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Ätherleib

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Der Ätherleib ist ein vorrangig in der Anthroposophischen Medizin gebrauchtes Konzept. Er wird in der Anthroposophie Rudolf Steiners auch als Lebensleib oder Bildekräfteleib bezeichnet. In seinen frühen Werken findet sich auch die Bezeichnung Linga-Sharira nach indisch-theosophischer Terminologie.

Der Ätherleib wird als den Lebensprozessen von Organismen ursächlich entsprechend angesehen. Die Gesetzmäßigkeiten des Physischen würden von ihm ergriffen / überlagert und so in eine höhere Ordnung eingefügt. Die physischen Gesetzmäßigkeiten wären zwar weiterhin wirksam sind, aber nicht in Ausschließlichkeit. Diese Vorstellung kann als Schichtendeterminus aufgefasst werden.

Viergliederung

Bezug zur Viergliederung

Im Konzept der Viergliederung fügt sich der Ätherleib zwischen physischen Leib und Astralleib. In ersterem bewirkt er Gestaltungen wie die der Pflanzen, oder betreibt im Allgemeinen Lebensprozesse. Seine Kräfte könnten sich aber auch in die darüberliegende Ebene des Astralleibs / des Bewußtseins / der Innenwelt richten, um dort die Grundlage von Gedanken oder Empfindungen zu bilden. Insofern stellt der Ätherleib ein Bindeglied zwischen Leib und Seele dar. Dieser Prozess wird teilweise als Metamorphose von Bildekräften bezeichnet und spielt auch in der Waldorfpädagogik eine Rolle. Es wird angenommen, dass in den ersten sieben Lebensjahren die Bildekräfte im Wesentlichen im Organischen tätig sind - dieser Prozess würde durch die Bildung der bleibenden Zähne im Wesentlichen abgeschlossen - und danach frei würden für die weitergehenden seelischen Tätigkeit des Menschen, der Schulbildung zur Verfügung stünden.

Der Ätherleib wird gesehen als das unterste übersinnliche Wesensglied des Menschen. Alle Lebewesen, neben dem Menschen also auch Tiere und Pflanzen, verfügten über einen eigenen Ätherleib.

Bezug zum Weltganzen

Der Ätherleib sei aus einem allgemeinen Ätherischen herausgegliedert ähnlich wie der physische Leib des Menschen in der physischen Welt abgegrenzt ist.

Seinem Wesen nach sei der Ätherleib „nichts anderes als ein zusammengedrängtes, die Weltgesetzlichkeit in sich spiegelndes Bild der kosmischen Gesetzmäßigkeit.[1]

Entsprechende Konzepte außerhalb der Anthroposophie

Bei Aristoteles kann eine Entsprechung im Begriff Threptikon (lat. anima vegetativa) gesehen werden, Paracelsus bezeichnet ihn als Archäus[2] oder auch als Spiritus Vitae oder Liquor Vitae. Im asiatischen Raum sind Entsprechungen wohl in den Konzepten von Chi oder Prana zu suchen

Prana

Steiner schildert den Zusammenhang zwischen Ätherleib und Prana folgendermaßen: "Die allgemeine Lebensflut heißt Prana. Sie rinnt wie Wasser; ist sie aber geformt, wie man Wasser in ein Gefäß gießt, in den physischen Leib gegossen, so spricht man von Ätherleib."[3] und "... soll hier dem Menschen, insofern er ein Organismus ist, Prana oder die Lebenskraft, als das zweite Glied seiner Wesenheit neben dem physisch-mineralischen Körper, zugeschrieben werden."[4]

Im Yoga erfolgt durch das Yogawiki,[5] sowie auf der Website der Anthroposophischen Ärztegesellschaft Indiens die Zuordnung zum Begriff Pranamaya Kosha.[6]

Qi

Jörn Heinlein weist in einem Aufsatz auf Bezüge und Unterschiede zwischen Qi und dem Begriff des Ätherischen hin.[7] Calypso Connolly, sowie Samantha Keen sehen einen Zusammenhang zwischen Qi/Chi und dem Ätherleib.[8][9]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Rudolf Steiner: PHILOSOPHIE UND ANTHROPOSOPHIE (= Rudolf Steiner Gesamtausgabe(a). Nr. 35). Rudolf Steiner Verlag, Dornach (GA 35 [PDF] GA 35(a)).
  2. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin (= Gesamtausgabe. Nr. 312). 7., Taschenbuchausgabe Auflage. 1999, ISBN  3-7274-6770-3, S. 19 (pdf pdf(2) html mobi epub archive.org rsarchive.org): „Wenn man so wie Paracelsus von dem Archäus spricht, wenn man so spricht, wie wir sprechen von dem Ätherleib des Menschen...“
  3. Rudolf Steiner: Vor dem Tore der Theosophie (= Rudolf Steiner Gesamtausgabe(a). Nr. 95). Rudolf Steiner Verlag, Dornach, S. 160 (GA 95, S. 160 [PDF] GA 95(a)).
  4. Rudolf Steiner: Lucifer-Gnosis (= Rudolf Steiner Gesamtausgabe(a). Nr. 34). Rudolf Steiner Verlag, Dornach, S. 128 (GA 34, S. 128 [PDF] GA 34(a)).
  5. Ätherleib. In: Yoga Vidya Wiki. Abgerufen am 25. Juli 2021.
  6. Welcome to AMS India. In: AMS India. Abgerufen am 9. Mai 2022 (english).
  7. Jörn Heinlein: Die Ki-Kraft in der japanischen Kultur und das Ätherische in der Anthroposophie. In: Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland. 19. Juli 2021, abgerufen am 10. Mai 2022.
  8. Calypso Connolly: The Anthroposophical Perspective on the Structure and Functioning of the Human Being. In: Tobias School of Art & Therapy. 23. Februar 2015 (british English, tobiasart.org [abgerufen am 10. Mai 2022]).
  9. Samantha Keen: The qi body. In: LivingNow Magazine. 2. November 2005 (english, com.au [abgerufen am 10. Mai 2022]).
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Ätherleib aus Anthrowiki und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation und der Creative Commons Attribution/Share Alike. Auf Anthrowiki ist eine Liste der Autoren verfügbar.