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Integrative Medizin
Integrative Medizin beschreibt eine medizinische Richtung, „die die Bedeutung der Beziehung zwischen Arzt und Patient betont, sich auf die ganze Person fokussiert, auf Evidenz stützt und alle relevanten therapeutischen Möglichkeiten, Gesundheitsberufe und -disziplinen nutzt, um optimale Gesundheit und Heilung zu erreichen.“ wie es das Consortium of Academic Health Centers for Integrative Medicine 2004 formulierte.[1][2]
Ein Grundmotiv ist die Zusammenführung ("Integration") unterschiedlicher medizinischer Fachrichtungen, Heilmethoden, Maßnahmen als Komponenten eines Behandlungs-Gesamtkonzeptes.[3] Hierbei können Ansätze unterschiedlicher Paradigmen, solcher der konventionellen (Schulmedizin), traditionelle oder komplementärmedizinische eingesetzt werden,[4] mit einem Fokus auf solche, für die wissenschaftliche Untersuchungen und Wirksamkeitsnachweise vorliegen (Evidenz). Sie umfasst pathogenetisch und salutogenetisch orientierte Therapiemethoden.[5] Verbreitet ist die Position eines medizinischen Pluralismus, der einen Dialog auch unterschiedlicher Paradigmen berücksichtigt. Zentral ist die Bemühung um Wissenschaftlichkeit und Forschung bei Offenheit des Wissenschaftsbegriffes.
Teilweise wird der Terminus der integrativen Medizin als integrative Medizin und Gesundheit genutzt, um präventive und salutogenetische Aspekte hervorzuheben.
Begriffsgeschichte
In Polarität zur Alternativmedizin, der eine Trennung hervorhebt, kennzeichnet der Begriff der Integrativmedizin Austausch und Zusammenarbeit sich ergänzender (komplementärer) Partner. Der Begriff Integrativmedizin wurde in den späten 1940er Jahren in der angloamerikanischen Literatur aufgebracht[6] und seit den 90er Jahren unter anderem von Andrew Weil propagiert[7]. Im deutschsprachigen Raum kam der Begriff erst ab den 1990er Jahren in Gebrauch.[6] Die Schwerpunktsetzungen und Interpretationen des noch relativ jungen Begriffes wandelten sich im Laufe der Jahre und werden auch heute von verschiedenen Vertretern teils unterschiedlich gewichtet. Im unteren Bereich finden sich einige Beschreibungen und Definitionen.
In den 2000er Jahren stand im Vordergrund eine Verbindung von Elementen der konventionellen Medizin mit wissenschaftlich evaluierten Elementen der Komplementär- und Alternativmedizin (siehe Definition NCCAM).[6]
Begriffskritik
Es gibt auch Kritik an dem Begriff, der neben der salutogenetischen Orientierung keine konzeptuelle Neuerung gegenüber dem der komplementären Medizin enthalte.[7]
Aspekte integrativer Medizin
Das Andrew Weil Center for Integrative Medicine fasst Aspekte der integrativen Medizin zusammen:
Definition im Andrew Weil Center[8] | Übersetzung | Konzepte |
---|---|---|
Patient and practitioner are partners in the healing process. | Patient und Behandler sind Partner im Heilungsprozess. | Partizipative Entscheidungsfindung, Empowerment, Patientenkompetenz |
All factors that influence health, wellness, and disease are taken into consideration, including mind, spirit, and community, as well as the body. | Alle Faktoren, die Gesundheit, Wohlbefinden und Krankheit beeinflussen, werden berücksichtigt, einschließlich des Geistes, der Seele und der Gemeinschaft sowie des Körpers. | Spiritualität |
Appropriate use of both conventional and alternative methods facilitates the body's innate healing response. | Durch den angemessenen Einsatz sowohl konventioneller als auch alternativer Methoden wird die körpereigene Heilungsreaktion gefördert. | |
Effective interventions that are natural and less invasive should be used whenever possible. | Wann immer möglich, sollten wirksame, natürliche und weniger invasive Maßnahmen eingesetzt werden. | |
Integrative medicine neither rejects conventional medicine nor accepts alternative therapies uncritically. | Die integrative Medizin lehnt weder die Schulmedizin ab noch akzeptiert sie unkritisch alternative Therapien. | |
Good medicine is based in good science. It is inquiry-driven and open to new paradigms. | Gute Medizin basiert auf guter Wissenschaft. Sie ist forschungsorientiert und offen für neue Paradigmen. | Paradigmenpluralismus |
Alongside the concept of treatment, the broader concepts of health promotion and the prevention of illness are paramount. | Neben dem Konzept der Behandlung sind die weiter gefassten Konzepte der Gesundheitsförderung und der Prävention von Krankheiten von zentraler Bedeutung. | Salutogenese, Prävention |
Practitioners of integrative medicine should exemplify its principles and commit themselves to self-exploration and self-development. | Praktizierende der integrativen Medizin sollten deren Prinzipien vorleben und sich zur Selbsterforschung und -entwicklung verpflichten. | Selbsterziehung |
Menschen- und Weltbild
Integrative Medizin wird teilweise als menschlichere Medizin wahrgenommen und dies zum Teil an Defiziten der konventionellen Medizin festgemacht. In letzterer werde eine hohe technische Präzision erreicht. Der Fokus auf ein reduktionistisch - mechanistisches Welt- und Menschenbild würde aber wesentlichen Teilaspekten des Menschen nicht immer ausreichend gerecht.[9] Hierbei kommen Aspekte der Einzigartigkeit jeder menschlichen Individualität, der menschlichen Begegnung und Biographie in Betracht, die mit dem verbreiteten Maschinenparadigma[10] schwierig in Deckung zu bringen sind. Entsprechende Gedanken führten im Rahmen der konventionellen Medizin auch zur biopsychosozialen Medizin.
Je nach Menschenbild der integrativmedizinischen Richtung treten Fragen nach Ganzheitlichkeit, Lebensprozessen und Seele des Menschen, sowie Spiritualität stärker in den Vordergrund.
Forschung
Wissenschaftliche Forschung ist im Bereich der integrativen Medizin zentrales Element.
Beispiele
Im 7. Rahmenprogramm der EU (FP7: 7th Framework Programme) fand ein Koordinationsprojekt zur Darstellung der Angebots- und Nachfrageseite der Komplementärmedizin unter dem Namen Cambrella statt.[11] Das Kürzel "CAMbrella" steht dabei für ein Dachprojekt der Komplementär- und Alternativmedizin (engl.: umbrella of Complementary and Alternative Medicine).[12]
Aspekte integrativmedizinischer Forschung
- In der wissenschaftlichen Literatur besteht ein breiter Konsens darüber, dass die in der konventionellen Medizin allgemein anerkannten Forschungsmethoden auch auf die Komplementär- und Alternativmedizin angewendet werden können und sollten.[13][14]
Schwierigkeiten:
- Geringes finanzielles Budget für Forschung[4][15]
- Konventionelle Studiendesigns funktionieren am besten bei punktuellen Einzelwirkungen (Medikamente, Wirkstoffe), die sich verblinden lassen. Bei ganzheitlichen Therapieansätzen ist zum Teil zentral, dass der/die Patient:in Teil am Heilungsprozess hat, oder es können Kombinationen von Wirkungen eingesetzt werden oder Maßnahmen wie Bäder nicht verblindbar sein. Dadurch ergeben sich Herausforderungen an Studiendesigns.[16] Teilweise werden die Ergebnisse solcher Designs wiederum in der konventionellen Forschung wenig berücksichtigt.
- Teilweise behindert wissenschaftsbezogene Voreingenommenheit (scientific bias[15], ideologic bias[17]) einen freien Austausch von Ideen, Konzepten, Behandlungstechniken und den Vergleich von klinischen Ergebnissen.[15]
- Andererseits wird eine positive Voreingenommenheit in die Prinzipien und Wirksamkeit integrativmedizinischer Systeme vorgeworfen (ideologic bias), was zu falsch positiven Ergebnissen führen würde.[18]
Aus- und Weiterbildung
WHO Benchmarks for training
Die WHO gibt benchmarks for training heraus, in denen die Ausbildung in verschiedenen Medizinsystemen beschrieben wird. Benchmarks existieren für Akupunktur[19], Anthroposophische Medizin[20], Ayurveda[21], Naturheilkunde[22], Nuad Thai[23], Osteopathie[24], Traditionelle Chinesische Medizin[25], Tuina[26] und Unani[27].
Ausbildung an universitären Einrichtungen[28]
Deutschland
Durch die Einführung der Lernstoffgebiete Naturheilverfahren und Homöopathie in die Novellierung der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte wurden komplementäre Therapieverfahren bereits 1988 in die Ausbildungsverordnung für Ärzte mit aufgenommen.[29] Im Jahr 2002 wurde mit der Revision der Approbationsordnung für Ärzte der Querschnittsbereich Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren als verbindlicher Teil der Lehre als Pflicht- und Prüfungsfach in den klinischen Ausbildungsabschnitt verankert.[29] Der Ausschuss Integrative Medizin und Perspektivenpluralismus der Gesellschaft für medizinische Ausbildung schrieb 2022 in einem Positionspapier: "Die Umsetzung bleibt jedoch den einzelnen Medizinischen Fakultäten überlassen und wird in den jeweiligen Studienordnungen festgelegt. Eine deutschlandweite Erhebung zeigte eine sehr heterogene Ausgestaltung von NHV&KIM-Inhalten. Mancherorts entfallen diese Lehrinhalte komplett, beispielsweise aufgrund einer Fokussierung auf den Themenbereich Physikalische Medizin und Rehabilitation. Darüber hinaus ist der QB 12 nur für die Regelstudiengänge in Deutschland verbindlich und verpflichtend und wird in den Modellstudiengängen nicht oder nur zum Teil umgesetzt[30]."[29]
Aktuell bestehen in Deutschland mehrere universitäre Einrichtungen für Naturheilkunde, Komplementärmedizin und integrative Medizin sowie weitere Forschungsinstitute:[31]
- Charité
- Universität Duisburg/Essen
- Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
- Stiftungslehrstuhl Integrative Medizin - translationale Gastroenterologie der Universität Duisburg-Essen
- Universität Witten/Herdecke:
- Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
- Professur für Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Anthroposophischen Medizin
- Professur für Forschungsmethoden und Informationssysteme in der Komplementärmedizin, Universität Witten-Herdecke
- Lehrstuhl für Naturheilkunde, Universität Rostock
- Institut für klinische Pharmakologie und Naturheilkunde, Universität Ulm
- Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde (KoKoNat), Technische Universität München
- Uni-Zentrum Naturheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg
- Ambulanz Naturheilkunde, Gynäkologie, Universitätsklinikum Heidelberg
- Klinik für Naturheilkunde, Klinik Blankenstein, Ruhr-Universität Bochum[33]
Weblinks
Geographische Verteilung
USA
In den USA wird die integrative medizinische Bewegung von Organisationen wie dem Academic Consortium for Integrative Medicine & Health, der Academy of Integrative Health & Medicine (AIHM), dem International College of Integrative Medicine (ICIM) oder dem Integrative Medicine Consortium (IMC) vertreten. Bei den National Institutes of Health gibt es eine Abteilung für integrative Medizin namens National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH).
Deutschland
Die Hufelandgesellschaft ist der Dachverband für komplementärmedizinische Organisationen in Deutschland. Im Jahr 2021 begann sich eine Allianz für Integrative Medizin und Gesundheit zu formieren.
Definitionen (deutsch)
Quelle | Jahr | Definition | Autoren |
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Kompetenznetz Integrative Medizin Baden-Württemberg (KIM) | „Integrative Medizin“ beschreibt die Verbindung sich sinnvoll ergänzender konventioneller und komplementärer Behandlungsangebote in einem patientenzentrierten Versorgungs-konzept. Neben die leitlinienbasierte fachlich-medizinische Versorgung treten Behandlungs- und Beratungsangebote aus dem Bereich von Naturheilverfahren und Komplementärmedizin. Sie umfassen Naturmedikamente, traditionelle Behandlungsverfahren wir z.B. die Akupunktur, pflegerische Anwendungen wie Wickel und Einreibungen, Aromatherapie und Verfahren der Mind-Body-Therapie (Kunst- und Musiktherapie, MBSR/Meditation, Heileurythmie, Yoga, Tai Chi u.a.). Darüberhinaus geht es um gezielte Beratung und Begleitung zur Umsetzung gesundheitsfördernder Lebensstilveränderungen im Alltag.[34] | ||
Hufelandgesellschaft | Die Integrative Medizin verbindet konventionelle ärztliche Medizin und ärztliche Komplementärmedizin zu einem sinnvollen Gesamtkonzept. Ziel ist es, die individuell beste Therapie für den Patienten zu finden und Nebenwirkungen soweit wie möglich zu reduzieren.
Die Integrativer Medizin stellt den Patienten in den Mittelpunkt, orientiert sich an dessen individuellen Ressourcen und aktiviert die Selbstheilungskräfte. Ihre Stärke entfaltet sie insbesondere da, wo die konventionelle Akutmedizin an ihre Grenzen stößt: bei der Therapie chronischer Erkrankungen. Die Integrative Medizin ist durch wissenschaftliche Erkenntnisse geleitet. Dabei wird das zum Teil Jahrtausende alte Erfahrungswissen komplementärmedizinischer Verfahren in qualitativ hochwertigen Studien wissenschaftlich aufgearbeitet und evaluiert und das Wissen über Möglichkeiten und Grenzen laufend weiterentwickelt.[35] |
||
Sommerakademie für Integrative Medizin | „Integrative Medizin“ wird auf der Veranstaltung so verstanden, daß im selben Maße körperliche, seelische und geistige Aspekte der Patient*innen in das Verständnis und in die Therapie von Erkrankungen einbezogen werden. Das reflektierte Studium verschiedener Medizinsysteme, Menschenbilder und Therapieverfahren soll dazu beitragen sich den Zusammenhängen dieser Aspekte zu nähern. Intention ist, die Integrative Medizin auf einer wissenschaftlichen Basis aufzubauen, wobei auch die Weiterentwicklung der Wissenschaft in den Diskurs mit aufgenommen wird.[36] |
Definitionen (englisch)
Quelle | Jahr | Definition | Übersetzung | Autoren |
---|---|---|---|---|
National Center for Complementary and Alternative Medicine (NCCAM) | um 2000 | Integrative medicine combines mainstream medical therapies and CAM therapies for which there is some high-quality scientific evidence of safety and effectiveness.[37] | Die integrative Medizin kombiniert schulmedizinische Therapien mit CAM-Therapien, für die es hochwertige wissenschaftliche Nachweise der Sicherheit und Wirksamkeit gibt. | |
NCI Dictionary of Cancer Terms | A type of medical care that combines conventional (standard) medical treatment with complementary and alternative (CAM) therapies that have been shown to be safe and to work. CAM therapies treat the mind, body, and spirit.[38] | Eine Art der medizinischen Versorgung, bei der konventionelle (standardmäßige) medizinische Behandlung mit komplementären und alternativen Therapien (CAM) kombiniert wird, die sich als sicher und wirksam erwiesen haben. CAM-Therapien behandeln den Geist, den Körper und die Seele. | ||
Mayo Clinic | Complementary and alternative medicine (CAM) is the popular name for health care practices that traditionally have not been part of conventional medicine. In many cases, as evidence of efficacy and safety grows, these therapies are being combined with conventional medicine.
Thus, the term alternative has been dropped and replaced with newer terms, such as complementary and integrative medicine, integrative medicine and health, or just integrative medicine.[39] |
Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) ist die gängige Bezeichnung für Gesundheitspraktiken, die traditionell nicht Teil der Schulmedizin sind. In vielen Fällen werden diese Therapien mit der konventionellen Medizin kombiniert, da die Beweise für ihre Wirksamkeit und Sicherheit zunehmen. Daher wurde der Begriff "alternativ" aufgegeben und durch neuere Bezeichnungen wie "komplementäre und integrative Medizin", "integrative Medizin und Gesundheit" oder einfach "integrative Medizin" ersetzt. |
||
British Medical Journal (BMJ) Editorial | 2001 | Integrated medicine (or integrative medicine as it is referred to in the United States) is practising medicine in a way that selectively incorporates elements of complementary and alternative medicine into comprehensive treatment plans alongside solidly orthodox methods of diagnosis and treatment.[40] | Integrierte Medizin (oder integrative Medizin, wie sie in den Vereinigten Staaten genannt wird) bedeutet, Medizin in einer Weise zu praktizieren, die selektiv Elemente der Komplementär- und Alternativmedizin in umfassende Behandlungspläne neben soliden orthodoxen Diagnose- und Behandlungsmethoden einbezieht. | Lesley Rees, Andrew Weil |
Academic Consortium for Integrative Medicine & Health | The practice of medicine that reaffirms the importance of the practitioner-patient relationship. It focuses on the whole person, is informed by evidence, and makes use of all appropriate therapeutic approaches, health care professionals, and disciplines to achieve optimal health and healing.[41][42] | Die Ausübung der Medizin, die die Bedeutung der Beziehung zwischen Arzt und Patient bekräftigt. Sie stellt den ganzen Menschen in den Mittelpunkt, stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und nutzt alle geeigneten therapeutischen Ansätze, Gesundheitsfachkräfte und Disziplinen, um optimale Gesundheit und Heilung zu erreichen. | ||
National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) | There are many definitions of “integrative” health care, but all involve bringing conventional and complementary approaches together in a coordinated way. ... NCCIH generally uses the term “complementary health approaches” when we discuss practices and products of non-mainstream origin. We use “integrative health” when we talk about incorporating complementary approaches into mainstream health care.[43] | Es gibt viele Definitionen der "integrativen" Gesundheitsfürsorge, aber bei allen geht es darum, konventionelle und komplementäre Ansätze in einer koordinierten Weise zusammenzubringen. ... Das NCCIH verwendet im Allgemeinen den Begriff "komplementäre Gesundheitsansätze", wenn wir über Praktiken und Produkte sprechen, die nicht aus dem Mainstream stammen. Wir verwenden den Begriff "integrative Gesundheit", wenn wir über die Einbeziehung komplementärer Ansätze in die reguläre Gesundheitsversorgung sprechen. | ||
World health organization (WHO) | Traditional, complementary and integrative medicine - Definitions
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Traditionelle, komplementäre und integrative Medizin - Definitionen
Traditionelle Medizin - Die traditionelle Medizin hat eine lange Geschichte. Sie ist die Summe des Wissens, der Fertigkeiten und der Praktiken, die auf den Theorien, Überzeugungen und Erfahrungen verschiedener Kulturen beruhen, ob erklärbar oder nicht, und die zur Erhaltung der Gesundheit sowie zur Vorbeugung, Diagnose, Verbesserung oder Behandlung von körperlichen und geistigen Krankheiten eingesetzt werden. |
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Brinkhaus B and Esch T, adapted Version of the US consortium IM | 2020 | Integrative medicine and Health reaffirms the importance of the relationship between practitioner and patient, focuses on the whole person, is informed by evidence, and makes use of all appropriate therapeutic, preventive, health-promoting, and lifestyle approaches, healthcare professionals and disciplines to achieve optimal health and healing, emphasizing the art and science of healing. It is based on a social and democratic as well as natural and healthy environment.[45][46] | Integrative Medizin und Gesundheit bekräftigt die Bedeutung der Beziehung zwischen Arzt und Patient, stellt den ganzen Menschen in den Mittelpunkt, ist evidenzbasiert und nutzt alle geeigneten therapeutischen, präventiven, gesundheitsfördernden und lebensstilbezogenen Ansätze, Fachkräfte und Disziplinen des Gesundheitswesens, um optimale Gesundheit und Heilung zu erreichen, wobei die Kunst und Wissenschaft des Heilens im Vordergrund steht. Sie stützt sich auf eine soziale und demokratische sowie natürliche und gesunde Umwelt. | Brinkhaus B, Esch T |
Andrew Weil Center for Integrative Medicine[8] | What is IM/IH?
Integrative Medicine (IM) is healing-oriented medicine that takes account of the whole person, including all aspects of lifestyle. It emphasizes the therapeutic relationship between practitioner and patient, is informed by evidence, and makes use of all appropriate therapies. The Defining Principles of Integrative Medicine
|
Was ist IM/IH?
Integrative Medizin (IM) ist eine auf Heilung ausgerichtete Medizin, die den ganzen Menschen, einschließlich aller Aspekte des Lebensstils, in den Blick nimmt. Sie legt den Schwerpunkt auf die therapeutische Beziehung zwischen Arzt und Patient, stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und setzt alle geeigneten Therapien ein. Die bestimmenden Prinzipien der Integrativen Medizin
|
Literatur
- "From Complementary to Integrative Medicine and Health: Do We Need a Change in Nomenclature?" Melchart D Complement Med Res 2018;25:76-78 doi:10.1159/000488623
- Michael Frass, Lothar Krenner (Hrsg.): Integrative Medizin. Evidenzbasierte komplementärmedizinische Methoden. Springer, Berlin 2018, ISBN 978-3-662-48878-2.
Einzelnachweisliste
- ↑ DEFINITION OF INTEGRATIVE MEDICINE AND HEALTH. In: Academic Consortium for Integrative Medicine & Health website. Abgerufen am 6. November 2019.
- ↑ Institut für Integrative Medizin (IfIM). Abgerufen am 25. November 2019.
- ↑ Integrative Medizin. In: Marjorie-Wiki. Abgerufen am 27. November 2019.
- ↑ 4,0 4,1 Denise Millstine: Übersicht über die Integrative, Komplementär- und Alternativmedizin - Spezialthemen. In: MSD Manual Ausgabe für Patienten. November 2021, abgerufen am 23. Juni 2023 (deutsch).
- ↑ Hufelandgesellschaft e.V.: HINTERGRUNDPAPIER Integrative Medizin. Berlin 26. März 2018 (hufelandgesellschaft.de [PDF; abgerufen am 23. Juni 2023]).
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Benno Brinkhaus, Tobias Esch: Was ist integrative Medizin? In: Benno Brinkhaus, Tobias Esch (Hrsg.): Integrative Medizin und Gesundheit. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin 2021, ISBN 978-3-95466-422-1, S. 9.
- ↑ 7,0 7,1 Dieter Melchart: From Complementary to Integrative Medicine and Health: Do We Need a Change in Nomenclature? In: Complement Med Res. Nr. 25. Karger, Freiburg 2018, S. 76–78, doi:10.1159/000488623 (english).
- ↑ 8,0 8,1 What is Integrative Medicine? In: Andrew Weil Center for Integrative Medicine website. Abgerufen am 6. November 2019.
- ↑ Daniela Kuhn: Der menschliche Mediziner. In: NZZ. 11. November 2013 (nzz.ch).
- ↑ Daniel Neumann: Der Mensch als zwecklose Maschine? Descartes' Philosophie in der Kontroverse. In: Von Menschen und Maschinen: Interdisziplinäre Perspektiven auf das Verhältnis von Gesellschaft und Technik in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ; Proceedings der 3. Tagung des Nachwuchsnetzwerks "INSIST", 05.-07. Oktober 2018, Karlsruhe. 1. Januar 2018. Abgerufen am 27. November 2022.
- ↑ Hedda Sützl-Klein: Komplementär- und integrativmedizinische Forschungsprojekte und Horizont 2020 (8. Europäisches Forschungsförderprogramm). In: Michael Frass, Lothar Krenner (Hrsg.): Integrative Medizin, evidenzbasierte komplementärmedizinische Methodenlehre. Springer, Berlin 2019, ISBN 978-3-662-48878-2, 39.2, S. 997.
- ↑ EU-Projekt Cambrella. In: Website Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde (KoKoNat), Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Felix H. Fischer, George Lewith, Claudia M. Witt, Klaus Linde, Klaus von Ammon, Francesco Cardini, Torkel Falkenberg, Vinjar Fønnebø, Helle Johannessen, Bettina Reiter, Bernhard Uehleke, Wolfgang Weidenhammer, Benno Brinkhaus: High prevalence but limited evidence in complementary and alternative medicine: guidelines for future research. In: BMC Complementary and Alternative Medicine. Band 14, Nr. 1, 6. Februar 2014, ISSN 1472-6882, S. 46, doi:10.1186/1472-6882-14-46.
- ↑ H. Felix Fischer, Florian Junne, Claudia Witt, Klaus von Ammon, Francesco Cardini, Vinjar Fønnebø, Helle Johannessen, George Lewith, Bernhard Uehleke, Wolfgang Weidenhammer, Benno Brinkhaus: Key Issues in Clinical and Epidemiological Research in Complementary and Alternative Medicine – a Systematic Literature Review. In: Forschende Komplementärmedizin / Research in Complementary Medicine. Band 19, Suppl. 2, 1. November 2012, ISSN 1661-4119, S. 51–60, doi:10.1159/000343126.
- ↑ 15,0 15,1 15,2 CAMbrella Final Report; Work package 7: The Roadmap for CAM research in Europe.
- ↑ "However, the strategy for the investigation of CAM should include a broad range of mixed-method research strategies including comparative effectiveness research, qualitative and quantitative designs." CAMbrella Final Report; Work package 7: The Roadmap for CAM research in Europe.
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- ↑ World Health Organization: WHO benchmarks for the training of acupuncture. World Health Organization, 2020, ISBN 978-92-4001796-2 (english, who.int [abgerufen am 6. Februar 2024]).
- ↑ World Health Organization: WHO benchmarks for training in anthroposophic medicine. World Health Organization, 2023, ISBN 978-92-4006743-1 (english, who.int [abgerufen am 6. Mai 2023]).
- ↑ WHO benchmarks for the training of ayurveda. Abgerufen am 6. Februar 2024 (english).
- ↑ World Health Organization: Benchmarks for training in traditional / complementary and alternative medicine: benchmarks for training in naturopathy. World Health Organization, 2010, ISBN 978-92-4159965-8 (english, who.int [abgerufen am 6. Februar 2024]).
- ↑ World Health Organization: Benchmarks for training in traditional / complementary and alternative medicine: benchmarks for training in Nuad Thai. World Health Organization, 2010, ISBN 978-92-4159967-2 (english, who.int [abgerufen am 6. Februar 2024]).
- ↑ World Health Organization: Benchmarks for training in traditional / complementary and alternative medicine: benchmarks for training in osteopathy. World Health Organization, 2010, ISBN 978-92-4159966-5 (english, who.int [abgerufen am 6. Februar 2024]).
- ↑ World Health Organization: Benchmarks for training in traditional / complementary and alternative medicine: benchmarks for training in traditional Chinese medicine. World Health Organization, 2010, ISBN 978-92-4159963-4 (english, who.int [abgerufen am 6. Februar 2024]).
- ↑ World Health Organization: WHO benchmarks for the training of tuina. World Health Organization, 2020, ISBN 978-92-4001798-6 (english, who.int [abgerufen am 6. Februar 2024]).
- ↑ WHO benchmarks for the training of Unani medicine. Abgerufen am 6. Februar 2024 (english).
- ↑ Der Abschnitt wurde im September 2021 aus dem Artikel Naturheilkunde übertragen. Er stammt ursprünglich von Wikipedia.
- ↑ 29,0 29,1 29,2 Angelika Homberg, Christian Scheffer, Benno Brinkhaus, Ulrike Fröhlich, Roman Huber, Stefanie Joos, Petra Klose, Klaus Kramer, Miriam Ortiz, Matthias Rostock, Jan Valentini, Beate Stock-Schröer: Naturopathy, complementary and integrative medicine in medical education – position paper by the GMA Committee Integrative Medicine and Perspective Pluralism. In: GMS Journal for Medical Education. Band 39, Nr. 2, 14. April 2022, ISSN 2366-5017, S. Doc16, doi:10.3205/zma001537 (english).
- ↑ Beate Stock-Schröer, Roman Huber, Stefanie Joos, Petra Klose: Evaluation of the current status of Rehabilitation, Physical Medicine and Naturopathy education 10 years after the reform of the Medical Licensure Act - a nationwide survey of German Medical Universities. In: GMS journal for medical education. Band 34, Nr. 1, 2017, ISSN 2366-5017, doi:10.3205/zma001080, PMID 28293670, PMC 5327655 (freier Volltext) – (english).
- ↑ Universitäre Einrichtungen für Naturheilkunde, Komplementärmedizin. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original; abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ http://naturheilkunde.immanuel.de/andreas-michalsen/
- ↑ https://www.klinikum-bochum.de/fachbereiche/naturheilkunde/fachbereich.html
- ↑ Gründungsimpuls, Ziele und Arbeitsweise. In: Kompetenznetz Integrative Medizin Baden-Württemberg. Abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Was verstehen wir unter Integrative Medizin? In: Hufelandgesellschaft. Abgerufen am 28. Juni 2021.
- ↑ Was ist integrative Medizin? In: Sommerakademie für integrative Medizin Website. Abgerufen am 26. November 2019.
- ↑ What is CAM? Defining Complementary and Alternative Medicine; Integrative Medicine. In: Dr. Rogers Prize for Excellence in Complementary and Alternative Medicine. Abgerufen am 30. September 2021 (english).
- ↑ integrative medicine. In: NCI Dictionary of Cancer Terms. Abgerufen am 17. September 2018.
- ↑ https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/complementary-alternative-medicine/about/pac-20393581
- ↑ Lesley Rees, Andrew Weil: Integrated medicine; Imbues orthodox medicine with the values of complementary medicine. In: British medical journal. 322, Nr. 119, 20 January 2001. doi:10.1136/bmj.322.7279.119.
- ↑ Integrative Medicine.
- ↑ DEFINITION OF INTEGRATIVE MEDICINE AND HEALTH.
- ↑ Complementary, Alternative, or Integrative Health: What’s In a Name?.
- ↑ Traditional, complementary and integrative medicine ; Definitions.
- ↑ Vorlage:Cite
- ↑ Tobias Esch, Benno Brinkhaus: Neue Definitionen der Integrativen Medizin: Alter Wein in neuen Schläuchen?. In: Karger (Hrsg.): Complement Med Res. 27, 2020, S. 67–69. doi:10.1159/000506224.