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Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe | ||
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Ort | Berlin | |
Bundesland | Berlin | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 52° 27′ 40″ N, 13° 9′ 36″ O | |
Betten | 344 | |
Mitarbeiter | 544 | |
davon Ärzte | 105 | |
Gründung | 1950 (seit 1995 anthroposophische Ausrichtung) | |
Website | Homepage des Krankenhauses | |
Lage des Spitals | ||
Karte Integrativmedizinischer Krankenhäuser und Abteilungen anzeigen | ||
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Das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe ist ein Akutkrankenhaus mit integrativem Ansatz und seit 1997 akademisches Lehrkrankenhaus der Charité in Berlin-Kladow. Es ist das einzige anthroposophische Krankenhaus Berlins. Es liegt oberhalb des Steilufers der Havel auf dem weitläufigen Gelände einer ehemaligen Luftwaffenakademie.
Medizinische Abteilungen
Das Krankenhaus besteht aus 14 Fachabteilungen, darunter notfallmedizinische, chirurgische, internistische und onkologische Abteilungen und Zentren. Weitere Abteilungen sind Geburtshilfe, Geriatrie, Schmerz- und Palliativmedizin sowie Krankheiten der Verdauungsorgane. Einen Schwerpunkt des Klinikums bildet das onkologische Zentrum. Die Erste Hilfe ist rund um die Uhr geöffnet.
Die Abteilung für Innere Medizin umfasst die allgemein-innere Medizin, Diabetologie (mit Schulungskursen), Gastroenterologie (Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Darmzentrum), Kardiologie (mit drei Herzkatheter-Laboren und Schrittmachertherapie) und Pneumologie (Lungenerkrankungen, Lungenkrebszentrum). Einen eigenen Schwerpunkt bilden die interdisziplinären Abteilungen für Schmerz-, Sucht-, Palliativ- und Intensivmedizin.
Die Abteilung Psychosomatik / Psychotherapeutische Medizin hat Bereiche für Erwachsene, Jugendliche und Patienten im Drogenentzug und eine Tagesklinik. Von hier aus erfolgt auch die integrierte psychosomatische Behandlung der Patienten auf den drei internistischen Stationen (Gastroenterologie, Kardiologie und Pneumologie). Die Abteilung bietet außerdem Behandlungsmodule an, die von allen Patienten der Klinik besucht werden können.
Zur Abteilung Chirurgie gehören die Tumorchirurgie (Darm-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen-, Leberkrebs, Metastasenchirurgie), die minimalinvasive Chirurgie (MIC), die interventionelle Endoskopie, die Schilddrüsenchirurgie (gutartige und bösartige Veränderungen) sowie die plastische Chirurgie mit rekonstruktiver Chirurgie (Wiederherstellungschirurgie), Brustchirurgie, Handchirurgie und ästhetischer Chirurgie.
Die Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe bietet mit dem Brustkrebszentrum und dem gynäkologischen Krebszentrum alle modernen Verfahren der Diagnostik und Therapie. Seit September 2005 gehört Havelhöhe zu den „still-freundlichen Krankenhäusern“ in Deutschland.
Es ist eine der drei großen anthroposophischen Akutkliniken in Deutschland, die neben moderner Notfallmedizin für die regional ansässige Bevölkerung gleichzeitig auch die zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten der anthroposophischen Medizin anbietet.
Das Krankenhaus hat im Jahr 2020 eine Corona-Ambulanz eingerichtet. Patienten werden nach anthroposophischen Therapiekonzepten u. a. mit Meteoreisen, Zaunrübe und Brechweinstein behandelt.[1][2]
Geschichte
Die Gebäude des heutigen Krankenhauses Havelhöhe wurden ab 1934 errichtet. Nach dem Krieg wurde die Liegenschaft 1950 zunächst als Zentrum für Tuberkulose geführt. In den 1960er Jahren erfolgte die Umwandlung in ein Allgemeinkrankenhaus und gehörte bis Ende 1994 zum Städtischen Krankenhaus Spandau. Seit 1995 hat die Klinik seine anthroposophische Ausrichtung. Damals war Havelhöhe als reguläres Krankenhaus für überflüssig befunden worden.
Die Trägerschaft des vormals städtischen Krankenhauses wurde durch den Gemeinnützigen Verein zur Förderung und Entwicklung anthroposophisch erweiterter Heilkunst e.V. Berlin übernommen. Dieses firmierte nun in der Rechtsform einer gGmbH. Bald darauf begann eine zunehmende klinische Forschungstätigkeit zur Konzepterarbeitung und Evaluation der im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe (GKH) praktizierten anthroposophischen Medizin.
Im Klinikum Havelhöhe werden Patienten aller Kassen behandelt.
Gebäudebestand
Das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe befindet sich auf einem weitläufigen, teilweise bewaldeten Gelände. Die Patientenversorgung erfolgt in mehreren Gebäuden, und es gibt Parkflächen für Autos.
Die Gebäude am Kladower Damm 221 wurden ab 1934 als Ausbildungsstätte der deutschen Luftwaffe gegenüber vom Flugplatz Gatow errichtet. Dort ausgebildete Soldaten waren Teil der Legion Condor, die im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten General Francos eingriffen. Hellmuth Volkmann, der ehemalige Leiter der Legion Condor, leitete ab 1939 die Luftkriegsakademie am Kladower Damm.[3] Um 2000 wurde vor allem das Innere der sechs Bettenhäuser sowie der Nebengebäude umgestaltet. Die Häuser auf dem 18 Hektar großen Waldgelände stehen unter Denkmalschutz.
Ende 2010 wurde der Zentral-OP neu errichtet.
Leistungskennzahlen
Übersicht:[4]
- Anzahl der Betten: 344
- Patienten im Jahr: 20.031
- davon ambulant: 7081
- davon stationär: 12.950
- Anzahl der Beschäftigten (in Vollzeitkräften): 544
- darunter Ärzte: 105
- darunter Pflegekräfte: 221
- Anzahl Zimmer: 192
- Anzahl Einzelzimmer: 79
- Anzahl Zwei-Bett-Zimmer: 99
Leitbild
Am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe werden die drei Dimensionen „Geist, Seele und Leib“ in Diagnostik und Therapie ausgewogen berücksichtigt. zusätzlich zur Schulmedizin werden Naturheilmittel, Maltherapie, Musiktherapie, rhythmische Massage und Heileurythmie, eine Art anthroposophische Bewegungstherapie, eingesetzt.[5] Die medizinische Arbeit erfolgt nach naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten und wird durch die Anthroposophie beeinflusste Heilmethodik ergänzt. Die Finanzierung der besonderen Angebote der anthroposophischen Medizin erfolgt auch über ein mit den Krankenversicherungen verhandeltes Zusatzentgelt. Die Leistungen sind vom Gesetzgeber anerkannt.
2007 erhielt das Krankenhaus bei einer größeren Befragung unter Patienten die bewertungsbeste Positionierung unter einer Vielzahl teilnehmender Kliniken.[6]
Versorgungsinfrastruktur und Ausstattung
Das Krankenhaus verfügt über die gängigen mittelbaren Versorgungsinfrastrukturen wie Zeitungskiosk, öffentliche Patientenbibliothek, Blumenladen, Restaurant/Café und ein Bekleidungsgeschäft. Direkt vor dem Krankenhaus befindet sich eine Bushaltestelle, mit Anbindung nach Berlin-Spandau und ins Zentrum von West-Berlin. Auch eine Waldorfschule befindet sich auf dem Gelände. Dort werden Esel, Pferde, Schafe, Ziegenböcke gehalten, die auch für eine tiergestützte Therapie in der Psychosomatik eingesetzt werden.
Die Lage in der Natur unweit der Havel, der Verzicht auf Fernseher, die gewählten Farben und auch die Formen bei neu gestalteten Wegen entsprechen den Anforderungen an ein anthroposophisches Krankenhaus. Auf jeder Station gibt es einen Raum für das gemeinsame Essen und weitere Aufenthaltsräume.
Zertifizierungen
Das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe ist seit 2010 nach den Vorgaben von AnthroMed zertifiziert.
- Zertifiziertes onkologisches Zentrum für Gynäkologie, Brust-, Lungen- und Darmkrebs (Deutsche Krebsgesellschaft)
- WHO/UNICEF-Zertifikat „Babyfreundlich“
- Zertifiziertes Kontinenz- und Beckenbodenzentrum der Deutschen Kontinenz Gesellschaft
- Diabetologie-Zertifikat der Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)[7]
Die Pflege orientiert sich an den nationalen Expertenstandards in der Pflege, die vom Deutschen Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) entwickelt werden.
Netzwerk
Das Klinikum ist Teil eines Kliniknetzwerks der Anthro Med, einer gemeinnützigen GmbH mit dem Ziel, die Qualität der anthroposophischen Medizin zu sichern und weiterzuentwickeln. Internationale Verbände der anthroposophischen Medizin sind seit 2018 Gesellschafter von Anthro Med.
Das Klinikum besitzt ein namensgleiches Tochterunternehmen, das als ambulante Poliklinik gleichfalls nach anthroposophischen Standards behandelt.[8]
Literatur
- KTQ-QUALITÄTSBERICHT zum KTQ-Katalog 2015 für Krankenhäuser: KTQ-Qualitätsbericht Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin, 23 Seiten
Weblink
Einzelnachweise
- ↑ Vom Katastrophenmodus der Politik zum risikostratifizierten Handeln. In: Erziehungskunst. Oktober 2020, abgerufen am 11. Januar 2021.
- ↑ Ginger root and meteorite dust: the Steiner ‘Covid cures’ offered in Germany. In: The Guardian. 10. Januar 2021, abgerufen am 11. Januar 2021 (english).
- ↑ https://www.berliner-woche.de/kladow/c-kultur/havelhoehe-hier-wurden-frueher-flieger-ausgebildet_a50976
- ↑ https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/gemeinschaftskrankenhaus-havelhoehe-943/
- ↑ http://www.gesundheitsberater-berlin.de/kliniken/krankenhausgeschichte-n/gemeinschaftskrankenhaus-havelhohe-idyll-mit-eseln-und-eurythmie
- ↑ https://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article103240000/Havelhoehe-ist-Deutschlands-beste-Klinik.html
- ↑ https://www.anthro-kliniken.de/deutschland.html
- ↑ https://anthromed-bb.de/