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Die Gänsemagd: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 4. Mai 2022, 08:00 Uhr

Die Gänsemagd (um 1940), Johann-Mithlinger-Siedlung, Raxstraße 7-27, Wien
Illustration zu „Die Gänsemagd“ von Heinrich Vogeler

Die Gänsemagd ist ein Märchen (ATU 533). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 89 (KHM 89).

Inhalt

Eine Königin, deren Mann vor langer Zeit gestorben ist, schickt ihre einzige Tochter weit fort zur Hochzeit mit einem Königssohn. Sie gibt ihr eine Magd mit, ein sprechendes Pferd namens Falada und als Reisetalisman ein Tuch mit drei Tropfen von ihrem Blut. Die Tochter verliert dieses Tuch aber, als sie sich über einen Bach beugen muss, weil die Magd sich weigert, ihr mit dem goldenen Becher Wasser zu reichen. Die Magd zwingt die Prinzessin sogar, die Pferde und Kleider zu tauschen und lässt sie anschließend schwören, keinem Menschen davon zu erzählen. All das duldet die Prinzessin demütig. Als sie in vertauschten Rollen beim Schloss ankommen, empfängt der Prinz die Magd als seine Braut, und der alte König schickt die Königstochter mit einem kleinen Jungen namens Kürdchen zum Gänsehüten. Dem Pferd Falada lässt die falsche Braut den Kopf abhacken, weil sie fürchtet, von ihm verraten zu werden, aber auf Bitten der Königstochter nagelt der Schlachter den Kopf unter das Tor, durch das sie und Kürdchen täglich mit den Gänsen gehen. Dort redet die Prinzessin jedes Mal im Vorbeigehen mit dem Pferdekopf, der sie mit "Jungfer Königin" anspricht. Auf der Gänsewiese öffnet sie ihre goldglänzenden Haare, um sie neu zu flechten, und Kürdchen versucht, ihr ein paar Haare auszuraufen. Aber sie spricht einen Zauberspruch, mit dem sie einen Windstoß herbeiruft, der dem Kürdchen das Hütchen vom Kopf weht. Er muss ihm nachlaufen, und bis er zurückkommt, ist sie mit der Frisur fertig. Kürdchen beschwert sich beim König, und der beobachtet die beiden nun heimlich am folgenden Tag, findet auch alles wie von Kürdchen berichtet. Am Abend nimmt er die Königstochter beiseite und verlangt eine Erklärung. Aber sie weigert sich zu sprechen mit Hinweis auf den geleisteten Schwur. Da lässt der König sie dem Ofen ihr Leid klagen und belauscht sie dabei unbemerkt. Der Königssohn erfährt die Wahrheit. Der König lässt die falsche Braut ihr eigenes Urteil sprechen, und sie wird in einem mit Nägeln beschlagenen Fass zu Tode geschleift. Eine prächtige Hochzeit wird gefeiert.

Planetenanalogie zum Rosenkreuzermärchen

Das Rosenkreuzermärchen Die Gänsemagd findet seine Analogien und Entsprechungen in a) dem Planeten Jupiter, b) dem Planetenmetall Zinn, c) dem inneren Organ Leber und d) in dem Lebensprozess der Ernährung.

Siehe auch

Literatur

Primärliteratur

  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 443–453. 19. Auflage, Artemis & Winkler Verlag, Patmos Verlag, Düsseldorf und Zürich 1999, ISBN 3-538-06943-3.
  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Reclam-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1, S. 168–170, 481.

Sekundärliteratur

  • Bottigheimer, Ruth: Pferdekopf: Der sprechende Pferdekopf. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 10. S. 937–941. Berlin, New York, 2002.
  • Henkel, Nikolaus: Eidechse. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 3. S. 1152. Berlin, New York, 1979.
  • Moser-Ruth, Elfriede: Eideslist. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 3. S. 1155. Berlin, New York, 1979.
  • Alvey, Gerald: Eisen. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 3. S. 1294–1300. Berlin, New York, 1979.
  • Röhrich, Lutz: Märchen und Wirklichkeit. Wiesbaden, zweite erweiterte Auflage 1964. S. 66, 82.
  • Rusch-Feja, Diann: The Portrayal of the Maturation Process of Girl Figures in Selected Tales of the Brothers Grimm. Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-631-47837-2, S. 102–118.
  • Bluhm, Lothar und Rölleke, Heinz: "Redensarten des Volks, auf die ich immer horche". Märchen - Sprichwort - Redensart. Zur volkspoetischen Ausgestaltung der Kinder- und Hausmärchen durch die Brüder Grimm. Neue Ausgabe, S. Hirzel Verlag, Stuttgart/Leipzig 1997, ISBN 3-7776-0733-9, S. 107–108.
  • Wilkes, Johannes: Der Einfluß von Märchen auf Leben und Werk Heinrich Heines. Eine Untersuchung anläßlich des 200sten Geburtstages des Dichters. In: Märchenspiegel. Zeitschrift für internationale Märchenforschung und Märchenpflege. Februar 1997. S. 9–12.
  • Uther, Hans-Jörg: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Entstehung - Wirkung - Interpretation. Walter de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 203–206.
  • Joachim Stiller: Planetenanalogien zu den sieben Planeten PDF

Weblinks

Wikisource: Die Gänsemagd – Quellen und Volltexte
 Commons: Die Gänsemagd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Die Gänsemagd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Fassung 191376792 vom 31. December 2019 und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation und der Creative Commons Attribution/Share Alike. Auf Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Veränderungen seither in Imedwiki. Veränderungen seither in Wikipedia.Weiteres zum Import aus Wikipedia siehe Seite Imedwiki:Import aus Wikipedia.