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Gemeine Wegwarte
Gemeine Wegwarte
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Cichorium intybus | ||||||||||||
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Die Gemeine oder Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus), auch Zichorie (von lateinisch cichorea) genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie wächst in Mitteleuropa häufig an Wegrändern. Kulturformen sind Chicorée, Zuckerhut (Fleischkraut), Radicchio, Schnittzichorie und die Wurzelzichorie. Im Jahr 2020 ist die Gemeine Wegwarte „Heilpflanze des Jahres“. Sie war zudem bereits 2005 „Gemüse des Jahres“ und 2009 „Blume des Jahres“ in Deutschland.
Merkmale
Die Gewöhnliche Wegwarte ist eine ausdauernde, krautige Pflanze (Hemikryptophyt), die Wuchshöhen von 30 bis 140 cm erreicht. Sie besitzt eine tiefreichende Pfahlwurzel. Die Stängel stehen sparrig-ästig. Die Grundblätter und die unteren Stängelblätter sind schrotsägeförmig fiederschnittig, ihre Unterseite ist borstig behaart. Die Grundblätter sind 8 bis 25 cm lang und 1 bis 7 cm breit. Die oberen Stängelblätter haben eine länglich-lanzettliche Form, sind fiederspaltig bis ungeteilt und sind ohne Blattstiel sitzend mit geöhrtem Blattgrund.
Die Blütenköpfchen bestehen nur aus Zungenblüten. Sie haben einen Durchmesser von 3 bis 5 cm, die seitlichen stehen meist zu zweit bis fünft. Sie sind kurz gestielt oder sitzend. Die Köpfchenhülle ist zweireihig, wobei die äußeren Hüllblätter kürzer sind und deutlich abstehen. Die Hüllblätter sind meistens drüsenhaarig. Die Zungenblüten sind himmelblau, selten auch weiß gefärbt; Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem durch Bienen und Schwebfliegen. Die auffälligen Blütenstände sind nur vormittags und jeweils nur für einen Tag geöffnet. Sind sie geschlossen, hebt sich die Pflanze kaum noch gegen ihre Umgebung ab.
Die Achänen sind 2 bis 3 mm lang, eilänglich, eher kantig und haben keinen deutlich ausgeprägten Pappus; dieser besteht nur aus kurzen, eher unscheinbaren Schüppchen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18[1] bzw. 18 oder 36 für Cichorium intybus. subsp. sativum.[2]
Inhaltsstoffe
Als Reservekohlenhydrat speichert die Gewöhnliche Wegwarte in den Wurzeln Inulin. Die Bitterstoffe sind in erster Linie die beiden Sesquiterpenlactone Lactucin und Lactucopikrin. Weitere Inhaltsstoffe sind Aesculetin, Aesculin, Cichoriin, Umbelliferon, Scopoletin und 6,7-Dihydroxycumarin sowie weitere Sesquiterpenlactone und deren Glykoside.[3]
Verbreitung und Standorte
Die Gewöhnliche Wegwarte ist in Europa, Westasien und Nordwestafrika heimisch, daneben wurde sie in Afrika, Nord- und Südamerika eingeschleppt.[4] In Mitteleuropa wächst sie auf Weiden, auf Ruderalstellen und Äckern. Entlang von Wegen und Straßen siedelt sie charakteristisch in Wegrand- und Trittpflanzengesellschaften.[5] Sie kommt vor allem vor in Gesellschaften des Verbands Agryopyro-Rumicion, aber auch der Verbände Polygonion avicularis, Convolvulo-Agropyrion oder Dauco-Melilotion.[2] In China und den USA wird die Pflanze – auch transgene Formen – kommerziell als Futterpflanze angebaut. Sie kommt vorwiegend auf frischen bis eher trockenen, nährstoffreichen Böden vor und erträgt auch einen gewissen Salzgehalt. Die Vertikalverbreitung reicht bis in die montane Höhenstufe auf 1500 m. In den Allgäuer Alpen steigt sie im Vorarlberger Teil an der Auenhütte im Schwarzwassertal bis zu einer Höhenlage von 1280 Metern auf.[6]
Systematik
Die Gewöhnliche Wegwarte gehört zur Gattung der Wegwarten (Cichorium).
Innerhalb der Art können mehrere Unterarten unterschieden werden:
- Cichorium intybus subsp. intybus
- Cichorium intybus subsp. spicatum I. Ricci: Sie wurde erst 2007 neu beschrieben und kommt in Italien und Kroatien vor.[7]
- Cichorium intybus subsp. glabratum (C. Presl) Arcang.: Wird von Euro+Med als Synonym zu Cichorium intybus gestellt.[7]
- Endivien-Gruppe
- Cichorium intybus subsp. intybus: Zu ihr gehören die kultivierten Formen:
- Foliosum-Gruppe: Wird auch als Cichorium intybus convar. foliosum (Hegi) Holub bezeichnet.[8] Zu dieser Sortengruppe gehört der Chicorée.
- Sugar Loaf-Gruppe (Zuckerhut): Anbau vor allem in Italien. Wird auch als Teil der Foliosum-Gruppe betrachtet.
- Radicchio-Gruppe
- Salat-Gruppe: Sie enthält ebenfalls Radicchio-Sorten.
- Sativum-Gruppe, die Wurzelzichorie: Sie wird auch als Cichorium intybus var. sativum DC. bezeichnet.[8] Die gerösteten Wurzeln werden als Kaffeeersatz[9] verwendet, die Blätter als Silage. In jüngerer Zeit wird die Wurzelzichorie auch als Fructan-Lieferant angebaut.
Namensgebung
Cichorium (lateinisch früher auch cichorea und cicorea) ist die lateinische Version des griechischen Namens κιχώριον für Zichorie, Wegwarte, Endivie. Das altgriechische Wort ist vermutlich ein Fremdwort aus dem Ägyptischen, da die Wegwarte und die Endivie nach Plinius[10] zuerst in Ägypten als Heil- und Salatpflanzen kultiviert wurden. Das Artepitheton geht auf das lateinische Wort intubus (griechisch: έντυβον) für Zichorie, Endivie zurück, das mit dem ägyptischen Wort tybi für Januar verwandt ist, da die Laubblätter der Endivie besonders als Wintersalat gegessen wurden.[11]
Ökologie
Die Gewöhnliche Wegwarte gilt als eine Pionierpflanze und ist ein Tiefwurzler. Die Blüten werden durch Bienen und Schwebfliegen bestäubt. Sie sind nur morgens von 6 bis 11 Uhr geöffnet.[2]
Goetheanistische Betrachtung
Die Wegwarte ist als Korbblütler eine "soziale" Pflanze, denn viele kleine Einzelblüten erscheinen als eine große.
Die Stengel sind verhärtend und zeigen in ihrem Wachstum in mathematischen Gesetzmäßigkeiten eine Tendenz zur Strukturbildung
Die Wegwarte wird in der Anthroposophischen Medizin deshalb auch zur Anregung von Strukturprozessen verwendet wie zum Beispiel bei Blutgerinnungsstörungen, entzündlichen Prozessen oder auch bei einem Ikterus Neonatorum. Interessanter Weise wird letzterer konventionell durch Bestrahlung mit blauem Licht behandelt, das der Blütenfarbe der Wegwarte ähnelt.
Polarität zum Löwenzahn
Ihr quantitatives, amplitudenmoduliertes Blühverhalten zeigt sich darin, dass die Blüten entweder ganz geöffnet oder ganz geschlossen sind. Auch blühen stets alle Blüten gleichzeitig. In dieser Hinsicht ist sie polar zum Löwenzahn, dessen Blüten sonnenstand- und sonnenintensitätsabhängig weit geöffnet sind.
Auch das Blühen der Wegwarte im Spätsommer kann man als Spiegelung der Blühzeit im Frühling des Löwenzahns betrachten.
Cichorienasche enthält Eisen, wird Löwenzahn verbrannt, enthält die Asche verhältnismäßig mehr Kupfer.
Nutzung
Gewöhnliche Wegwarte
Aus Kampanien und Kalabrien stammt die traditionelle Verwendung der Wildform als Salat oder Gemüse. Sie wird hier cicoria selvatica („Wildzichorie“) oder cicoria verde („Grüne Zichorie“) genannt.
Die Pflanzenart wird seit spätestens dem Mittelalter zur Arzneimittelherstellung genutzt. Sie ist möglicherweise unter dem Namen solsequium eine der Pflanzen aus der Landgüterverordnung Karls des Großen (der Name ist nicht eindeutig und wurde auch für Ringelblume, Löwenzahn und Johanniskraut verwendet).
Paracelsus empfiehlt sie bereits als schweißtreibend, Kneipp bei Magen-, Darm- und Lebererkrankungen. In der Pflanzenheilkunde wird sie zur Stimulierung und zur Heilung von Milz, Leber und Galle eingesetzt, wird aber auch zur allgemeinen Reinigung bei Hautkrankheiten und Ekzemen angewendet.
Volkstümliche Anwendungen umfassen Appetitanregung (ganze Pflanze), Stimulierung der Sekretion von Verdauungssäften und abführende Wirkungen. Zur arzneilichen Behandlung von Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden hat die Wegwarte in Deutschland eine positive Bewertung.[12] Bei der Appetit- und Verdauungsanregung dürften die bitteren Guajanolide wirksam sein. Bei anderen Anwendungsgebieten ist die Wirksamkeit wenig belegt.[13] Eine neuere Studie will jedoch die aus traditioneller Anwendung bekannten sedativen, psychorelaxierenden und streßeffekt-reduzierenden Wirkungen von Cichorium intybus ssp. silvestre bestätigt haben.[14] Zusammenfassend schrieb Gerhard Madaus 1938: "Wegen seiner umfassenden Wirksamkeit und Zuverlässigkeit wird Cichorium ... zu den wichtigsten Pflanzenheilmitteln gezählt".[15] Die Gemeine Wegwarte wurde vom NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2020 gekürt.[16]
Wurzelzichorie
Die Wurzelzichorie wurde geröstet zunächst dem Bohnenkaffee zugesetzt, um diesem mehr Farbe und Bitterkeit zu verleihen. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie auch allein als Kaffeegetränk („Ersatzkaffee“) verwendet. Als Erfinder des Zichorienkaffees (Muckefuck) gelten der kurhannoversche Offizier Christian von Heine aus Holzminden und der Braunschweiger Gastwirt Christian Gottlieb Förster († um 1801), die um 1769/70 Konzessionen für den Betrieb von Zichorienfabriken in Braunschweig und Berlin erhielten.[17][18] Gefördert wurde der Anbau etwa durch Friedrich den Großen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Wurzelzichorie weit verbreitet angebaut, heute spielt sie jedoch im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Nutzung als Kaffeegetränk keine große wirtschaftliche Rolle mehr;[19] das bekannteste Handelsprodukt mit einem Anteil an Wurzelzichorie unter seinen Inhaltsstoffen ist Caro-Kaffee. Gleichwohl erlebt ihr Anbau gegenwärtig eine Renaissance, da aus Wurzelzichorie der von der Lebensmittelindustrie vermehrt für sogenanntes Functional Food eingesetzte, präbiotische Ballaststoff Inulin gewonnen wird.
Chicorée/Salatzichorie/Radicchio
Wie der Name bereits sagt, findet die Salatzichorie als Lebensmittel in der Küche Verwendung, ist als solches allerdings eine „Erfindung“ erst des 19. Jahrhunderts. Nach einer Überlieferung zog der Chefgartenbauer am Botanischen Garten in Brüssel, Bresier, 1846 die ersten Chicoréesprossen. Die Wurzeln ließ er zwar noch im Freiland wachsen, zum Sprossen verhüllte er sie jedoch lichtdicht, so dass sie möglichst wenig Bitterstoffe entwickelten. Nach einer anderen Version soll diese Art des Treibens auf eine zufällige Beobachtung zurückgehen: Als belgische Bauern 1870 ihre Zichorienwurzeln infolge ungewöhnlich hoher Ernte im Gewächshaus einschlugen, entdeckten sie während des Winters die kräftigen Knospen.
Für den Salat werden nur die Sprösslinge genutzt. Die rübenartigen Wurzeln werden daher im November eingegraben und abgedeckt, während des Winters treiben dann aus den Achseln der vorher eingekürzten Blätter und aus den Terminalknospen 15 bis 20 cm lange und bis 5 cm dicke spindelförmige feste Knospen aus. Durch den Lichtschutz sind sie bleich und zart. Sie werden als Salat oder Gemüse zubereitet.
Mythen, Sagen, Lyrik
Vor allem aus dem ausgehenden Mittelalter sind viele Mythen bekannt, die der Wegwarte unglaubliche Zauberkräfte, vor allem im Liebeszauber, zuschreiben. Sie soll den Träger der (nach einem bestimmten Ritus ausgegrabenen) Pflanze im Kampf unbesiegbar und allgemein unverwundbar machen. Andere Mythen lauten dahingehend, dass eine Wegwarte unter dem Kopfkissen der Jungfrau im Traum den zukünftigen Ehemann erscheinen lässt. Wird die Pflanze am Peterstag mit einem Hirschgeweih ausgegraben, dann kann man einem anderen Aberglauben zufolge jede Person betören, die man damit berührt.[20]
Eine Quelle[21] führt eine alte Sage an, nach der die Blüten der Wegwarte die blauen Augen eines verwandelten Burgfräuleins seien, das am Wege vergeblich auf die Rückkehr ihres Geliebten vom Kreuzzug in das Heilige Land wartet. Man mag hierin Motive des Romans Heinrich von Ofterdingen des romantischen Dichters Novalis wiedererkennen. Fraglich ist jedoch, ob in der Wegwarte etwa eine reale Entsprechung des Symbols der Romantik, der „blauen Blume“, gesehen werden kann, das diesem Roman von Novalis entstammt.
In der Fruchtbringenden Gesellschaft wird Siegmund Wiprecht von Zerbst die Gemeine Wegwarte zugeordnet.
Der Heidedichter Hermann Löns widmet in seinem Band „Der kleine Rosengarten“[22] der Wegwarte ein Gedicht.
- Wegewarte
Es steht eine Blume,
Wo der Wind weht den Staub,
Blau ist ihre Blüte,
Aber grau ist ihr Laub.
Ich stand an dem Wege,
Hielt auf meine Hand,
Du hast deine Augen
Von mir abgewandt.
Jetzt stehst du am Wege,
Da wehet der Wind,
Deine Augen, die blauen,
Vom Staub sind sie blind.
Da stehst du und wartest,
Daß ich komme daher,
Wegewarte, Wegewarte,
Du blühst ja nicht mehr.
Von Isolde Kurz gibt es ebenfalls ein Gedicht mit dem Titel Die Wegwarte, das das oben genannte Motiv bei Novalis aufgreift.
- Die Wegwarte
Mit nackten Füßchen am Wegesrand,
Die Augen still ins Weite gewandt,
Saht ihr bei Ginster und Heide
Das Mädchen im blauen Kleide?
Der Weg wird stille, der Weg wird leer.
So kommt denn heute das Glück nicht mehr?
Die Sonne geht rötlich nieder,
Ihr starren im Wind die Glieder.
– Das Glück kommt nicht in mein armes Haus,
drum stell’ ich mich hier an den Weg heraus;
und kommt es zu Pferde, zu Fuße,
ich tret’ ihm entgegen mit Gruße.
Es ziehen der Wanderer mancherlei
zu Pferd, zu Fuß, zu Wagen vorbei.
– Habt ihr das Glück nicht gesehen?
Die lassen sie lachend stehen.
Der Regen klatscht ihr ins Angesicht,
Sie steht noch immer, sie merkt es nicht:
– Vielleicht ist es schon gekommen,
– Hat die andere Strasse genommen
Die Füßchen wurzeln am Boden ein
Zur Blume wurde der Augen Schein.
Sie fühlt’s und fühlt’s wie im Traume,
Sie wartet am Wegessaume.
Trivialnamen
Für die Gewöhnliche Wegwarte bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Cichurien (Mecklenburg), Cikary (Eifel), Feldwegwarte, Hemelslötel, Hindeg (Schlesien), Hindlauf (mittelhochdeutsch), Hindlaup (mittelhochdeutsch), Hindlefte (mittelhochdeutsch), Hindleufte (Schlesien), Hindlichte (mittelhochdeutsch), Hindlock (mittelniederdeutsch), Hindloff (mittelniederdeutsch), Hindlope (mittelniederdeutsch), Hindluft (Schmalkalden), Hinlaup, Hintlauf, Hintlefft (mittelniederdeutsch), Hintloft (mittelniederdeutsch), Hindtlauf, Hintloifte (althochdeutsch), Hintloiphe (althochdeutsch), Hintlopht (althochdeutsch), Hintloufte (mittelniederdeutsch), Hintluch (mittelhochdeutsch), Hundslauf, Hundsläufte (Schlesien), Hindlauf, Hindlaup, Hindlefte, Hindlichte, Irenhard (Göttingen), Verfluchte Jungfer (Ostpreußen), Kankerkraut, Kattenworza (St. Gallen bei Werdenberg), Krebskraut, Mode (Schwaben), Ringelkraut, Rauheerich (Sommerfeld), Schweinbrust, Sommerwend, Sonnendrath (Thüringen), Sonnenkraut, Sonnenwedel (Thüringen), Sonnenwend (mittelhochdeutsch), Sonnenwendel, Sonnenwerbel, Sonnenwerdel (mittelhochdeutsch), Sonnenwirbel, Blauer Sonnenwirbel (mittelhochdeutsch), Sonworbel (mittelhochdeutsch), Sunderwerbel (mittelhochdeutsch), Sunenwerbel, Sunnenwerbel, Sunnenwerve (mittelniederdeutsch), Sunnenwervel (mittelniederdeutsch), Sunniwirpela (althochdeutsch), Sunwirbel (mittelhochdeutsch), Tarantschwanz, Vogelleuchte, Wandelistengel (Siebenbürgen), Warzkraut, Wasserwart (Schlesien), Wegeleuchte (Schlesien), Wegerein (mittelhochdeutsch), Wegluaga (St. Gallen), Weglug (Braunschweig, Schweiz), Wild Weglug, Wegwart (Braunschweig), Wegwarte (Österreich), Wegwartz, Wegweiss, Wegweise (mittelhochdeutsch), Wegweisse, Wegworz, Wendel (Schlesien), Weygebreit (mittelniederdeutsch), Wirbel (mittelhochdeutsch), Würza (St. Gallen), Zichorjen (Weser), Zichurn (Mecklenburg), Zikohri (Siebenbürgen) und Zuckerei (Westfalen).[23]
Bei Schnittzichorie oder Blattzichorie handelt es sich um eine Sortengruppe der Zichorie. Die in Italien als Catalogna bekannte Varietät wird in Deutschland wegen der Ähnlichkeit der Blätter meist als Löwenzahn verkauft.
Belege
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9 (Merkmale, Verbreitung).
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-Rom. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6 (Merkmale, Verbreitung)
- Cichorium intybus. In: Mansfeld's World Database of Agriculture and Horticultural Crops. (Systematik)
- Heinrich Marzell: Zauberpflanzen Hexentränke. Brauchtum und Aberglaube. (= Kosmos Bibliothek. Band 241). Stuttgart 1963.
- Wolf-Dieter Storl, Paul Pfyl: Bekannte und vergessene Gemüse – Heilkunde, Ethnobotanik, Rezepte. 2002, ISBN 3-85502-808-7.
- Quanzhen Wang, Jian Cui: Perspectives and utilization technologies of chicory (Cichorium intybus L.). In: African Journal of Biotechnology. Vol 10, 14. März 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Cichorium intybus. In: Digital Flora of Taiwan. abgerufen 10. Oktober 2008.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 975.
- ↑ Harsh Pal Bais, GA Ravishankar: Cichorium intybus L – cultivation, processing, utility, value addition and biotechnology, with an emphasis on current status and future prospects. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Journal of the Science of Food and Agriculture. 81, 2001, S. 467–484. ISSN 0022-5142
- ↑ Cichorium intybus. In: Flora of North America. abgerufen 10. Oktober 2008.
- ↑ Bernd Gehlken: Cichorium intybus-Wegrandgesellschaften. In: Notizbuch der Kasseler Schule. Kassel 62.2003, S. 54–78.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 653.
- ↑ 7,0 7,1 Werner Greuter: Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. 2006+ Cichorium intybus. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ 8,0 8,1 Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1303.
- ↑ Oswald Schmiedeberg: Historische und experimentelle Untersuchungen über die Zichorie und den Zichorienkaffee in diätetischer und gesundheitlicher Beziehung. In: Archiv für Hygiene 76, 1912, S. 210–244.
- ↑ Plinius der Ältere: C. Plinii Secundi Naturalis historia. Hrsg. von D. Detlefsen, I–VI (in 3 Bänden), Berlin 1866–1882, hier: Band 3, S. 219 f.: Plinius XX, 74 f. („Cichorium refrigerat […]“).
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 2., verbesserte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1983, ISBN 3-7643-1399-4.
- ↑ Cichorium intybus (Wegwarte). Monographie BGA/BfArM (Kommission E). Bundesanzeiger. 1987 Apr. 23;76. Abgerufen am 29. Juli 2018.
- ↑ W. Blaschek, S. Ebel, E. Hackenthal, U. Holzgrabe, K. Keller, J. Reichling, V. Schulz (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe. HagerROM. Springer, Heidelberg 2006.
- ↑ Die Blauwarte ist die "Pflanze Europas 2005" – Wildgemüse und Heilpflanze / Beruhigende Wirkung. In: Ärzte Zeitung. 8. Dezember 2004.
- ↑ Cichorium intybus. In: Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Thieme, Leipzig 1938. Abgerufen am 29. Juli 2018.
- ↑ Wegwarte ist Heilpflanze des Jahres 2020. In: Pharmazeutische Zeitung. 5. Juni 2019, abgerufen am 30. August 2019.
- ↑ Christian Gottlieb Förster: Geschichte von der Erfindung des Cichorien-Caffee. Georg Ludewig Förster, Bremen 1773.
- ↑ Hengartner/Merki S. 109.
- ↑ Udelgard Körber-Grohne: Nutzpflanzen in Deutschland von der Vorgeschichte bis heute. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-933203-40-6, S. 287–292 (Repr.)
- ↑ Heinrich Marzell: Zauberpflanzen Hexentränke. Brauchtum und Aberglaube. (= Kosmos Bibliothek. Band 241). Stuttgart 1963, S. 30.
- ↑ Stichmann-Marny, 1994.
- ↑ Der kleine Rosengarten bei Internet Archive
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 98 f. (online)
Weblinks
- Wiktionary: Wegwarte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Wiktionary: Zichorie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Gemeine Wegwarte. In: FloraWeb.de.
- Gemeine Wegwarte. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Cichorium intybus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 23. Juni 2016.
- Karte über die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Hultén. Naturhistoriska riksmuseet, Stockholm (englisch)
- Thomas Meyer: Gattung: Wegwarte (Cichorium). Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland, vormal Blumen in Schwaben, 29. November 2016
- Kai Hagemeister: Die Wegwarte in der Volksheilkunde. Heilpflanzenkatalog, 17. März 2014