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==Ersatzbegriffe==
 
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Der Internist [[Wikipedia:Johannes Köbberling|Johannes Köbberling]], Mitglied der [[Wikipedia:Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft|Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft]],<ref>Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: [http://www.akdae.de/Kommission/Organisation/Mitglieder/AOM/Koebberling.html ''Kurzbiographie J. Köbberling'']</ref> kritisierte 1998 die Verwendung des Begriffs „Schulmedizin“ zur Bezeichnung der „eigentlichen Medizin“ als [[Wikipedia:Pejorativ|abwertend]]: Zwar könne man den Begriff wohlwollend so interpretieren, dass dies die Medizin sei, die an Hochschulen gelehrt wird. Jedoch habe schon Samuel Hahnemann den Ausdruck „Schulmedizin“ verwendet, um die zu seiner Zeit etablierte Medizin abzuqualifizieren. „[[Wikipedia:Schule (Wissenschaft)|Schule]]“ habe in diesem Zusammenhang ein starres, unflexibles System bedeutet, das in festen Denkstrukturen verhaftet und unfähig zu [[Wikipedia:Innovation|Innovation]]en sei. Die wissenschaftliche Medizin vertrete aber gerade nicht ein geschlossenes System, sondern sei dadurch gekennzeichnet, dass sie sich kontinuierlich in Frage stellt. Der Begriff „Schulmedizin“ besage so genau das Gegenteil von dem, was ausgedrückt werden müsste. Köbberling habe sich deshalb angewöhnt, den Begriff konsequent zu vermeiden und von Medizin schlechthin zu sprechen bzw. von wissenschaftlicher Medizin, wenn die Abgrenzung zur „unwissenschaftlichen Medizin“ oder [[Wikipedia:Paramedizin|Paramedizin]] beabsichtigt sei.<ref>Johannes Köbberling: [http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Die_AWMF/Service/Gesamtarchiv/AWMF-Konferenz/Der_Begriff_der_Wissenschaft_in_der_Medizin.pdf ''Der Begriff der Wissenschaft in der Medizin''] (PDF; 85&nbsp;kB). In: [http://www.awmf.org/service/gesamtarchiv/awmf-konferenz/duesseldorf-6-maerz-1998.html ''Die Wissenschaft in der Medizin – Wert und öffentliche Darstellung'']. (Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, 6. März 1998)</ref>
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Der Internist [[Wikipedia:Johannes Köbberling|Johannes Köbberling]], Mitglied der [[Wikipedia:Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft|Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft]],<ref>Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: [http://www.akdae.de/Kommission/Organisation/Mitglieder/AOM/Koebberling.html ''Kurzbiographie J. Köbberling'']</ref> kritisierte 1998 die Verwendung des Begriffs „Schulmedizin“ zur Bezeichnung der „eigentlichen Medizin“ als [[Wikipedia:Pejorativ|abwertend]]: Zwar könne man den Begriff wohlwollend so interpretieren, dass dies die Medizin sei, die an Hochschulen gelehrt wird. Jedoch habe schon Samuel Hahnemann den Ausdruck „Schulmedizin“ verwendet, um die zu seiner Zeit etablierte Medizin abzuqualifizieren. „[[Wikipedia:Schule (Wissenschaft)|Schule]]“ habe in diesem Zusammenhang ein starres, unflexibles System bedeutet, das in festen Denkstrukturen verhaftet und unfähig zu [[Wikipedia:Innovation|Innovation]]en sei. Die wissenschaftliche Medizin vertrete aber gerade nicht ein geschlossenes System, sondern sei dadurch gekennzeichnet, dass sie sich kontinuierlich in Frage stellt. Der Begriff „Schulmedizin“ besage so genau das Gegenteil von dem, was ausgedrückt werden müsste. Köbberling habe sich deshalb angewöhnt, den Begriff konsequent zu vermeiden und von Medizin schlechthin zu sprechen bzw. von wissenschaftlicher Medizin, wenn die Abgrenzung zur „unwissenschaftlichen Medizin“ oder [[Paramedizin|Paramedizin]] beabsichtigt sei.<ref>Johannes Köbberling: [http://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Die_AWMF/Service/Gesamtarchiv/AWMF-Konferenz/Der_Begriff_der_Wissenschaft_in_der_Medizin.pdf ''Der Begriff der Wissenschaft in der Medizin''] (PDF; 85&nbsp;kB). In: [http://www.awmf.org/service/gesamtarchiv/awmf-konferenz/duesseldorf-6-maerz-1998.html ''Die Wissenschaft in der Medizin – Wert und öffentliche Darstellung'']. (Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, 6. März 1998)</ref>
    
In einem Positionspapier aus dem Jahr 2015 kommt er gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Arzneimittelkommission zu dem Schluss, dass es „überzogen“ wäre, „von der vorfindlichen Schulmedizin als ‚wissenschaftlicher Medizin‘ zu reden“. Mit und in der Medizin müsse gehandelt werden „und dies allzu oft, ohne befriedigende (validierte oder gar wissenschaftlich erklärte) Therapien etc. an der Hand zu haben“. Die „wissenschaftliche Medizin“ sei vielmehr ein Ideal, an dem sich die Schulmedizin ausrichte. Diese solle man daher richtiger als „wissenschaftlich orientierte Medizin“ bezeichnen und damit nicht jeden einzelnen ihrer Vertreter „und gewiss nicht jede ihrer Praktiken, sondern das Gesamtunterfangen mit seiner Grundorientierung meinen“.<ref name="Positionspapier">Manfred Anlauf, Lutz Hein, Hans-Werner Hense, Johannes Köbberling, Rainer Lasek, Reiner Leidl, Bettina Schöne-Seifert: [http://www.egms.de/static/de/journals/gms/2015-13/000209.shtml ''Komplementäre und alternative Arzneitherapie versus wissenschaftsorientierte Medizin.''] In: ''GMS Ger Med Sci.'' 13, 2015, Doc05. [[doi:10.3205/000209]].</ref>
 
In einem Positionspapier aus dem Jahr 2015 kommt er gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Arzneimittelkommission zu dem Schluss, dass es „überzogen“ wäre, „von der vorfindlichen Schulmedizin als ‚wissenschaftlicher Medizin‘ zu reden“. Mit und in der Medizin müsse gehandelt werden „und dies allzu oft, ohne befriedigende (validierte oder gar wissenschaftlich erklärte) Therapien etc. an der Hand zu haben“. Die „wissenschaftliche Medizin“ sei vielmehr ein Ideal, an dem sich die Schulmedizin ausrichte. Diese solle man daher richtiger als „wissenschaftlich orientierte Medizin“ bezeichnen und damit nicht jeden einzelnen ihrer Vertreter „und gewiss nicht jede ihrer Praktiken, sondern das Gesamtunterfangen mit seiner Grundorientierung meinen“.<ref name="Positionspapier">Manfred Anlauf, Lutz Hein, Hans-Werner Hense, Johannes Köbberling, Rainer Lasek, Reiner Leidl, Bettina Schöne-Seifert: [http://www.egms.de/static/de/journals/gms/2015-13/000209.shtml ''Komplementäre und alternative Arzneitherapie versus wissenschaftsorientierte Medizin.''] In: ''GMS Ger Med Sci.'' 13, 2015, Doc05. [[doi:10.3205/000209]].</ref>
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