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{{Begriffsklärungshinweis}}
 
{{Begriffsklärungshinweis}}
'''Leben''' ist [[Gemeinsprache|gemeinhin]] ein Sammelbegriff für eine Vielzahl [[materie]]ller Erscheinungen ''([[System]]e)'' in der [[Natur]], die sich in einem ständigem, ''geregelten'' Austausch von [[Energie]], [[Materie|Stoffen]] und [[Information]]en befinden. Diese Prozesse werden je nach Betrachtungsweise als unterschiedliche [[Realität|reale]] oder [[Attribution|zugeschriebene]] Eigenschaften beschrieben, die sich unverwechselbar von der unbelebten [[Umwelt]] unterscheiden. Über diese Eigenschaften und ihre Entstehung oder ihren Umfang – ob [[Autopoiesis|selbst erhaltend]] und [[Selbstorganisation|organisierend]] oder von [[Gott|göttlichen]] Kräften [[Schöpfung|geschaffen]] und gelenkt – besteht allerdings keine Einigkeit, weder innerhalb der [[Wissenschaft]]en, noch unter [[Philosophie|Philosophen]] oder in den [[Religion]]en.
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'''Leben''' ist [[Wikipedia:Gemeinsprache|gemeinhin]] ein Sammelbegriff für eine Vielzahl [[Wikipedia:materie|materie]]ller Erscheinungen ''([[Wikipedia:System|System]]e)'' in der [[Wikipedia:Natur|Natur]], die sich in einem ständigem, ''geregelten'' Austausch von [[Wikipedia:Energie|Energie]], [[Wikipedia:Materie|Stoffen]] und [[Wikipedia:Information|Information]]en befinden. Diese Prozesse werden je nach Betrachtungsweise als unterschiedliche [[Wikipedia:Realität|reale]] oder [[Wikipedia:Attribution|zugeschriebene]] Eigenschaften beschrieben, die sich unverwechselbar von der unbelebten [[Wikipedia:Umwelt|Umwelt]] unterscheiden. Über diese Eigenschaften und ihre Entstehung oder ihren Umfang – ob [[Wikipedia:Autopoiesis|selbst erhaltend]] und [[Wikipedia:Selbstorganisation|organisierend]] oder von [[Wikipedia:Gott|göttlichen]] Kräften [[Wikipedia:Schöpfung|geschaffen]] und gelenkt – besteht allerdings keine Einigkeit, weder innerhalb der [[Wissenschaft]]en, noch unter [[Wikipedia:Philosophie|Philosophen]] oder in den [[Wikipedia:Religion|Religion]]en.
    
1999 führte der israelische Chemiker [[Noam Lahav]] 48 verschiedene Definitionen von Experten der letzten 100 Jahre auf.<ref>Noam Lahav: ''Biogenesis - Theories of Life's Origin''. New York 1999.</ref><ref>Zit. nach Robert Hazen: ''Was ist Leben''?, Spektrum-Essay, Spektrum der Wissenschaft 10/2007. Heidelberg: Spektrum-der-Wissenschaft-Verlagsgesellschaft 2007.</ref>
 
1999 führte der israelische Chemiker [[Noam Lahav]] 48 verschiedene Definitionen von Experten der letzten 100 Jahre auf.<ref>Noam Lahav: ''Biogenesis - Theories of Life's Origin''. New York 1999.</ref><ref>Zit. nach Robert Hazen: ''Was ist Leben''?, Spektrum-Essay, Spektrum der Wissenschaft 10/2007. Heidelberg: Spektrum-der-Wissenschaft-Verlagsgesellschaft 2007.</ref>
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{{Hauptartikel|Lebewesen|chemische Evolution}}
 
{{Hauptartikel|Lebewesen|chemische Evolution}}
 
[[Datei:Wilhelma grüne Seepferdchen.jpg|mini|hochkant|Ähnlich angepasste, aber weitgehend unterschiedlich aufgebaute Lebewesen: Korallen und Seepferdchen]]
 
[[Datei:Wilhelma grüne Seepferdchen.jpg|mini|hochkant|Ähnlich angepasste, aber weitgehend unterschiedlich aufgebaute Lebewesen: Korallen und Seepferdchen]]
[[Datei:Species diversity pie chart DE.svg|mini|hochkant|Fast die Hälfte aller heutigen [[Art (Biologie)|Arten]] gehören zur [[Klasse (Biologie)|Klasse]] der [[Insekten]]]]
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[[Datei:Species diversity pie chart DE.svg|mini|hochkant|Fast die Hälfte aller heutigen [[Wikipedia:Art (Biologie)|Arten]] gehören zur [[Wikipedia:Klasse (Biologie)|Klasse]] der [[Wikipedia:Insekten|Insekten]]]]
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''Leben'' bezeichnet in den Naturwissenschaften heute größtenteils eine Organisationsform, die durch gewisse Prozesse charakterisiert ist. Was Leben bzw. ein [[Lebewesen]] ist, wird in der modernen [[Biologie]] ([[Synthetische Biologie]]) nicht über einzelne Eigenschaften, einen bestimmten Zustand oder eine spezifische Stofflichkeit definiert, sondern über eine Menge von Prozessen, die zusammengenommen für Leben bzw. Lebewesen charakteristisch und spezifisch sind.<ref>Toepfer, Georg 2017: ''Leben'', in: Naturphilosophie. Ein Lehr- und Studienbuch. Tübingen, UTB/Mohr Siebeck: 159–164, hier 161f.; Toepfer, Georg 2011: ''Leben'', in: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, Bd. 2. Stuttgart: 420–483.</ref> Zu diesen Prozessen  werden üblicherweise gezählt:<ref>Eine leicht abweichende Liste gibt die [[Max-Planck-Gesellschaft]] an unter https://www.synthetische-biologie.mpg.de/17480/was-ist-leben</ref>
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''Leben'' bezeichnet in den Naturwissenschaften heute größtenteils eine Organisationsform, die durch gewisse Prozesse charakterisiert ist. Was Leben bzw. ein [[Wikipedia:Lebewesen|Lebewesen]] ist, wird in der modernen [[Wikipedia:Biologie|Biologie]] ([[Wikipedia:Synthetische Biologie|Synthetische Biologie]]) nicht über einzelne Eigenschaften, einen bestimmten Zustand oder eine spezifische Stofflichkeit definiert, sondern über eine Menge von Prozessen, die zusammengenommen für Leben bzw. Lebewesen charakteristisch und spezifisch sind.<ref>Toepfer, Georg 2017: ''Leben'', in: Naturphilosophie. Ein Lehr- und Studienbuch. Tübingen, UTB/Mohr Siebeck: 159–164, hier 161f.; Toepfer, Georg 2011: ''Leben'', in: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, Bd. 2. Stuttgart: 420–483.</ref> Zu diesen Prozessen  werden üblicherweise gezählt:<ref>Eine leicht abweichende Liste gibt die [[Wikipedia:Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft]] an unter https://www.synthetische-biologie.mpg.de/17480/was-ist-leben</ref>
* [[Energie]]- und [[Stoffwechsel]] und damit Wechselwirkung der Lebewesen mit ihrer [[Umwelt]].
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* [[Wikipedia:Energie|Energie]]- und [[Wikipedia:Stoffwechsel|Stoffwechsel]] und damit Wechselwirkung der Lebewesen mit ihrer [[Wikipedia:Umwelt|Umwelt]].
* [[Organisation|Organisiertheit]] und Selbstregulation ([[Homöostase]]).
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* [[Wikipedia:Organisation|Organisiertheit]] und Selbstregulation ([[Wikipedia:Homöostase|Homöostase]]).
 
* Kommunikation, Lebewesen koordinieren und organisieren alle Lebensprozesse mit Signalen.<ref>{{Literatur |Autor=Guenther Witzany |Titel=What is Life? |Hrsg= |Sammelwerk=Frontiers in Astronomy and Space Sciences |Band=7 |Nummer=7 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2020-03 |ISBN= |Seiten=1-13}}</ref>
 
* Kommunikation, Lebewesen koordinieren und organisieren alle Lebensprozesse mit Signalen.<ref>{{Literatur |Autor=Guenther Witzany |Titel=What is Life? |Hrsg= |Sammelwerk=Frontiers in Astronomy and Space Sciences |Band=7 |Nummer=7 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2020-03 |ISBN= |Seiten=1-13}}</ref>
* [[Reiz]]barkeit, das heißt Lebewesen sind fähig, auf chemische oder physikalische Änderungen in ihrer [[Umwelt]] zu reagieren.
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* [[Wikipedia:Reiz|Reiz]]barkeit, das heißt Lebewesen sind fähig, auf chemische oder physikalische Änderungen in ihrer [[Wikipedia:Umwelt|Umwelt]] zu reagieren.
* [[Fortpflanzung]], das heißt Lebewesen sind zur [[Reproduktion]] fähig.
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* [[Wikipedia:Fortpflanzung|Fortpflanzung]], das heißt Lebewesen sind zur [[Wikipedia:Reproduktion|Reproduktion]] fähig.
* [[Vererbung (Biologie)|Vererbung]], das heißt Lebewesen können Informationen (Erbgut) an ihre Nachkommen übermitteln.
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* [[Wikipedia:Vererbung (Biologie)|Vererbung]], das heißt Lebewesen können Informationen (Erbgut) an ihre Nachkommen übermitteln.
* [[Wachstum (Biologie)|Wachstum]] und damit die Fähigkeit zur Entwicklung.<ref>{{Der Spiegel|Autor=Johann Grolle |Titel=Konkurrenz für Gott |Jahr=2010 |Nr=1 |Seiten=115 |ID=68525307}}</ref>
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* [[Wikipedia:Wachstum (Biologie)|Wachstum]] und damit die Fähigkeit zur Entwicklung.<ref>{{Der Spiegel|Autor=Johann Grolle |Titel=Konkurrenz für Gott |Jahr=2010 |Nr=1 |Seiten=115 |ID=68525307}}</ref>
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Diese Kriterien definieren ein [[System]] als Erklärungsmodell, das als Grundausstattung folgende Eigenschaften haben muss. Es benötigt:
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Diese Kriterien definieren ein [[Wikipedia:System|System]] als Erklärungsmodell, das als Grundausstattung folgende Eigenschaften haben muss. Es benötigt:
* eine äußere [[Biomembran|Membran]]
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* eine äußere [[Wikipedia:Biomembran|Membran]]
* innere [[Zellkompartiment]]e,
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* innere [[Wikipedia:Zellkompartiment|Zellkompartiment]]e,
* [[Katalyse|(bio)katalytisch]] wirksame Substanzen.
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* [[Wikipedia:Katalyse|(bio)katalytisch]] wirksame Substanzen.
Weiterhin muss es sich im [[Fließgleichgewicht]] zwischen einem Zustrom von Energie bzw. energiehaltiger Materie und einem Abstrom von Stoffwechselendprodukten und anderen nicht benötigten Stoffen befinden.
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Weiterhin muss es sich im [[Wikipedia:Fließgleichgewicht|Fließgleichgewicht]] zwischen einem Zustrom von Energie bzw. energiehaltiger Materie und einem Abstrom von Stoffwechselendprodukten und anderen nicht benötigten Stoffen befinden.
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Ein solches System hoher [[Komplexität]] kann nur im Rahmen der [[Organische Chemie|Organischen Chemie]] realisiert werden. Es besteht aus aufeinander aufbauenden und miteinander wechselwirkenden Einheiten, die sich gegenseitig funktionell bedingen und erhalten.
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Ein solches System hoher [[Wikipedia:Komplexität|Komplexität]] kann nur im Rahmen der [[Wikipedia:Organische Chemie|Organischen Chemie]] realisiert werden. Es besteht aus aufeinander aufbauenden und miteinander wechselwirkenden Einheiten, die sich gegenseitig funktionell bedingen und erhalten.
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Das einfachste heute bekannte System, das alle diese Forderungen erfüllt, ist eine [[Zelle (Biologie)|Zelle]] (als selbständiger Organismus [[Einzeller]]). Inwieweit Strukturen (inklusive [[Viren]]), die nur einen Teil der obigen Forderungen erfüllen, als Leben anzusehen sind, wird diskutiert.
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Das einfachste heute bekannte System, das alle diese Forderungen erfüllt, ist eine [[Wikipedia:Zelle (Biologie)|Zelle]] (als selbständiger Organismus [[Wikipedia:Einzeller|Einzeller]]). Inwieweit Strukturen (inklusive [[Wikipedia:Viren|Viren]]), die nur einen Teil der obigen Forderungen erfüllen, als Leben anzusehen sind, wird diskutiert.
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Aus heutiger Sicht sind die einzigen organischen Strukturen, die bei relativer Stabilität gleichzeitig ungeheure [[Information]]smengen speichern können, die [[DNA]] und die [[RNA]].
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Aus heutiger Sicht sind die einzigen organischen Strukturen, die bei relativer Stabilität gleichzeitig ungeheure [[Wikipedia:Information|Information]]smengen speichern können, die [[Wikipedia:DNA|DNA]] und die [[Wikipedia:RNA|RNA]].
    
Alle Prozesse, die oben angeführt sind, werden von RNAs koordiniert und reguliert. Diese RNAs sind in der Regel Teile von ko-optierten, infektiösen Agenten, wie Viren und mobilen genetischen Elementen. Kein zelluläres Lebewesen wäre imstande, sich ohne diese RNAs zu organisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Luis P. Villarreal |Titel=Virolution can help us understand the origin of life |Hrsg=Vera Kolb |Sammelwerk=Astrobiology. An Evolutionary Approach |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=CrC Press |Ort=Boka Raton |Datum=2015-02 |ISBN=978-1-4665-8461-7 |Seiten=421-440}}</ref>
 
Alle Prozesse, die oben angeführt sind, werden von RNAs koordiniert und reguliert. Diese RNAs sind in der Regel Teile von ko-optierten, infektiösen Agenten, wie Viren und mobilen genetischen Elementen. Kein zelluläres Lebewesen wäre imstande, sich ohne diese RNAs zu organisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Luis P. Villarreal |Titel=Virolution can help us understand the origin of life |Hrsg=Vera Kolb |Sammelwerk=Astrobiology. An Evolutionary Approach |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=CrC Press |Ort=Boka Raton |Datum=2015-02 |ISBN=978-1-4665-8461-7 |Seiten=421-440}}</ref>
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Die [[Biologie]] untersucht und beschreibt die Erscheinungsformen lebender Systeme, ihre Beziehungen zueinander und zu ihrer Umwelt sowie die Vorgänge, die sich in ihnen vollziehen. Dazu zählen Energie- und Stoffaustausch, Wachstum, Fortpflanzung, Reaktion auf Veränderungen der Umwelt sowie Möglichkeiten, sich über Kommunikationsprozesse zu koordinieren. Einige dieser Merkmale findet man auch bei technischen, physikalischen und chemischen Systemen, andere Merkmale sind nur den biologischen Lebewesen zu eigen. Als minimale Eigenschaft aller lebenden Systeme gilt jedoch die [[Autopoiesis]]: die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten und zu reproduzieren.
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Die [[Wikipedia:Biologie|Biologie]] untersucht und beschreibt die Erscheinungsformen lebender Systeme, ihre Beziehungen zueinander und zu ihrer Umwelt sowie die Vorgänge, die sich in ihnen vollziehen. Dazu zählen Energie- und Stoffaustausch, Wachstum, Fortpflanzung, Reaktion auf Veränderungen der Umwelt sowie Möglichkeiten, sich über Kommunikationsprozesse zu koordinieren. Einige dieser Merkmale findet man auch bei technischen, physikalischen und chemischen Systemen, andere Merkmale sind nur den biologischen Lebewesen zu eigen. Als minimale Eigenschaft aller lebenden Systeme gilt jedoch die [[Wikipedia:Autopoiesis|Autopoiesis]]: die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten und zu reproduzieren.
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Bisher ist nur das auf [[Ribonukleinsäure]] und [[Desoxyribonukleinsäure]] (RNA und DNA) beruhende Leben bekannt, welches auf der Erde vor etwa 3,5 bis 3,9 Milliarden Jahren begann. Die bekannten Lebensformen, [[Bakterien]], [[Archaeen]], [[Pilze]], [[Pflanzen]] sowie [[Tiere]] mit dem [[Mensch]]en, verwenden – von wenigen Ausnahmen abgesehen – den gleichen, universell gültigen [[Genetischer Code|genetischen Code]] und erzeugen aus den gleichen chemischen Bausteinen, nämlich vier verschiedenen [[Nukleotide]]n und etwa 20 verschiedenen [[Aminosäuren]], die für irdisches Leben typischen [[Nukleinsäuren]] und [[Protein]]e. Grundsätzlich ist seitens der Naturwissenschaft nicht auszuschließen, dass Leben im [[Universum]] auch auf anderen chemischen Stoffen beruhen kann (siehe den sogenannten [[Kohlenstoffchauvinismus]]).
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Bisher ist nur das auf [[Wikipedia:Ribonukleinsäure|Ribonukleinsäure]] und [[Wikipedia:Desoxyribonukleinsäure|Desoxyribonukleinsäure]] (RNA und DNA) beruhende Leben bekannt, welches auf der Erde vor etwa 3,5 bis 3,9 Milliarden Jahren begann. Die bekannten Lebensformen, [[Wikipedia:Bakterien|Bakterien]], [[Wikipedia:Archaeen|Archaeen]], [[Wikipedia:Pilze|Pilze]], [[Wikipedia:Pflanzen|Pflanzen]] sowie [[Wikipedia:Tiere|Tiere]] mit dem [[Mensch]]en, verwenden – von wenigen Ausnahmen abgesehen – den gleichen, universell gültigen [[Wikipedia:Genetischer Code|genetischen Code]] und erzeugen aus den gleichen chemischen Bausteinen, nämlich vier verschiedenen [[Wikipedia:Nukleotide|Nukleotide]]n und etwa 20 verschiedenen [[Wikipedia:Aminosäuren|Aminosäuren]], die für irdisches Leben typischen [[Wikipedia:Nukleinsäuren|Nukleinsäuren]] und [[Wikipedia:Protein|Protein]]e. Grundsätzlich ist seitens der Naturwissenschaft nicht auszuschließen, dass Leben im [[Wikipedia:Universum|Universum]] auch auf anderen chemischen Stoffen beruhen kann (siehe den sogenannten [[Wikipedia:Kohlenstoffchauvinismus|Kohlenstoffchauvinismus]]).
    
Nach der Theorie der biologischen Evolution entwickelten sich im Laufe von Milliarden Jahren aus vergleichsweise einfachen Lebensformen immer komplexere Lebewesen.
 
Nach der Theorie der biologischen Evolution entwickelten sich im Laufe von Milliarden Jahren aus vergleichsweise einfachen Lebensformen immer komplexere Lebewesen.
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=== Entstehung des Lebens ===
 
=== Entstehung des Lebens ===
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Der heutige Wissensstand in den Naturwissenschaften reicht nicht aus, um zu erklären, wie das Leben entstand.<ref>[[Olaf Fritsche]]: ''Glück gehabt! – Zwölf Gründe, warum es uns überhaupt gibt''. Springer Spektrum, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41654-5, S. 125.</ref> Wird für Lebewesen ein genetisches Programm, seine Funktionalität und seine Entwicklung als essenziell angenommen, dann ergibt sich für den Beginn des Lebens der Zeitpunkt, zu dem Moleküle als Träger des Programms und weitere Hilfsmoleküle zur Realisierung, Vervielfältigung und Anpassung dieses Programms erstmals so zusammentreten, dass ein die charakteristischen Eigenschaften des Lebens tragendes System entsteht.
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Der heutige Wissensstand in den Naturwissenschaften reicht nicht aus, um zu erklären, wie das Leben entstand.<ref>[[Wikipedia:Olaf Fritsche|Olaf Fritsche]]: ''Glück gehabt! – Zwölf Gründe, warum es uns überhaupt gibt''. Springer Spektrum, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41654-5, S. 125.</ref> Wird für Lebewesen ein genetisches Programm, seine Funktionalität und seine Entwicklung als essenziell angenommen, dann ergibt sich für den Beginn des Lebens der Zeitpunkt, zu dem Moleküle als Träger des Programms und weitere Hilfsmoleküle zur Realisierung, Vervielfältigung und Anpassung dieses Programms erstmals so zusammentreten, dass ein die charakteristischen Eigenschaften des Lebens tragendes System entsteht.
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Die derzeit populärste ([[Autotrophie|autotrophe]]) Theorie zur Entstehung des Lebens postuliert die Entwicklung eines primitiven [[Stoffwechsel]]s auf Eisen-Schwefel-Oberflächen unter [[Reduktion (Chemie)|reduzierenden]] Bedingungen, wie sie im Umfeld [[vulkan]]ischer Ausdünstungen anzutreffen sind.<ref name="Wächterhäuser2006">{{Literatur |Autor=Günter Wächterhäuser |Titel=From Volcanic Origins of Chemoautotrophic Life to Bacteria, Archaea and Eukarya |Sammelwerk=Philosophical Transactions of the Royal Society |Band=Vol. 361 |Verlag=Royal Society |Ort=London |Datum=2006 |Seiten=1787–1808 |PMID=17008219}}</ref> Während dieser Phase der Evolution auf der Erde, die im [[Hadaikum]], vor 4,6 bis 4,0 Milliarden Jahren stattfand, war die [[Erdatmosphäre]] wahrscheinlich reich an Gasen, vor allem [[Kohlenstoffdioxid]], [[Wasserstoff]] und [[Kohlenstoffmonoxid]], während die heißen Ozeane relativ hohe Konzentrationen an Ionen von [[Übergangsmetalle]]n wie [[Eisen]] (Fe<sup>2+</sup>) oder [[Nickel]] (Ni<sup>2+</sup>) enthielten. Ähnliche Bedingungen finden sich heute in der Umgebung [[Hydrothermale Lösung|hydrothermaler]] Schlote, die in [[Plattentektonik|plattentektonischen]] Störzonen auf dem Meeresgrund entstanden sind und noch entstehen. In der Umgebung solcher als [[Schwarzer Raucher|Schwarze Raucher]] bezeichneten Schlote gedeihen [[thermophil]]e [[Methanogenese|methanogene]] [[Archaeen]] auf der Grundlage der [[Oxidation]] von Wasserstoff und der [[Reduktion (Chemie)|Reduktion]] von Kohlenstoffdioxid (CO<sub>2</sub>) zu [[Methan]] (CH<sub>4</sub>). Dieses extreme [[Biotop]] zeigt, dass Leben unabhängig von [[Sonne]]n&shy;licht als Energiequelle gedeihen kann, eine grundlegende Voraussetzung für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Leben vor dem Aufkommen der [[Photosynthese]].
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Die derzeit populärste ([[Wikipedia:Autotrophie|autotrophe]]) Theorie zur Entstehung des Lebens postuliert die Entwicklung eines primitiven [[Wikipedia:Stoffwechsel|Stoffwechsel]]s auf Eisen-Schwefel-Oberflächen unter [[Wikipedia:Reduktion (Chemie)|reduzierenden]] Bedingungen, wie sie im Umfeld [[Wikipedia:vulkan|vulkan]]ischer Ausdünstungen anzutreffen sind.<ref name="Wächterhäuser2006">{{Literatur |Autor=Günter Wächterhäuser |Titel=From Volcanic Origins of Chemoautotrophic Life to Bacteria, Archaea and Eukarya |Sammelwerk=Philosophical Transactions of the Royal Society |Band=Vol. 361 |Verlag=Royal Society |Ort=London |Datum=2006 |Seiten=1787–1808 |PMID=17008219}}</ref> Während dieser Phase der Evolution auf der Erde, die im [[Wikipedia:Hadaikum|Hadaikum]], vor 4,6 bis 4,0 Milliarden Jahren stattfand, war die [[Wikipedia:Erdatmosphäre|Erdatmosphäre]] wahrscheinlich reich an Gasen, vor allem [[Wikipedia:Kohlenstoffdioxid|Kohlenstoffdioxid]], [[Wikipedia:Wasserstoff|Wasserstoff]] und [[Wikipedia:Kohlenstoffmonoxid|Kohlenstoffmonoxid]], während die heißen Ozeane relativ hohe Konzentrationen an Ionen von [[Wikipedia:Übergangsmetalle|Übergangsmetalle]]n wie [[Eisen]] (Fe<sup>2+</sup>) oder [[Wikipedia:Nickel|Nickel]] (Ni<sup>2+</sup>) enthielten. Ähnliche Bedingungen finden sich heute in der Umgebung [[Wikipedia:Hydrothermale Lösung|hydrothermaler]] Schlote, die in [[Wikipedia:Plattentektonik|plattentektonischen]] Störzonen auf dem Meeresgrund entstanden sind und noch entstehen. In der Umgebung solcher als [[Wikipedia:Schwarzer Raucher|Schwarze Raucher]] bezeichneten Schlote gedeihen [[Wikipedia:thermophil|thermophil]]e [[Wikipedia:Methanogenese|methanogene]] [[Wikipedia:Archaeen|Archaeen]] auf der Grundlage der [[Wikipedia:Oxidation|Oxidation]] von Wasserstoff und der [[Wikipedia:Reduktion (Chemie)|Reduktion]] von Kohlenstoffdioxid (CO<sub>2</sub>) zu [[Wikipedia:Methan|Methan]] (CH<sub>4</sub>). Dieses extreme [[Wikipedia:Biotop|Biotop]] zeigt, dass Leben unabhängig von [[Sonne]]n&shy;licht als Energiequelle gedeihen kann, eine grundlegende Voraussetzung für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Leben vor dem Aufkommen der [[Wikipedia:Photosynthese|Photosynthese]].
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Die [[Phylogenese|phylogenetische]] Perspektive auf die Entstehung des Lebens enthält die Frage, ob Leben auf der Erde entstanden ist oder auf einem anderen Himmelskörper, und auf welche Art die ersten lebenden Systeme in einer unbelebten Umwelt entstanden sind (siehe den vorhergehenden Abschnitt).
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Die [[Wikipedia:Phylogenese|phylogenetische]] Perspektive auf die Entstehung des Lebens enthält die Frage, ob Leben auf der Erde entstanden ist oder auf einem anderen Himmelskörper, und auf welche Art die ersten lebenden Systeme in einer unbelebten Umwelt entstanden sind (siehe den vorhergehenden Abschnitt).
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Die [[Ontogenese|ontogenetische]] Perspektive richtet sich auf die Entwicklung eines Individuums, nicht auf die erstmalige Entstehung von Lebewesen. Sie stellt die Frage, wie sich ein Organismus entwickelt (z.&nbsp;B. aus einer befruchteten Eizelle). Man spricht hier fälschlich auch vom „Beginn des Lebens“, obwohl es sich um eine Kontinuität des Lebens im Laufe von Generationen und um das Entstehen eines [[Individuum]]s handelt, nicht um die erstmalige Entstehung eines lebenden Systems. Aus der Ontogenese ergibt sich eine Möglichkeit zur Definition von Beginn und Ende eines individuellen Lebens: Das Leben endet, wenn die charakteristischen Eigenschaften von Lebewesen verschwinden, also der [[Tod]] eintritt. Der Beginn wird verschieden definiert, oft wird bei Lebewesen mit sexueller Fortpflanzung die Vereinigung zweier [[Gamet]]en als Beginn des Lebens eines Individuums angesehen.
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Die [[Wikipedia:Ontogenese|ontogenetische]] Perspektive richtet sich auf die Entwicklung eines Individuums, nicht auf die erstmalige Entstehung von Lebewesen. Sie stellt die Frage, wie sich ein Organismus entwickelt (z.&nbsp;B. aus einer befruchteten Eizelle). Man spricht hier fälschlich auch vom „Beginn des Lebens“, obwohl es sich um eine Kontinuität des Lebens im Laufe von Generationen und um das Entstehen eines [[Wikipedia:Individuum|Individuum]]s handelt, nicht um die erstmalige Entstehung eines lebenden Systems. Aus der Ontogenese ergibt sich eine Möglichkeit zur Definition von Beginn und Ende eines individuellen Lebens: Das Leben endet, wenn die charakteristischen Eigenschaften von Lebewesen verschwinden, also der [[Tod]] eintritt. Der Beginn wird verschieden definiert, oft wird bei Lebewesen mit sexueller Fortpflanzung die Vereinigung zweier [[Wikipedia:Gamet|Gamet]]en als Beginn des Lebens eines Individuums angesehen.
    
=== Spekulationen über außerirdisches Leben ===
 
=== Spekulationen über außerirdisches Leben ===
 
{{Hauptartikel|Außerirdisches Leben}}
 
{{Hauptartikel|Außerirdisches Leben}}
In einem [[ALH 84001 (Meteorit)|Meteoriten]] vom Planeten [[Mars (Planet)|Mars]] wurden Spuren gefunden, die man zunächst als versteinerte Bakterien deutete. Ein definitiver Beweis für außerirdisches Leben ließ sich trotz intensiver Forschung bisher nicht erbringen (siehe auch [[Leben auf dem Mars]], [[Astrobiologie]], [[chemische Evolution]] und [[Kosmochemie]]).
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In einem [[Wikipedia:ALH 84001 (Meteorit)|Meteoriten]] vom Planeten [[Wikipedia:Mars (Planet)|Mars]] wurden Spuren gefunden, die man zunächst als versteinerte Bakterien deutete. Ein definitiver Beweis für außerirdisches Leben ließ sich trotz intensiver Forschung bisher nicht erbringen (siehe auch [[Wikipedia:Leben auf dem Mars|Leben auf dem Mars]], [[Wikipedia:Astrobiologie|Astrobiologie]], [[Wikipedia:chemische Evolution|chemische Evolution]] und [[Wikipedia:Kosmochemie|Kosmochemie]]).
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Im April 2007 wurde der zwanzig Lichtjahre von der Erde entfernte [[Gliese 581 c]] als erster Planet mit erdähnlichen Bedingungen entdeckt. Er wurde als „zweite Erde“ bezeichnet und gab Anlass zu vagen Spekulationen über dort vorkommendes Leben.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,479046,00.html Spekulationen über Leben auf der „zweiten Erde“]</ref>
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Im April 2007 wurde der zwanzig Lichtjahre von der Erde entfernte [[Wikipedia:Gliese 581 c|Gliese 581 c]] als erster Planet mit erdähnlichen Bedingungen entdeckt. Er wurde als „zweite Erde“ bezeichnet und gab Anlass zu vagen Spekulationen über dort vorkommendes Leben.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,479046,00.html Spekulationen über Leben auf der „zweiten Erde“]</ref>
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Wissenschaftler fanden mit Hilfe der Sonde [[Cassini-Huygens]] Hinweise, dass auf dem Saturnmond [[Titan (Mond)|Titan]] eine primitive Lebensform existieren könnte. Messungen ergaben, dass weniger Wasserstoff und [[Ethin]] auf Titan vorhanden war als die Modelle voraussagen. Dies wäre mit einer Lebensform auf Methanbasis erklärbar.<ref>[http://blog.taragana.com/science/2010/06/04/is-saturns-moon-titan-home-to-some-kind-of-exotic-life-form-15450/ ''Is Saturn’s moon Titan home to some kind of exotic life form?'']{{Toter Link|url=http://blog.taragana.com/science/2010/06/04/is-saturns-moon-titan-home-to-some-kind-of-exotic-life-form-15450/ |date=2019-04 |archivebot=2019-04-25 07:19:09 InternetArchiveBot }} 4. Juni 2010, abgerufen am 6. Juni 2010 (englisch)</ref> (→[[Leben auf Titan]])
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Wissenschaftler fanden mit Hilfe der Sonde [[Wikipedia:Cassini-Huygens|Cassini-Huygens]] Hinweise, dass auf dem Saturnmond [[Wikipedia:Titan (Mond)|Titan]] eine primitive Lebensform existieren könnte. Messungen ergaben, dass weniger Wasserstoff und [[Wikipedia:Ethin|Ethin]] auf Titan vorhanden war als die Modelle voraussagen. Dies wäre mit einer Lebensform auf Methanbasis erklärbar.<ref>[http://blog.taragana.com/science/2010/06/04/is-saturns-moon-titan-home-to-some-kind-of-exotic-life-form-15450/ ''Is Saturn’s moon Titan home to some kind of exotic life form?'']{{Toter Link|url=http://blog.taragana.com/science/2010/06/04/is-saturns-moon-titan-home-to-some-kind-of-exotic-life-form-15450/ |date=2019-04 |archivebot=2019-04-25 07:19:09 InternetArchiveBot }} 4. Juni 2010, abgerufen am 6. Juni 2010 (englisch)</ref> (→[[Wikipedia:Leben auf Titan|Leben auf Titan]])
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Der theoretische Physiker [[Gerald Feinberg]] und der Chemiker [[Robert Shapiro (Chemiker)|Robert Shapiro]] begründeten in ihrem bereits 1980 erschienenen Buch ''Life Beyond Earth'' die folgende alle Lebensformen im Kosmos erfassende Definition: Leben entsteht durch Wechselwirkungen zwischen freier Energie und Materie, die imstande ist, auf diese Weise eine größere Ordnung innerhalb des gemeinsamen Systems zu erreichen. Demnach wäre Leben in eisigen [[Ammoniak]]seen ebenso denkbar wie in Ölmeeren, es könnte auf der Basis elektromagnetischer oder Gravitationsfelder existieren. Es gibt vielleicht [[Silizium]]wesen in geschmolzenem Gestein, Plasmaleben im Inneren von Sternen oder Strahlungsorganismen in interstellaren Staubwolken. Mögliche Lebewesen mit wissenschaftlich-technischer Organisation im Sinne außerirdischer [[Zivilisation]]en auf [[Extrasolarer Planet|extrasolaren Planeten]] sind Gegenstand von Spekulationen und [[Hochrechnung]]en innerhalb der [[Astrobiologie]] und der [[Exosoziologie]]. Über die Wahrscheinlichkeit der Existenz und möglichen Häufigkeit solcher Zivilisationen wird vor allem mit Hilfe der [[Drake-Gleichung]] diskutiert, die auch als Green-Bank-Formel bekannt ist.
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Der theoretische Physiker [[Wikipedia:Gerald Feinberg|Gerald Feinberg]] und der Chemiker [[Wikipedia:Robert Shapiro (Chemiker)|Robert Shapiro]] begründeten in ihrem bereits 1980 erschienenen Buch ''Life Beyond Earth'' die folgende alle Lebensformen im Kosmos erfassende Definition: Leben entsteht durch Wechselwirkungen zwischen freier Energie und Materie, die imstande ist, auf diese Weise eine größere Ordnung innerhalb des gemeinsamen Systems zu erreichen. Demnach wäre Leben in eisigen [[Wikipedia:Ammoniak|Ammoniak]]seen ebenso denkbar wie in Ölmeeren, es könnte auf der Basis elektromagnetischer oder Gravitationsfelder existieren. Es gibt vielleicht [[Wikipedia:Silizium|Silizium]]wesen in geschmolzenem Gestein, Plasmaleben im Inneren von Sternen oder Strahlungsorganismen in interstellaren Staubwolken. Mögliche Lebewesen mit wissenschaftlich-technischer Organisation im Sinne außerirdischer [[Wikipedia:Zivilisation|Zivilisation]]en auf [[Wikipedia:Extrasolarer Planet|extrasolaren Planeten]] sind Gegenstand von Spekulationen und [[Wikipedia:Hochrechnung|Hochrechnung]]en innerhalb der [[Wikipedia:Astrobiologie|Astrobiologie]] und der [[Wikipedia:Exosoziologie|Exosoziologie]]. Über die Wahrscheinlichkeit der Existenz und möglichen Häufigkeit solcher Zivilisationen wird vor allem mit Hilfe der [[Wikipedia:Drake-Gleichung|Drake-Gleichung]] diskutiert, die auch als Green-Bank-Formel bekannt ist.
    
== Philosophie ==
 
== Philosophie ==
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; Frühe Theorien über die Entstehung des Lebens aus Wasser, Luft, Feuer, Erde oder Samen
 
; Frühe Theorien über die Entstehung des Lebens aus Wasser, Luft, Feuer, Erde oder Samen
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[[Thales]] postulierte vor 2500 Jahren, dass das Leben aus dem [[Wasser]] entstanden und eng mit der Frage nach dem [[Arché]] („Urgrund“) allen Seins und allen Geschehens verknüpft sei. Das Wasser als wandlungsfähiger und weit verbreiteter Stoff erfülle den Anspruch, allem zugrunde zu liegen und jegliche Gestalt annehmen zu können.
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[[Wikipedia:Thales|Thales]] postulierte vor 2500 Jahren, dass das Leben aus dem [[Wasser]] entstanden und eng mit der Frage nach dem [[Wikipedia:Arché|Arché]] („Urgrund“) allen Seins und allen Geschehens verknüpft sei. Das Wasser als wandlungsfähiger und weit verbreiteter Stoff erfülle den Anspruch, allem zugrunde zu liegen und jegliche Gestalt annehmen zu können.
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[[Anaximander]] (um 610–547 v. Chr.) suchte den Ursprung des Lebendigen im Wasser, als eine spontane Entstehung aus dem feuchten Milieu. Die ersten Lebewesen seien im Feuchten entstanden.
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[[Wikipedia:Anaximander|Anaximander]] (um 610–547 v. Chr.) suchte den Ursprung des Lebendigen im Wasser, als eine spontane Entstehung aus dem feuchten Milieu. Die ersten Lebewesen seien im Feuchten entstanden.
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[[Anaximenes]] (um 585–528/524 v. Chr.) sah die Luft (ἀήρ ''aer'') als Arché (ἀρχή) und [[Apeiron]] (ἄπειρον ‚Unbeschränktes‘) an. Auch das Göttliche komme entweder aus der Luft oder sei die Luft. Das belebende Prinzip liege im Stoff selbst.
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[[Wikipedia:Anaximenes|Anaximenes]] (um 585–528/524 v. Chr.) sah die Luft (ἀήρ ''aer'') als Arché (ἀρχή) und [[Wikipedia:Apeiron|Apeiron]] (ἄπειρον ‚Unbeschränktes‘) an. Auch das Göttliche komme entweder aus der Luft oder sei die Luft. Das belebende Prinzip liege im Stoff selbst.
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Für [[Anaxagoras]] (499–428 v. Chr.) war der Samen (σπέρματα ''spermata'') als unendlich kleiner Bestandteil aller Dinge (z.&nbsp;B. Fleisch, Blumen) von Anfang an vorhanden.<ref>[[Karl Vorländer]]: ''Philosophie des Altertums. Geschichte der Philosophie I''. Rowohlt, 1963, S.&nbsp;42.</ref>
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Für [[Wikipedia:Anaxagoras|Anaxagoras]] (499–428 v. Chr.) war der Samen (σπέρματα ''spermata'') als unendlich kleiner Bestandteil aller Dinge (z.&nbsp;B. Fleisch, Blumen) von Anfang an vorhanden.<ref>[[Wikipedia:Karl Vorländer|Karl Vorländer]]: ''Philosophie des Altertums. Geschichte der Philosophie I''. Rowohlt, 1963, S.&nbsp;42.</ref>
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[[Heraklit]] (um 520–460 v. Chr.) sah im Urfeuer den Beginn auch des Lebens: „Diese Weltordnung, dieselbige für alle Wesen, hat kein Gott und kein Mensch geschaffen, sondern sie war immer da und ist und wird sein ewig lebendiges Feuer, nach Maßen erglimmend und nach Maßen erlöschend.“ Aus allem Feuer soll alles hervorgegangen sein.
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[[Wikipedia:Heraklit|Heraklit]] (um 520–460 v. Chr.) sah im Urfeuer den Beginn auch des Lebens: „Diese Weltordnung, dieselbige für alle Wesen, hat kein Gott und kein Mensch geschaffen, sondern sie war immer da und ist und wird sein ewig lebendiges Feuer, nach Maßen erglimmend und nach Maßen erlöschend.“ Aus allem Feuer soll alles hervorgegangen sein.
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[[Empedokles]] (um 495–435 v. Chr.) vertrat eine biologische Theorie von der Entstehung des Lebens und der [[Evolution]] der Lebewesen. Er führte die Lehre von den vier Urstoffen ([[Vier-Elemente-Lehre]]) ein.
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[[Wikipedia:Empedokles|Empedokles]] (um 495–435 v. Chr.) vertrat eine biologische Theorie von der Entstehung des Lebens und der [[Wikipedia:Evolution|Evolution]] der Lebewesen. Er führte die Lehre von den vier Urstoffen ([[Vier-Elemente-Lehre]]) ein.
    
=== Klassische Philosophie ===
 
=== Klassische Philosophie ===
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Die griechische Philosophie (z.&nbsp;B. [[Platon]] und Aristoteles) unterscheidet begrifflich zwei Aspekte von Leben, die in der mittelalterlichen Philosophie beide unter den Begriff ''vita'' gefasst werden: ζωή (''zoḗ'', siehe [[Zoe]]) und βίος (''bíos'', auch im Sinne der Lebensdauer). Ζωή meint Beseeltheit, die Tieren und Menschen als psycho-physische Natur gemeinsam ist, βίος hingegen die Lebensweise des durch eine Vernunftseele ausgezeichneten Menschen.<ref>Martin G. Weiß (Hrsg.): ''Bios und Zoe. Die menschliche Natur im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009; Nicole C. Karafyllis: ''Bios und Zoe.'' [Version 1.0]. In: ''Naturphilosophische Grundbegriffe.'' 2012. http://www.naturphilosophie.org/bios-und-zoe/.</ref> Für Platon ist die Selbstbewegung ein Kennzeichen des Lebendigen, Aristoteles spricht Leben auch dem ersten unbeweglichen Beweger zu. An diesen Widerspruch knüpfen die späteren Betrachtungen der [[Neuplatonismus|Neuplatoniker]] an. Für [[Plotin]] entfernt sich die Bewegung vom Einen und geht auf einen Zustand der Vielfalt und Zerstreuung hin.<ref>Plotin: ''Enneaden'', Bd. II, 4, 5, 29–34; Bd. V, 2, 1, 8.</ref>
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Die griechische Philosophie (z.&nbsp;B. [[Wikipedia:Platon|Platon]] und Aristoteles) unterscheidet begrifflich zwei Aspekte von Leben, die in der mittelalterlichen Philosophie beide unter den Begriff ''vita'' gefasst werden: ζωή (''zoḗ'', siehe [[Wikipedia:Zoe|Zoe]]) und βίος (''bíos'', auch im Sinne der Lebensdauer). Ζωή meint Beseeltheit, die Tieren und Menschen als psycho-physische Natur gemeinsam ist, βίος hingegen die Lebensweise des durch eine Vernunftseele ausgezeichneten Menschen.<ref>Martin G. Weiß (Hrsg.): ''Bios und Zoe. Die menschliche Natur im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009; Nicole C. Karafyllis: ''Bios und Zoe.'' [Version 1.0]. In: ''Naturphilosophische Grundbegriffe.'' 2012. http://www.naturphilosophie.org/bios-und-zoe/.</ref> Für Platon ist die Selbstbewegung ein Kennzeichen des Lebendigen, Aristoteles spricht Leben auch dem ersten unbeweglichen Beweger zu. An diesen Widerspruch knüpfen die späteren Betrachtungen der [[Wikipedia:Neuplatonismus|Neuplatoniker]] an. Für [[Wikipedia:Plotin|Plotin]] entfernt sich die Bewegung vom Einen und geht auf einen Zustand der Vielfalt und Zerstreuung hin.<ref>Plotin: ''Enneaden'', Bd. II, 4, 5, 29–34; Bd. V, 2, 1, 8.</ref>
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[[Aristoteles]] erklärte in ''[[De anima]]'' das Belebte als das Beseelte. Er unterscheidet grob drei verschiedene Stufen von Leben, die er nach ihren Seelenvermögen [[Hierarchie|hierarchisch]] anordnet: Auf der untersten Stufe stehe das allein durch Ernährung und Fortpflanzung bestimmte Leben der [[Pflanzen]], darauf folge das zusätzlich durch Sinneswahrnehmung und Fortbewegung bestimmte Leben der [[Tier]]e, auf der obersten Stufe das darüber hinaus durch Denken bestimmte Leben der [[Mensch]]en.
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[[Wikipedia:Aristoteles|Aristoteles]] erklärte in ''[[Wikipedia:De anima|De anima]]'' das Belebte als das Beseelte. Er unterscheidet grob drei verschiedene Stufen von Leben, die er nach ihren Seelenvermögen [[Wikipedia:Hierarchie|hierarchisch]] anordnet: Auf der untersten Stufe stehe das allein durch Ernährung und Fortpflanzung bestimmte Leben der [[Wikipedia:Pflanzen|Pflanzen]], darauf folge das zusätzlich durch Sinneswahrnehmung und Fortbewegung bestimmte Leben der [[Tier]]e, auf der obersten Stufe das darüber hinaus durch Denken bestimmte Leben der [[Mensch]]en.
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Aristoteles vertrat auch die Vorstellung, dass Leben nicht nur aus sexueller und vegetativer Fortpflanzung entstand, sondern sich auch aus Unbelebtem immer wieder neu bilde. Diese Theorie wurde auch in der frühen Neuzeit vertreten und als [[Spontanzeugung]] bezeichnet. Sie erfuhr sogar eine scheinbare Bestätigung durch die Erfindung des [[Mikroskop]]s, durch das Kleinstlebewesen sichtbar wurden, die man für Vorstufen höherer Lebensformen hielt. Erst [[Louis Pasteur]] und andere Naturwissenschaftler konnten diese Annahme experimentell endgültig widerlegen.
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Aristoteles vertrat auch die Vorstellung, dass Leben nicht nur aus sexueller und vegetativer Fortpflanzung entstand, sondern sich auch aus Unbelebtem immer wieder neu bilde. Diese Theorie wurde auch in der frühen Neuzeit vertreten und als [[Wikipedia:Spontanzeugung|Spontanzeugung]] bezeichnet. Sie erfuhr sogar eine scheinbare Bestätigung durch die Erfindung des [[Wikipedia:Mikroskop|Mikroskop]]s, durch das Kleinstlebewesen sichtbar wurden, die man für Vorstufen höherer Lebensformen hielt. Erst [[Wikipedia:Louis Pasteur|Louis Pasteur]] und andere Naturwissenschaftler konnten diese Annahme experimentell endgültig widerlegen.
    
=== Neuere Zeit ===
 
=== Neuere Zeit ===
    
In der neueren Zeit entwickeln sich zwei gegensätzliche Grundauffassungen:
 
In der neueren Zeit entwickeln sich zwei gegensätzliche Grundauffassungen:
* [[Mechanizismus]]: Leben lässt sich allein aus den Gesetzmäßigkeiten der Bewegung der Materie vollständig erklären (siehe auch: [[Materialismus]] und [[Physikalismus (Ontologie)|Physikalismus]]).
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* [[Mechanizismus]]: Leben lässt sich allein aus den Gesetzmäßigkeiten der Bewegung der Materie vollständig erklären (siehe auch: [[Wikipedia:Materialismus|Materialismus]] und [[Wikipedia:Physikalismus (Ontologie)|Physikalismus]]).
* [[Vitalismus]]: Leben kommt nur den „organischen Erscheinungsformen“ (dem Organischen) zu und unterscheidet sich qualitativ von „anorganischen Erscheinungsformen“ (dem Anorganischen): Alles Lebendige zeichnet sich durch eine zielgerichtet formende Lebenskraft (''vis vitalis'') aus (siehe auch: [[Idealismus]]). In Anlehnung an religiöse Vorstellungen wurde angenommen, dass es belebte und unbelebte Materie gebe.
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* [[Wikipedia:Vitalismus|Vitalismus]]: Leben kommt nur den „organischen Erscheinungsformen“ (dem Organischen) zu und unterscheidet sich qualitativ von „anorganischen Erscheinungsformen“ (dem Anorganischen): Alles Lebendige zeichnet sich durch eine zielgerichtet formende Lebenskraft (''vis vitalis'') aus (siehe auch: [[Wikipedia:Idealismus|Idealismus]]). In Anlehnung an religiöse Vorstellungen wurde angenommen, dass es belebte und unbelebte Materie gebe.
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Der [[Organizismus]] stellt eine Synthese beider Ansätze dar: Lebensvorgänge lassen sich zwar durch Prinzipien der Physik und Chemie erklären. Lebewesen würden aber auch Eigenschaften besitzen, die unbelebte Materie nicht aufweist. Dies wären [[Emergenz#Biologie|emergente]] Eigenschaften,<ref>„Aus physikalischer Sicht macht es besonders viel Spaß über das Leben zu reden, weil es den extremsten Fall der Emergenz von Gesetzmäßigkeiten darstellt.“ – [[Robert B. Laughlin]]: ''Grundlagen des Lebens.'' In: ''Abschied von der Weltformel.'' Piper Verlag, 2007, ISBN 978-3-492-04718-0, 13. Kapitel.</ref> die sich einerseits aus der Komplexität von Lebewesen, andererseits durch die besondere Rolle ihres [[Genetik|genetischen]] Programms ergeben sollen.
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Der [[Wikipedia:Organizismus|Organizismus]] stellt eine Synthese beider Ansätze dar: Lebensvorgänge lassen sich zwar durch Prinzipien der Physik und Chemie erklären. Lebewesen würden aber auch Eigenschaften besitzen, die unbelebte Materie nicht aufweist. Dies wären [[Wikipedia:Emergenz#Biologie|emergente]] Eigenschaften,<ref>„Aus physikalischer Sicht macht es besonders viel Spaß über das Leben zu reden, weil es den extremsten Fall der Emergenz von Gesetzmäßigkeiten darstellt.“ – [[Wikipedia:Robert B. Laughlin|Robert B. Laughlin]]: ''Grundlagen des Lebens.'' In: ''Abschied von der Weltformel.'' Piper Verlag, 2007, ISBN 978-3-492-04718-0, 13. Kapitel.</ref> die sich einerseits aus der Komplexität von Lebewesen, andererseits durch die besondere Rolle ihres [[Wikipedia:Genetik|genetischen]] Programms ergeben sollen.
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[[Wilhelm Dilthey]] (1833–1911) formulierte in seinen späteren Schriften: „Leben ist nun die Grundtatsache, die den Ausgangspunkt der Philosophie bilden muss. Es ist das von innen Bekannte; es ist dasjenige, hinter welches nicht zurückgegangen werden kann.“
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[[Wikipedia:Wilhelm Dilthey|Wilhelm Dilthey]] (1833–1911) formulierte in seinen späteren Schriften: „Leben ist nun die Grundtatsache, die den Ausgangspunkt der Philosophie bilden muss. Es ist das von innen Bekannte; es ist dasjenige, hinter welches nicht zurückgegangen werden kann.“
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[[Georg Simmel]] (1858–1918) betonte 1918 in ''Lebensanschauung. Vier metaphysische Kapitel'': „Das Leben ist Mehr-Leben und Mehr-als-Leben“.
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[[Wikipedia:Georg Simmel|Georg Simmel]] (1858–1918) betonte 1918 in ''Lebensanschauung. Vier metaphysische Kapitel'': „Das Leben ist Mehr-Leben und Mehr-als-Leben“.
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[[Karl Popper]] (1902–1994) formulierte: „Ich glaube, wir könnten das Leben nicht wirklich schätzen, wenn es immer weitergehen würde. Gerade die Tatsache …, dass es endlich und begrenzt ist, …erhöht den Wert des Lebens und damit sogar den Wert des Todes…“<ref>Karl Popper, [[John Carew Eccles|John C. Eccles]]: ''Das Ich und sein Gehirn.'' Piper, München 1982, ISBN 3-492-21096-1, S. 654.</ref>
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[[Wikipedia:Karl Popper|Karl Popper]] (1902–1994) formulierte: „Ich glaube, wir könnten das Leben nicht wirklich schätzen, wenn es immer weitergehen würde. Gerade die Tatsache …, dass es endlich und begrenzt ist, …erhöht den Wert des Lebens und damit sogar den Wert des Todes…“<ref>Karl Popper, [[Wikipedia:John Carew Eccles|John C. Eccles]]: ''Das Ich und sein Gehirn.'' Piper, München 1982, ISBN 3-492-21096-1, S. 654.</ref>
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Nach [[Ernst Mayr]] (1904–2005) ist der Begriff „Leben“ nur der zum Ding gemachte ''Vorgang'' und existiert nicht als selbstständige [[Entität]].
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Nach [[Wikipedia:Ernst Mayr|Ernst Mayr]] (1904–2005) ist der Begriff „Leben“ nur der zum Ding gemachte ''Vorgang'' und existiert nicht als selbstständige [[Wikipedia:Entität|Entität]].
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[[Ferdinand Fellmann]] (1939–2019) betonte, Leben fungiere als [[absolute Metapher]], die den biologischen Zugang mit dem subjektiven Standpunkt verbindet.
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[[Wikipedia:Ferdinand Fellmann|Ferdinand Fellmann]] (1939–2019) betonte, Leben fungiere als [[Wikipedia:absolute Metapher|absolute Metapher]], die den biologischen Zugang mit dem subjektiven Standpunkt verbindet.
    
== Religion ==
 
== Religion ==
 
{{Hauptartikel|Religion}}
 
{{Hauptartikel|Religion}}
Fast alle Religionen, insbesondere die [[Weltreligion]]en, definieren zumindest zwei Wirklichkeiten des Lebens. Die irdisch-biologische Form, wie sie in den Naturwissenschaften beschrieben werden kann, und das [[Ewiges Leben|ewige Leben]]. Im Letzteren sehen sie einen Zustand oder Ort, der unvergänglich sei, eine von Naturwissenschaften nicht erklärbare, auch von [[Materie (Physik)|Materie]] zu unterscheidende Seinsform, die im göttlichen Wirken oder einer [[Schöpfung]] ihren Grund habe. Das irdische Leben (zumindest das menschliche) findet demnach in beiden Seinsformen gleichzeitig statt, in der sterblich irdischen und in der göttlich ewigen. Der göttliche Seinszustand im und außerhalb des Menschen, insbesondere ausgedrückt durch die häufig genannte [[Gottesliebe]], kann naturwissenschaftlich nicht erklärt und verstanden werden, er wird meist als [[heilig]] bezeichnet.
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Fast alle Religionen, insbesondere die [[Wikipedia:Weltreligion|Weltreligion]]en, definieren zumindest zwei Wirklichkeiten des Lebens. Die irdisch-biologische Form, wie sie in den Naturwissenschaften beschrieben werden kann, und das [[Wikipedia:Ewiges Leben|ewige Leben]]. Im Letzteren sehen sie einen Zustand oder Ort, der unvergänglich sei, eine von Naturwissenschaften nicht erklärbare, auch von [[Wikipedia:Materie (Physik)|Materie]] zu unterscheidende Seinsform, die im göttlichen Wirken oder einer [[Wikipedia:Schöpfung|Schöpfung]] ihren Grund habe. Das irdische Leben (zumindest das menschliche) findet demnach in beiden Seinsformen gleichzeitig statt, in der sterblich irdischen und in der göttlich ewigen. Der göttliche Seinszustand im und außerhalb des Menschen, insbesondere ausgedrückt durch die häufig genannte [[Wikipedia:Gottesliebe|Gottesliebe]], kann naturwissenschaftlich nicht erklärt und verstanden werden, er wird meist als [[Wikipedia:heilig|heilig]] bezeichnet.
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In der jüdisch-christlichen Tradition ist [[Gott]] Schöpfer der unbelebten und belebten Natur und er ist Ursprung des heiligen Lebens (zumindest im Menschen). Somit ist er Grund für das ewige Leben und „Herrscher“ über das sterbliche Leben und den Tod. Dem Menschen habe er geboten, zu lieben und keine Entscheidungen zu treffen, die der Gottesliebe widersprechen, so auch nicht über den Tod; dies komme einem willentlichen Eingriff auf das Leben und Wirken Gottes im Menschen gleich. (Siehe auch [[2. Buch Mose|Ex]] 20,13 „Du sollst nicht töten“).
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In der jüdisch-christlichen Tradition ist [[Wikipedia:Gott|Gott]] Schöpfer der unbelebten und belebten Natur und er ist Ursprung des heiligen Lebens (zumindest im Menschen). Somit ist er Grund für das ewige Leben und „Herrscher“ über das sterbliche Leben und den Tod. Dem Menschen habe er geboten, zu lieben und keine Entscheidungen zu treffen, die der Gottesliebe widersprechen, so auch nicht über den Tod; dies komme einem willentlichen Eingriff auf das Leben und Wirken Gottes im Menschen gleich. (Siehe auch [[Wikipedia:2. Buch Mose|Ex]] 20,13 „Du sollst nicht töten“).
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Im christlichen Glauben kommt dem ewigen Leben durch die [[Auferstehung]] [[Jesus Christus|Jesu Christi]] eine besondere Bedeutung zu. Jesus bezeichnete sich selbst als Quell des ewigen Lebens ([[Evangelium nach Johannes|Joh 4,14]]), in einem Gleichnis als das „…Brot des Lebens'', wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (Joh 6,35)''. Zugleich verkündete er seine „Göttlichkeit“ (in ihm) und den Glauben daran als Zugang zum ewigen Leben (Joh 14,6). Das aus christlicher Sicht „unvollkommene“ irdische Leben sei nur die Vorstufe auf ein ewiges Lebens in verherrlichter Gestalt, in Abwesenheit der zu Staub gewordenen Natur und ihrer „Produkte“ (zum Beispiel Schmerz, Leid, Tod und Trauer).
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Im christlichen Glauben kommt dem ewigen Leben durch die [[Wikipedia:Auferstehung|Auferstehung]] [[Wikipedia:Jesus Christus|Jesu Christi]] eine besondere Bedeutung zu. Jesus bezeichnete sich selbst als Quell des ewigen Lebens ([[Wikipedia:Evangelium nach Johannes|Joh 4,14]]), in einem Gleichnis als das „…Brot des Lebens'', wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (Joh 6,35)''. Zugleich verkündete er seine „Göttlichkeit“ (in ihm) und den Glauben daran als Zugang zum ewigen Leben (Joh 14,6). Das aus christlicher Sicht „unvollkommene“ irdische Leben sei nur die Vorstufe auf ein ewiges Lebens in verherrlichter Gestalt, in Abwesenheit der zu Staub gewordenen Natur und ihrer „Produkte“ (zum Beispiel Schmerz, Leid, Tod und Trauer).
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Im [[Islam]] gibt es sechs Glaubensartikel, darunter der Glaube an den Tag des [[Parusie|Jüngsten Gerichts]] und das [[Leben nach dem Tod]]: Der Mensch werde eines Tages für seine Taten zur Verantwortung gezogen und mit dem [[Hölle]]n&shy;feuer ([[Dschahannam]], [[Koran]]: 67:7) bestraft oder mit dem [[Garten Eden|Paradies]] ([[Dschanna]], Koran: 13:35) belohnt.
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Im [[Wikipedia:Islam|Islam]] gibt es sechs Glaubensartikel, darunter der Glaube an den Tag des [[Wikipedia:Parusie|Jüngsten Gerichts]] und das [[Wikipedia:Leben nach dem Tod|Leben nach dem Tod]]: Der Mensch werde eines Tages für seine Taten zur Verantwortung gezogen und mit dem [[Wikipedia:Hölle|Hölle]]n&shy;feuer ([[Wikipedia:Dschahannam|Dschahannam]], [[Wikipedia:Koran|Koran]]: 67:7) bestraft oder mit dem [[Wikipedia:Garten Eden|Paradies]] ([[Wikipedia:Dschanna|Dschanna]], Koran: 13:35) belohnt.
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Wie in diesen Religionen existiert auch in vielen anderen Religionen die Vorstellung eines ewigen Lebens oder eines [[Reinkarnation|Weiterlebens nach dem Tod]].
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Wie in diesen Religionen existiert auch in vielen anderen Religionen die Vorstellung eines ewigen Lebens oder eines [[Wikipedia:Reinkarnation|Weiterlebens nach dem Tod]].
    
== Künstliches Leben ==
 
== Künstliches Leben ==
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Unter künstlichem Leben werden die Herstellung eines bekannten Lebewesens im Labor sowie die Herstellung neuer, auch nicht organischer Lebensformen aus nicht-lebenden Ausgangselementen verstanden. Die züchterische oder gentechnische Veränderung von Lebewesen stellt also keine Herstellung von künstlichem Leben dar.
 
Unter künstlichem Leben werden die Herstellung eines bekannten Lebewesens im Labor sowie die Herstellung neuer, auch nicht organischer Lebensformen aus nicht-lebenden Ausgangselementen verstanden. Die züchterische oder gentechnische Veränderung von Lebewesen stellt also keine Herstellung von künstlichem Leben dar.
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Idee und Herstellungsanweisungen für künstliches Leben sind Jahrtausende alt. Sie beruhen auf tradierten religionsübergreifenden Überzeugungen, dass zumindest einfache Lebensformen spontan entstehen können. Ethisch-religiöse Einwände gab es nicht. Das 20. Jahrhundert war durch eine Vielzahl von Ankündigungen geprägt, künstliches Leben sei im Labor geschaffen worden oder man stünde kurz davor.<ref>Joachim Schummer. Das Gotteshandwerk. Die künstliche Herstellung von Leben im Labor. Suhrkamp Berlin. Edition Unseld Band 39. 2011. ISBN 978-3-518-26039-5.</ref> 2010 gaben Forscher um [[Craig Venter]] die Herstellung des künstlichen Bakteriums ''Mycoplasma mycoides JCVI-syn1.0'' bekannt. Zuvor hatten sie erfolgreich das 1,08 Millionen Basenpaare umfassende Erbgut eines Laborstammes von ''Mycoplasma mycoides'' aus chemischem Rohmaterial synthetisiert und in ein zuvor von der DNA befreites Bakterium von ''Mycoplasma capricolum'' übertragen.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel G. Gibson u.&nbsp;a. |Titel=Creation of a Bacterial Cell Controlled by a Chemically Synthesized Genome |Sammelwerk=Science |Band=Vol. 329 |Nummer=5987 |Datum=2010 |Seiten=52–56 |DOI=10.1126/science.1190719}}</ref><ref>{{Der Spiegel|Autor=Johann Grolle |Titel=Konkurrenz für Gott|Jahr=2010 |Nr=1 |Seiten=110–119 |ID=68525307}}</ref> Damit haben sie aber nicht Leben künstlich erschaffen, sondern ein natürlich entstandenes Lebewesen darin verändert, dass seine genetische Information zu einem großen Teil künstlich ist.
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Idee und Herstellungsanweisungen für künstliches Leben sind Jahrtausende alt. Sie beruhen auf tradierten religionsübergreifenden Überzeugungen, dass zumindest einfache Lebensformen spontan entstehen können. Ethisch-religiöse Einwände gab es nicht. Das 20. Jahrhundert war durch eine Vielzahl von Ankündigungen geprägt, künstliches Leben sei im Labor geschaffen worden oder man stünde kurz davor.<ref>Joachim Schummer. Das Gotteshandwerk. Die künstliche Herstellung von Leben im Labor. Suhrkamp Berlin. Edition Unseld Band 39. 2011. ISBN 978-3-518-26039-5.</ref> 2010 gaben Forscher um [[Wikipedia:Craig Venter|Craig Venter]] die Herstellung des künstlichen Bakteriums ''Mycoplasma mycoides JCVI-syn1.0'' bekannt. Zuvor hatten sie erfolgreich das 1,08 Millionen Basenpaare umfassende Erbgut eines Laborstammes von ''Mycoplasma mycoides'' aus chemischem Rohmaterial synthetisiert und in ein zuvor von der DNA befreites Bakterium von ''Mycoplasma capricolum'' übertragen.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel G. Gibson u.&nbsp;a. |Titel=Creation of a Bacterial Cell Controlled by a Chemically Synthesized Genome |Sammelwerk=Science |Band=Vol. 329 |Nummer=5987 |Datum=2010 |Seiten=52–56 |DOI=10.1126/science.1190719}}</ref><ref>{{Der Spiegel|Autor=Johann Grolle |Titel=Konkurrenz für Gott|Jahr=2010 |Nr=1 |Seiten=110–119 |ID=68525307}}</ref> Damit haben sie aber nicht Leben künstlich erschaffen, sondern ein natürlich entstandenes Lebewesen darin verändert, dass seine genetische Information zu einem großen Teil künstlich ist.
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Fiktionale, d.&nbsp;h. belletristische und filmische Darstellungen künstlicher Lebewesen mit einer [[Künstliche Intelligenz|künstlichen Intelligenz]] findet man unter anderem in Werken wie ''[[Ich, der Robot]]'', ''[[Ghost in the Shell]]'', ''[[2001: Odyssee im Weltraum]]'', [[Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert]], ''[[Träumen Androiden von elektrischen Schafen?]]'' (bekannter als ''[[Blade Runner]]''), ''[[Battlestar Galactica]]'' und ''[[Mass Effect]]''. Simulationen von Lebensäußerungen:
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Fiktionale, d.&nbsp;h. belletristische und filmische Darstellungen künstlicher Lebewesen mit einer [[Wikipedia:Künstliche Intelligenz|künstlichen Intelligenz]] findet man unter anderem in Werken wie ''[[Wikipedia:Ich, der Robot|Ich, der Robot]]'', ''[[Wikipedia:Ghost in the Shell|Ghost in the Shell]]'', ''[[2001: Odyssee im Weltraum]]'', [[Wikipedia:Figuren im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert]], ''[[Wikipedia:Träumen Androiden von elektrischen Schafen?|Träumen Androiden von elektrischen Schafen?]]'' (bekannter als ''[[Wikipedia:Blade Runner|Blade Runner]]''), ''[[Wikipedia:Battlestar Galactica|Battlestar Galactica]]'' und ''[[Wikipedia:Mass Effect|Mass Effect]]''. Simulationen von Lebensäußerungen:
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* [[Conways Spiel des Lebens]] ist ein Beispiel für die Simulation von [[Population (Biologie)|Populations]]&shy;entwicklung.
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* [[Wikipedia:Conways Spiel des Lebens|Conways Spiel des Lebens]] ist ein Beispiel für die Simulation von [[Wikipedia:Population (Biologie)|Populations]]&shy;entwicklung.
* [[Daisyworld]] ist eine Computersimulation eines hypothetischen Planeten, auf dem abhängig von der Sonneneinstrahlung Gänseblümchen (engl. ''daisy'') wachsen, deren Wachstum als [[Rückkopplung]]s&shy;prozess die Strahlungsabsorption beeinflusst.
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* [[Wikipedia:Daisyworld|Daisyworld]] ist eine Computersimulation eines hypothetischen Planeten, auf dem abhängig von der Sonneneinstrahlung Gänseblümchen (engl. ''daisy'') wachsen, deren Wachstum als [[Wikipedia:Rückkopplung|Rückkopplung]]s&shy;prozess die Strahlungsabsorption beeinflusst.
* [[ELIZA]] von [[Joseph Weizenbaum]] simuliert einen Gesprächspartner, indem es Verhaltensweisen nachahmt, die ursprünglich von Psychotherapeuten entwickelt wurden, um ihre Patienten zu Reaktionen zu animieren.
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* [[Wikipedia:ELIZA|ELIZA]] von [[Wikipedia:Joseph Weizenbaum|Joseph Weizenbaum]] simuliert einen Gesprächspartner, indem es Verhaltensweisen nachahmt, die ursprünglich von Psychotherapeuten entwickelt wurden, um ihre Patienten zu Reaktionen zu animieren.
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
[[Chemische Evolution]]
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[[Wikipedia:Chemische Evolution|Chemische Evolution]]
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
'''Naturwissenschaft'''<br />
 
'''Naturwissenschaft'''<br />
 
(chronologisch)
 
(chronologisch)
* [[Erwin Schrödinger]]: ''Was ist Leben?'' Piper Verlag, München 2001, ISBN 3-492-21134-8. (Überarbeitung der 2. Auflage der deutschsprachigen Ausgabe von 1951)
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* [[Wikipedia:Erwin Schrödinger|Erwin Schrödinger]]: ''Was ist Leben?'' Piper Verlag, München 2001, ISBN 3-492-21134-8. (Überarbeitung der 2. Auflage der deutschsprachigen Ausgabe von 1951)
* [[Manfred Eigen]], W. Gardiner, P. Schuster, R. Winkler-Oswatitsch: ''The Origin of Genetic Information.'' In: ''[[Scientific American]].'' 244, 1981, S. 88–118. (Verlässliche und allgemeinverständliche Darstellung der vertretenen Theorie)
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* [[Wikipedia:Manfred Eigen|Manfred Eigen]], W. Gardiner, P. Schuster, R. Winkler-Oswatitsch: ''The Origin of Genetic Information.'' In: ''[[Wikipedia:Scientific American|Scientific American]].'' 244, 1981, S. 88–118. (Verlässliche und allgemeinverständliche Darstellung der vertretenen Theorie)
* [[Manfred Eigen]]: ''Stufen zum Leben. Die frühe Evolution im Visier der Molekularbiologie.'' 3. Auflage. Piper Verlag, 1993, ISBN 3-492-10765-6. (Erstauflage 1987)
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* [[Wikipedia:Manfred Eigen|Manfred Eigen]]: ''Stufen zum Leben. Die frühe Evolution im Visier der Molekularbiologie.'' 3. Auflage. Piper Verlag, 1993, ISBN 3-492-10765-6. (Erstauflage 1987)
* [[Humberto Maturana]], [[Francisco Varela]]: ''Der Baum der Erkenntnis. Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens.'' München 1987. (Mit einer ausführlichen Erläuterung des Konzeptes der [[Autopoiesis]])
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* [[Wikipedia:Humberto Maturana|Humberto Maturana]], [[Wikipedia:Francisco Varela|Francisco Varela]]: ''Der Baum der Erkenntnis. Die biologischen Wurzeln menschlichen Erkennens.'' München 1987. (Mit einer ausführlichen Erläuterung des Konzeptes der [[Wikipedia:Autopoiesis|Autopoiesis]])
 
* C. De Duve: ''Blueprint for a Cell.'' The Nature and Origin of Life. Neil Patterson, Burlington, NC 1991. (mit Bibliografie)
 
* C. De Duve: ''Blueprint for a Cell.'' The Nature and Origin of Life. Neil Patterson, Burlington, NC 1991. (mit Bibliografie)
* [[Daniel E. Koshland]]: ''Special essay. The seven pillars of life.'' In: ''Science.'' Band 295, Nummer 5563, März 2002, {{ISSN|1095-9203}}, S.&nbsp;2215–2216, [[doi:10.1126/science.1068489]]. PMID 11910092.
+
* [[Wikipedia:Daniel E. Koshland|Daniel E. Koshland]]: ''Special essay. The seven pillars of life.'' In: ''Science.'' Band 295, Nummer 5563, März 2002, {{ISSN|1095-9203}}, S.&nbsp;2215–2216, [[doi:10.1126/science.1068489]]. PMID 11910092.
* [[Axel W. Bauer]]: ''Das Leben in Gesundheit und Krankheit – Aufgaben und Rätsel für die Medizin.'' In: ''Was wissen wir vom Leben? Eine Annäherung aus unterschiedlichen Perspektiven, Evangelische Akademie der Pfalz in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Speyer, 26/27. November 2004 in Speyer.'' Speyer 2005, S. 1–12.
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* [[Wikipedia:Axel W. Bauer|Axel W. Bauer]]: ''Das Leben in Gesundheit und Krankheit – Aufgaben und Rätsel für die Medizin.'' In: ''Was wissen wir vom Leben? Eine Annäherung aus unterschiedlichen Perspektiven, Evangelische Akademie der Pfalz in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Speyer, 26/27. November 2004 in Speyer.'' Speyer 2005, S. 1–12.
 
* Peter Ward u. Joe Kirschvink: Eine neue Geschichte des Lebens: Wie Katastrophen den Lauf der Evolution bestimmt haben. München: Deutsche Verlagsanstalt 2016 (Inhaltsverzeichnis unter https://d-nb.info/1098326903/04).
 
* Peter Ward u. Joe Kirschvink: Eine neue Geschichte des Lebens: Wie Katastrophen den Lauf der Evolution bestimmt haben. München: Deutsche Verlagsanstalt 2016 (Inhaltsverzeichnis unter https://d-nb.info/1098326903/04).
 
* Noam Lahav: Biogenetics - Theories of Life's Origin. New York 1999 (Inhaltsverzeichnis unter http://www.gbv.de/dms/hebis-darmstadt/toc/79183573.pdf).
 
* Noam Lahav: Biogenetics - Theories of Life's Origin. New York 1999 (Inhaltsverzeichnis unter http://www.gbv.de/dms/hebis-darmstadt/toc/79183573.pdf).
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'''Philosophie'''
 
'''Philosophie'''
 
* ''Was wissen wir vom Leben? Eine Annäherung aus unterschiedlichen Perspektiven, Evangelische Akademie der Pfalz in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Speyer, 26/27. November 2004 in Speyer.'' Speyer 2005.
 
* ''Was wissen wir vom Leben? Eine Annäherung aus unterschiedlichen Perspektiven, Evangelische Akademie der Pfalz in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Speyer, 26/27. November 2004 in Speyer.'' Speyer 2005.
* [[Hans Rainer Sepp]], [[Ichiro Yamaguchi]] (Hrsg.): ''Leben als Phänomen. Die Freiburger Phänomenologie im Ost-West Dialog.'' (= Orbis Phaenomenologicus, Perspektiven NF. Band 13). Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3213-6.
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* [[Wikipedia:Hans Rainer Sepp|Hans Rainer Sepp]], [[Wikipedia:Ichiro Yamaguchi|Ichiro Yamaguchi]] (Hrsg.): ''Leben als Phänomen. Die Freiburger Phänomenologie im Ost-West Dialog.'' (= Orbis Phaenomenologicus, Perspektiven NF. Band 13). Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3213-6.
 
<!-- Karim Akerma: ''Lebensende und Lebensbeginn, Philosophische Implikationen und mentalistische Begründung des Hirn-Todeskriterium.'' Hamburg 2006, ISBN 3-8258-9744-3 -->
 
<!-- Karim Akerma: ''Lebensende und Lebensbeginn, Philosophische Implikationen und mentalistische Begründung des Hirn-Todeskriterium.'' Hamburg 2006, ISBN 3-8258-9744-3 -->
 
* Mark A. Bedau u.&nbsp;a.: ''The nature of life. Classical and contemporary perspectives from philosophy and science.'' Cambridge Univ. Press, Cambridge 2010, ISBN 978-0-521-51775-1.
 
* Mark A. Bedau u.&nbsp;a.: ''The nature of life. Classical and contemporary perspectives from philosophy and science.'' Cambridge Univ. Press, Cambridge 2010, ISBN 978-0-521-51775-1.
    
Philosophie, Wörterbuch-Artikel (deutsch):
 
Philosophie, Wörterbuch-Artikel (deutsch):
* [[Pierre Hadot]] u.&nbsp;a.: ''Leben.'' In: ''[[Historisches Wörterbuch der Philosophie]].'' Band 5, S. 52–103.
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* [[Wikipedia:Pierre Hadot|Pierre Hadot]] u.&nbsp;a.: ''Leben.'' In: ''[[Wikipedia:Historisches Wörterbuch der Philosophie|Historisches Wörterbuch der Philosophie]].'' Band 5, S. 52–103.
* [[Ferdinand Fellmann]]: ''Leben.'' In: [[Christian Bermes]], Ulrich Dierse (Hrsg.): ''Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts''. Meiner, Hamburg 2010, ISBN 978-3-7873-1916-9, S. 189–206.
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* [[Wikipedia:Ferdinand Fellmann|Ferdinand Fellmann]]: ''Leben.'' In: [[Wikipedia:Christian Bermes|Christian Bermes]], Ulrich Dierse (Hrsg.): ''Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts''. Meiner, Hamburg 2010, ISBN 978-3-7873-1916-9, S. 189–206.
* [[Theo Sundermeier]] u.&nbsp;a.: ''Leben.'' In: ''[[Theologische Realenzyklopädie]].'' Band 20, S. 520–566.
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* [[Wikipedia:Theo Sundermeier|Theo Sundermeier]] u.&nbsp;a.: ''Leben.'' In: ''[[Wikipedia:Theologische Realenzyklopädie|Theologische Realenzyklopädie]].'' Band 20, S. 520–566.
    
Philosophie, Wörterbuch-Artikel (englisch):
 
Philosophie, Wörterbuch-Artikel (englisch):
* Paul Edwards, Joseph Runzo: ''Life, Meaning and Value of.'' In: ''[[Encyclopedia of Philosophy]].'' 2. Auflage. Band 5, S. 345–359.
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* Paul Edwards, Joseph Runzo: ''Life, Meaning and Value of.'' In: ''[[Wikipedia:Encyclopedia of Philosophy|Encyclopedia of Philosophy]].'' 2. Auflage. Band 5, S. 345–359.
 
* Leslie E. Orgel: ''Life, Origin of.'' In: ''Encyclopedia of Philosophy.'' 2. Auflage. Band 5, S. 359–362.
 
* Leslie E. Orgel: ''Life, Origin of.'' In: ''Encyclopedia of Philosophy.'' 2. Auflage. Band 5, S. 359–362.
* John Harris: ''Life and Death.'' Susan Wolf: ''Life, meaning of.'' und Lenny Moss: ''Life, origin of.'' In: ''[[Routledge Encyclopedia of Philosophy]].'' (Bei Moss eine kurze Auswahlbibliographie zu den aktuell debattierten Theorien)
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* John Harris: ''Life and Death.'' Susan Wolf: ''Life, meaning of.'' und Lenny Moss: ''Life, origin of.'' In: ''[[Wikipedia:Routledge Encyclopedia of Philosophy|Routledge Encyclopedia of Philosophy]].'' (Bei Moss eine kurze Auswahlbibliographie zu den aktuell debattierten Theorien)
    
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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{{Wiktionary}}
 
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{{Wiktionary|leben}}
 
{{Wiktionary|leben}}
* [[Herbert Frohnhofen]]: [http://www.theologie-systematisch.de/anthropologie/2geschoepflichkeit/1leben.html Auswahlbibliographie zum Begriff ''Leben'' aus v.&nbsp;a. theologischer Sicht]
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* [[Wikipedia:Herbert Frohnhofen|Herbert Frohnhofen]]: [http://www.theologie-systematisch.de/anthropologie/2geschoepflichkeit/1leben.html Auswahlbibliographie zum Begriff ''Leben'' aus v.&nbsp;a. theologischer Sicht]
 
* Nicole C. Karafyllis: [http://www.naturphilosophie.org/grundbegriffe/bios-und-zoe/ ''Bios und Zoe.''] In: ''Naturphilosophische Grundbegriffe.''
 
* Nicole C. Karafyllis: [http://www.naturphilosophie.org/grundbegriffe/bios-und-zoe/ ''Bios und Zoe.''] In: ''Naturphilosophische Grundbegriffe.''
 
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/life/|Life|Bruce Weber}}
 
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/life/|Life|Bruce Weber}}
* [[Spektrum.de|Spektrum]].de: [https://www.spektrum.de/news/gibt-es-seit-mehr-als-vier-milliarden-jahre-leben-auf-der-erde/1569952 Fossilien werfen neues Licht auf irdische Frühzeit] 14. Juni 2018
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* [[Wikipedia:Spektrum.de|Spektrum]].de: [https://www.spektrum.de/news/gibt-es-seit-mehr-als-vier-milliarden-jahre-leben-auf-der-erde/1569952 Fossilien werfen neues Licht auf irdische Frühzeit] 14. Juni 2018
 
* Spektrum.de: [https://www.spektrum.de/news/jagd-nach-dem-ursprung-des-lebens-auf-gesteinen-in-der-tiefsee/1579234 Jagd nach dem Ursprung des Lebens] 21. Juli 2018
 
* Spektrum.de: [https://www.spektrum.de/news/jagd-nach-dem-ursprung-des-lebens-auf-gesteinen-in-der-tiefsee/1579234 Jagd nach dem Ursprung des Lebens] 21. Juli 2018
    
=== Wissenschaftliche Beiträge ===
 
=== Wissenschaftliche Beiträge ===
* [[LUCA (Evolution)|LUCA]]: ''Wie das Leben auf die Erde kam'' – Radio Akademie: Evolution: Fluss des Lebens – SWR2 Wissen [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/radioakademie/evolution/-/id=4611434/property=download/nid=4520228/1o6hyeo/swr2-wissen-20090516.pdf Manuskript (PDF-Datei; 67&nbsp;kB)]
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* [[Wikipedia:LUCA (Evolution)|LUCA]]: ''Wie das Leben auf die Erde kam'' – Radio Akademie: Evolution: Fluss des Lebens – SWR2 Wissen [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/radioakademie/evolution/-/id=4611434/property=download/nid=4520228/1o6hyeo/swr2-wissen-20090516.pdf Manuskript (PDF-Datei; 67&nbsp;kB)]
 
* Tom Marshall: [http://phys.org/news/2012-08-blocks-life-deep-earth.html#nRlv ''Building blocks of life came from deep Earth.''] PhysOrg, 7. August 2012. (englisch)
 
* Tom Marshall: [http://phys.org/news/2012-08-blocks-life-deep-earth.html#nRlv ''Building blocks of life came from deep Earth.''] PhysOrg, 7. August 2012. (englisch)
 
* Kelly Potts: [http://phys.org/news/2012-06-critical-role-granite-evolution-life.html#jCp ''Critical role of granite in evolution of life on Earth revealed in new study.''] PhysOrg, 13. Juni 2012. (englisch)
 
* Kelly Potts: [http://phys.org/news/2012-06-critical-role-granite-evolution-life.html#jCp ''Critical role of granite in evolution of life on Earth revealed in new study.''] PhysOrg, 13. Juni 2012. (englisch)
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