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Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften

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Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften
(GWUP)
Logo
Zweck Volksbildung und Verbraucherschutz[1]
Vorsitz: Amardeo Sarma[2]
Gründungsdatum: 11. Oktober 1987[3]
Mitgliederzahl: 2100[4]
Sitz: Roßdorf (bei Darmstadt)
Website: www.gwup.org


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Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) ist eine 1987 in Deutschland gegründete Organisation der Skeptikerbewegung mit Sitz in Roßdorf (bei Darmstadt).[5] Die GWUP ist ein in Deutschland eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt. Die mehr als 1800 Mitglieder (Stand: März 2021) sind, nach eigenen Angaben, Wissenschaftler oder wissenschaftlich interessierte Laien.[6] Einmal jährlich veranstaltet die GWUP eine Konferenz mit wechselnden Themenschwerpunkten.[5] Vorsitzender der GWUP ist Amardeo Sarma.

Ziele und Themen

Die GWUP sieht ihre Hauptaufgabe in der kritischen Betrachtung von Theorien und Behauptungen aus Bereichen wie Verschwörungstheorien[7], Parawissenschaften, Esoterik, Aberglaube und Alternativmedizin.[8] Sie strebt Aufklärung im Sinne der Volksbildung und des Verbraucherschutzes an.[1] Die GWUP stellt die Bedeutung wissenschaftlichen Vorgehens und kritischen Denkens für gesellschaftliche Herausforderungen heraus.[9] Neben einer theoretischen Auseinandersetzung werden auch einzelne Personen wie Wünschelrutengänger, Telekinetiker, „Energetisierer“, alternative Heilkundler und Astrologen kritisiert und ihre Fähigkeiten empirisch überprüft.

Erklärtes Ziel ist die Förderung der Wissenschaften einschließlich ihrer Methoden. Wissenschaftliche Methoden sollen verbreitet, verständlich gemacht und auf Parawissenschaften, Pseudowissenschaften sowie verwandte Überzeugungssysteme angewendet werden. Dies umfasst auch die Information der Öffentlichkeit über den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand hinsichtlich parawissenschaftlicher Behauptungen.[10]

Themengebiete, mit denen sich die GWUP verstärkt beschäftigt, sind Gesundheit, Komplementär- und Alternativmedizin, dabei insbesondere Homöopathie. Kritische Beachtung sei im Gesundheitsbereich besonders angebracht, weil durch Glaube an nicht nachgewiesene Zusammenhänge wirkungsvollere Therapien unterblieben.[11][12] Hinzu kommt die Auseinandersetzung mit Okkultismus, Spiritismus, Esoterik oder Ideologien, wie sie z. B. der Anthroposophie zugrunde liegen; des Weiteren werden Themen aus den Bereichen Religion und Glaube sowie Aberglaube und Kreationismus betrachtet. Im Rahmen eines jährlichen Prognosechecks stehen Astrologie, Prophezeiungen und Vorhersagen im Fokus. Weitere Themenfelder sind Verschwörungstheorien, Paratechnologien, Alternative Medizin, Psychotechniken, Prä-Astronautik, UFOs, aber auch einzelne Fragestellungen etwa zum Turiner Grabtuch, NLP, Heilpraktiker.[8]

In Deutschland engagiert sich die Gesellschaft auch schulpolitisch. So protestierte sie 2012 gegen einen Schulversuch in Hamburg, bei dem Elemente aus der Waldorfpädagogik eingesetzt werden sollten.[13][14] Der offene Brief des GWUP Wissenschaftsrates forderte, „statt esoterischer Lehren ohne Wenn und Aber eine aufgeklärte, moderne und wissenschaftliche Weltsicht ins Zentrum der Schulbildung zu stellen.[14]“ 2016 startete die von der GWUP unterstützte Initiative Informationsnetzwerk Homöopathie (INH),[15] in der sich Homöopathie-Kritiker organisieren.[16]

Organisation

Der Sitz der GWUP in Roßdorf bei Darmstadt

Der Verein wurde 1987 in Bonn gegründet.[17] Er ist ein in Deutschland wegen der Förderung der Volksbildung als gemeinnützig anerkannter[18] eingetragener Verein mit Hauptsitz in Roßdorf bei Darmstadt.[5] Der Vorsitzende ist Amardeo Sarma.[19] Die GWUP ist laut eigenen Angaben die älteste und größte Skeptiker-Organisation im deutschsprachigen Raum und versteht sich als Teil der internationalen Skeptikerbewegung.[6] Als Vorläuferorganisationen nennt die GWUP die informelle Arbeitsgemeinschaft der Skeptiker zur Untersuchung von Pseudowissenschaften und Okkultem (ASUPO) und die 1903 gegründete Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung des Kurpfuschertums.[20]

Der wissenschaftliche Beirat, als „Wissenschaftsrat“ bezeichnet, berät den Verein und ist interdisziplinär besetzt. Er soll die wissenschaftlichen Standards der Vereinsarbeit sicherstellen. Dazu wird ein Vertreter des Wissenschaftsrats in den GWUP-Vorstand entsandt. Es besteht kein Zusammenhang mit dem Wissenschaftsrat.

In Roßdorf unterhält die GWUP das Zentrum für Wissenschaft und kritisches Denken, das hauptberuflich[5] von Martin Mahner geleitet wird.[1] Dort werden unter anderem Anfragen von Journalisten und Interessierten beantwortet.[5] Es wurde 1999 gegründet.[21] Etwa 200 Personen werden pro Jahr individuell beraten.[22] In Roßdorf befindet sich auch eine Präsenzbibliothek.

In Deutschland und Österreich gibt es mehrere Regionalgruppen der GWUP. Sie haben ihren Sitz in Berlin, Essen (für die Metropolregion Rhein-Ruhr), Hamburg, Köln, München, Stuttgart, Würzburg, Wien und Untersberg (für die Region Salzburg/Freilassing).[23] Die Wiener Regionalgruppe tritt in der Öffentlichkeit als Gesellschaft für kritisches Denken auf.[24][25]

Bernd Harder war langjähriges Vorstandsmitglied, ist Pressesprecher und Verantwortlicher für den Blog der GWUP.[26]

Struktur

Vorstand

die Vorstandsmitglieder 2019 sind:[27]

  • Amardeo Sarma, Vorsitzender
  • Stephanie Dreyfürst, stellvertretende Vorsitzende
  • Rouven Schäfer, stellvertretender Vorsitzender
  • Ralf Neugebauer, Beisitzer
  • Claudia Preis, Beisitzerin
  • Carl Heinz Roß, Beisitzer
  • Nikil Mukerji, Vertreter des Wissenschaftsrats im GWUP-Vorstand
  • Oliver Demmert, Schatzmeister
  • Susanne Aust, Beisitzerin

Wissenschaftsrat der GWUP

Im Wissenschaftsrat sind 2019 folgende Mitglieder:[28]

Weitere Mitglieder des Wissenschaftsrats waren in der Vergangenheit:[29]

Die "Fellows" der GWUP (Auswahl)

Die "Fellows" stellen eine Auswahl an Persönlichkeiten der Skeptikerbewegung dar, die die GWUP in der Zeitschrift Skeptiker nennt:[30]

Weitere bekannte Mitglieder (Auswahl)

Aktivitäten

SkepKon (Konferenz)

Seit 1989 veranstaltet die GWUP jährlich eine Konferenz, deren Ziel es unter anderem ist, Ergebnisse aus der Vereinsarbeit der Öffentlichkeit bekannt zu machen. 2011 stand diese Konferenz unter dem Motto Fakt und Fiktion und fand im Juli im Naturhistorischen Museum und der Technischen Universität in Wien statt.[32] 2012 veranstaltete die GWUP vom 18. bis 20. Mai den 6th World Skeptics Congress in Berlin.[33][34][35][36] 2013 fand die Konferenz in Köln erstmals unter dem Namen SkepKon statt.[37] 2014 fand die SkepKon in München,[38] 2015 in Frankfurt[39] und 2016 in Hamburg statt.[40] 2017 tagte die SkepKon in Berlin.[41][42][43] Köln war 2018 der Veranstaltungsort. Zum zweiten Mal konnte die Vortragsreihe Skeptical stattfinden.[44] Redner waren unter anderem Lydia Benecke, Natalie Grams, Nikil Mukerji und Uwe Kanning.[45] 2019 referierten auf der SkepKon in Augsburg unter anderem Gerd Antes, Florian Aigner und Norbert Aust.[46] Beim Skeptical traten Tommy Krappweis und Methodisch inkorrekt! auf.[47][48]

Das Goldene Brett vorm Kopf

Im Rahmen des Publikumstages der GWUP-Konferenz 2011 in Wien wurde auch erstmals der jährliche satirische Negativpreis das Goldene Brett vorm Kopf verliehen. Ab der zweiten Vergabe 2012 gibt es neben einem Preisträger auch einen Preis für das Lebenswerk. Zu jedem Preis gibt es eine Laudatio.[49] In beiden Kategorien werden sowohl Einzelpersonen als auch Organisitionen, Unternehmen oder Produkte ausgezeichnet, darunter etwa der Kopp Verlag, Demeter (Anbauverband) oder Hevert-Arzneimittel sowie Persönlichkeiten wie Peter Fitzek, Harald Walach und Sucharit Bhakdi.

Psi-Test

Das Zentrum für Wissenschaft und kritisches Denken der GWUP

Die GWUP führt seit 2004 jährlich sogenannte Psi-Tests zur Überprüfung paranormaler Fähigkeiten durch.[17][50] Zunächst wurden die Tests in Abstimmung mit James Randi im Rahmen der One Million Dollar Paranormal Challenge[51] durchgeführt, später eigenständig. Für den Nachweis paranormaler Fähigkeiten ist ein Preisgeld von 10.000 Euro ausgeschrieben. Bisher hat noch niemand das Preisgeld gewonnen (Stand 2017). Der Testablauf wird im Vorhinein zwischen Kandidat und der GWUP vereinbart. Bis 2010 haben rund 30 Kandidaten, meist Pendler und Wünschelrutengeher, an den Psi-Tests teilgenommen. Bei keinem der Tests konnte ein Erfolg erzielt werden.[52][53] Die Psi-Tests finden im Biozentrum der Universität Würzburg statt. Auch 2013 konnte keiner der Probanden einen Nachweis seiner paranormalen Fähigkeiten erbringen. Dieser Test wurde von dem Journalisten und Psychologen Sebastian Bartoschek mit Mikrofon und Kamera begleitet.[54] 2014 berichteten die Berliner Morgenpost,[55] Welt.de[56] und das ZDF[57] über die Tests. 2015 berichtet die ARD.[58] 2016 wurden die Tests vom Bayerischen Rundfunk begleitet.[59] 2017 berichteten Der Tagesspiegel[60] und der Deutschlandfunk[61] über die Psi-Tests. 2018 berichtete der humanistische Pressedienst.[62] 2020 waren sie Thema einer Prüfungsfrage der Reife- und Diplomprüfung an berufsbildenden höheren Schulen in Österreich.[63]

Carl-Sagan-Preis für Journalisten

Der Preis soll einen Beitrag honorieren, der aus kritischer und wissenschaftlicher Sicht über ein Thema aus dem Bereich der Parawissenschaften informiert oder die Konsequenzen von parawissenschaftlich basierten Entscheidungen für das Individuum/ die Gesellschaft aufzeigt. Teilnahmeberechtigt sind Journalisten und Wissenschaftskommunikatoren.

Liste der Preisträger

  • 2008: Der Physiker und Ex-Fernsehmoderator Joachim Bublath erhielt den Preis für sein journalistisches Lebenswerk.[64]
  • 2017: Die Wissenschaftsjournalisten Hristio Boytchev und Claudia Ruby wurden für ihre Arbeiten zu pseudomedizinischen Krebsbehandlern (Krebs: Das Geschäft mit der Angst) ausgezeichnet.[65][66]
  • 2019: Das Journalistenteam Nicola Kuhrt und Hinnerk Feldwisch-Drentrup von MedWatch erhielt den Preis für ihr Engagement gegen unseriöse Heilverfahren im Internet.[67][68]

Prognosecheck

Seit dem Jahr 2002[17] wird jährlich eine von Michael Kunkel, Mathematiker und Consultant in einer Versicherungsfirma, erstellte[69] Rückschau auf die astrologischen Prognosen des vergangenen Jahres veröffentlicht.[70] Die Prognosen werden gesammelt und auf einer Website veröffentlicht. Sie stammen überwiegend aus dem Internet (ca. 70 %), des Weiteren aus Zeitungen, Zeitschriften und aus Büchern. Im Jahre 2010 wurden ca. 110 Prognosetexte und Webseiten von über 60 Wahrsagern und Astrologen ausgewertet.[71] Im Jahr 2014 berichtete die Süddeutsche Zeitung.[72] 2015 berichtete die FAZ[73] und der Kölner Stadtanzeiger.[74] 2016 berichtete die ZEIT.[75] 2018 berichtet die Berliner Morgenpost[76]

Homöopathie / Aktion 10:23

Die GWUP tritt als Kritiker der Homöopathie auf.[1][77] Im Jahr 2005 wurde eine Unterschriftensammlung initiiert, die sich gegen die besondere Behandlung der Homöopathie als Heilmethode in Deutschland richtete.[78] Im Jahr 2011 beteiligte sich die GWUP an der internationalen Aktion 10:23, bei der Homöopathie-Kritiker in der Öffentlichkeit größere Mengen an hochpotenzierten Homöopathika einnahmen, um auf wissenschaftlich nicht anerkannte Grundlagen der Homöopathie und wissenschaftlich nicht nachgewiesene Wirkung der Homöopathika hinzuweisen.

Skeptics in the Pub

In Hamburg,[79] Berlin,[80] Köln,[81] und Wien[82] finden regelmäßig Vorträge in lockerer Kneipenatmosphäre zu skeptisch-wissenschaftlichen Themen statt. Es gibt derzeit über 100 Gruppen weltweit, die teilweise mit der GWUP zusammenarbeiten oder von dieser organisiert werden und dieses informelle Format durchführen.

March for Science

Die GWUP unterstützte durch verschiedene Referenten und mediale Unterstützung den March for Science, unter anderem in Bonn/Köln (Rouven Schäfer, GWUP-Vorstand),[83] Hamburg (Julia Offe, GWUP-Vorstand)[84], Frankfurt (Holm Hümmler)[85], Heidelberg Natalie Grams oder Berlin Amardeo Sarma.[86]

Skeptiker – Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken

In der von der Gesellschaft seit 1987 herausgegebenen Quartalszeitschrift Skeptiker werden Artikel, Berichte und Interviews veröffentlicht. Die Zeitschrift versteht sich nicht als Vereinsblatt, sondern als Special-Interest-Zeitschrift. Die Redaktionsleiterin ist Inge Hüsgen. Der Skeptiker hat 2500 Abonnenten (Stand 2017).[17]

Schriftenreihe der GWUP

In der Schriftenreihe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften erschienen bislang folgende Bände:

  1. Irmgard Oepen, Amardeo Sarma (Hrsg.): Parawissenschaften unter der Lupe. Lit, Münster 1995, ISBN 3-8258-2357-1. (2. erweiterte Auflage: Lit, 1998)
  2. Irmgard Oepen, Amardeo Sarma (Hrsg.): Paramedizin. Analysen und Kommentare. Lit, Münster 1998, ISBN 3-89473-721-2.
  3. Irmgard Oepen, Krista Federspiel, Amardeo Sarma, Jürgen Windeler (Hrsg.): Lexikon der Parawissenschaften. Astrologie, Esoterik, Okkultismus, Paramedizin, Parapsychologie kritisch betrachtet. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4277-0.[87]

Rezeption in Medien

Aktionen der GWUP finden regelmäßig Eingang in den redaktionellen Teil deutschsprachiger Massenmedien.[88] So wurden die PSI-Tests der GWUP und die One Million Dollar Challenge 2004 unter anderem in der ARD-Sendung Quarks & Co vorgestellt.[89] Vor allem unmittelbar vor und während der Konferenz berichten Tageszeitungen und Online-Medien über Themen und Hintergründe.[1][12] GWUP-Mitglieder wurden mehrmals bei Fernsehsendungen zu Themenbereichen, mit denen sich der Verein befasst, als Experten eingeladen, so zum Beispiel Heinz Oberhummer zum Thema „Wieviel Unvernunft verträgt die Wissenschaft?“ in der ServusTV-Sendung Talk im Hangar 7,[90] Amardeo Sarma als Gast in der ARD-Sendung Menschen bei Maischberger zum Thema „Seher und Propheten“,[91] Klaus Schmeh beim Hellseher-Casting in der RTL-Sendung Punkt 12[92] oder Bernd Harder in der SWR-Sendung Menschen der Woche zum Thema Weltuntergang 2012.[93]

2008 wurde eine Fernsehdokumentation über die PSI-Tests der GWUP produziert. Diese wurde unter dem Titel Alles fauler Zauber!? Das Übersinnliche auf dem Prüfstand im deutschsprachigen Raum von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt.[94] Über die PSI-Tests aus dem Jahr 2011 berichtet der Bayerische Rundfunk im Rahmen der Fernsehsendung Vor Ort – Die Reportage.[95] Über die Psi-Tests 2012 berichtete der MDR.[96] 2014 wurde die GWUP als Hauptkritiker des vorübergehend geplanten Bachelors in Homöopathie in Traunstein erwähnt[97][98][99][100] 2015 gab Martin Mahner in der deutschen Ausgabe von National Geographic ein Interview über die Aktivitäten der GWUP[101] und in der Frankfurter Rundschau wurde über die Skepkon 2015 berichtet.[39] 2016 berichtete Der Tagesspiegel.[102] 2016 berichtete Spiegel Online über das Goldene Brett vorm Kopf. 2017 berichteten die Süddeutsche Zeitung[103], Der Tagesspiegel[104] und Die Tageszeitung[105] über die Skepkon. Zum Thema Verschwörungstheorien wurde der Pressesprecher der GWUP, Bernd Harder, wiederholt als Experte interviewt, unter anderem von der Süddeutschen Zeitung[106][107] und der Frankfurter Rundschau[108]. Im Deutschen Bundestag wurde Harder als Referent der Konferenz Online-Hass, Verschwörungstheorien und sinkendes Vertrauen in die Medien durch den Ausschuss für Gleichstellung und Nichtdiskriminierung bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarates angehört.[109]

Gegenpositionen

Als Kritiker der GWUP trat der Soziologe Edgar Wunder in Erscheinung, selbst ein ehemaliges Gründungsmitglied des Vereins und langjähriger Redaktionsleiter der GWUP-Zeitschrift Der Skeptiker. Er bemängelte 1999, die GWUP selbst stelle kaum Untersuchungen zum Nachweis paranormaler Phänomene an, sondern „verstehe sich als Kampfverband gegen alles, was der etablierten Wissenschaft zuwiderlaufe.“[110]

Nach Wunder ist ein strukturelles Merkmal der Skeptikerbewegung eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So würden etwa viele GWUP-Mitglieder einen Weltanschauungskampf ohne hinreichende fachliche Kenntnis führen und selektiv und unsachlich argumentieren.[111] An wissenschaftlichen Untersuchungen von Parawissenschaften seien sie höchstens insofern interessiert, „als deren Ergebnisse ‚Kanonenfutter‘ für öffentliche Kampagnen liefern könnten.“[112]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: GWUP – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Kurt de Swaaf: Schluss mit dem Hokuspokus. In: derstandard.at. Abgerufen am 30. Dezember 2016.
  2. https://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/vorstand
  3. https://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/gwup-geschichte
  4. https://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/gwup-geschichte
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 PA_FOC: ZEITGEIST: Verstand contra unbekannt. In: Focus Online. 13. Mai 2002, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  6. 6,0 6,1 Nach Angaben des Vereins GWUP-Blog: Über uns, aufgerufen am 23. Mai 2012.
  7. Frankfurter Rundschau: Mondlandung: Mit Wissenschaft gegen Verschwörungstheorien. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 16. September 2018]).
  8. 8,0 8,1 GWUP Webseite – Themen Abgerufen am 14. März 2015.
  9. Was wir wollen Webseite der GWUP, abgerufen am 27. Juni 2016.
  10. Die Ziele der GWUP. (PDF; 210 kB) GWUP, archiviert vom Original am 4. April 2015; abgerufen am 9. März 2017 (§2 der Vereinssatzung).
  11. Eva Stanzl: Wissen versus Glauben. In: WienerZeitung.at Artikel vom 30. Mai 2011, abgerufen am 27. Juli 2011.
  12. 12,0 12,1 Josephina Maier: Parawissenschaften: Ist das noch normal? In: zeit.de. 25. Mai 2009, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  13. Friederike Ulrich: Ein bisschen Waldorfschule für Wilhelmsburg:. In: welt.de. 26. November 2013, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  14. 14,0 14,1 Offener Brief des GWUP Wissenschaftsrates, Waldorf in Hamburg: Esoterik und “abstruse Ideen”, zusammenfassender Blogeintrag von Bernd Harder 26. November 2013, jeweils GWUP Webseite
  15. Ein herzliches Willkommen im Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) werk=netzwerk-homoeopathie.eu. Abgerufen am 30. Dezember 2016.
  16. Homöopathiekritiker starten Informations-Netzwerk. In: deutsche-apotheker-zeitung.de. 7. September 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  17. 17,0 17,1 17,2 17,3 GWUP-Geschichte, Website der GWUP, abgerufen am 27. Juni 2016.
  18. Birgitta vom Lehn: Schummeln gehört zum Magie-Geschäft:. In: welt.de. 11. Januar 2008, abgerufen am 9. März 2017.
  19. Amardeo Sarma: Lange Nacht mit Harald Lesch (Memento vom 10. Februar 2010 im Internet Archive)
  20. War die GWUP die erste deutsche Skeptiker-Organisation Eintrag auf der Webseite der GWUP
  21. Das Zentrum für Wissenschaft und kritisches Denken der GWUP. In: Skeptiker (4/2002)
  22. Sophia Seiderer: Parawissenschaft: Nach Ufos kommt nun die Homöopathie für Tiere. In: welt.de. 5. März 2010, abgerufen am 9. März 2017.
  23. Regionalgruppen der GWUP Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, abgerufen am 26. Juli 2011.
  24. Website der Gesellschaft für kritisches Denken
  25. Stefan Müller: Skeptikerbewegung: Die Apokalypse in den Köpfen. In: zeit.de. 3. Mai 2012, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  26. https://www.gwup.org/who-is-who/865-harder-bernd
  27. GWUP - Die Skeptiker - Vorstand. Abgerufen am 21. Juli 2019.
  28. GWUP - Die Skeptiker - Wissenschaftsrat. Abgerufen am 21. Juli 2019.
  29. GWUP-Wissenschaftsrat (Memento vom 28. Juli 2012 im Internet Archive)
  30. Inge Hüsgen: Die Fellows der GWUP. Hrsg.: GWUP. Nr. 2, 2018, S. 75.
  31. Abgeordnetenprofil > Bijan Kaffenberger | SPD › Bijan Kaffenberger | SPD. Abgerufen am 5. Mai 2021 (deutsch).
  32. Veranstaltungsarchiv der GWUP, abgerufen am 12. Juli 2011.
  33. 6th World Skeptics Congress. Archiviert vom Original am 30. Mai 2014; abgerufen am 27. Oktober 2014.
  34. Kongress in Berlin: Lobbyisten gegen esoterische Umtriebe. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  35. Skeptiker und Wunder Gottes: Die Jungfrau weint Männerblut. Abgerufen am 9. März 2017.
  36. Welt-Skeptiker-Konferenz: Warum Esoterik und Ufos ernst zu nehmen sind. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  37. Alle Vorträge der Skepkon 2013 jetzt zum Nachlesen im Blog. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  38. Skeptiker-Konferenz: Engelkurse und Pseudotherapien. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  39. 39,0 39,1 Corina Silvia Socaciu: Goethe-Universität: Konferenz der Skeptiker. In: fr-online.de. 12. Mai 2015, abgerufen am 9. März 2017.
  40. SkepKon 2016: Spielverderber in Aktion. In: diesseits.de. 7. Mai 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  41. Skeptical 2017: Fakten sind sexy! Urania Berlin, abgerufen am 16. September 2018.
  42. Sebastian Leber: Fakten gegen den groben Unsinn. In: Der Tagesspiegel Online. 2. Mai 2017, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 16. September 2018]).
  43. Mit Sachlichkeit gegen den Unsinn. In: sueddeutsche.de. 1. Mai 2017, abgerufen am 9. März 2018.
  44. Skeptical: Busting the Bullshit. (hpd.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
  45. Gerd Stelling: SkepKon - Programm. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  46. Programm SkepKon 2019 in Augsburg. GWUP, abgerufen am 8. Juni 2019.
  47. Programm Sceptical 2019. GWUP, abgerufen am 8. Juni 2019.
  48. https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Mondlandung-ein-Fake-Wissenschaftler-entkraeften-solche-Mythen-id54471276.html
  49. Wegen der Covid19-Pandemie fand diese am 15. Dezember 2020 jedoch nicht als Präsenzveranstaltung statt. GWUP: Die Verleihung: Das Goldene Brett 2020. Abgerufen am 9. Februar 2021.
  50. Christoph Drösser: gesellschaft: Alles Hokuspokus. In: Die Zeit. Nr. 43/2004 (online).
  51. Corinna Sachs: Der One-Million-Dollar Test. (Memento vom 23. Januar 2013 im Internet Archive) wdr.de, 12. Oktober 2004.
  52. Ralf Nestler: Die Macht der Strahlen In: Die Zeit, Nr. 34/2009.
  53. Bernd Kramer: Skeptiker: Die Geisterjäger. In: zeit.de. 31. Mai 2011, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  54. Podcast Hoaxilla
  55. Wolfgang Büscher: Wunder gesucht. In: mobil.morgenpost.de. 27. Juli 2014, archiviert vom Original am 12. Februar 2015; abgerufen am 30. Dezember 2016.
  56. Wolfgang Büscher: Übernatürliche Gaben: Alles Hokuspokus? Hier werden Wunder entlarvt. In: welt.de. 28. Juli 2014, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  57. heute-nacht vom 23. Juli 2014
  58. Der Wasser-Flüsterer – Ein Wünschelruten-Gänger muss sich beweisen – SWR Fernsehen RP
  59. https://www.br.de/nachrichten/bayern/sechster-sinn-und-telepathie-untersucht
  60. Sebastian Leber: Gibt es Beweise für übersinnliche Kräfte? In: Der Tagesspiegel Online. 16. August 2017, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 16. September 2018]).
  61. Parawissenschaften - Telekinese auf dem Prüfstand. In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 16. September 2018]).
  62. https://hpd.de/artikel/psi-tests-gwup-2018-15866
  63. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (Hrsg.): Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reife- und Diplomprüfung, BHS Angewandte Mathematik HAK. 5. Mai 2020 (mathago.at [PDF]).
  64. Carl-Sagan-Preis 2008 für Dr. Joachim Bublath. In: blog.gwup.net. Abgerufen am 16. September 2018.
  65. NDR: Krebs: Das Geschäft mit der Angst. Abgerufen am 16. September 2018.
  66. Die Unheiler. In: CORRECTIV. 18. Dezember 2015 (correctiv.org [abgerufen am 16. September 2018]).
  67. https://www.gwup.org/infos/nachrichten/2103-carl-sagan-preis-2019-fuer-medwatch
  68. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/MedWatch-kaempft-mit-Fakten-gegen-Fakes,zapp11914.html
  69. Prognosencheck 2012. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  70. Wahrsager sind Unwahrsager – außer Paul. In: Badische Zeitung, 16. Dezember 2010.
  71. GWUP Wahrsager Prognosecheck 2010, aufgerufen am 9. März 2017.
  72. dpa: Wahrsagerei für 2014: Kritiker sehen Orakel-Debakel. In: sueddeutsche.de=. 12. Dezember 2014, abgerufen am 27. August 2020.
  73. lhe: Der Weltuntergang hat Hochkonjunktur. In: FAZ.net. 14. Dezember 2015, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  74. Maria Dohmen: Reportage: Ein Blick in die Zukunft: Der Besuch bei einer Hellseherin. In: ksta.de. 30. Dezember 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  75. Jahreswechsel: Kritiker: Wahrsager lagen 2016 daneben. In: Zeit Online. 15. Dezember 2016, abgerufen am 28. August 2017.
  76. https://www.morgenpost.de/vermischtes/article216006985/Hellseher-lagen-2018-grandios-daneben-mal-wieder.html
  77. Bernd Kramer: Pseudowissenschaften: Der akademische Geist. In: zeit.de. 31. Mai 2011, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  78. Resolution gegen Homöopathie
  79. „Skeptics in the Pub“. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  80. Berlin Skeptics. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  81. Skeptics in the Pub Koeln. Abgerufen am 27. Oktober 2014.
  82. „Skeptics in the Pub“. Abgerufen am 16. Mai 2016.
  83. Bilder vom March for Science in Bonn. Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), abgerufen am 16. September 2018.
  84. Mark Spoerrle: G20-Gipfel: Trump auf Hotelsuche. In: Zeit Online. 11. April 2017, abgerufen am 6. Mai 2017.
  85. March for Science Dr. Stephanie Dreyfürst und die Skeptiker untersuchen PSI-Phänomene. In: Rhein-Main.Eurokunst. (eurokunst.com [abgerufen am 16. September 2018]).
  86. Manfred Ronzheimer: Jahrestreffen der „Skeptiker“: Zweifeln hält gesund. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Mai 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 16. September 2018]).
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Koordinaten: 49° 51′ 50,5″ N, 8° 44′ 42,6″ O

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