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Tria principia
Die Tria principia sind ein Konzept, das in der Anthroposophischen Medizin, bei Paracelsus, sowie in der Alchemie und der Spagyrik vorkommt. Es beinhaltet die drei Prinzipien Sal, Sulfur und Merkur. Es sind drei Prozesse, die in mineralischen Substanzen ihre Entsprechung haben, so der Sulfur im Schwefel, der Merkur im Quecksilber und Sal in Salzen. Rudolf Steiner verwendet in der Anthroposophischen Medizin und Pharmazie an manchen Stellen den Phosphor anstelle des Schwefels.
„Nun will ich wieder auf ein Beispiel mit dem Holze zurückgreifen. Dieses Holz ist ein Körper. Wenn Du es verbrennst, so ist das, was brennt, der Schwefel, der Rauch das Quecksilber, und was zur Asche wird, ist Salz.“ – Paracelsus: Opus Paramirum, Erstes Buch, Kap. 2[1][2]
„Dass Gott dreieinig ist, zeigt dir ein jedes Kraut, da Schwefel, Salz, Merkur in Einem wird geschaut.“
Sal
Der Salprozess hängt mit Kristallisationsprozessen und Salzen zusammen. Tendenziell kommt es zu einer Verhärtung und etwas imponderabiles, z.B. Licht, Wärme oder Leben entweicht oder wird frei. Im Menschenbild der Anthroposophie ist eine Entsprechung im Haupt des Menschen, dem Nerven-Sinnes-System oder im oberen Menschen gegeben.
Merkur
Der Merkurprozess vermittelt zwischen Sal und Sulfur. Eine mineralische Entsprechung ist das Quecksilber. Im Menschenbild der Anthroposophie entspricht dies dem rhythmischen System.
Sulfur
Der Sulfurprozess entspricht einer Verbindung oder Verinnerlichung von Imponderabilien wie Licht, Wärme oder Leben mit der Substanz. Substanzen werden z.B. brennbar. Mineralisch wird dies durch die Substanz des Schwefels repräsentiert. Eine Entsprechung hat dies im unteren Menschen oder dem Stoffwechsel-Gliedmaßen-System.
Tria principia bei Paracelsus
Willem Daems weist auf verschiedenartigste Interpretationen der Begriffe Sal, Sulfur und Merkur in der Paracelsus-Rezeption hin.[4] Er zitiert Paracelsus Bezugsetzungen von Sal mit dem Körper, Merkur mit dem Geist und Sulfur mit der Seele.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Theophrast Paracelsus = Hohenheim: Theophrast von Hohenheim gen. Paracelsus Sämtliche Werke / hrsg. von Karl Sudhoff ; Abt. 1: Medizinische, naturwissenschaftliche und philosophische Schriften / hrsg. von Karl Sudhoff ; Band 9: "Paramirisches" und anderes Schriftwerk der Jahre 1531 - 1535 aus der Schweiz und Tirol. 1925 (tu-braunschweig.de [abgerufen am 29. April 2022]).
- ↑ Auch in Willem F. Daems: „Sal“-„Merkur“-„Sulfur“ bei Paracelsus und das «Buch der Heiligen Dreifaltigkeit». In: Nova Acta Paracelsica. Band 10, 1982, ISSN 0254-8712, S. 189–207.
- ↑ Literatur im Volltext: Angelus Silesius: Sämtliche poetische Werke in drei Bänden. Band 3, München 1952, S. 35.: 257. Die Dreieinigkeit in der Natur. Abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ 4,0 4,1 Willem F. Daems: „Sal“-„Merkur“-„Sulfur“ bei Paracelsus und das «Buch der Heiligen Dreifaltigkeit». In: Nova Acta Paracelsica. Band 10, 1982, ISSN 0254-8712, S. 189–207.