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Johannes W. Rohen

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Johannes Wilhelm Rohen (* 18. September 1921 in Oldenburg[1]) ist ein deutscher Anatom, Goetheanist und Anthroposoph.

Leben

Der Sohn eines Bauunternehmers besuchte das Gymnasium in Oldenburg. Als er in der 12. Klasse war, zogen seine Eltern nach Köln um.[1] Von 1940 bis 1946 studierte er Humanmedizin an den Universitäten Köln, Freiburg, Breslau und Danzig. Nach dem Staatsexamen im Jahre 1946 an der Universität Tübingen und der Promotion am selben Ort im Jahr darauf, assistierte er als Assistenzarzt an verschiedenen Kliniken. 1953 habilitierte er sich in Anatomie und Embryologie am anatomischen Institut der Universität Mainz und arbeitete dort anschließend als Assistent.

Seine Forschungsaufenthalte führten ihn 1959 bis 1960 an das Department of Ophthalmology der Washington University in St. Louis sowie später einige Monate an die Anatomischen Institute von Ahwaz (Iran) und Kampala (Uganda). Sie erweiterten seine wissenschaftlichen Erfahrungen, besonders auf den Gebieten der Augen- und Alternsforschung. Rohen war Mitentwickler der ersten Glaukom-Operationen.[1]

Im Jahre 1963 wurde er auf ein Extraordinariat an die Universität Gießen und im Jahr darauf auf einen Lehrstuhl für Anatomie an der Universität Marburg berufen. Im Jahre 1974 wechselte Rohen an die Universität Erlangen-Nürnberg und war dort bis 1991 Inhaber des Lehrstuhls für Anatomie und Vorstand des Anatomischen Institutes. Mit über 90 Jahren hielt er noch die traditionelle Einführungsvorlesung für Studenten der Humanmedizin in Erlangen.

Seit den 1940er Jahren hatte sich Rohen mit goetheanistischen und anthroposophischen Ideen zur Anthropologie beschäftigt. Die Frucht dieser Beschäftigung publizierte er im Jahr 2000 in seinem Buch Morphologie des menschlichen Organismus – Versuch einer goetheanistischen Gestaltlehre des Menschen.[2]

Mit dem Wechsel an die Universität Erlangen-Nürnberg wohnt er seit 1974 in Neunkirchen am Brand. Mit seiner Frau, die zwei Töchter mit in die Ehe brachte, hat er einen Sohn.[1]

Auszeichnungen

Rohen wurde 1985 zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Für seine Erfolge in der Glaukomforschung erhielt er als einer von wenigen zweimal den hoch dotierten Alcon-Research Award, den Albrecht von Graefe-Preis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, bei der er Ehrenmitglied ist, an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala. Im Jahre 2007 wurde er zusammen mit Elke Lütjen-Drecoll mit dem Helen-Keller-Prize for Vision Research in Fort Lauderdale (USA) geehrt. 2012 erhielt Rohen den Anton-Waldeyer-Preis. Rohen ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz[4] und Ehrenmitglied der Italienischen Gesellschaft für Anatomie.

Publikationen

Eine Vielzahl an Publikationen und Lehrbüchern kennzeichnet sein Lebenswerk. Als sein wichtigstes Werk gilt der Fotografische Atlas der „Anatomie des Menschen“[5], der auf Grund seiner Fotografien von hochwertig hergestellten und detailreichen Präparaten weltweit einen Spitzenplatz einnimmt. Er wurde in 22 Sprachen übersetzt.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Petra Malbrich: Berühmter Anatomieprofessor aus Neunkirchen am Brand feiert 100. Geburtstag. In: nordbayern.de. 22. September 2021, abgerufen am 21. September 2021.
  2. Rohen JW (2000): Morphologie des menschlichen Organismus - Versuch einer goetheanistischen Gestaltlehre des Menschen. Verlag freies Geistesleben, Stuttgart. ISBN 3-7725-1998-9.
  3. Vorlage:Leopoldina
  4. Mitgliedseintrag von Johannes W. Rohen bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, abgerufen am 6.11.17
  5. Johannes W. Rohen und Chihiro Yokochi: Anatomie des Menschen. Photographischer Atlas der systematischen und topographischen Anatomie. I–II, Schattauer, Stuttgart und New York, 1982 und 1983; 7. Aufl. ebenda 2011, ISBN 978-3-7945-2706-9, [1]
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