Nicht angemeldeter Benutzer - Bearbeiten von Seiten ist nur als angemeldeter Benutzer möglich.

Rhythmische Verfahren

Aus imedwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Anthroposophischen Pharmazie finden sich verschiedene rhythmische Verfahren zur Konservierung von Arzneimitteln ohne Alkohol, z.B.[1]

Intention der rhythmischen Verfahren ist es, wässrige Frischpflanzenauszüge ohne Nutzung von Alkohol zu stabilisieren. Die verschiedenen Verfahren unterscheiden sich im Detail, die Grundideen sind aber ähnlich.[1] Die Auszüge werden in mehrfacher Weise rhythmisch behandelt. Es gibt 1) einem Temperaturrhythmus (37 °C ←→ 4 °C), 2) einen Bewegungsrhythmus und 3) einen Tageszeitenrhythmus (morgens ←→ abends) mit 4) einem Belichtungsrhythmus. Dadurch entstehen wässrige Urtinkturen, die ohne Zusatz von Alkohol oder anderen Konservierungsmitteln lange haltbar sind.[4] Franziska Römer beschreibt für den WALA-Prozess "... rhythmischen Wechsel zwischen polaren Zuständen: einem naturnahen, hellen, kühlen, bewegten Zustand während der Belichtungszeiten und einem zweiten – der innermenschlichen Physiologie nahen – dunklen, warmen, äußerlich ruhigen und innerlich stoffwechselaktiven Zustand während der Abschirmungszeiten.".[5]

Geschichte

Einen wesentlichen Anstoß zur Entwicklung der rhythmischen Verfahren gab auch der Wunsch der Ärzte, vor allem Ita Wegmans, nach alkoholfreien Arzneimittelzubereitungen.[6] Bei der Weleda wurde vor 1924 ohne gute Erfolge mit wässrigen Pflanzenauszügen experimentiert.[7]

Rudolf Hauschka war eine auf dem Gebiet der rhythmischen Verfahren prägende Persönlichkeit. Diese Beschäftigung mag zurückgehen auf die von ihm gestellte Frage nach der Natur des Lebens an Rudolf Steiner, auf die dieser 1924 in einem Gespräch antwortete mit "Studieren Sie den Rhythmus, Rhythmus trägt Leben.".[8][4] Hauschka arbeitete an diesem Gebiet ab 1929,[7] was letztlich zur Gründung der WALA führte.

Die erste Veröffentlichung einer Heilmittelherstellungsweise mit Bezugnahme auf Morgen- und Abendprozesse stammt von 1932.[9]

Das Rh-Verfahren der Weleda wurde 1956 vorgestellt. An der Entwicklung waren Theodor Schwenk, sowie Anselm Basold beteiligt.[7]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Die anthroposophisch erweiterte Pharmazie. In: DAZ.online. 24. September 2015, abgerufen am 27. April 2022.
  2. 2,0 2,1 Konferenz. Familie der rhythmischen Verfahren Urtinktur und Arzneimittel. 30. November bis 1. Dezember. Medizinische Sektion, GAPiD, abgerufen am 30. April 2022.
  3. Neubau fürs Heilmittellabor. In: Wochenblatt Birseck / Dorneck, Schwarzbubenland / Laufental. 3. März 2021, abgerufen am 30. April 2022.
  4. 4,0 4,1 "Studieren Sie den Rhythmus. Rhythmus trägt Leben." - Das Gespräch Steiner/Hauschka im Kontext der Arnheimer Vorträge 1924. In: Der Merkurstab. 2008, ISSN 0935-798X, doi:10.14271/DMS-19256-DE (anthromedics.org [abgerufen am 8. Februar 2022]).
  5. WALA: »Studieren Sie die Rhytmen, Rhythmus trägt Leben.« Lege Vertrauen in jegliches Tun! Die Geschichte der WALA (de). Salumed, Berlin.
  6. Hintergründe und Praxis des Rh-Verfahrens. In: Der Merkurstab. 2014, ISSN 0935-798X, doi:10.14271/DMS-20406-DE (anthromedics.org [abgerufen am 27. April 2022]).
  7. 7,0 7,1 7,2 Ulrich Meyer: Anthroposophische Pharmazie: Grundlagen, Herstellprozesse, Arzneimittel. Salumed Verlag, Berlin 2016, ISBN  978-3-928914-31-4, S. 465.
  8. diz: „Rhythmus trägt Leben“. In: Deutsche Apotheker Zeitung. 24. September 2015, abgerufen am 27. April 2022.
  9. Hillie Smid: DER ZUSAMMENHANG DES RHYTHMISCHEN VERFAHRENS MIT DER HEILMITTELKONSERVIERUNG. In: Der Merkurstab. ISSN 0935-798X, S. 8, doi:10.14271/DMS-16132-DE.