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Baldrian: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Echter Baldrian''', auch '''Großer Baldrian''' (''Valeriana officinalis''), ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Baldriane]] (''Valeriana'') innerhalb der Familie der [[Geißblattgewächse]] (Caprifoliaceae).
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'''Echter Baldrian''', auch '''Großer Baldrian''' (''Valeriana officinalis''), ist eine [[Wikipedia:Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Wikipedia:Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Wikipedia:Baldriane|Baldriane]] (''Valeriana'') innerhalb der Familie der [[Wikipedia:Geißblattgewächse|Geißblattgewächse]] (Caprifoliaceae).
  
 
== Beschreibung ==
 
== Beschreibung ==
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=== Vegetative Merkmale ===
 
=== Vegetative Merkmale ===
Echter Baldrian ist eine ausdauernde [[krautige Pflanze]] und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Als Überdauerungsorgane bildet er [[Rhizom]]e aus.
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Echter Baldrian ist eine ausdauernde [[Wikipedia:krautige Pflanze|krautige Pflanze]] und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Als Überdauerungsorgane bildet er [[Wikipedia:Rhizom|Rhizom]]e aus.
  
Von den sattgrünen, gefiederten [[Blatt (Pflanze)|Laubblättern]] mit einer Länge von etwa 20 Zentimetern sind die unteren gestielt, die oberen sitzend. Die Blattfiedern sind oval oder lanzettlich, ganzrandig oder ungleich gesägt.
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Von den sattgrünen, gefiederten [[Wikipedia:Blatt (Pflanze)|Laubblättern]] mit einer Länge von etwa 20 Zentimetern sind die unteren gestielt, die oberen sitzend. Die Blattfiedern sind oval oder lanzettlich, ganzrandig oder ungleich gesägt.
  
 
=== Generative Merkmale ===
 
=== Generative Merkmale ===
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.<ref name="Polunin" /> In endständigen, [[Schirmrispe|schirmrispigen]] [[Blütenstand|Blütenständen]] sind viele Blüten dicht angeordnet. Die Blüte entfaltet einen starken süßlichen Geruch. Die zwittrigen oder weiblichen [[Blüte]]n sind bei einem Durchmesser von 4 bis 5 Millimetern [[radiärsymmetrisch]]. Die Blütenfarben sind hellrosafarben bis weiß mit purpurfarbenen Strichsaftmalen, die später verblassen.
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Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.<ref name="Polunin" /> In endständigen, [[Wikipedia:Schirmrispe|schirmrispigen]] [[Wikipedia:Blütenstand|Blütenständen]] sind viele Blüten dicht angeordnet. Die Blüte entfaltet einen starken süßlichen Geruch. Die zwittrigen oder weiblichen [[Wikipedia:Blüte|Blüte]]n sind bei einem Durchmesser von 4 bis 5 Millimetern [[Wikipedia:radiärsymmetrisch|radiärsymmetrisch]]. Die Blütenfarben sind hellrosafarben bis weiß mit purpurfarbenen Strichsaftmalen, die später verblassen.
  
Die bis 4 Millimeter langen, nur 0,5 Milligramm schweren Nüsse ([[Achäne]]n) besitzen einen federigen, hygroskopischen, hinfälligen Haarkranz ([[Pappus (Botanik)|Pappus]]).
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Die bis 4 Millimeter langen, nur 0,5 Milligramm schweren Nüsse ([[Wikipedia:Achäne|Achäne]]n) besitzen einen federigen, hygroskopischen, hinfälligen Haarkranz ([[Wikipedia:Pappus (Botanik)|Pappus]]).
  
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 12 oder 14.<ref name="Oberdorfer2001" />
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Die [[Wikipedia:Chromosomenzahl|Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 12 oder 14.<ref name="Oberdorfer2001" />
  
 
== Ökologie ==
 
== Ökologie ==
Beim Echten Baldrian handelt es sich um einen helomorphen, hygromorphen [[Hemikryptophyt]]en. Die [[vegetative Vermehrung]] erfolgt durch kurze [[Stolo|Ausläufer]]; der Echte Baldrian ist dadurch ein Kriechpionier.<ref name="Düll2011" />
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Beim Echten Baldrian handelt es sich um einen helomorphen, hygromorphen [[Wikipedia:Hemikryptophyt|Hemikryptophyt]]en. Die [[Wikipedia:vegetative Vermehrung|vegetative Vermehrung]] erfolgt durch kurze [[Wikipedia:Stolo|Ausläufer]]; der Echte Baldrian ist dadurch ein Kriechpionier.<ref name="Düll2011" />
  
Blütenökologisch handelt es sich um kleine, asymmetrische, vormännliche „Trichterblumen“. Neben Pflanzenexemplaren mit zwittrigen Blüten kommen auch rein weibliche vor (gynodiözisch). Das Nektarium befindet sich in einer Aussackung der Kronröhre. [[Bestäuber]] sind verschiedene [[Zweiflügler]], [[Bienen]] und [[Tagfalter]]. Der Echte Baldrian ist [[selbststeril]], es findet keine spontane [[Selbstbestäubung]] statt.<ref name="Düll2011" />
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Blütenökologisch handelt es sich um kleine, asymmetrische, vormännliche „Trichterblumen“. Neben Pflanzenexemplaren mit zwittrigen Blüten kommen auch rein weibliche vor (gynodiözisch). Das Nektarium befindet sich in einer Aussackung der Kronröhre. [[Wikipedia:Bestäuber|Bestäuber]] sind verschiedene [[Wikipedia:Zweiflügler|Zweiflügler]], [[Wikipedia:Bienen|Bienen]] und [[Wikipedia:Tagfalter|Tagfalter]]. Der Echte Baldrian ist [[Wikipedia:selbststeril|selbststeril]], es findet keine spontane [[Wikipedia:Selbstbestäubung|Selbstbestäubung]] statt.<ref name="Düll2011" />
  
 
Der Pappus rollt sich bei Feuchtigkeit ein. Die Früchte breiten sich als Schirmchenflieger aus und besitzen eine Sinkgeschwindigkeit von 28 Zentimeter/Sekunde. Daneben erfolgt eine Ausbreitung als Wasserhafter und Schwimmausbreitung.<ref name="Düll2011" />
 
Der Pappus rollt sich bei Feuchtigkeit ein. Die Früchte breiten sich als Schirmchenflieger aus und besitzen eine Sinkgeschwindigkeit von 28 Zentimeter/Sekunde. Daneben erfolgt eine Ausbreitung als Wasserhafter und Schwimmausbreitung.<ref name="Düll2011" />
  
 
== Vorkommen ==
 
== Vorkommen ==
Der Echte Baldrian kommt in weiten Teilen [[Europa]]s außer Portugal<ref name="Polunin" /> und [[Westasien]] vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiter ostwärts bis [[Sibirien]] und Russlands Fernem Osten, [[Korea]], [[China]], [[Taiwan (Insel)|Taiwan]] und [[Japan]].<ref name="FoC" /><ref name="GRIN" />
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Der Echte Baldrian kommt in weiten Teilen [[Wikipedia:Europa|Europa]]s außer Portugal<ref name="Polunin" /> und [[Wikipedia:Westasien|Westasien]] vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiter ostwärts bis [[Wikipedia:Sibirien|Sibirien]] und Russlands Fernem Osten, [[Wikipedia:Korea|Korea]], [[Wikipedia:China|China]], [[Wikipedia:Taiwan (Insel)|Taiwan]] und [[Wikipedia:Japan|Japan]].<ref name="FoC" /><ref name="GRIN" />
  
Baldrian ist frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Als [[Sumpfpflanze|Feuchtbodenpflanze]] verträgt er auch gelegentliche Überschwemmungen und kommt daher in der freien Natur häufig auf Wiesen entlang von Gewässerläufen vor. Er kommt in Gesellschaften des Filipendulion, besonders im Veronico longifoliae-Euphorbietum palustris vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
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Baldrian ist frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Als [[Wikipedia:Sumpfpflanze|Feuchtbodenpflanze]] verträgt er auch gelegentliche Überschwemmungen und kommt daher in der freien Natur häufig auf Wiesen entlang von Gewässerläufen vor. Er kommt in Gesellschaften des Filipendulion, besonders im Veronico longifoliae-Euphorbietum palustris vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
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== Systematik ==
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''Valeriana officinalis'' wurde 1753 von [[Carl von Linné]] in ''[[Wikipedia:Species Plantarum|Species Plantarum]]'' [[Wikipedia:Erstbeschreibung|erstveröffentlicht]].<ref name="SpPl" /> [[Wikipedia:Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für ''Valeriana officinalis'' {{Person|L.}} sind ''Valeriana alternifolia'' {{Person|Bunge}}, ''Valeriana baltica'' {{Person|Pleijel}}, ''Valeriana chinensis'' {{Person|Kreyer}} ex {{Person|Komarov}}, ''Valeriana coreana'' {{Person|Briqu.}}, ''Valeriana dageletiana'' {{Person|Nakai}}  ex {{Person|F.Maek.}}, ''Valeriana dubia'' {{Person|Bunge}}, ''Valeriana exaltata'' {{Person|J.C.Mikan}}, ''Valeriana fauriei'' {{Person|Briqu.}}, ''Valeriana leiocarpa'' {{Person|Kitag.}}, ''Valeriana nipponica'' {{Person|Nakai}} ex {{Person|Kitag.}}, ''Valeriana pseudofficinalis'' {{Person|C.Y.Cheng}} & {{Person|H.B.Chen}},''Valeriana stubendorfii'' {{Person|Kreyer}} ex {{Person|Kom.}}, ''Valeriana subbipinnatifolia'' {{Person|A.I.Baranov}} und ''Valeriana tianschanica'' ({{Person|Kreyer}}) ex {{Person|Hand.-Mazz.}}<ref name="FoC" /><ref name="GRIN" />
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Der Echte Baldrian (''Valeriana officinalis'' {{Person|L.}}) wird oft mit anderen, nahe verwandten und schwer zu unterscheidenden Arten zu einer Artengruppe "Valeriana officinalis agg." zusammengefasst.<ref name="Euro+Med" /> In diese Gruppe gehören:
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* ''Valeriana armena'' {{Person|P.A. Smirn.}}: Sie kommt im Kaukasusraum, in Aserbaidschan, Armenien, Georgien und in der Ukraine vor.<ref name="Euro+Med" />
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* ''Valeriana colchica'' {{Person|Utkin}}: Sie kommt in Georgien und im Kaukasusraum vor.<ref name="Euro+Med" />
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* ''Valeriana excelsa'' {{Person|Poir.}}: Mit den Unterarten:
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** ''Valeriana excelsa'' {{Person|Poir.}} subsp. ''excelsa'' (Syn.: ''Valeriana procurrens'' {{Person|Wallr.}}, ''Valeriana repens'' {{Person|Host}}): Sie kommt in Portugal, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Deutschland, in der Schweiz, Österreich und in Tschechien vor.<ref name="Euro+Med" /> In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern bei Breitengehren am [[Wikipedia:Großer Seekopf|Großen Seekopf]] bis zu einer Höhenlage von 1800 Metern auf.<ref name="Dörr-Lippert" /> Die Chromosomenzahl ist 2n = 56.<ref name="Oberdorfer2001" />
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** ''Valeriana excelsa'' subsp. ''salina'' {{Person|(Pleijel) Hiitonen}}
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** ''Valeriana excelsa'' subsp. ''sambucifolia'' {{Person|(Pohl) Holub}} (Syn.: ''Valeriana sambucifolia'' {{Person|Pohl}})
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** ''Valeriana excelsa'' subsp. ''versifolia'' {{Person|(Brügger) Buttler & al.}} (Syn.: ''Valeriana versifolia'' {{Person|Brügger}}): Sie kommt in Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, in Italien, in Österreich und in Liechtenstein vor. Man findet sie besonders in Hochstaudenfluren des Verbands Adenostylion.<ref name="Oberdorfer2001" /> Die Chromosomenzahl ist 2n = 56.<ref name="Oberdorfer2001" /> In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern am Südostgrat der [[Wikipedia:Höfats|Höfats]] bis zu einer Höhenlage von 2150 Metern auf.<ref name="Dörr-Lippert" />
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* ''Valeriana hispidula'' {{Person|Boiss.}}: Sie kommt in Spanien und in Frankreich vor.<ref name="Euro+Med" />
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* ''Valeriana officinalis'' {{Person|L.}}: Mit zwei Unterarten:
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** ''Valeriana officinalis'' {{Person|L.}} subsp. ''officinalis'' (Syn.: ''Valeriana exaltata'' {{Person|Pohl}})
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** ''Valeriana officinalis'' subsp. ''nemorensis'' {{Person|(B. Turk) F. Martini & Soldano}}: Sie kommt in Italien, Slowenien und Kroatien vor.<ref name="Euro+Med" />
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* ''Valeriana pratensis'' {{Person|Dierb.}} (Syn.: ''Valeriana officinalis'' subsp. ''collina'' {{Person|(Wallr.) Nyman}}, ''Valeriana collina'' {{Person|Wallr.}}, nom. illeg.): Sie kommt in Deutschland, Österreich und Liechtenstein vor.<ref name="Euro+Med" /> Es gibt zwei Unterarten:
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** ''Valeriana pratensis'' {{Person|Dierb.}} subsp. ''pratensis''
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** ''Valeriana pratensis'' subsp. ''franconica'' {{Person|Meierott & T. Gregor}}: Sie kommt in Deutschland vor.<ref name="Euro+Med" />
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* ''Valeriana rossica'' {{Person|P.A. Smirn.}}
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* ''Valeriana stolonifera'' {{Person|Czern.}}: Mit den Unterarten:
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** ''Valeriana stolonifera'' {{Person|Czern.}} subsp. ''stolonifera'': Sie kommt nur in der Ukraine vor.<ref name="Euro+Med" />
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** ''Valeriana stolonifera'' subsp. ''angustifolia'' {{Person|Soó}} (Syn.: ''Valeriana wallrothii'' {{Person|Kreyer}}): Sie ist in Europa weit verbreitet.<ref name="Euro+Med" />
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* ''Valeriana wolgensis'' {{Person|Kazak.}}: Sie kommt in Russland, in der Ukraine und in Weißrussland vor.<ref name="Euro+Med" />
  
 
== Namenserklärung ==
 
== Namenserklärung ==
Der botanische Gattungsname ''Valeriana'' stammt vom [[lateinisch]]en Wort ''valens'' für „kräftig“.
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Der botanische Gattungsname ''Valeriana'' stammt vom [[Wikipedia:lateinisch|lateinisch]]en Wort ''valens'' für „kräftig“.
  
 
== Trivialname ==
 
== Trivialname ==
Der deutsche [[Trivialname]] Baldrian ist eventuell volks[[etymologisch]] angelehnt an den Namen des nordischen Lichtgottes [[Balder]]. Im Volksmund heißt der Gemeine Baldrian auch Katzenkraut, Stinkwurz, Hexenkraut, Augenwurzel, Mondwurz, Bullerjan, Tolljan, Katzenwargel, Theriakswurz und Denmark.<ref>[[Heinrich Marzell]]: ''Unsere Heilpflanzen: Ihre Geschichte und ihre Stellung in der Volkskunde.'' 2. Aufl. (unter dem Titel ''Geschichte und Volkskunde der deutschen Heilpflanzen''), Stuttgart 1938, S. 253–257.</ref>
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Der deutsche [[Wikipedia:Trivialname|Trivialname]] Baldrian ist eventuell volks[[Wikipedia:etymologisch|etymologisch]] angelehnt an den Namen des nordischen Lichtgottes [[Wikipedia:Balder|Balder]]. Im Volksmund heißt der Gemeine Baldrian auch Katzenkraut, Stinkwurz, Hexenkraut, Augenwurzel, Mondwurz, Bullerjan, Tolljan, Katzenwargel, Theriakswurz und Denmark.<ref>[[Wikipedia:Heinrich Marzell|Heinrich Marzell]]: ''Unsere Heilpflanzen: Ihre Geschichte und ihre Stellung in der Volkskunde.'' 2. Aufl. (unter dem Titel ''Geschichte und Volkskunde der deutschen Heilpflanzen''), Stuttgart 1938, S. 253–257.</ref>
  
 
== Verwendung ==
 
== Verwendung ==
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=== Inhaltsstoffe ===
 
=== Inhaltsstoffe ===
Baldrian enthält unter anderem [[ätherisches Öl]] (neben [[Valerensäure]] unter anderem auch die [[Isovaleriansäure]], die für den charakteristischen Geruch des Wurzelstocks verantwortlich ist), [[Valepotriate]] und [[Alkaloide]]. Das [[Flavonoid]] [[Linarin]] hat [[Sedierung|sedierende]] Wirkung und ist mit für die Hauptwirkung auf den Menschen verantwortlich.<ref>Sebastián Fernández, Cristina Wasowski, Alejandro Paladini, Mariel Marder: ''Sedative and sleep-enhancing properties of linarin, a flavonoid-isolated from Valeriana officinalis.'' In: ''Pharmacology Biochemistry and Behavior'', 77, Nr. 2, 2004, S. 399–404, {{doi|10.1016/j.pbb.2003.12.003}}.</ref>
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Baldrian enthält unter anderem [[Wikipedia:ätherisches Öl|ätherisches Öl]] (neben [[Wikipedia:Valerensäure|Valerensäure]] unter anderem auch die [[Wikipedia:Isovaleriansäure|Isovaleriansäure]], die für den charakteristischen Geruch des Wurzelstocks verantwortlich ist), [[Wikipedia:Valepotriate|Valepotriate]] und [[Wikipedia:Alkaloide|Alkaloide]]. Das [[Wikipedia:Flavonoid|Flavonoid]] [[Wikipedia:Linarin|Linarin]] hat [[Wikipedia:Sedierung|sedierende]] Wirkung und ist mit für die Hauptwirkung auf den Menschen verantwortlich.<ref>Sebastián Fernández, Cristina Wasowski, Alejandro Paladini, Mariel Marder: ''Sedative and sleep-enhancing properties of linarin, a flavonoid-isolated from Valeriana officinalis.'' In: ''Pharmacology Biochemistry and Behavior'', 77, Nr. 2, 2004, S. 399–404, {{doi|10.1016/j.pbb.2003.12.003}}.</ref>
  
Das Alkaloid [[Actinidin]] ist der Grund, weshalb Baldrian ein Lockstoff für [[Katze]]n ist, ähnlich wie [[Katzenminze]].
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Das Alkaloid [[Wikipedia:Actinidin|Actinidin]] ist der Grund, weshalb Baldrian ein Lockstoff für [[Wikipedia:Katze|Katze]]n ist, ähnlich wie [[Wikipedia:Katzenminze|Katzenminze]].
  
 
=== Verwendung in der Heilkunde ===
 
=== Verwendung in der Heilkunde ===
Als [[Droge (Pharmazie)|pharmazeutische Droge]] dienen die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile. Die Baldrianwurzel (''Valerianae radix'') ist eines der bekanntesten pflanzlichen Beruhigungsmittel. Nachgesagt wird ihr unter anderem eine Wirksamkeit bei Unruhe- und Angstzuständen, Schlafstörungen, nervös bedingten Herzbeschwerden und krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Am häufigsten kommt der Arznei-Baldrian als Trockenextrakt zum Einsatz.<ref name="Bäumler2007" /> Auch als Badezusatz soll Baldrian beruhigend wirken. Wissenschaftliche Belege für viele dieser Wirkungen fehlen jedoch. So ist unklar, ob Baldrian-Präparate bei Schlafstörungen helfen<ref name="mt-schlaf">[https://www.medizin-transparent.at/baldrian-pflanzliches-schlafmittel-mit-fragezeichen ''Baldrian: pflanzliches Schlafmittel mit Fragezeichen''] auf ''www.medizin-transparent.at'', abgerufen am 3. Oktober 2018.</ref> oder Angstzustände lindern können<ref name="mt-angst">[https://www.medizin-transparent.at/baldrian-angst ''Weniger Angst dank Baldrian und Hopfen?''] auf ''www.medizin-transparent.at'', abgerufen am 3. Oktober 2018.</ref>.
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Als [[Wikipedia:Droge (Pharmazie)|pharmazeutische Droge]] dienen die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile. Die Baldrianwurzel (''Valerianae radix'') ist eines der bekanntesten pflanzlichen Beruhigungsmittel. Nachgesagt wird ihr unter anderem eine Wirksamkeit bei Unruhe- und Angstzuständen, Schlafstörungen, nervös bedingten Herzbeschwerden und krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Am häufigsten kommt der Arznei-Baldrian als Trockenextrakt zum Einsatz.<ref name="Bäumler2007" /> Auch als Badezusatz soll Baldrian beruhigend wirken. Wissenschaftliche Belege für viele dieser Wirkungen fehlen jedoch. So ist unklar, ob Baldrian-Präparate bei Schlafstörungen helfen<ref name="mt-schlaf">[https://www.medizin-transparent.at/baldrian-pflanzliches-schlafmittel-mit-fragezeichen ''Baldrian: pflanzliches Schlafmittel mit Fragezeichen''] auf ''www.medizin-transparent.at'', abgerufen am 3. Oktober 2018.</ref> oder Angstzustände lindern können<ref name="mt-angst">[https://www.medizin-transparent.at/baldrian-angst ''Weniger Angst dank Baldrian und Hopfen?''] auf ''www.medizin-transparent.at'', abgerufen am 3. Oktober 2018.</ref>.
  
Die Wirkstoffe sind je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzte [[ätherische Öle]] mit Bornylacetat und Bornylisovalerianat als Hauptkomponenten. Diese sind auch verantwortlich für den typischen Baldriangeruch, der beim Trocknen der Droge auftritt. Weil dieser Geruch dem Lockduft läufiger Katzen ähnelt, werden Kater davon angelockt. Weitere Inhaltsstoffe sind Valeranon, [[Caryophyllen]], [[Camphen]] und weitere [[Monoterpen|Mono-]] und [[Sesquiterpene]], Sesquiterpencarbonsäuren wie die [[Valerensäure]]n, [[Valepotriate]] (Iridoide) mit [[Valtrat]] und [[Isovaltrat]]. Wegen der Instabilität dieser Verbindungen sind in Extrakten und Tinkturen z.&nbsp;T. nur deren Abbauprodukte, die sogenannten Baldrinale, nachweisbar. Auch Aminosäuren und in geringer Menge [[Lignane]] und [[Pyridinalkaloide]] wurden als Inhaltsstoffe gefunden.
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Die Wirkstoffe sind je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzte [[Wikipedia:ätherische Öle|ätherische Öle]] mit Bornylacetat und Bornylisovalerianat als Hauptkomponenten. Diese sind auch verantwortlich für den typischen Baldriangeruch, der beim Trocknen der Droge auftritt. Weil dieser Geruch dem Lockduft läufiger Katzen ähnelt, werden Kater davon angelockt. Weitere Inhaltsstoffe sind Valeranon, [[Wikipedia:Caryophyllen|Caryophyllen]], [[Wikipedia:Camphen|Camphen]] und weitere [[Wikipedia:Monoterpen|Mono-]] und [[Wikipedia:Sesquiterpene|Sesquiterpene]], Sesquiterpencarbonsäuren wie die [[Wikipedia:Valerensäure|Valerensäure]]n, [[Wikipedia:Valepotriate|Valepotriate]] (Iridoide) mit [[Valtrat]] und [[Isovaltrat]]. Wegen der Instabilität dieser Verbindungen sind in Extrakten und Tinkturen z.&nbsp;T. nur deren Abbauprodukte, die sogenannten Baldrinale, nachweisbar. Auch Aminosäuren und in geringer Menge [[Wikipedia:Lignane|Lignane]] und [[Wikipedia:Pyridinalkaloide|Pyridinalkaloide]] wurden als Inhaltsstoffe gefunden.
  
Die geschilderten Heilwirkungen konnten bisher keiner Einzelsubstanz zugeordnet werden, so dass für die Heilwirkung das Zusammenspiel mehrerer Wirkstoffgruppen angenommen werden muss. In vielen Fertigarzneimitteln wird die Baldrianwurzel auch mit anderen Drogen kombiniert, für die eine beruhigende Wirkung vermutet wird z.&nbsp;B. mit [[Hopfen]], [[Melisse]], [[Passionsblume]] (insbesondere [[Passiflora incarnata]]), [[Frauenmantel]] und [[Wacholderbeere]].<ref name="McGregor2002" />
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Die geschilderten Heilwirkungen konnten bisher keiner Einzelsubstanz zugeordnet werden, so dass für die Heilwirkung das Zusammenspiel mehrerer Wirkstoffgruppen angenommen werden muss. In vielen Fertigarzneimitteln wird die Baldrianwurzel auch mit anderen Drogen kombiniert, für die eine beruhigende Wirkung vermutet wird z.&nbsp;B. mit [[Wikipedia:Hopfen|Hopfen]], [[Wikipedia:Melisse|Melisse]], [[Wikipedia:Passionsblume|Passionsblume]] (insbesondere [[Wikipedia:Passiflora incarnata|Passiflora incarnata]]), [[Wikipedia:Frauenmantel|Frauenmantel]] und [[Wikipedia:Wacholderbeere|Wacholderbeere]].<ref name="McGregor2002" />
  
Eine Studie über die Wirkung der kombinierten Einnahme mit Extrakt aus [[Echtes Johanniskraut|Echtem Johanniskraut]] kam zu dem Ergebnis, dass dessen Eigenschaft der Wiederaufnahmehemmung für Serotonin gesteigert wurde.<ref>Jürgen Clausen: [https://www.carstens-stiftung.de/artikel/doppelt-beruhigt-mit-johanniskraut-und-passionsblume.html ''Doppelt beruhigt mit Johanniskraut und Passionsblume?''] Carstens-Stiftung.de, Rubrik: Studien kurz und knapp; abgerufen im März 2019. Diese Quelle nimmt Bezug auf folgende Studien:<br />
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Eine Studie über die Wirkung der kombinierten Einnahme mit Extrakt aus [[Wikipedia:Echtes Johanniskraut|Echtem Johanniskraut]] kam zu dem Ergebnis, dass dessen Eigenschaft der Wiederaufnahmehemmung für Serotonin gesteigert wurde.<ref>Jürgen Clausen: [https://www.carstens-stiftung.de/artikel/doppelt-beruhigt-mit-johanniskraut-und-passionsblume.html ''Doppelt beruhigt mit Johanniskraut und Passionsblume?''] Carstens-Stiftung.de, Rubrik: Studien kurz und knapp; abgerufen im März 2019. Diese Quelle nimmt Bezug auf folgende Studien:<br />
 
1) BL Fiebich, R Knörle, K Appel, T Kammler, G Weiss: ''Pharmacological studies in an herbal drug combination of St. John’s Wort (Hypericum perforatum) and passion flower (Passiflora incarnata): in vitro and in vivo evidence of synergy between Hypericum and Passiflora in antidepressant pharmacological models''. In: ''Fitoterapia'', 2011 Apr;82(3), S.&nbsp;474–280, PMID 21185920.<br />
 
1) BL Fiebich, R Knörle, K Appel, T Kammler, G Weiss: ''Pharmacological studies in an herbal drug combination of St. John’s Wort (Hypericum perforatum) and passion flower (Passiflora incarnata): in vitro and in vivo evidence of synergy between Hypericum and Passiflora in antidepressant pharmacological models''. In: ''Fitoterapia'', 2011 Apr;82(3), S.&nbsp;474–280, PMID 21185920.<br />
 
2) R Madabushi, B Frank, B Drewelow, H Derendorf, V. Butterweck: ''Hyperforin in St. John’s wort drug interactions''. In: ''Eur J Clin Pharmacol.'', 2006 Mar;62(3), S.&nbsp;225–233, PMID 16477470.</ref><br />
 
2) R Madabushi, B Frank, B Drewelow, H Derendorf, V. Butterweck: ''Hyperforin in St. John’s wort drug interactions''. In: ''Eur J Clin Pharmacol.'', 2006 Mar;62(3), S.&nbsp;225–233, PMID 16477470.</ref><br />
Auch Kombinationspräparate von Johanniskraut, [[Passionsblume]] und [[Baldrian]] werden angeboten.<ref>Sabine Anagnostou: [https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-482011/die-geschwister-der-seele/ ''Johanniskraut, Baldrian und Passionsblume - Die Geschwister der Seele''.] Pharmazeutische-Zeitung.de, 29. November 2011</ref>
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Auch Kombinationspräparate von Johanniskraut, [[Wikipedia:Passionsblume|Passionsblume]] und [[Baldrian]] werden angeboten.<ref>Sabine Anagnostou: [https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-482011/die-geschwister-der-seele/ ''Johanniskraut, Baldrian und Passionsblume - Die Geschwister der Seele''.] Pharmazeutische-Zeitung.de, 29. November 2011</ref>
  
 
=== Verwendung in der Küche ===
 
=== Verwendung in der Küche ===
Baldrian[[Extraktion (Verfahrenstechnik)|extrakt]]e werden als [[Aromastoff]]e in [[Nahrungsmittel]]n wie Gebäck und Speiseeis eingesetzt – vor allem dann, wenn man Apfelgeschmacks[[komponente]]n erzielen möchte.
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Baldrian[[Wikipedia:Extraktion (Verfahrenstechnik)|extrakt]]e werden als [[Wikipedia:Aromastoff|Aromastoff]]e in [[Wikipedia:Nahrungsmittel|Nahrungsmittel]]n wie Gebäck und Speiseeis eingesetzt – vor allem dann, wenn man Apfelgeschmacks[[Wikipedia:komponente|komponente]]n erzielen möchte.
  
Baldrian ist ein Verwandter des [[Feldsalat]]s (''Valerianella'' spec. – Kleiner Baldrian). Das frische Frühlingsgrün des Baldrians kann in Salaten mitgegessen werden – er erinnert im Geschmack an Feldsalat, ist sogar etwas zarter. Die [[Blüte]]n sind gleichfalls genießbar.
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Baldrian ist ein Verwandter des [[Wikipedia:Feldsalat|Feldsalat]]s (''Valerianella'' spec. – Kleiner Baldrian). Das frische Frühlingsgrün des Baldrians kann in Salaten mitgegessen werden – er erinnert im Geschmack an Feldsalat, ist sogar etwas zarter. Die [[Wikipedia:Blüte|Blüte]]n sind gleichfalls genießbar.
  
 
=== Verwendung in der Duftindustrie ===
 
=== Verwendung in der Duftindustrie ===
Vor allem während des Trocknungsprozesses strömt die [[Wurzel (Pflanze)|Wurzel]] des Baldrians den Geruch aus, den Katzen anziehend finden (siehe [[Katzenminzen]]). Menschen erinnert der ranzige Geruch dagegen an [[Limburger|Limburger Käse]] und wirkt eher abstoßend. Er ist so durchdringend, dass die Legende überliefert, der [[Rattenfänger von Hameln]] habe Baldrian bei sich getragen, um die Ratten anzulocken. Trotzdem wird Baldrian auch in der Parfümindustrie eingesetzt – in den richtigen Mischungen können damit moschusähnlich-holzige, balsamische Gerüche erzielt werden.
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Vor allem während des Trocknungsprozesses strömt die [[Wikipedia:Wurzel (Pflanze)|Wurzel]] des Baldrians den Geruch aus, den Katzen anziehend finden (siehe [[Wikipedia:Katzenminzen|Katzenminzen]]). Menschen erinnert der ranzige Geruch dagegen an [[Wikipedia:Limburger|Limburger Käse]] und wirkt eher abstoßend. Er ist so durchdringend, dass die Legende überliefert, der [[Wikipedia:Rattenfänger von Hameln|Rattenfänger von Hameln]] habe Baldrian bei sich getragen, um die Ratten anzulocken. Trotzdem wird Baldrian auch in der Parfümindustrie eingesetzt – in den richtigen Mischungen können damit moschusähnlich-holzige, balsamische Gerüche erzielt werden.
  
 
== Kulturelle Bedeutung ==
 
== Kulturelle Bedeutung ==
 
=== Baldrian im Aberglauben ===
 
=== Baldrian im Aberglauben ===
Bei den nordischen Völkern wurde Baldrian als stark aromatisch riechende Pflanze zum Schutz vor [[Dämon|bösen Geistern]] über die [[Tür]] gehängt. Wer Baldrian bei sich trug, galt als unempfindlich gegen [[Hexenzauber]] und geschützt vor dem [[Teufel]]. Man war auch der Überzeugung, dass sich ein im Zimmer aufgehängtes Baldrianbüschel bewegen würde, sobald eine [[Hexe]] das Zimmer beträte. Baldrian in den [[Bienenkorb]] gelegt, sollte das Schwärmen der [[Bienen]] verhindern und weitere anlocken.
+
Bei den nordischen Völkern wurde Baldrian als stark aromatisch riechende Pflanze zum Schutz vor [[Wikipedia:Dämon|bösen Geistern]] über die [[Wikipedia:Tür|Tür]] gehängt. Wer Baldrian bei sich trug, galt als unempfindlich gegen [[Hexenzauber]] und geschützt vor dem [[Wikipedia:Teufel|Teufel]]. Man war auch der Überzeugung, dass sich ein im Zimmer aufgehängtes Baldrianbüschel bewegen würde, sobald eine [[Wikipedia:Hexe|Hexe]] das Zimmer beträte. Baldrian in den [[Wikipedia:Bienenkorb|Bienenkorb]] gelegt, sollte das Schwärmen der [[Wikipedia:Bienen|Bienen]] verhindern und weitere anlocken.
  
Baldrian taucht auch zusammen mit [[Bibernelle]] als geweissagtes Heilmittel in vielen Pestsagen auf:
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Baldrian taucht auch zusammen mit [[Wikipedia:Bibernelle|Bibernelle]] als geweissagtes Heilmittel in vielen Pestsagen auf:
 
:''„Eßt Bibernellen und Baldrian''
 
:''„Eßt Bibernellen und Baldrian''
 
:''so geht euch die Pest nicht an“''
 
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Baldrian erscheint als Pflanze in der christlichen [[Ikonographie]] gelegentlich auf [[Gemälde]]n des späten [[Mittelalter]]s und der [[Renaissance]], weil man sich so die ''Narde'' vorstellte, aus der in der [[Antike]] ein kostbares Öl gewonnen wurde. Die [[Indische Narde]] (''Nardostachys jatamansi''), die im Unterschied zu ''Valeriana officinalis'' einen angenehmen Duft hat, lieferte das in der alten Welt gesuchte, außerordentlich kostbare Nardenöl. Mit Nardenöl wurden [[Jesus von Nazareth|Jesus]] von [[Maria von Bethanien|Maria]], der Schwester [[Martha von Bethanien|Marthas]], die Füße gesalbt und als einer seiner Jünger, [[Judas Iskariot]], dies kritisierte, wies Jesus ihn mit den Worten zurück „Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue!“.({{B|Joh|12|1-7}}). Die Darstellung von Baldrian verweist auf diese [[Salbung]] und letztlich auf Jesu Leiden und Tod. Baldrian ist daher auf vielen Tafelbildern der Renaissance zu sehen, oft sehr exponiert im Zentrum.
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Aktuelle Version vom 21. September 2021, 13:24 Uhr

Echter Baldrian
Valeriana officinalis jfg1.jpg

Echter Baldrian (Valeriana officinalis)

Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Baldriangewächse (Valerianoideae)
Gattung: Baldriane (Valeriana)
Art: Echter Baldrian
Valeriana officinalis
L.

Echter Baldrian, auch Großer Baldrian (Valeriana officinalis), ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Baldriane (Valeriana) innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).

Beschreibung

Gefiedertes Laubblatt, Unterseite
Illustration

Vegetative Merkmale

Echter Baldrian ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Als Überdauerungsorgane bildet er Rhizome aus.

Von den sattgrünen, gefiederten Laubblättern mit einer Länge von etwa 20 Zentimetern sind die unteren gestielt, die oberen sitzend. Die Blattfiedern sind oval oder lanzettlich, ganzrandig oder ungleich gesägt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.[1] In endständigen, schirmrispigen Blütenständen sind viele Blüten dicht angeordnet. Die Blüte entfaltet einen starken süßlichen Geruch. Die zwittrigen oder weiblichen Blüten sind bei einem Durchmesser von 4 bis 5 Millimetern radiärsymmetrisch. Die Blütenfarben sind hellrosafarben bis weiß mit purpurfarbenen Strichsaftmalen, die später verblassen.

Die bis 4 Millimeter langen, nur 0,5 Milligramm schweren Nüsse (Achänen) besitzen einen federigen, hygroskopischen, hinfälligen Haarkranz (Pappus).

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12 oder 14.[2]

Ökologie

Beim Echten Baldrian handelt es sich um einen helomorphen, hygromorphen Hemikryptophyten. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch kurze Ausläufer; der Echte Baldrian ist dadurch ein Kriechpionier.[3]

Blütenökologisch handelt es sich um kleine, asymmetrische, vormännliche „Trichterblumen“. Neben Pflanzenexemplaren mit zwittrigen Blüten kommen auch rein weibliche vor (gynodiözisch). Das Nektarium befindet sich in einer Aussackung der Kronröhre. Bestäuber sind verschiedene Zweiflügler, Bienen und Tagfalter. Der Echte Baldrian ist selbststeril, es findet keine spontane Selbstbestäubung statt.[3]

Der Pappus rollt sich bei Feuchtigkeit ein. Die Früchte breiten sich als Schirmchenflieger aus und besitzen eine Sinkgeschwindigkeit von 28 Zentimeter/Sekunde. Daneben erfolgt eine Ausbreitung als Wasserhafter und Schwimmausbreitung.[3]

Vorkommen

Der Echte Baldrian kommt in weiten Teilen Europas außer Portugal[1] und Westasien vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiter ostwärts bis Sibirien und Russlands Fernem Osten, Korea, China, Taiwan und Japan.[4][5]

Baldrian ist frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Als Feuchtbodenpflanze verträgt er auch gelegentliche Überschwemmungen und kommt daher in der freien Natur häufig auf Wiesen entlang von Gewässerläufen vor. Er kommt in Gesellschaften des Filipendulion, besonders im Veronico longifoliae-Euphorbietum palustris vor.[2]

Systematik

Valeriana officinalis wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[6] Synonyme für Valeriana officinalis L. sind Valeriana alternifolia Bunge, Valeriana baltica Pleijel, Valeriana chinensis Kreyer ex Komarov, Valeriana coreana Briqu., Valeriana dageletiana Nakai ex F.Maek., Valeriana dubia Bunge, Valeriana exaltata J.C.Mikan, Valeriana fauriei Briqu., Valeriana leiocarpa Kitag., Valeriana nipponica Nakai ex Kitag., Valeriana pseudofficinalis C.Y.Cheng & H.B.Chen,Valeriana stubendorfii Kreyer ex Kom., Valeriana subbipinnatifolia A.I.Baranov und Valeriana tianschanica (Kreyer) ex Hand.-Mazz.[4][5]

Der Echte Baldrian (Valeriana officinalis L.) wird oft mit anderen, nahe verwandten und schwer zu unterscheidenden Arten zu einer Artengruppe "Valeriana officinalis agg." zusammengefasst.[7] In diese Gruppe gehören:

  • Valeriana armena P.A. Smirn.: Sie kommt im Kaukasusraum, in Aserbaidschan, Armenien, Georgien und in der Ukraine vor.[7]
  • Valeriana colchica Utkin: Sie kommt in Georgien und im Kaukasusraum vor.[7]
  • Valeriana excelsa Poir.: Mit den Unterarten:
    • Valeriana excelsa Poir. subsp. excelsa (Syn.: Valeriana procurrens Wallr., Valeriana repens Host): Sie kommt in Portugal, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Deutschland, in der Schweiz, Österreich und in Tschechien vor.[7] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern bei Breitengehren am Großen Seekopf bis zu einer Höhenlage von 1800 Metern auf.[8] Die Chromosomenzahl ist 2n = 56.[2]
    • Valeriana excelsa subsp. salina (Pleijel) Hiitonen
    • Valeriana excelsa subsp. sambucifolia (Pohl) Holub (Syn.: Valeriana sambucifolia Pohl)
    • Valeriana excelsa subsp. versifolia (Brügger) Buttler & al. (Syn.: Valeriana versifolia Brügger): Sie kommt in Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, in Italien, in Österreich und in Liechtenstein vor. Man findet sie besonders in Hochstaudenfluren des Verbands Adenostylion.[2] Die Chromosomenzahl ist 2n = 56.[2] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern am Südostgrat der Höfats bis zu einer Höhenlage von 2150 Metern auf.[8]
  • Valeriana hispidula Boiss.: Sie kommt in Spanien und in Frankreich vor.[7]
  • Valeriana officinalis L.: Mit zwei Unterarten:
    • Valeriana officinalis L. subsp. officinalis (Syn.: Valeriana exaltata Pohl)
    • Valeriana officinalis subsp. nemorensis (B. Turk) F. Martini & Soldano: Sie kommt in Italien, Slowenien und Kroatien vor.[7]
  • Valeriana pratensis Dierb. (Syn.: Valeriana officinalis subsp. collina (Wallr.) Nyman, Valeriana collina Wallr., nom. illeg.): Sie kommt in Deutschland, Österreich und Liechtenstein vor.[7] Es gibt zwei Unterarten:
    • Valeriana pratensis Dierb. subsp. pratensis
    • Valeriana pratensis subsp. franconica Meierott & T. Gregor: Sie kommt in Deutschland vor.[7]
  • Valeriana rossica P.A. Smirn.
  • Valeriana stolonifera Czern.: Mit den Unterarten:
    • Valeriana stolonifera Czern. subsp. stolonifera: Sie kommt nur in der Ukraine vor.[7]
    • Valeriana stolonifera subsp. angustifolia Soó (Syn.: Valeriana wallrothii Kreyer): Sie ist in Europa weit verbreitet.[7]
  • Valeriana wolgensis Kazak.: Sie kommt in Russland, in der Ukraine und in Weißrussland vor.[7]

Namenserklärung

Der botanische Gattungsname Valeriana stammt vom lateinischen Wort valens für „kräftig“.

Trivialname

Der deutsche Trivialname Baldrian ist eventuell volksetymologisch angelehnt an den Namen des nordischen Lichtgottes Balder. Im Volksmund heißt der Gemeine Baldrian auch Katzenkraut, Stinkwurz, Hexenkraut, Augenwurzel, Mondwurz, Bullerjan, Tolljan, Katzenwargel, Theriakswurz und Denmark.[9]

Verwendung

Das ätherische Öl des Echten Baldrian (Valerianae oleum)
Echter Baldrian in Form der Wurzeldroge (Valerianae radix)

Inhaltsstoffe

Baldrian enthält unter anderem ätherisches Öl (neben Valerensäure unter anderem auch die Isovaleriansäure, die für den charakteristischen Geruch des Wurzelstocks verantwortlich ist), Valepotriate und Alkaloide. Das Flavonoid Linarin hat sedierende Wirkung und ist mit für die Hauptwirkung auf den Menschen verantwortlich.[10]

Das Alkaloid Actinidin ist der Grund, weshalb Baldrian ein Lockstoff für Katzen ist, ähnlich wie Katzenminze.

Verwendung in der Heilkunde

Als pharmazeutische Droge dienen die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile. Die Baldrianwurzel (Valerianae radix) ist eines der bekanntesten pflanzlichen Beruhigungsmittel. Nachgesagt wird ihr unter anderem eine Wirksamkeit bei Unruhe- und Angstzuständen, Schlafstörungen, nervös bedingten Herzbeschwerden und krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Am häufigsten kommt der Arznei-Baldrian als Trockenextrakt zum Einsatz.[11] Auch als Badezusatz soll Baldrian beruhigend wirken. Wissenschaftliche Belege für viele dieser Wirkungen fehlen jedoch. So ist unklar, ob Baldrian-Präparate bei Schlafstörungen helfen[12] oder Angstzustände lindern können[13].

Die Wirkstoffe sind je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzte ätherische Öle mit Bornylacetat und Bornylisovalerianat als Hauptkomponenten. Diese sind auch verantwortlich für den typischen Baldriangeruch, der beim Trocknen der Droge auftritt. Weil dieser Geruch dem Lockduft läufiger Katzen ähnelt, werden Kater davon angelockt. Weitere Inhaltsstoffe sind Valeranon, Caryophyllen, Camphen und weitere Mono- und Sesquiterpene, Sesquiterpencarbonsäuren wie die Valerensäuren, Valepotriate (Iridoide) mit Valtrat und Isovaltrat. Wegen der Instabilität dieser Verbindungen sind in Extrakten und Tinkturen z. T. nur deren Abbauprodukte, die sogenannten Baldrinale, nachweisbar. Auch Aminosäuren und in geringer Menge Lignane und Pyridinalkaloide wurden als Inhaltsstoffe gefunden.

Die geschilderten Heilwirkungen konnten bisher keiner Einzelsubstanz zugeordnet werden, so dass für die Heilwirkung das Zusammenspiel mehrerer Wirkstoffgruppen angenommen werden muss. In vielen Fertigarzneimitteln wird die Baldrianwurzel auch mit anderen Drogen kombiniert, für die eine beruhigende Wirkung vermutet wird z. B. mit Hopfen, Melisse, Passionsblume (insbesondere Passiflora incarnata), Frauenmantel und Wacholderbeere.[14]

Eine Studie über die Wirkung der kombinierten Einnahme mit Extrakt aus Echtem Johanniskraut kam zu dem Ergebnis, dass dessen Eigenschaft der Wiederaufnahmehemmung für Serotonin gesteigert wurde.[15]
Auch Kombinationspräparate von Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian werden angeboten.[16]

Verwendung in der Küche

Baldrianextrakte werden als Aromastoffe in Nahrungsmitteln wie Gebäck und Speiseeis eingesetzt – vor allem dann, wenn man Apfelgeschmackskomponenten erzielen möchte.

Baldrian ist ein Verwandter des Feldsalats (Valerianella spec. – Kleiner Baldrian). Das frische Frühlingsgrün des Baldrians kann in Salaten mitgegessen werden – er erinnert im Geschmack an Feldsalat, ist sogar etwas zarter. Die Blüten sind gleichfalls genießbar.

Verwendung in der Duftindustrie

Vor allem während des Trocknungsprozesses strömt die Wurzel des Baldrians den Geruch aus, den Katzen anziehend finden (siehe Katzenminzen). Menschen erinnert der ranzige Geruch dagegen an Limburger Käse und wirkt eher abstoßend. Er ist so durchdringend, dass die Legende überliefert, der Rattenfänger von Hameln habe Baldrian bei sich getragen, um die Ratten anzulocken. Trotzdem wird Baldrian auch in der Parfümindustrie eingesetzt – in den richtigen Mischungen können damit moschusähnlich-holzige, balsamische Gerüche erzielt werden.

Kulturelle Bedeutung

Baldrian im Aberglauben

Bei den nordischen Völkern wurde Baldrian als stark aromatisch riechende Pflanze zum Schutz vor bösen Geistern über die Tür gehängt. Wer Baldrian bei sich trug, galt als unempfindlich gegen Hexenzauber und geschützt vor dem Teufel. Man war auch der Überzeugung, dass sich ein im Zimmer aufgehängtes Baldrianbüschel bewegen würde, sobald eine Hexe das Zimmer beträte. Baldrian in den Bienenkorb gelegt, sollte das Schwärmen der Bienen verhindern und weitere anlocken.

Baldrian taucht auch zusammen mit Bibernelle als geweissagtes Heilmittel in vielen Pestsagen auf:

„Eßt Bibernellen und Baldrian
so geht euch die Pest nicht an“

Baldrian stand in dem Ruf, Zorn zu erregen, wenn er ein wenig gekaut würde. Ein Scharfrichter, der ein für seinen Beruf unübliches weiches Herz hatte, musste deshalb vor jeder Hinrichtung auf dieser Wurzel kauen, um nicht vom Mitleid mit dem zum Tode Verurteilten übermannt zu werden.

Baldrian in der Kunst

Baldrian erscheint als Pflanze in der christlichen Ikonographie gelegentlich auf Gemälden des späten Mittelalters und der Renaissance, weil man sich so die Narde vorstellte, aus der in der Antike ein kostbares Öl gewonnen wurde. Die Indische Narde (Nardostachys jatamansi), die im Unterschied zu Valeriana officinalis einen angenehmen Duft hat, lieferte das in der alten Welt gesuchte, außerordentlich kostbare Nardenöl. Mit Nardenöl wurden Jesus von Maria, der Schwester Marthas, die Füße gesalbt und als einer seiner Jünger, Judas Iskariot, dies kritisierte, wies Jesus ihn mit den Worten zurück „Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue!“.(Joh 12,1-7 EU

). Die Darstellung von Baldrian verweist auf diese Salbung und letztlich auf Jesu Leiden und Tod. Baldrian ist daher auf vielen Tafelbildern der Renaissance zu sehen, oft sehr exponiert im Zentrum.

Auch in der Heraldik (Wappenkunst) wird die Narde dargestellt. Im Wappen von Papst Franziskus befindet sich auch eine goldene Nardenblüte, die den heiligen Josef symbolisiert.

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Bocksch: Das praktische Buch der Heilpflanzen. blv, München 1996, ISBN 3-40-514937-1.
  • Hartwig Abraham, Inge Thinnes: Hexenkraut und Zaubertrank. Unsere Heilpflanzen in Sagen, Aberglauben und Legenden. Freund, Greifenberg 1995, ISBN 3-924733-02-3.
  • Gertrud Scherf: Zauberpflanzen – Hexenkräuter. Mythos und Magie heimischer Wild- und Kulturpflanzen. blv, München 2002, ISBN 3-405-16219-X.
  • Marianne Beuchert: Symbolik der Pflanzen, von Akelei bis Zypresse. Insel, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-458-16738-2.
  • Walter Kupper: Der Baldrian. In: Pharma-Medico 2, 1934, S. 158–167.
  • Miranda Seymour: Eine kleine Geschichte der Kräuter und Gewürze. Scherz, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-502-15879-7.
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09387-5.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Oleg Polunin: Pflanzen Europas. BLV, München 1977, ISBN 3-405-11832-8.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN  3-8001-3131-5, S. 883–884.
  3. 3,0 3,1 3,2 Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN  978-3-494-01424-1, S. 819–820.
  4. 4,0 4,1 Deyuan Hong, Fred R. Barrie, Charles D. Bell: Valerianaceae. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9781935641049 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
  5. 5,0 5,1 Valeriana officinalis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 15. April 2012.
  6. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 31 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D1%26issue%3D%26spage%3D31%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 7,10 E. von Raab-Straube & T. Henning (2017+): Valerianaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Valerianaceae
  8. 8,0 8,1 Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 539–540.
  9. Heinrich Marzell: Unsere Heilpflanzen: Ihre Geschichte und ihre Stellung in der Volkskunde. 2. Aufl. (unter dem Titel Geschichte und Volkskunde der deutschen Heilpflanzen), Stuttgart 1938, S. 253–257.
  10. Sebastián Fernández, Cristina Wasowski, Alejandro Paladini, Mariel Marder: Sedative and sleep-enhancing properties of linarin, a flavonoid-isolated from Valeriana officinalis. In: Pharmacology Biochemistry and Behavior, 77, Nr. 2, 2004, S. 399–404, .
  11. Siegfried Bäumler: Heilpflanzen-Praxis heute. Portraits, Rezepturen, Anwendung. Elsevier Urban & Fischer, München, 2007, ISBN 978-3-437-57270-8, S. 67–68.
  12. Baldrian: pflanzliches Schlafmittel mit Fragezeichen auf www.medizin-transparent.at, abgerufen am 3. Oktober 2018.
  13. Weniger Angst dank Baldrian und Hopfen? auf www.medizin-transparent.at, abgerufen am 3. Oktober 2018.
  14. G. P. McGregor: Kombination von Johanniskraut-, Baldrian- und Passionsblumen-Extrakten in einem pflanzlichen Arzneimittel. In: Ärztezeitschrift Naturheilverfahren. Band 43, 2002, S. 348–353 (online (Memento des Originals vom 5. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lichtwecker-zentrale.com).
  15. Jürgen Clausen: Doppelt beruhigt mit Johanniskraut und Passionsblume? Carstens-Stiftung.de, Rubrik: Studien kurz und knapp; abgerufen im März 2019. Diese Quelle nimmt Bezug auf folgende Studien:
    1) BL Fiebich, R Knörle, K Appel, T Kammler, G Weiss: Pharmacological studies in an herbal drug combination of St. John’s Wort (Hypericum perforatum) and passion flower (Passiflora incarnata): in vitro and in vivo evidence of synergy between Hypericum and Passiflora in antidepressant pharmacological models. In: Fitoterapia, 2011 Apr;82(3), S. 474–280, PMID 21185920.
    2) R Madabushi, B Frank, B Drewelow, H Derendorf, V. Butterweck: Hyperforin in St. John’s wort drug interactions. In: Eur J Clin Pharmacol., 2006 Mar;62(3), S. 225–233, PMID 16477470.
  16. Sabine Anagnostou: Johanniskraut, Baldrian und Passionsblume - Die Geschwister der Seele. Pharmazeutische-Zeitung.de, 29. November 2011

Weblinks

Wiktionary: Echter Baldrian – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Echter Baldrian (Valeriana officinalis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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