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Umstülpung

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Umstülpung bezeichnet eine Wendung des Inneren nach außen und umgekehrt. Mit der Umstülpung platonischer Körper hat sich Paul Schatz beschäftigt und eine Inversionskinematik entworfen. In der anthroposophischen Medizin werden verschiedene Umstülpungsprozesse beschrieben; in Bezug auf die menschliche Gestalt, sowie als Grundeigenschaft des Raumes.

Beispiele für Umstülpungen

Menschliche Gestalt, oberer und unterer Mensch (Anthroposophische Medizin)

Gestaltcharakteristika der Knochen
Oberer Mensch Unterer Mensch
Knochen eher außen Knochen eher innen
Knochengestalt eher flächig Knochengestalt eher strahlig
Knochen eher umhüllend Knochen eher tragend
Eher platte Knochen Eher Röhrenknochen
Organe eher innen Organe eher außen

Der obere und der untere Mensch stehen morphologisch in einem inversen Verhältnis. Am Kopf sind die Knochen eher außen und die Organe innen, während im Bereich des unteren Menschen, besonders deutlich bei den Gliedmaßen, die Knochen eher innen liegen. Der mittlere Teil des Menschen, das rhythmische System steht dazwischen. Die Rippen haben eher umhüllenden Charakter, verbinden in der Form flache und strahlige Elemente, während die Knochenstruktur der Wirbelsäule gliedmaßenartig innen liegt.[1][2]

Es besteht bis in die Gestalt der Knochen die Möglichkeit, eine Metamorphosebeziehung zwischen einem im oberen und einem im unteren liegenden Knochen zu beschreiben, wie bereits Goethe dies vorgeschlagen hatte.[3] Steiner führte dessen Ansätze fort und schlug die Umstülpung als Transformationsprinzip von Röhrenknochen (der Gliedmaßen) zu Kopfknochen vor.[4]

Umstülpung geometrischer Körper

Oloid
Gliederkette des Würfels zur Umstülpung nach Paul Schatz

Paul Schatz entwickelte 1929[5] die Inversion am Würfel. Eine Gliederkette des Würfels vollzieht eine regelhafte Umstülpungsbewegung, bei der eine Diagonale die Oberfläche eines Oloids überstreicht. Diese Umstülpung lässt sich auch auf andere geometrische Körper übertragen. Paul Schatz bezeichnete diese Verallgemeinerung als Inversionskinematik.

Raum und Gegenraum (Anthroposophische Medizin)

Rudolf Steiner beschreibt den Gegenraum in Bezug auf die projektive Geometrie als eine Umstülpung des euklidischen Raums.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Christoph Zerm: Anthroposophische Medizin - eine Orientierung. In: PRAXIS DR. ZERM - Medizin mit anthroposophischem Ansatz. Abgerufen am 8. August 2023.
  2. Armin Husemann: Form, Leben und Bewusstsein Einführung in die Menschenkunde der anthroposophischen Medizin (= Studien zur Physiologie des Menschen). 1. Auflage. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2015, ISBN  978-3-7725-1702-0, Offen und geschlossen (dnb.de [abgerufen am 9. August 2023]).
  3. Rudolf Steiner: Metamorphosen der Knochenformen. In: Urs Schwendener (Hrsg.): Anthrolexus. (anthrolexus.de [abgerufen am 8. August 2023]).
  4. Hans Georg Braun: Umstülpung. In: Elemente der Naturwissenschaft. Band 1, 2000, S. 72 ff. (hu-berlin.de [PDF; abgerufen am 8. August 2023]).
  5. Margarita Ehrlich: Umstülpungen - Seminar: Geometrische Raumstrukturen - Sommersemester 2005. 2005 (polyhedra-world.nc [PDF; abgerufen am 7. August 2023]).