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Gleichgewichtssinn
Der Gleichgewichtssinn dient zur Feststellung der Körperhaltung und Orientierung im Raum. Der Gleichgewichtssinn setzt sich aus mehreren Einzelsinnen zusammen: der vestibulären Wahrnehmung, die die Richtung der Gravitation und von Beschleunigung bestimmt; der visuellen Wahrnehmung, die die Orientierung im Raum feststellt; dem Tastsinn und der Tiefensensibilität.
Beschreibung
Die Wahrnehmung der Gravitation hat ihr Zentrum im Gleichgewichtsorgan von Innenohr und Kleinhirn. Essenziell sind außerdem die Augen, der Sehnerv und sämtliche Neuronen des visuellen Systems; sie nehmen die Raumlage wahr, bestehend aus dem Empfinden für oben und unten (Lotrichtung), für Winkel bzw. Neigungen (Lageorientierung). Die Informationen der verschiedenen Systeme werden miteinander verknüpft und an die Arm- und Beinmuskulatur weitergeleitet.[1]
Zum Gleichgewichtssinn tragen außerdem bei:
- die Muskulatur des Skeletts – bei Körperdrehungen und teilweise bei Beschleunigung
- das Gesäß (in der Fliegersprache das „Sitzfleisch“) – bei Beschleunigungen vor allem in vertikaler Richtung
- das Gehör – zur Schätzung von Geschwindigkeiten mit Hilfe von Luftgeräuschen, sowie
- der Hautsinn – für Eigen- und Luftbewegungen. Vögel spüren die Luftkräfte an den Federn.
Es wird unterschieden zwischen den Erfordernissen für das
- statische Gleichgewicht (z. B. beim Stehen auf einem Bein, Handstand)
- zwei Formen des dynamischen Gleichgewichts
Bei wirbellosen Tieren hält die Statozyste die Balance im Wasser aufrecht. In Pflanzen gibt es positiven und negativen Gravitropismus in verschiedenen Zelltypen.
Siehe auch
- Gleichgewichtssinn - Artikel in der deutschen Wikipedia
Weblinks
- Wissen.de: Der Gleichgewichtssinn
- dasGehirn.info – Gleichgewichtssinn
Einzelnachweise
- ↑ Corves: Ein Labyrinth fürs Gleichgewicht. In: www.dasgehirn.info. Abgerufen am 4. August 2016.
- ↑ Arnd Krüger: Geschichte der Bewegungstherapie, in: Präventivmedizin. Springer, Heidelberg Loseblatt Sammlung 1999, 07.06, S. 1–22.