Nicht angemeldeter Benutzer - Bearbeiten von Seiten ist nur als angemeldeter Benutzer möglich.

Sommerakademie für Integrative Medizin

Aus imedwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sommerakademie für Integrative Medizin
Sitz Universität Witten/Herdecke (Koordinaten: 51° 27′ 8,1″ N, 7° 21′ 24,6″ O)
Website https://sommerakademie-witten.de/de/
Lage der Einrichtung
Auf Karte anzeigen Koordinaten: 51.45225, 7.35684
Die Karte wird geladen …
center: 51.45225,7.35684


Die Sommerakademie für Integrative Medizin ist eine seit 2010 jährlich im August an der Universität Witten/Herdecke stattfindende Veranstaltung zur integrativen Medizin. Mit knapp 250 Beteiligten und acht Veranstaltungstagen ist sie die größte deutschsprachige Veranstaltung ihrer Art und gleichermaßen für Studierende und Berufstätige (Ärzt*innen, Therapeut*innen, Psycholog*innen und Pflegende) konzipiert.[1] Die Veranstaltung wird von jährlich wechselnden studentischen Vorbereitungsgruppen geplant, anfangs im Rahmen der Initiative Medizin mit Herz und Hand.[2]

Die Sommerakademie beschreibt sich selbst so: "Die Sommerakademie für Integrative Medizin entspringt dem Bedürfnis junger Menschen, einen Einblick in verschiedene medizinische Systeme und Therapieverfahren zu gewinnen und sich mit Grundsatzfragen der Heilberufe zu beschäftigen. Zudem bietet sie Orientierung in der Vielfalt von Behandlungskonzepten und ermöglicht damit die Entwicklung persönlicher Interessen. Sie versteht sich als ein Ort der Begegnung, des von- und miteinander Lernens, des Hinterfragens und Durchdenkens, des Entdeckens neuer Möglichkeiten und Potentiale und des Findens neuer Ideen / Visionen hinsichtlich unseres Gesundheitssystems."[3]

Es kommen Studierende und Mediziner zusammen, die in Theorie und Praxis eine menschliche Heilkunde suchen und verwirklichen wollen.[4] Es geht darum, Interdisziplinarität, Interprofessionalität und Methodenvielfalt im Gesundheitssystem zu fördern, sowie Eigenverantwortlichkeit des Patienten zu stärken und einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen.[5]

Zum Themenspektrum gehören komplementärmedizinischer Verfahren wie Traditionelle Chinesische Medizin, Anthroposophische Medizin und Homöopathie ebenso wie z.B. Alexandertechnik, Osteopathie und Ayurveda.

Ein die anfänglichen Sommerakademien durchziehendes Konzept war, dass gemeinsam mit einem Patienten, der während der Veranstaltung zu Gast war, die Teilnehmenden einen individuellen Behandlungsplan erarbeiten. Ziel dabei ist die Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Denkrichtungen und gleichzeitig des eigenen Verständnisses von Gesundheit und Krankheit, von Behandlung und Heilung.[6]

Die Veranstaltungssprache ist im Wesentlichen deutsch, wenn auch über die Jahre wiederholt nichtdeutschsprachige Ansätze versucht wurden, ohne dauerhaft im Konzept einen Platz zu finden.

Integrative Medizin

Integrative Medizin“ wird auf der Veranstaltung so verstanden, daß im selben Maße körperliche, seelische und geistige Aspekte der Patient*innen in das Verständnis und in die Therapie von Erkrankungen einbezogen werden. Das reflektierte Studium verschiedener Medizinsysteme, Menschenbilder und Therapieverfahren soll dazu beitragen sich den Zusammenhängen dieser Aspekte zu nähern. Intention ist, die Integrative Medizin auf einer wissenschaftlichen Basis aufzubauen, wobei auch die Weiterentwicklung der Wissenschaft in den Diskurs mit aufgenommen wird.[7]

Entstehung und Geschichte

Im Jahr 2010 wurde die Idee eines „Falltags für Integrative Medizin“ an der Universität Witten/Herdecke von Studierenden aufgegriffen, um sich innerhalb einer Seminarwoche mit den Fragen und Möglichkeiten einer Integrativen Medizin auseinanderzusetzen.[8] Unterstützung erfolgte durch das „Integrierte Begleitstudium Anthroposophische Medizin". Daraus entwickelte sich durch jährlich neu zusammengesetzte Vorbereitungsteams die Reihe der Sommerakademien, zunächst im Rahmen der Initiative „Medizin mit Herz und Hand". Studierende suchten Einblicke in unterschiedliche medizinische Systeme und Therapieverfahren und deren Begegnung in Respekt und Gleichberechtigung zu ermöglichen. Sie beschäftigen sich mit Grundsatzfragen der Medizin und fördern den Austausch zwischen den Universitäten. Bereiche, die an anderen Universitäten als mangelnd erlebt werden, werden zu Schwerpunktthemen, z.B. das Erlernen von Empathie, dialogische Fähigkeiten im Umgang mit Patienten und Kollegen, die Reflexion eigenen Handelns oder der persönlichen Motivation.[9]

Mottos des Sommerakademien

2022: Eine Welt und viel Zukunft! - Wie wollen wir leben? One Health

2021: Plan C - Auf der Suche nach neuen Verbindungen

2020 fand aufgrund der Covid19-Pandemie keine Sommerakademie in Präsenz statt

2019: Insight Out - From Visions to Realities

2018: Gratwandern – Jenseits von richtig und falsch

2017: From How to Now

2016: Gesundheitsrevolution?! – Wo wollen wir hin?

2015: Treffpunkt Grenze – von hier aus gemeinsam

2014: Wie wollen wir uns begegnen?

2013: Wie nehmen wir gesund(es) wahr?

2012: Wie werden wir wahr?

2011: Herz im Puls

2010: Wofür schlägt dein Herz?

2022 - Eine Welt und viel Zukunft! - Wie wollen wir leben? One Health

2022 war das Thema One Health inhaltlicher Schwerpunkt.

2015 - Treffpunkt Grenze – von hier aus gemeinsam

„Uns geht es konkret darum, zu sehen, wo wir als Ärzte und Studierende stehen, aber auch als Menschen. Es geht uns darum, zu fragen: Was passiert eigentlich, wenn ich meine Grenzen wahrnehme und transparent mit ihnen umgehe? Bedeutet das automatisch Stillstand oder eröffnen sich dann neue Möglichkeiten? Außerdem: Sind Grenzen immer einschränkend? Oder können sie auch befreiend sein?“[10] Eine Patientin wurde jeden Tag in einem anamnestischen Interview aus der Sichtweise einer anderen Schule betrachtet - der Schulmedizin, der Homöopathie, der Osteopathie und der Alexandertechnik. Am letzten Veranstaltungstag ging es dann um die Gemeinsamkeiten und Grenzen der jeweiligen Fachrichtungen und um die Frage: kann für die Patientin ein gemeinsames Behandlungskonzept erarbeitet werden?[9]

2010 - Wofür schlägt Dein Herz?

Schirmherr der ersten Sommerakademie war Eckhart Hahn. Dekan der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke.[11] Es entstand im Anschluss ein recht umfangreicher Konferenzband.[11]

Links

Einzelnachweise

  1. Willkommen bei der Sommerakademie 2019! In: Sommerakademie für integrative Medizin Website. Abgerufen am 25. November 2019.
  2. Renate aus Witten: Wie eine Oase im Sommer – Die Sommerakademie für integrative Medizin 2014 in Witten. Abgerufen am 25. November 2019.
  3. Sommerakademie für integrative Medizin. In: Zukunftsstiftung Gesundheit Website. Abgerufen am 25. November 2019.
  4. „Sommerakademie für Integrative Medizin Witten-Herdecke 2019“ setzte Meilensteine. Abgerufen am 25. November 2019.
  5. Sommerakademie für Integrative Medizin 2016 startet in Witten. In: www.juraforum.de. Abgerufen am 25. November 2019.
  6. Medizin mit Herz und Hand. In: WELEDA Magazin. Abgerufen am 25. November 2019.
  7. Was ist integrative Medizin? In: Sommerakademie für integrative Medizin Website. Abgerufen am 26. November 2019.
  8. Einführung in die Sommerakademie für Integrative Medizin. In: Sommerakademie für integrative Medizin Website. Abgerufen am 25. November 2019.
  9. 9,0 9,1 Doris Werner: Sommerakademie für Integrative Medizin an der Universität Witten/Herdecke. In: Deutscher Arbeitskreis für Konzentrative Bewegungstherapie DAKBT e.V. 22. Juli 2015, abgerufen am 21. August 2022.
  10. Charlotte Streffer, zitiert nach Sommerakademie für Integrative Medizin an der Universität Witten/Herdecke. In: Medizin Aspekte. 22. Juli 2015 (medizin-aspekte.de [abgerufen am 21. August 2022]).
  11. 11,0 11,1 Sommerakademie für integrative Medizin; 31. Juli bis 6. August 2010 Universität Witten/Herdecke; Tagungsband. Witten/Herdecke 2010.

51° 27' 8.14" N, 7° 21' 24.59" E