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Der Eisenhans

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Der Eisenhans ist ein Märchen (ATU 314). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der 6. Auflage von 1850 an Stelle 136 (KHM 136) und basiert teilweise auf Der eiserne Hans in Friedmund von Arnims Sammlung Hundert neue Mährchen im Gebirge gesammelt (Erstausgabe 1844).

Inhalt

Ein König hat einen großen Wald mit vielen wilden Tieren darin. Er schickt einen Jäger aus, um dort ein Reh zu schießen, aber der Jäger kommt nicht zurück. Der König schickt noch mehrere Jäger aus, um nach dem Verbleib des ersten zu forschen, aber es kehrt kein einziger Jäger aus dem Wald zurück. Schließlich wagt sich niemand mehr in den Wald.

Eines Tages kommt ein neuer Jäger, der mit seinem Hund den Wald durchstreift. Der Hund findet die Gefahrenstelle in Form eines Tümpels, auf dessen Grund ein wilder Mann, der am ganzen Leib von rostbrauner Farbe ist, haust und Mensch und Tier in die Tiefe zieht. Der Jäger lässt den Tümpel ausschöpfen und nimmt den wilden Mann - der wegen seiner Hautfarbe "Eisenhans" genannt wird - gefangen.

Eisenhans wird in einem Käfig im Hof des Königs gefangen gehalten. Der Sohn des Königs lässt sich von dem wilden Mann überreden, den Schlüssel für den Käfig, der unter dem Kopfkissen seiner Mutter liegt, zu stehlen und ihn freizulassen. Der wilde Mann nimmt den Königssohn mit und versteckt sich mit ihm wieder im Wald. Der Königssohn soll fortan auf einen besonderen Brunnen des wilden Mannes aufpassen, in dem alles, was hineingerät, vergoldet wird. Er begeht aber drei Mal den Fehler, doch etwas hineinfallen zu lassen (vor allem sein eigenes, langes Haupthaar), und wird daher vom Eisenhans fortgeschickt. Allerdings verspricht dieser dem Königssohn, ihm bei Bedarf zu helfen.

Der Sohn kehrt nicht mehr an den Hof seines Vaters zurück. Er zieht durch die Welt, nimmt eine Arbeit als Gärtner bei einem anderen König an und verliebt sich in die Tochter des Königs, die ihm ebenfalls sehr zugetan ist. Als dieser König in einen Krieg mit einem anderen Reich verwickelt wird, nimmt der junge Prinz die Hilfe des Eisenhans das erste Mal in Anspruch und besiegt mit dessen Hilfe den Feind, verschwindet aber gleich wieder von der Bildfläche. Um den Unbekannten hervorzulocken und ihm für seine Hilfe zu danken, veranstaltet der König ein Siegesturnier, bei dem seine Tochter einen goldenen Apfel unter die Teilnehmer werfen soll. Der Prinz kann der Versuchung nicht widerstehen und erscheint, vom Eisenhans als Ritter ausstaffiert, bei den drei Festtagen hintereinander, um den Apfel zu fangen. Beim dritten Mal aber wird er von den Leuten des Königs enttarnt, und zur Rede gestellt, gesteht er seine wahre Herkunft und verlangt nach der Hand der Prinzessin, die ihm sowohl der König als auch seine Tochter willig geben.

Während der Hochzeitsfeier treffen aber nicht nur die Eltern des Prinzen ein, die damit ihren verlorengegangenen Sohn wieder in die Arme schließen können, sondern auch ein weiterer stolzer König mit Gefolge. Er begrüßt den Königssohn, gibt sich als Eisenhans zu erkennen, erklärt dem Prinzen, dass dieser ihn aus einer Verwünschung befreit hat, und vermacht ihm als Dank seinen gesamten Reichtum.

Planetenanalogie zum Rosenkreuzermärchen

Das Rosenkreuzermärchen Der Eisenhans findet seine Analogien und Entsprechungen in a) dem Planeten Mars, b) dem Planetenmetall Eisen, c) dem inneren Organ Galle und d) in dem Lebensprozess des Wachstums.

Siehe auch

Literatur

Primärliteratur

  • Friedmund von Arnim: Hundert neue Mährchen im Gebirge gesammelt. Herausgegeben von Heinz Rölleke. Erste Auflage. Eugen Diederichs Verlag, Köln 1986, S. 25–27, S. 109–115 ISBN 3-424-00891-5
  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe. Reclam-Verlag, Stuttgart 1994, S. 230–231, S. 496–497 ISBN 3-15-003193-1
  • Rölleke, Heinz (Hrsg.): Grimms Märchen und ihre Quellen. Die literarischen Vorlagen der Grimmschen Märchen synoptisch vorgestellt und kommentiert. 2., verb. Auflage, Trier 2004. S. 152–169, 561-562. (Wissenschaftlicher Verlag Trier; Schriftenreihe Literaturwissenschaft Bd. 35; ISBN 3-88476-717-8)
  • Anne Sexton: Verwandlungen – die Grimm´schen Märchen von A. S. in Form von Gedichten, vorzugsweise für Erwachsene – S. Fischer Verlag, FFM 1995;

Sekundärliteratur

  • Uther, Hans-Jörg: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Berlin 2008. S. 288–292. (de Gruyter; ISBN 978-3-11-019441-8)
  • Scherf, Walter: Das Märchenlexikon. Erster Band A-K. S. 251–256. München, 1995. (Verlag C. H. Beck; ISBN 3-406-39911-8)
  • Röhrich, Lutz: Märchen und Wirklichkeit. Zweite erweiterte Auflage. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1964, S. 13, 19, 76, 108, 117-118, 122-123, 210, 238-239.
  • Dammann, Günter: Goldener. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 5. S. 1372–1383. Berlin, New York, 1987.
  • Dammann, Günter: Mann: Der wilde M.. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 9. S. 218–222. Berlin, New York, 1999.
  • Joachim Stiller: Planetenanalogien zu den sieben Planeten PDF

Weblinks

Wikisource: Der Eisenhans – Quellen und Volltexte
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