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Die auf den US-amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still zurückgehenden grundlegenden konzeptionellen Annahmen in der Osteopathie entsprechen einem historisch begründeten, philosophischen Gedankengebäude. Die naturwissenschaftliche Ausrichtung ist entsprechend dem Wissenschaftsverständnis seiner Zeit stark mechanistisch geprägt, wobei er versucht, zur Entstehungszeit seines Ansatzes (ca. 1860–1875) damals noch unbekannte physiologische und immunologische Zusammenhänge mit seiner mechanistischen Sprache auszudrücken. Da Stills Sprache einen stark narrativen und philosophischen Charakter hat, ist die ärztliche und naturwissenschaftliche Beurteilung aus heutiger Sicht nur bei guter Kenntnis der soziokulturellen Bedingungen des 19. Jahrhunderts, insbesondere des amerikanischen Grenzlandes, sowie unter primärer Berücksichtigung der von ihm kernhaft aufgeführten philosophischen Aspekte möglich. Eine umfassende Quellenstudie in diesem Kontext steht noch aus, weshalb Aussagen über Stills Ansatz grundsätzlich kritisch zu betrachten sind.<ref name="Gedanken zu A.T. Stills Philosophie der Osteopathie">Christian Hartmann: ''Gedanken zu A.&nbsp;T. Stills Philosophie der Osteopathie.'' JOLANDOS, 2016, S. 89–124, ISBN 978-3-936679-95-3</ref>
 
Die auf den US-amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still zurückgehenden grundlegenden konzeptionellen Annahmen in der Osteopathie entsprechen einem historisch begründeten, philosophischen Gedankengebäude. Die naturwissenschaftliche Ausrichtung ist entsprechend dem Wissenschaftsverständnis seiner Zeit stark mechanistisch geprägt, wobei er versucht, zur Entstehungszeit seines Ansatzes (ca. 1860–1875) damals noch unbekannte physiologische und immunologische Zusammenhänge mit seiner mechanistischen Sprache auszudrücken. Da Stills Sprache einen stark narrativen und philosophischen Charakter hat, ist die ärztliche und naturwissenschaftliche Beurteilung aus heutiger Sicht nur bei guter Kenntnis der soziokulturellen Bedingungen des 19. Jahrhunderts, insbesondere des amerikanischen Grenzlandes, sowie unter primärer Berücksichtigung der von ihm kernhaft aufgeführten philosophischen Aspekte möglich. Eine umfassende Quellenstudie in diesem Kontext steht noch aus, weshalb Aussagen über Stills Ansatz grundsätzlich kritisch zu betrachten sind.<ref name="Gedanken zu A.T. Stills Philosophie der Osteopathie">Christian Hartmann: ''Gedanken zu A.&nbsp;T. Stills Philosophie der Osteopathie.'' JOLANDOS, 2016, S. 89–124, ISBN 978-3-936679-95-3</ref>
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Zu Stills grundlegenden Annahmen gehören, dass der Körper als Funktionseinheit betrachtet werde und aufgrund einer dem Menschen übergeordneten Intelligenz, die sich im Leben ausdrückt, grundsätzlich zur Selbstregulierung fähig sei, dass sämtliche Körperfunktionen von der Ent- und Versorgung durch das Nerven- und Gefäßsystem abhängen und dass eine Heilung nur durch die Förderung der [[Wikipedia:Selbstheilungskraft|Selbstheilungskräfte]] des Körpers möglich sei. Auf abstrakter Ebene sind manche seiner [[Wikipedia:Axiom|Postulate]] durchaus kompatibel mit heutigem naturwissenschaftlichem Denken. So ist es auch möglich, Stills ursprüngliche Annahmen im Sinne allgemeiner Grundprinzipien und nicht als eigenständiges Gedankengebäude (wie beispielsweise die [[Anthroposophische Medizin|anthroposophische]] oder die [[Wikipedia:traditionelle chinesische Medizin|traditionelle chinesische Medizin]]) zu interpretieren.<ref name="baek1" />
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Zu Stills grundlegenden Annahmen gehören, dass der Körper als Funktionseinheit betrachtet werde und aufgrund einer dem Menschen übergeordneten Intelligenz, die sich im Leben ausdrückt, grundsätzlich zur Selbstregulierung fähig sei, dass sämtliche Körperfunktionen von der Ent- und Versorgung durch das Nerven- und Gefäßsystem abhängen und dass eine Heilung nur durch die Förderung der [[Wikipedia:Selbstheilungskraft|Selbstheilungskräfte]] des Körpers möglich sei. Auf abstrakter Ebene sind manche seiner [[Wikipedia:Axiom|Postulate]] durchaus kompatibel mit heutigem naturwissenschaftlichem Denken. So ist es auch möglich, Stills ursprüngliche Annahmen im Sinne allgemeiner Grundprinzipien und nicht als eigenständiges Gedankengebäude (wie beispielsweise die [[Anthroposophische Medizin|anthroposophische]] oder die [[traditionelle chinesische Medizin|traditionelle chinesische Medizin]]) zu interpretieren.<ref name="baek1" />
    
Still hat in seinen Publikationen die Grundlagen der „osteopathischen Theorie“, von ihm auch als Philosophie bezeichnet, formuliert. Er geht davon aus, dass der Körper eine Funktionseinheit bildet. Störungen in einem Bereich wirken sich auch auf andere Bereiche aus; durch die Behandlung des Knochengerüstes und des [[Stütz- und Bewegungsapparat|Bewegungsapparates]] sollen sich daher Störungen des Organismus beheben lassen. Stills vier wesentliche Grundannahmen sind:
 
Still hat in seinen Publikationen die Grundlagen der „osteopathischen Theorie“, von ihm auch als Philosophie bezeichnet, formuliert. Er geht davon aus, dass der Körper eine Funktionseinheit bildet. Störungen in einem Bereich wirken sich auch auf andere Bereiche aus; durch die Behandlung des Knochengerüstes und des [[Stütz- und Bewegungsapparat|Bewegungsapparates]] sollen sich daher Störungen des Organismus beheben lassen. Stills vier wesentliche Grundannahmen sind:
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