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Levicowasser

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Versiegte Heilquelle in Roncegno

Als Levicowasser wird das Wasser verschiedener Quellen in der Gegend von Levico im Tal der Brenta im Trentino im Norden Italiens bezeichnet. Es entspringt unter anderem einer Quelle im Ort Vetriolo auf 1600m Höhe auf dem Monte Fronte[1] in einer Grotte am Ende eines 130 m langen, engen Bergwerkstollens,[2] der zur Gewinnung von Eisenvitriol und Kupfer erstellt[2] in einer Lage Arsenopyrit liegt[3], der sogenannten Starkwasserquelle. Im Stollen kommen im Durchschnitt regelmäßig ca. 780 l/Stunde Wasser zu Tage, die Mineralien und Metalle aufnehmend, die unter Mitwirkung von Mikroorganismen aus dem umgebenden Gestein in Lösung gehen.[2] Die Quelle fließt aus vier Spalten am Grunde der Vitriolgrotte und wird durch einen Gang zum Ausgang der Höhle geleitet. Außer dieser Hauptquelle befinden sich in der Grotte noch einige kleinere, sogenannte Kapillarquellen, welche sich ebenfalls mit der obigen Quelle vereinigen.[4]

Das Wasser wird in verschiedenen lokalen Einrichtungen wie auch der Casa Raphael in Roncegno verwendet. Roncegno besaß eine mittlerweile versiegte Quelle ähnlicher Zusammensetzung.[5] Levicowasser ist Grundlage verschiedener Arzneimittel der Anthroposophischen Medizin.

Eine etwas tiefer liegende Quelle, die in der sogenannten Ockergrotte entspringt,[5] wird als Schwachwasserquelle bezeichnet, oder früher auch als Trinkquelle[4]. Nur das konzentriertere Wasser der Starkwasser- oder Badequelle[4] wird gegenwärtig zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.

Das Wasser der Starkwasserquelle hat einen hohen Säuregehalt und beinhaltet unter anderem Sulfat, Eisen und weitere Metalle wie Kupfer oder Zink.[1] Im Jahr 1858, führte der italienische Arzt Luigi Manetti erste chemische Analysen durch: Das „starke Wasser“ enthält in kolloidaler Lösung befindliches Eisen, außerdem Kupfer, Zink, Kalzium, Magnesium und Arsen in therapeutischen Mengen.[6]

Geschichte

Die erste historische Erwähnung der Levico-Ouelle findet sich bei dem berühmten Historiker Michelangelo Mariani, der 1673 über das Trentiner Konzil berichtete. Mariani erwähnt in seinem Bericht, dass es oberhalb von Levico im Suganatal eine berühmte Quelle gibt, die schon im Mittelalter bekannt war. Dieses Tal war geprägt durch seinen Reichtum an Metallen, mit über 60 verschiedenen Mineralien- und Metallkombinationen und schon seit Jahrhunderten wurde in der Tiefe des Berges, wo auch das Wasser entspringt, Bergbau betrieben.[7] Im Jahr 1858, führte der italienische Arzt Luigi Manetti erste chemische Analysen durch: Das „starke Wasser“ enthält in kolloidaler Lösung befindliches Eisen, außerdem Kupfer, Zink, Kalzium, Magnesium und Arsen in therapeutischen Mengen.[6]

Levicowasser in der Anthroposophischen Medizin

Bad mit Levicowasser in der Casa Raphael

Levicowasser ist Grundlage verschiedener Arzneimittel der Anthroposophischen Medizin. Es wird beschrieben im Anthroposophic pharmaceutical codex (apc).[8]

Levicobäder in der Casa Raphael

In der Casa Raphael wird bei Bädern das Quellwasser verdünnt eingesetzt. Bei 60 l Wasser pro Bad Gesamtmenge ansteigend von 10 bis maximal 20l Levicowasser. Nach dem Bad erfolgt eine Nachruhe für 20 Minuten.

Rudolf Steiner zu Levicowasser

„Ich möchte, um ein naheliegendes Beispiel zu erwähnen, nur daran erinnern, wie zum Beispiel eine solche Substanz wie das Roncegno-Wasser oder das Levico-Wasser geradezu — vergleichsweise geredet — durch einen guten Geist zubereitet ist, um so mancherlei Kräfte, die im menschlichen Organismus eine günstige Rolle spielen können, unter gewissen Umständen schon in der außermenschlichen Natur vorzubereiten. Wenn wir daran denken — und wir werden in den nächsten Tagen solche Sachen noch eingehend charakterisieren —, wie in diesem Wasser in einer ganz wunderbaren Weise die beiden Kräfte des Kupfers und des Eisens gegeneinander abkompensiert sind, und wie dann, um dieses Abkompensieren wiederum, ich möchte sagen, auf eine breitere Basis zu stellen, das Arsen dadrinnen ist, so sagt man sich: da ist etwas in der Außenwelt geradezu präpariert für gewisse Zustände des Menschen.“ (Lit.:GA 312, S. 228)

Geisteswissenschaft und Medizin, 12. Vortrag, Dornach 1. April 1920

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alessandro Sester: Das Levico-Wasser – Quelle des Wohlbefindens. In: Levico Terme. 4. September 2016 (levicoterme.it [abgerufen am 1. Februar 2022]).
  2. 2,0 2,1 2,2 Christine Sutter: Die Levico-Quelle – die heilbringende Komposition der Erde. In: Strömungsinstitut Herrischried (Hrsg.): Wasserzeichen. 2015, S. 21 ff. (stroemungsinstitut.de [PDF; abgerufen am 1. Februar 2022]).
  3. Levicowasser. In: Casa di Salute Raphael. Abgerufen am 13. Januar 2022.
  4. 4,0 4,1 4,2 Josef Zehenter: Die Mineralquellen Tirols; mit vorzüglicher Berücksichtigung ihrer chemischen Zusammensetzung auf Grund der vorhandenen Daten. 1. November 1892 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Februar 2022]).
  5. 5,0 5,1 Otto Wolff: Die Heilquelle des Levico-Wassers. In: Der Merkurstab. Band 48, Nr. 3, 1995, ISSN 0935-798X, S. 269–273, doi:10.14271/DMS-16720-DE (anthromedics.org [abgerufen am 13. Januar 2022]).
  6. 6,0 6,1 Annette Bopp: WALA Arzneimittel - Wir erschließen Ihnen die Heilkräfte der Natur. 20. Oktober 2021, abgerufen am 1. Februar 2022.
  7. Stefano Gasperi: Das Geheimnis der Quelle von Levico-Vetriolo. In: Der Merkurstab. 2008, ISSN 0935-798X, doi:10.14271/DMS-19252-DE (anthromedics.org [abgerufen am 8. Februar 2022]).
  8. International Association of Anthroposophic Pharmacists IAAP (Hrsg.): ANTHROPOSOPHIC PHARMACEUTICAL CODEX APC 3.0. 3. Auflage. Dornach, Schweiz 2013, Levico water, S. 57 ff. (iaap-pharma.org [PDF; abgerufen am 2. Februar 2022]).