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Michael Frass

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Michael Frass (* 1954 in Wien) ist ein österreichischer Facharzt für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin. Er ist Universitätsprofessor an der Medizinischen Universität Wien.

Leben

Michael Frass studierte von 1972 bis 1978 Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Es folgten Forschungsaufenthalte am Institut Pasteur in Paris und dem Porter Memorial Hospital (USA). Er wurde 1990 habilitiert und 1994 an der Universität Wien zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt. Seit März 2004 war er Leiter der Spezialambulanz Homöopathie bei malignen Erkrankungen an der Klinik für Innere Medizin I der Medizinischen Universität Wien (MUW); diese Ambulanz wurde 2018 in eine "Spezialambulanz für Komplementärmedizin in der Onkologie" umgewandelt.[1]

Seit 2005 war Frass auch Koordinator des Wahlfachs Homöopathie an der MUW. Seit dem Wintersemester 2001/02 war er Koordinator der Ringvorlesung Grundlagen und Praxis komplementärmedizinischer Methoden im Medizinstudium in Wien. 2018 wurde das Wahlfach "Homöopathie" wegen Unwissenschaftlichkeit von der Meduni Wien beendet.[2][3] 2002 bis 2005 war er Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Homöopathie, seit 2005 ist er Leiter des Instituts für Homöopathieforschung.

Er ist 1. Vorsitzender der im November 2010 gegründeten Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom),[4] Präsident des Dachverbandes österreichischer Ärztinnen und Ärzte für Ganzheitsmedizin und seit 2002 sowie seit 1994 Vizepräsident der Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie.

Werk

Eines der Schwerpunktgebiete, auf denen Frass tätig ist, ist die Homöopathie nach Samuel Hahnemann,[5] hier hat er verfasst[6][7] sowie ein Lehrbuch über Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin gemeinsam mit Martin Bündner herausgegeben.[8] Weiters hat er mehrere Arbeiten bezüglich des Einflusses der maschinellen Beatmung auf die Ausschüttung des atrialen natriuretischen Peptids veröffentlicht.[9][10][11] Zudem hat sich Frass besonders mit der Sicherung der Atemwege im Notfall und mit der wissenschaftlichen Evaluierung verschiedener Atemwegshilfen, vor allem alternativer Geräte, beschäftigt.

Erfindungen

Die rasche Beurteilung und Management der Atemwegsstrukturen sowie deren Funktion sind vorrangig bei der Notfallintubation.[12] Die endotracheale Intubation ist der Goldstandard zur Erhaltung des Atemwegs. Allerdings ist diese Methode auch Geübten oftmals wegen schwieriger räumliche und Lichtverhältnisse unmöglich. Mit dem Ziel einer simplen und effizienten Alternative entwickelte Frass den Combitubus (Herstellerbezeichnung Combitube).[13][14][15][16][17][18] Dieses Gerät sichert die Atemwege bei Notfällen und zeichnet sich dadurch aus, dass es sowohl bei Positionierung in der Speiseröhre als auch der Luftröhre eine adäquate Beatmung ermöglicht.

Mitgliedschaften in internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1998 – Preis für besondere Verdienste um die Forschung und Entwicklung des Atemwegsmanagements Österreichische Gesellschaft für Anaesthesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI)
  • 2001 – Benefactor of Mankind Award Airway Education & Research Foundation Street Level Airway Management (SLAM) Conference
  • 2011 – Lifetime Achievement Award der Society for Airway Management[19]

Publikationen

Bücher

  • Michael Frass, Michael Bündner (Hrsg.): Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin. Urban & Fischer/Elsevier Verlag, 2007.

Artikel

Publikationen zur Homöopathie:

  • Acht Jahre Kopfschmerzen. In: Dt J Homöopathie. 7 (4. Quartal) 1988, S. 323–324.
  • Sepsis-Behandlung beim beatmeten Patienten an der Intensivstation. In: Dt J Homöopathie. 9 (2. Quartal) 1990, S. 159–162.
  • mit B. Bunzel und M. Strasser: Homöopathie in der Wartezeit vor Herztransplantation. In: Dt J Homöopathie. 16 (4. Quartal) 2000, S. 318–320.
  • Homöopathie – ihr Stellenwert auf einer Intensivstation. In: Peter König (Hrsg.): Durch Ähnliches Heilen. Homöopathie in Österreich. Orac Verlag, 1996, S. 143–151.
  • 21-teilige Serie über Homöopathie für die Österreichische Apothekerzeitung gemeinsam mit Ilse Muchitsch (2001).
  • mit P. C. Endler, R. Ludtke, C. Heckmann, C. Zausner, H. Lassnig, W. Scherer-Pongratz und M. Haidvogl: Pretreatment with thyroxine (10 -8 parts by weight) enhances a 'curative' effect of homeopathically prepared thyroxine (10 -13) on lowland frogs. In: Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 10, 2003, S. 137–142.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ernst.mauritz,katrin.solomon,ingrid.teufl: Glaubensfrage Homöopathie: Warum die Diskussion jetzt neu aufflammt. 27. November 2018, abgerufen am 30. Mai 2021.
  2. Die MedUni Wien distanziert sich von der Homöopathie. Abgerufen am 30. Mai 2021 (deutsch).
  3. Irina Angerer: MedUni Wien streicht Homöopathiekurs: Studierende: 1, Globuli: 0. In: Die Tageszeitung: taz. 28. November 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 30. Mai 2021]).
  4. wisshom.de
  5. Samuel Hahnemann: Organon of Medicine. 6t. Auflage. Gazelle Distribution Trade, 2009.
  6. M. Frass, C. Dielacher, M. Linkesch, C. Endler, I. Muchitsch, E. Schuster, A. Kaye: Influence of potassium dichromate on tracheal secretions in critically ill patients. In: Chest. 127, 2005, S. 936–941.
  7. M. Frass, M. Linkesch, S. Banyai, G. Resch, C. Dielacher, T. Löbl, C. Endler, M. Haidvogl, I. Muchitsch, E. Schuster: Adjunctive homeopathic treatment in patients with severe sepsis: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial in an intensive care unit. In: Homeopathy. 94, 2005, S. 75–80.
  8. Michael Frass, Martin Bündner (Hrsg.): Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin. Elsevier, Urban & Fischer, 2007.
  9. M. Frass, B. Watschinger, O. Traindl, R. Popovic, A. Podolsky, H. Gisslinger, S. Falger, M. Goldin, E. Schuster, C. Leithner: Atrial natriuretic peptide release in response to different positive end-expiratory pressure levels. In: Crit Care Med. 21, 1993, S. 343–347.
  10. M. Frass, R. Popovic, E. Hartter, C. Auinger, W. Woloszczuk, C. Leithner: Atrial natriuretic peptide decrease during spontaneous breathing with continuous positive airway pressure in volume-expanded healthy volunteers. In: Crit Care Med. 16, 1988, S. 831–835.
  11. C. Leithner, M. Frass, R. Pacher, E. Hartter, H. Pesl, W. Woloszczuk: Mechanical ventilation with positive end-expiratory pressure decreases release of alpha-atrial natriuretic peptide. In: Crit Care Med. 15, 1987, S. 484–488.
  12. J. L. Benumof: Management of the difficult adult airway. In: Anesthesiology. 75, 1991, S. 1087.
  13. M. Ochs, G. M. Vilke, T. C. Chan, T. Moats, J. Buchanan: Successful prehospital airway management by EMT-Ds using the combitube. In: Prehosp Emerg Care. 4, 2000, S. 333–337.
  14. D. P. Lefrancois, D. G. Dufour: Use of the esophageal tracheal combitube by basic emergency medical technicians. In: Resuscitation. 52, 2002, S. 77–83.
  15. M. Frass, M. R. Salem, S. Vaida, C. A. Hagberg: Esophageal-tracheal double-lumen airways: the Combitube and Easytube. Benumof and Hagberg's Airway Management. 3. Auflage. Saunders, 2013.
  16. M. Frass: The Combitube: Esophageal/Tracheal Double Lumen Airway. In: Carin Hagberg, Jonathan L. Benumof (Hrsg.): Airway Management - Principles and Practice. 3. Auflage. Elsevier Saunders, St. Louis 2013, ISBN 978-1-4377-2764-7, S. 569–591, und 916–954.
  17. Michael Frass: Combitube. In: The Internet Journal of Emergency and Intensive Care Medicine. 5, Nr. 2, 1 January 2001. (online) doi:10.5580/14e7 (zurzeit nicht erreichbar).
  18. M. Frass, S. Rödler, R. Frenzer, W. Ilias, C. Leithner, F. Lackner: Esophageal tracheal combitube, endotracheal airway and mask: Comparison of ventilatory pressure curves. In: The Journal of Trauma. 29, 1989, S. 1476–1479.
  19. meduniwien.ac.at
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