]]en Anwendung findet – wird häufig die [[Wikipedia:Kneipp-Medizin|Kneipp-Medizin]], die [[Naturheilkunde]], die [[anthroposophische Medizin]] und die [[Homöopathie]] gerechnet.<ref name="Münstedt2005">{{cite book|author=Karsten Münstedt|title=Ratgeber Unkonventionelle Krebstherapien|url=http://books.google.com/books?id=50JdsKOn114C&pg=PA34|accessdate=31. Januar 2011|date=1. Oktober 2005|publisher=Hüthig Jehle Rehm|isbn=9783609163291|page=34}}</ref><ref>{{cite web | url = http://www.bahn-bkk.de/kunde/Page003148.aspx | title = Bahn BKK Traditionelle Europäische Medizin | accessdate = 2011-01-31 | archiveurl = https://web.archive.org/web/20111026084000/http://www.bahn-bkk.de/kunde/Page003148.aspx | archivedate = 2011-10-26 | offline = yes | archivebot = 2018-12-02 09:33:12 InternetArchiveBot }}</ref>
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Während einige Autoren auch die [[Humoralpathologie]] und andere  Elemente der [[Klostermedizin]] (beispielsweise die [[Hildegard-Medizin]]) zur Traditionellen Europäischen Medizin zählen,<ref name="Rieger2005">{{cite book|author=Berndt Rieger|title=Traditionelle Europäische Medizin: Heilkunst und Rezepte der Mönche und Kräuterhexen|url=http://books.google.com/books?id=eC0SAQAAIAAJ|accessdate=31. Januar 2011|date=März 2005|publisher=Herbig|isbn=9783776624212}}</ref><ref>[http://www.tem-zentrum.at/de/bad-kreuzen/tem-spezial.html Erstes TEM-Kurzentrum Bad Kreuzen].</ref> wollen andere den Begriff enger fassen.<ref name="Uehleke2007">{{cite journal|last1=Uehleke|first1=Bernhard|title=Naturheilverfahren und «Traditionelle Europäische Medizin» TEM: Ergebnisse einer Experten-Umfrage (Delphi-Methode)|journal=Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin / Swiss Journal of Integrative Medicine|volume=19|issue=4|year=2007|pages=199–203|doi=10.1159/000283795}}</ref> Da sich die den einzelnen Behandlungsmethoden zugrunde liegenden Theorien teilweise widersprechen, gibt es im Gegensatz zu der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]] kein gemeinsames System.<ref>{{cite journal|last1=Micke|first1=|last2=Büntzel|first2=|title=Traditionelle Europäische Heilsysteme in der komplementären Onkologie|journal=Der Onkologe|volume=19|issue=2|year=2013|pages=125–131|doi=10.1007/s00761-012-2384-x}}</ref>
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Während einige Autoren auch die [[Wikipedia:Humoralpathologie|Humoralpathologie]] und andere  Elemente der [[Wikipedia:Klostermedizin|Klostermedizin]] (beispielsweise die [[Wikipedia:Hildegard-Medizin|Hildegard-Medizin]]) zur Traditionellen Europäischen Medizin zählen,<ref name="Rieger2005">{{cite book|author=Berndt Rieger|title=Traditionelle Europäische Medizin: Heilkunst und Rezepte der Mönche und Kräuterhexen|url=http://books.google.com/books?id=eC0SAQAAIAAJ|accessdate=31. Januar 2011|date=März 2005|publisher=Herbig|isbn=9783776624212}}</ref><ref>[http://www.tem-zentrum.at/de/bad-kreuzen/tem-spezial.html Erstes TEM-Kurzentrum Bad Kreuzen].</ref> wollen andere den Begriff enger fassen.<ref name="Uehleke2007">{{cite journal|last1=Uehleke|first1=Bernhard|title=Naturheilverfahren und «Traditionelle Europäische Medizin» TEM: Ergebnisse einer Experten-Umfrage (Delphi-Methode)|journal=Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin / Swiss Journal of Integrative Medicine|volume=19|issue=4|year=2007|pages=199–203|doi=10.1159/000283795}}</ref> Da sich die den einzelnen Behandlungsmethoden zugrunde liegenden Theorien teilweise widersprechen, gibt es im Gegensatz zu der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]] kein gemeinsames System.<ref>{{cite journal|last1=Micke|first1=|last2=Büntzel|first2=|title=Traditionelle Europäische Heilsysteme in der komplementären Onkologie|journal=Der Onkologe|volume=19|issue=2|year=2013|pages=125–131|doi=10.1007/s00761-012-2384-x}}</ref>
    
== Kulturelle und rechtliche Bedeutung ==
 
== Kulturelle und rechtliche Bedeutung ==
Der Begriff findet sich heute sowohl in der [[Gesundheitsrecht|gesundheitsrechtlichen]] Marktzulassung auch in der Frage der [[Kulturtradition]]en.
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Der Begriff findet sich heute sowohl in der [[Wikipedia:Gesundheitsrecht|gesundheitsrechtlichen]] Marktzulassung auch in der Frage der [[Wikipedia:Kulturtradition|Kulturtradition]]en.
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2004 beispielsweise erließ die EU eine Richtlinie ([[2004/24/EG]]), die den Begriff der [[Naturheilkunde|naturheilkundlichen]] Mittel reglementierte. Nach dieser können traditionelle pflanzliche Arzneimittel registriert werden.<ref name="basg 2011">''[http://www.basg.gv.at/news-center/news/news-detail/article/pflanzliche-arzneimittel-richtlinie-200424eg-263/ Pflanzliche Arzneimittel: Richtlinie 2004/24/EG.]'' Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, 26. April 2011 (abgerufen 1. April 2016).</ref> Diese Richtlinie wurde als Chance, aber auch als kritisch in Bezug auf die pharmazeutische, medizinische und apothekerliche Sorgfalt gesehen. Sie wurde 2011 dahingehend abgeändert, dass sie ein vereinfachtes nationales Verfahren für die Markteinführung vorsah, gleichzeitig aber die EU-weite Registrierung nur mehr als [[Lebensmittel]] nach [[Richtlinie 2002/46/EG]] über [[Nahrungsergänzungsmittel]] eingestuft werden durfte.<ref name="basg 2011"/><ref name="MEMO-11-71">''[http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-11-71_de.htm Fragen und Antworten: Registrierung traditioneller pflanzlicher Arzneimittel.]'' Europäische Kommission, MEMO/11/71, Brüssel, 4. Februar 2011.</ref> Gefordert werden nur mehr der Nachweis einer 30-jährigen medizinischen Verwendung (davon mindestens 15 Jahre in der EU).<ref name="basg 2011"/><ref name="MEMO-11-71"/>  Sie sollte insbesondere {{"|den Zugang für chinesische oder indische ayurvedische Arzneimittel oder die Erzeugnisse von Unternehmen, die über geringere finanzielle Mittel verfügen,}}<ref name="MEMO-11-71"/> erleichtern, hatte dadurch aber auch Auswirkungen auf die eingesessende europäische Naturheilkunde.
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2004 beispielsweise erließ die EU eine Richtlinie ([[2004/24/EG]]), die den Begriff der [[Naturheilkunde|naturheilkundlichen]] Mittel reglementierte. Nach dieser können traditionelle pflanzliche Arzneimittel registriert werden.<ref name="basg 2011">''[http://www.basg.gv.at/news-center/news/news-detail/article/pflanzliche-arzneimittel-richtlinie-200424eg-263/ Pflanzliche Arzneimittel: Richtlinie 2004/24/EG.]'' Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, 26. April 2011 (abgerufen 1. April 2016).</ref> Diese Richtlinie wurde als Chance, aber auch als kritisch in Bezug auf die pharmazeutische, medizinische und apothekerliche Sorgfalt gesehen. Sie wurde 2011 dahingehend abgeändert, dass sie ein vereinfachtes nationales Verfahren für die Markteinführung vorsah, gleichzeitig aber die EU-weite Registrierung nur mehr als [[Wikipedia:Lebensmittel|Lebensmittel]] nach [[Wikipedia:Richtlinie 2002/46/EG|Richtlinie 2002/46/EG]] über [[Wikipedia:Nahrungsergänzungsmittel|Nahrungsergänzungsmittel]] eingestuft werden durfte.<ref name="basg 2011"/><ref name="MEMO-11-71">''[http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-11-71_de.htm Fragen und Antworten: Registrierung traditioneller pflanzlicher Arzneimittel.]'' Europäische Kommission, MEMO/11/71, Brüssel, 4. Februar 2011.</ref> Gefordert werden nur mehr der Nachweis einer 30-jährigen medizinischen Verwendung (davon mindestens 15 Jahre in der EU).<ref name="basg 2011"/><ref name="MEMO-11-71"/>  Sie sollte insbesondere {{"|den Zugang für chinesische oder indische ayurvedische Arzneimittel oder die Erzeugnisse von Unternehmen, die über geringere finanzielle Mittel verfügen,}}<ref name="MEMO-11-71"/> erleichtern, hatte dadurch aber auch Auswirkungen auf die eingesessende europäische Naturheilkunde.
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Rechtlich von Bedeutung ist er neben der [[markenrecht]]lichen Reservierung von [[Pharmazeutische Zubereitung|pharmazeutischen Zubereitungen]] in der Frage der [[urheberrecht]]lichen Schutzes von Genmaterial. Die Unterschutzstellung [[Gensequenzierung|gensequenzierter]] Daten durch kommerzielle [[Forschung und Entwicklung]] in Bezug auf altüberkommene Heilpflanzen spielte die letzten Jahre insbesondere in den Entwicklungsländern eine politisch brisante Rolle, wird aber zunehmend auch für Europa relevant.
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Rechtlich von Bedeutung ist er neben der [[Wikipedia:markenrecht|markenrecht]]lichen Reservierung von [[Wikipedia:Pharmazeutische Zubereitung|pharmazeutischen Zubereitungen]] in der Frage der [[Wikipedia:urheberrecht|urheberrecht]]lichen Schutzes von Genmaterial. Die Unterschutzstellung [[Wikipedia:Gensequenzierung|gensequenzierter]] Daten durch kommerzielle [[Wikipedia:Forschung und Entwicklung|Forschung und Entwicklung]] in Bezug auf altüberkommene Heilpflanzen spielte die letzten Jahre insbesondere in den Entwicklungsländern eine politisch brisante Rolle, wird aber zunehmend auch für Europa relevant.
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Daher versuchen auch europäische Institutionen, traditionelles Heilwissen als [[Gemeingut]] zu deklarieren, um es vor Vereinnahmung zu schützen. So hat beispielsweise in Österreich die [[UNESCO]] mehrere Einträge zu Heilverfahren als ''[[immaterielles Kulturerbe]]'' anerkannt.<ref name="unesco.at">''[http://immaterielleskulturerbe.unesco.at/cgi-bin/page.pl?id=23;lang=de Maria Walcher: ''Welche Chance bietet das Kulturerbe, um die Erhaltung von traditionellen Heilmethoden zu gewährleisten?''] Österreichische UNESCO-Kommission/Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe, o.&nbsp;D. (abgerufen 31. März 2016).</ref> Diese Maßnahme wurde von einem Projekt ''Traditionelle und komplementäre Heilmethoden in Österreich''<ref>[[#Heilmethoden in Österreich|Siehe Literatur]]</ref> des [[österreichisches Gesundheitsministerium|österreichischen Gesundheitsministeriums]]&nbsp;(BMG) und des ''[[Dokumentationszentrum für traditionelle und komplementäre Heilmethoden|Dokumentationszentrums für traditionelle und komplementäre Heilmethoden]]''&nbsp;(CAM-TM) 2007 begleitet, die eine Bestandsaufnahme der Heilpflanzen, Tierprodukte und Naturstoffe und -[[Natürliche Ressource|ressourcen]] mit ihrer Verwendung darstellt. Anlass war die Novellierung der EU-Richtlinie 2004/24/EG, durch die die Gefahr bestand, dass {{"|Heilmittel aus den Apotheken verdrängt}} werden und {{"|ohne gleichwertige Qualitätskontrollen in die Grauzone zwischen Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel abrutschen}},<ref name="unesco.at"/><ref>''[https://www.geomix.at/news/unesco-fuerchtet-um-zukunft-pflanzlicher-heilmittel-1449-9180802.html UNESCO fürchtet um Zukunft pflanzlicher Heilmittel.]'' auf geomix.at ''News'',  18. Oktober 2007.</ref> aber auch, sie der sonstigen Komplementärmedizin gegenüberzustellen.<ref>Vergl. hierzu ''[http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/0/0/1/CH1092/CMS1311593085442/heilmethoden1.pdf Komplementäre Heilmethoden und traditionelle Anwendungen in Österreich.]'' Bundesministerium für Gesundheit, o.&nbsp;n.&nbsp;A. (pdf, bmg.gv.at, abgerufen 31. März 2016).</ref> So wurde eine Möglichkeit geschaffen, traditionelle österreichische Medizin in das ''[[Österreichisches Arzneibuch|Österreichische Arzneibuch]]''&nbsp;(ÖAB) einzutragen, die auch für einzelne Apotheken und Kleinunternehmen möglich ist.<ref name="unesco.at"/><ref name="standard 20071029">''[http://derstandard.at/3080436/Volksheilkundlich-gesammeltes-Wissen-in-Gefahr Volksheilkundlich gesammeltes Wissen in Gefahr.]'' In: ''Der Standard'' online, 29. Oktober 2007</ref> Gleichzeitig soll das Engagement der UNESCO aber auch Vorbehalte gegen [[volksmedizin]]ische [[Hausmittel]] ausräumen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ruch der „Arme-Leute-Medizin“ kamen, wie auch eine wissenschaftlich fundierte [[Ethnomedizin]] auch für den österreichischen Raum fördern.<ref name="standard 20071029"/><ref name="orf 20060704">''[http://oe1.orf.at/artikel/204335 Volksmedizin: Mündlich überliefertes Wissen.] ORF ''Wissen'', 4. Juli 2006.</ref> Außerdem bildet die Ausweisung eine Basis für zukünftige internationale Abkommen zum Schutz traditioneller Heilkunde, wie sie in den völkerrechtlich bindenden UNESCO-Konventionen ''[[UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt|zum Schutz der kulturellen Vielfalt]]'' von 2005 und ''[[UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes|zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes]]'' von 2003 schon als Basis angelegt wurde. Daneben führt das [[österreichisches Landwirtschaftsministerium|österreichische Landwirtschaftsministerium]]&nbsp;(BMLFUW) seit 2006 ein ''[[Register der Traditionellen Lebensmittel]]'', das bei der [[Weltorganisation für geistiges Eigentum]]&nbsp;(WIPO) akkreditiert ist, und in dem sich auch arzneimittelrelevante Spezialkulturen finden. Zu den Grundbedingungen beider Verzeichnisse gehört, dass das Schutzgut seit mindestens drei Generationen (das entspricht der Urheberschutzfrist von 70&nbsp;Jahren) nachweislich ist.
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Daher versuchen auch europäische Institutionen, traditionelles Heilwissen als [[Wikipedia:Gemeingut|Gemeingut]] zu deklarieren, um es vor Vereinnahmung zu schützen. So hat beispielsweise in Österreich die [[Wikipedia:UNESCO|UNESCO]] mehrere Einträge zu Heilverfahren als ''[[Wikipedia:immaterielles Kulturerbe|immaterielles Kulturerbe]]'' anerkannt.<ref name="unesco.at">''[http://immaterielleskulturerbe.unesco.at/cgi-bin/page.pl?id=23;lang=de Maria Walcher: ''Welche Chance bietet das Kulturerbe, um die Erhaltung von traditionellen Heilmethoden zu gewährleisten?''] Österreichische UNESCO-Kommission/Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe, o.&nbsp;D. (abgerufen 31. März 2016).</ref> Diese Maßnahme wurde von einem Projekt ''Traditionelle und komplementäre Heilmethoden in Österreich''<ref>[[#Heilmethoden in Österreich|Siehe Literatur]]</ref> des [[Wikipedia:österreichisches Gesundheitsministerium|österreichischen Gesundheitsministeriums]]&nbsp;(BMG) und des ''[[Dokumentationszentrum für traditionelle und komplementäre Heilmethoden|Dokumentationszentrums für traditionelle und komplementäre Heilmethoden]]''&nbsp;(CAM-TM) 2007 begleitet, die eine Bestandsaufnahme der Heilpflanzen, Tierprodukte und Naturstoffe und -[[Wikipedia:Natürliche Ressource|ressourcen]] mit ihrer Verwendung darstellt. Anlass war die Novellierung der EU-Richtlinie 2004/24/EG, durch die die Gefahr bestand, dass {{"|Heilmittel aus den Apotheken verdrängt}} werden und {{"|ohne gleichwertige Qualitätskontrollen in die Grauzone zwischen Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel abrutschen}},<ref name="unesco.at"/><ref>''[https://www.geomix.at/news/unesco-fuerchtet-um-zukunft-pflanzlicher-heilmittel-1449-9180802.html UNESCO fürchtet um Zukunft pflanzlicher Heilmittel.]'' auf geomix.at ''News'',  18. Oktober 2007.</ref> aber auch, sie der sonstigen Komplementärmedizin gegenüberzustellen.<ref>Vergl. hierzu ''[http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/0/0/1/CH1092/CMS1311593085442/heilmethoden1.pdf Komplementäre Heilmethoden und traditionelle Anwendungen in Österreich.]'' Bundesministerium für Gesundheit, o.&nbsp;n.&nbsp;A. (pdf, bmg.gv.at, abgerufen 31. März 2016).</ref> So wurde eine Möglichkeit geschaffen, traditionelle österreichische Medizin in das ''[[Wikipedia:Österreichisches Arzneibuch|Österreichische Arzneibuch]]''&nbsp;(ÖAB) einzutragen, die auch für einzelne Apotheken und Kleinunternehmen möglich ist.<ref name="unesco.at"/><ref name="standard 20071029">''[http://derstandard.at/3080436/Volksheilkundlich-gesammeltes-Wissen-in-Gefahr Volksheilkundlich gesammeltes Wissen in Gefahr.]'' In: ''Der Standard'' online, 29. Oktober 2007</ref> Gleichzeitig soll das Engagement der UNESCO aber auch Vorbehalte gegen [[Wikipedia:volksmedizin|volksmedizin]]ische [[Hausmittel]] ausräumen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ruch der „Arme-Leute-Medizin“ kamen, wie auch eine wissenschaftlich fundierte [[Ethnomedizin]] auch für den österreichischen Raum fördern.<ref name="standard 20071029"/><ref name="orf 20060704">''[http://oe1.orf.at/artikel/204335 Volksmedizin: Mündlich überliefertes Wissen.] ORF ''Wissen'', 4. Juli 2006.</ref> Außerdem bildet die Ausweisung eine Basis für zukünftige internationale Abkommen zum Schutz traditioneller Heilkunde, wie sie in den völkerrechtlich bindenden UNESCO-Konventionen ''[[Wikipedia:UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt|zum Schutz der kulturellen Vielfalt]]'' von 2005 und ''[[Wikipedia:UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes|zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes]]'' von 2003 schon als Basis angelegt wurde. Daneben führt das [[Wikipedia:österreichisches Landwirtschaftsministerium|österreichische Landwirtschaftsministerium]]&nbsp;(BMLFUW) seit 2006 ein ''[[Wikipedia:Register der Traditionellen Lebensmittel|Register der Traditionellen Lebensmittel]]'', das bei der [[Wikipedia:Weltorganisation für geistiges Eigentum|Weltorganisation für geistiges Eigentum]]&nbsp;(WIPO) akkreditiert ist, und in dem sich auch arzneimittelrelevante Spezialkulturen finden. Zu den Grundbedingungen beider Verzeichnisse gehört, dass das Schutzgut seit mindestens drei Generationen (das entspricht der Urheberschutzfrist von 70&nbsp;Jahren) nachweislich ist.
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Ausweisungen von traditioneller europäischer Heilkunde als [[Kulturgut]]:
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Ausweisungen von traditioneller europäischer Heilkunde als [[Wikipedia:Kulturgut|Kulturgut]]:
 
* Österreich:
 
* Österreich:
** ''[[Apothekeneigene Hausspezialitäten]]'' ([[Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2010]]) – zu den Österreich bis heute üblichen hauseigenen pharmazeutischen Zubereitungen
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** ''[[Apothekeneigene Hausspezialitäten]]'' ([[Wikipedia:Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2010]]) – zu den Österreich bis heute üblichen hauseigenen pharmazeutischen Zubereitungen
** ''[[Heilwissen der Pinzgauer]]Innen'' ([[Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2010]])  – zu einem Forschungsprojekt zu alpiner Volksheilkunde im Land Salzburg
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** ''[[Wikipedia:Heilwissen der Pinzgauer|Heilwissen der Pinzgauer]]Innen'' ([[Wikipedia:Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2010]])  – zu einem Forschungsprojekt zu alpiner Volksheilkunde im Land Salzburg
** ''[[Wissen um traditionellen Samenbau und Saatgutgewinnung]]'' ([[Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2014]]) – zu Kulturpflanzen im Allgemeinen
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** ''[[Wissen um traditionellen Samenbau und Saatgutgewinnung]]'' ([[Wikipedia:Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2014]]) – zu Kulturpflanzen im Allgemeinen
** zu einzelnen Anwendungen z. B.: ''[[Waldviertler Graumohn|Graumohn]]'' ([[g.U.]] 1995, [[Liste der Traditionellen österreichischen Lebensmittel|BMLUF, 2006<!--?-->]]), ''[[Steirisches Kürbiskernöl|Kürbiskernöl]]'' ([[g.g.A.]], [[Liste der Traditionellen österreichischen Lebensmittel|BMLUF, 2006]]), ''[[Wissen um Standorte, Ernten und Verarbeiten des punktierten Enzians|Punktierter Enzian]]''  ([[Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2010]]);  u.&nbsp;a.m.<!--Kren, Hopfen aber nur lokal, Südburgenländische Kräuter 146; dass die medizinisch relevant sind, sie in den diesbezüglichen Datenblättern-->
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** zu einzelnen Anwendungen z. B.: ''[[Wikipedia:Waldviertler Graumohn|Graumohn]]'' ([[Wikipedia:g.U.|g.U.]] 1995, [[Wikipedia:Liste der Traditionellen österreichischen Lebensmittel|BMLUF, 2006<!--?-->]]), ''[[Wikipedia:Steirisches Kürbiskernöl|Kürbiskernöl]]'' ([[Wikipedia:g.g.A.|g.g.A.]], [[Wikipedia:Liste der Traditionellen österreichischen Lebensmittel|BMLUF, 2006]]), ''[[Wissen um Standorte, Ernten und Verarbeiten des punktierten Enzians|Punktierter Enzian]]''  ([[Wikipedia:Immaterielles Kulturerbe in Österreich|UNESCO, 2010]]);  u.&nbsp;a.m.<!--Kren, Hopfen aber nur lokal, Südburgenländische Kräuter 146; dass die medizinisch relevant sind, sie in den diesbezüglichen Datenblättern-->
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
* [[Geschichte der Biologie#Antike griechische Tradition|Antike griechische Tradition]]
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* [[Wikipedia:Geschichte der Biologie#Antike griechische Tradition|Antike griechische Tradition]]
* [[Traditionelle Japanische Medizin|Traditionelle japanische Medizin]]
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* [[Wikipedia:Traditionelle Japanische Medizin|Traditionelle japanische Medizin]]
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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